Friedrich Hirsch: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. Oktober 2022, 10:03 Uhr
- Vorname
- Friedrich
- Nachname
- Hirsch
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 19. Juli 1900
- Geburtsort
- Mittweida/Sachsen
- Todesdatum
- Juni 1981
- Beruf
- Stadtbaurat
Funktion | FunktionVon | FunktionBis |
---|---|---|
Stadtbaurat | 1 April 1952 | 1960 |
Friedrich Hirsch (geb. 19. Juli 1900 in Mittweida/Sachsen; gest. Juni 1981) war von Beruf Stadtbaurat. Nach dem Studium in Dresden und nach beruflichen Tätigkeiten in Dresden, Senftenberg, der Heeresbauverwaltung in Naumburg, Leipzig, Weimar und Berlin siedelte er Ende Juli 1951 als politischer Flüchtling aus der sowjetischen Besatzungszone in den Westen über. Er wurde am 27. März 1952 in Fürth zum Stadtbaurat berufen. Am 1. April löste er seinen Vorgänger Dipl.-Ing. Maximilian Heinisch ab, der zuvor nach Dortmund gewechselt war.
Friedrich Hirsch hat sich besonders für den Bau der sog. "Trabantensiedlung" auf der Hardhöhe eingesetzt. Nach der Schließung des Fürther Flughafens am 6. April 1955 zog Stadtbaurat Friedrich Hirsch angeblich die fertigen Pläne für die Bebauung der Hardhöhe "aus der Schublade".
Ermittlungsverfahren
Ende der 1950er Jahre stellte sich jedoch heraus, dass viele Baumaßnahmen auf der Hardhöhe ohne jegliche Rechtsgrundlage (Bauantrag, etc.) vollzogen wurden. Auch sonst legte Hirsch die Gesetze eher "flexibel" aus. Sein persönliches Wohnhaus im Fliederweg ließ er von den beteiligten Baufirmen der Hardhöhe zu günstigeren Konditionen bauen und die Grünfläche um sein Wohnhaus durch das Grünflächenamt anlegen. Am 31.10.1960 wurde Friedrich Hirsch im Bauamtsgebäude Rudolf-Breitscheid-Straße/Ecke Kirchenstraße von der Polizei festgenommen und kam in Untersuchungshaft. Hirsch bot eine Kaution von 13.000 Schweizer Franken als Sicherheit für seine Freilassung aus der Untersuchungshaft an und zeigte insgesamt in der Folge wenig Schuldbewusstsein. In einem Gerichtsverfahren - das durch ein Revisionsgericht bestätigt wurde - wurde Friedrich Hirsch wegen Bestechlichkeit und Vorteilsannahme im Amt zu 2 Jahren und 5 Monaten Haft verurteilt und 8154 DM Bestechungsgelder eingezogen. Im Rahmen der Ermittlungen kam auch das Fürther Bauunternehmen Franken Wohnbau in den Fokus der Ermittlungen. Dabei wurde u.a. auch 1960 der Unternehmer Hans Röllinger verhaftet.[1]
Siehe auch
Literatur
- Winfried Roschmann, Udo Sponsel, Bernd Jesussek: Die Fürther Hardhöhe. Städtebilder Verlag Fürth, 1999
Einzelnachweise
Erinnerungen von Peter Frank, der im Oktober 1960 im Bauamt zur Ausbildung war und die Verhaftung miterlebte.
- ↑ fn: Hans Röllinger - Nachruf. In: Fürther Nachrichten vom 7. Mai 1986, S. 43 (Druckausgabe)
Bilder
v.l.n.r.: Rednitzstraße 14, 12 und 10, rechte Straßenseite: 9 und 11
Personen: v.l.n.r.: Senator Jean Mandel, Oberbürgermeister Andreas Urschlechter (Nürnberg), Oberbürgermeister Hans Bornkessel, Baureferent Friedrich Hirsch; im Hintergrund zwischen Mandel und Urschlechter Regierungspräsident Burkhardt. Rechts ein VW T1 der Firma Johann Hitz Wäscherei. Foto um 1960.
Vorgänger/in |
Baureferent der Stadt Fürth 1952 - 1959 |
Nachfolger/in |