Regnitz: Unterschied zwischen den Versionen

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==Lokalberichterstattung==
==Lokalberichterstattung==
* ''8. August 1964: Flussname Regnitz erhitzt die Gemüter''. In: Erlanger Nachrichten vom 18. August 2014 - [http://www.nordbayern.de/region/erlangen/8-august-1964-flussname-regnitz-erhitzt-die-gemuter-1.3810717?rssPage=RXJsYW5nZW4= online abrufbar]
* ''8. August 1964: Flussname Regnitz erhitzt die Gemüter''. In: Erlanger Nachrichten vom 18. August 2014 - [http://www.nordbayern.de/region/erlangen/8-august-1964-flussname-regnitz-erhitzt-die-gemuter-1.3810717?rssPage=RXJsYW5nZW4= online abrufbar]
* Julia Ruhnau: ''Paddeln auf Fürths Flüssen: Kanukonzept steht''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 8. April 2023 (Druckausgabe)


==Weblinks==
==Weblinks==

Version vom 10. April 2023, 08:55 Uhr

Die Regnitz von der Brückenstraße aus gesehen

Die Regnitz entsteht aus dem Zusammenfluss von Rednitz und Pegnitz in Fürth. Sie ist als ein Gewässer 1. Ordnung eingestuft.[1] Die Lauflänge der Regnitz auf Fürther Gebiet beträgt rund 8,1 km.

Lage

Der Ort der Vereinigung der beiden Flüsse befindet sich gleich unterhalb des heutigen Fürther Hauptfriedhofes. Die Regnitz (ab Fürth 63,7 Kilometer lang)[2] fließt bei Bischberg, nordwestlich von Bamberg, in den Main.

Benennung

Genau genommen müsste der gesamte Flusslauf Rednitz heißen.[3] Der Oberlauf wird Rednitz genannt, der Unterlauf Regnitz. Am Zusammenfluss findet sich auf einer Schautafel des Stadtökologischen Lehrpfads folgender Hinwieis: "Aus Rednitz und Pegnitz wird Regnitz." Dem gegenüber steht allerdings eine etwas widersprüchliche Inschrift auf dem Steindenkmal "Hier vereinigen sich Pegnitz und Rednitz". Im Volksmund wird der Zusammenfluss häufig auch als "die Spitz" benannt.

Bedeutung

Als Unterlauf der Rednitz war die Regnitz im frühen Mittelalter – wie die Rednitz selbst – eine wichtige königliche Reiseroute für die fränkisch-deutschen Könige auf deren Reisen durch ihr Herrschaftsgebiet.

Überschwemmungsgebiet

Für die Regnitz wurde im Stadtgebiet von Fürth in den Gemarkungen Fürth, Ronhof, Unterfarrnbach, Stadeln und Vach im Jahr 1998 ein Überschwemmungsgebiet festgesetzt (ÜVO).[4] Das als Fachbehörde zuständige Wasserwirtschaftsamt Nürnberg berechnete das Überschwemmungsgebiet der Regnitz nach aktuellen Anforderungen neu. Die Stadt Fürth hat das Überschwemmungsgebiet an der Regnitz im Stadtgebiet durch die eigenständige Überschwemmungsgebietsverordnung Regnitz – RegnitzÜV vom 23. August 2016 amtlich neu festgesetzt. Mit Erlass dieser Verordnung wurde die Regnitz aus der bestehenden ÜVO gestrichen.[5]

Pegel Hüttendorf

Im Fürther Abschnitt der Regnitz befindet sich kein amtlicher Pegel. Aber unterhalb der Stadtgrenze erreicht der Fluss nach nur 0,8 km Fließweg, kurz nach Einmündung der Gründlach und direkt oberhalb der Regnitzbrücke der Verbindungsstraße Eltersdorf – Hüttendorf, den Pegel Hüttendorf (Regnitz-km 52,14 km) des Wasserwirtschaftsamtes Nürnberg. Am Pegel Hüttendorf hat die Regnitz ein Einzugsgebiet von 3.864 km². Der Pegelnullpunkt liegt bei 273,72 mNN. Der Pegel wird automatisch gemessen; die Messwerte für Wasserstand und Abfluss sind im Internet verfügbar.[6] Für den Pegel Hüttendorf liegen seit 1954 Beobachtungen vor. Für den Zeitraum 1954 – 2006 ergaben die statistischen Auswertungen der Abflüsse folgende hydrologische Hauptwerte:[7]


NQ (Niedrigwasserabfluss) 7,07 m3/s am 12.07.1964
MNQ (mittlerer jährlicher Niedrigwasserabfluss) 14,3 m3/s
MQ (Mittelwasserabfluss) 29,3 m3/s
MHQ (mittlerer jährlicher Hochwasserabfluss) 183 m3/s - HQ (Hochwasserabfluss) 381 m3/s am 23.02.1970

Der Abfluss der Regnitz am Pegel Hüttendorf ist in Trockenzeiten durch die Niedrigwasseraufhöhung der Überleitung von Altmühl- und Donauwasser beeinflusst.[8][9]

Literarische Behandlung der Flüsse-Vereinigung

In Sten Nadolnys Roman über die Ullsteins wird gleich zu Beginn im Ersten Kapitel "Leopold" ein stimmungsvolles Bild von der Flüsse-Vereinigung geschildert:

"Außer ihm kam heute wohl niemand zur Landspitze, nur Fische und Vögel. Es war der dritte Dezember, ein Donnerstag und eigentlich ein Schultag. Leopold Ullstein saß in seinem Baum hoch über den zwei Flüssen und schaute, wie sie sich heute Vormittag vermischten. Sie taten es unter Protest. Von links kam die Rednitz daher, lichtgrün im schnell fließenden Bogen, von rechts die Pegnitz, viel brauner und langsamer. Das grüne Wasser drängte das braune zurück, aber nicht immer gleich stark. Eigensinnig trödelte die Pegnitz weiter neben der Rednitz her und versuchte, sie dunkler zu färben. Vielleicht gelang es ihr unten in der Tiefe, weil sie schwerer war. Dann hatte der neue Fluss, der aus beiden entstand, zwei Stockwerke, ein grünes oben und ein braunes unten. Im Sommer ließ sich das erforschen. Man musste ein Glas Wasser von oben nehmen und eines von unten herauftauchen. Er wollte das Karl vorschlagen. Mit Johann Karl Humbser, seinem Banknachbarn und besten Freund, machte er alles Wichtige gemeinsam. (...)" Zitiert aus dem Roman, dessen Fortsetzung die Probefahrt des "Adlers" war. Die Geschichte soll also im Jahr 1835 stattfinden. Sie behandelt den Aufstieg des Leopold Ullstein (1826-1899) als Gründer des Zeitungskonzerns Ullstein-Verlag.

Literatur

  • Eduard Rühl: Kulturkunde des Regnitztales, Bamberg, C. C. Buchners Verlag, 1932, 252 S.
  • Karl Schmidt: Der Lauf der Regnitz. In: Alt Fürth. Fürther Heimatblätter, 1938/3, S. 21 - 23
  • Eduard Rühl: Regnitz oder Rednitz? (Ein alter Zopf). In: Alt Fürth. Fürther Heimatblätter, 1938/3, S. 24 - 26
  • Die Regnitz bei Bremenstall. In: Alt Fürth. Fürther Heimatblätter, 1938/3, S. 26
  • Konrad Kupfer: Die einstigen Wasserschöpfräder bei Fürth. In: Alt Fürth. Fürther Heimatblätter, 1938/3, S. 27 - 31
  • Karl Schmidt: Die Wanderung Schießanger - Regnitztal abwärts - Stadelner Ueberfahrt - Kronach. In: Alt Fürth. Fürther Heimatblätter, 1938/3, S. 31 - 34
  • Max Schleifer (Text), Manfred Knöttner (Ill.): Die Regnitz, Fränkischer Fluß, fränkische Landschaft. Baiersdorf-Hagenau: Knöttner, 1987, 48 S.
  • Regnitz. In: Bernd Jesussek: Brückenstadt Fürth. Städtebilder Verlag, 1993, S. 98 - 102.
  • Franz X. Bogner: Rednitz und Regnitz. Eine Luftbildreise von Weißenburg bis Bamberg. Bamberg: Verlag Fränkischer Tag, 2007, 128 S., ISBN 3-936897-47-6

Siehe auch

Lokalberichterstattung

  • 8. August 1964: Flussname Regnitz erhitzt die Gemüter. In: Erlanger Nachrichten vom 18. August 2014 - online abrufbar
  • Julia Ruhnau: Paddeln auf Fürths Flüssen: Kanukonzept steht. In: Fürther Nachrichten vom 8. April 2023 (Druckausgabe)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. nach Kartendienst Gewässerbewirtschaftung Bayern, Wasserkörper-Steckbrief Regnitz vom Zusammenfluss von Rednitz und Pegnitz bis Zusammenfluss mit Main-Donau-Kanal, Tabelle für Flusswasserkörper 2_F044
  2. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern - Stand 2012 (Bayerisches Landesamt für Umwelt) - Flussgebiet Main, S. 46 ff.
  3. Erläuterungen zur Namensgebung von Haupt- und Nebenflüssen, siehe Wikipedia
  4. Überschwemmungsgebietsverordnung - ÜVO - vom 13. Juli 1998 i. d. F. vom 30. Juli 2001, siehe Internetportal der Stadt Fürth
  5. Fürther Amtsblatt Nr. 16 vom 14. September 2016, S. 41/42 - siehe Internetportal der Stadt Fürth
  6. Hochwassernachrichtendienst Bayern Pegelauswahl über Detailkarte Regnitz
  7. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch - Rheingebiet, Teil II, Main 2006, Hrsg. Bayer. Landesamt für Umwelt
  8. Überleitungssystem Donau-Main, Funktionsbeschreibung des Betreibers Wasserwirtschaftsamt Ansbach
  9. Überleitung Donau-Main - Wikipedia


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