Mitglied des Bayerischen Landtages: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''[[wikipedia:Bayerischer Landtag|Bayerische Landtag]]''' ist das Landesparlament des [[wikipedia:Bayern|Freistaates Bayern]].
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Ein Parlament existiert in Bayern seit 1819, zunächst als Bayerische Ständeversammlung mit zwei Kammern: der Kammer der Reichsräte einerseits und der Kammer der Abgeordneten andererseits. Letztere ist die Vorläuferin des heutigen Landtags. 1848 findet erstmals eine freie Wahl statt, jedoch mit indirektem Wahlverfahren. Von 1919 bis 1933 bestand in der Weimarer Republik der erste demokratisch legitimierte Landtag. Am 30. Januar 1934 wurde dieser Landtag durch das Gesetz über den Neuaufbau des Reichs vom 30. Januar 1934 aufgehoben.
Ein Parlament existiert in Bayern seit 1819, zunächst als Bayerische Ständeversammlung mit zwei Kammern: der Kammer der Reichsräte einerseits und der Kammer der Abgeordneten andererseits. Letztere ist die Vorläuferin des heutigen Landtags. 1848 findet erstmals eine freie Wahl statt, jedoch mit indirektem Wahlverfahren. Wählen durfte nur, wer Staatsbürger, über 21 Jahre alt war und eine direkte Steuer zahlte. In Fürth waren deshalb nur 2220 Männer stimmberechtigt. Das passive Wahlrecht als Wahlmann hatte, wer über 25 Jahre alt war und den Verfassungseid abgelegt hatte. In Fürth meldeten sich 14 Bürger, darunter neun jüdischen Glaubens. Unter ihnen Dr. [[David Morgenstern]] und Dr. [[Heinrich Brentano]]. Gewählt wurden zunächst Carl Crämer, Langgut und Uhlherr, wobei Carl Crämer abgelehnt wurde, da er zum Zeitpunkt der Wahl noch 36 Stunden zu jung war. Für Uhlherr trat ab Februar Dr. Morgenstern ein. Bei der Nachwahl im Februar kommt Crämer doch noch in den Landtag. Am [[14. Juli]] [[1849]] wurden die demokratischen Abgeordneten David Morgenstern und Carl Crämer wiedergewählt.
 
Von 1919 bis 1933 bestand in der Weimarer Republik der erste demokratisch legitimierte Landtag. Am 30. Januar 1934 wurde dieser Landtag durch das Gesetz über den Neuaufbau des Reichs vom 30. Januar 1934 aufgehoben.


Nach dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft kam es 1946 zum Versuch der Neugründung. Der Bayerische Beratende Landesausschuss mündete in die am 30. Juni 1946 gewählte Bayerische Verfassunggebende Landesversammlung. Am 1. Dezember 1946 wurde die neue Verfassung durch eine Volksabstimmung angenommen; gleichzeitig wurde der erste Landtag nach aktueller Zählung gewählt.
Nach dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft kam es 1946 zum Versuch der Neugründung. Der Bayerische Beratende Landesausschuss mündete in die am 30. Juni 1946 gewählte Bayerische Verfassunggebende Landesversammlung. Am 1. Dezember 1946 wurde die neue Verfassung durch eine Volksabstimmung angenommen; gleichzeitig wurde der erste Landtag nach aktueller Zählung gewählt.

Version vom 25. September 2023, 09:48 Uhr

Der Bayerische Landtag ist das Landesparlament des Freistaates Bayern.

Ein Parlament existiert in Bayern seit 1819, zunächst als Bayerische Ständeversammlung mit zwei Kammern: der Kammer der Reichsräte einerseits und der Kammer der Abgeordneten andererseits. Letztere ist die Vorläuferin des heutigen Landtags. 1848 findet erstmals eine freie Wahl statt, jedoch mit indirektem Wahlverfahren. Wählen durfte nur, wer Staatsbürger, über 21 Jahre alt war und eine direkte Steuer zahlte. In Fürth waren deshalb nur 2220 Männer stimmberechtigt. Das passive Wahlrecht als Wahlmann hatte, wer über 25 Jahre alt war und den Verfassungseid abgelegt hatte. In Fürth meldeten sich 14 Bürger, darunter neun jüdischen Glaubens. Unter ihnen Dr. David Morgenstern und Dr. Heinrich Brentano. Gewählt wurden zunächst Carl Crämer, Langgut und Uhlherr, wobei Carl Crämer abgelehnt wurde, da er zum Zeitpunkt der Wahl noch 36 Stunden zu jung war. Für Uhlherr trat ab Februar Dr. Morgenstern ein. Bei der Nachwahl im Februar kommt Crämer doch noch in den Landtag. Am 14. Juli 1849 wurden die demokratischen Abgeordneten David Morgenstern und Carl Crämer wiedergewählt.

Von 1919 bis 1933 bestand in der Weimarer Republik der erste demokratisch legitimierte Landtag. Am 30. Januar 1934 wurde dieser Landtag durch das Gesetz über den Neuaufbau des Reichs vom 30. Januar 1934 aufgehoben.

Nach dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft kam es 1946 zum Versuch der Neugründung. Der Bayerische Beratende Landesausschuss mündete in die am 30. Juni 1946 gewählte Bayerische Verfassunggebende Landesversammlung. Am 1. Dezember 1946 wurde die neue Verfassung durch eine Volksabstimmung angenommen; gleichzeitig wurde der erste Landtag nach aktueller Zählung gewählt.

Bis 1999 gab es als zweite Kammer den Bayerischen Senat, seither verfügt Bayern über ein Einkammersystem.

Die letzte Wahl fand im Herbst 2018, die nächste Wahl findet im Herbst 2023 statt.

Aktuelle Mandatsträger

Aktuell sind Horst Arnold (SPD, seit 2008), Petra Guttenberger (CSU, seit 1998) sowie Barbara Fuchs (Die Grünen, seit 2018) Mitglieder des Bayerischen Landtags.

Bisherige und aktuelle Mandatsträger

Die folgende Tabelle zeigt alle Fürther, die in gewählter politischer Funktion Mitglied des Bayerischen Landtages (MdL) waren/sind.


Mitglied des Bayerischen Landtages Von Bis Bemerkung Partei Bild
Julius Wilhelm Aldinger 1870 1875
Dieter E. Appelt 1. Juli 2000 11. November 2003 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Dieter E Appelt SPD 2010.jpg
Horst Arnold 2008 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Horst Arnold.jpg
Friedrich Ernst Aub 1869, 1881 1879, 1900 Dr Friedrich Ernst Aub 1900.jpg
Salomon Berolzheimer
Thomas Beyer 6. Oktober 2003 6. Oktober 2013 Sozialdemokratische Partei Deutschlands 2011 Dr Thomas Beyer.jpg
Walter Dorsch 7. November 1974 12. Oktober 1986 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Walter Dorsch 1982.jpg
Konrad Eberhard 12. Januar 1919, 10. Oktober 1927 6. Juni 1920, 29. April 1933 Kaufmann, Sozialdemokratische Partei Deutschlands StR Konrad Eberhard 1925.jpg
Willi Fischer 1946 1949 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Willi Fischer 1949.jpg
Barbara Fuchs 2018 Bündnis 90/Die Grünen Barbara Fuchs Fuerth.jpg
Fritz Gräßler 1946 1958 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Fritz Gräßler.jpg
Wolf Gunzenhäuser 1875 1898 Deutsche Freisinnige Partei
Petra Guttenberger 1998 Christlich-Soziale Union in Bayern Petra Guttenberger PF.jpg
Horst Haase 1962 1972 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Horst Haase 1970 2.jpg
Georg Harscher 1907 1911 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Georg Harscher.jpg
Günter Hefele 1986 1990 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Günter Hefele (3).jpg
Thomas Jung 14. Oktober 1994 30. April 2002 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Dr-Thomas-Jung-Oberbürgermeister-der-Stadt-Fürth.jpg
Georg Friedrich von Langhans 1893 1899 Georg Friedrich v Langhans pr.jpg
Justin Leicht 20. November 1966 15. Oktober 1978 Christlich-Soziale Union in Bayern Justin Leicht MdL CSU col.jpg
Daniel Ley (1812-1884) 1858 1863 Daniel Ley.jpg
Gabriel Löwenstein Sozialdemokratische Partei Deutschlands Gabriel Löwenstein.jpg
Eduard Mayer 1863
David Morgenstern 1848 1855 Erster jüdischer Abgeordneter des Bay. Landtages David Morgenstern.PNG
Ingrid Psimmas 15. Januar 1986 14. Juni 1990 Grüne Psimas Grashey.jpg
Johann Martin Reuter 1819
Rudi Richter 15. Oktober 1978 14. Oktober 1990 Christlich-Soziale Union in Bayern Dr Rudi Richter.jpg
Johann Georg Ritter von Schuh 1887 1893 Georg von Schuh.jpg
Fritz Rupprecht 1958 1966 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Fritz Rupprecht 1960.jpg
Karl Schlumprecht Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Karl Schlumprecht.jpg
Martin Segitz 25. April 1898 1928 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Segitz Martin.jpg
Heinrich Stöhr 16. Dezember 1946 9. Dezember 1958 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Heiner Stöhr 1934.jpg
Hans Vogel 1912 1918 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Hans Vogel 1920.jpg
Wilhelm Wenning 1990 1994 Christlich-Soziale Union in Bayern Wenning 800x1200.jpg


Siehe auch