Ronhof: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
* Volker Dittmar: ''Öko-Tauschgeschäft am Waldrand''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 12. Februar 2010 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/oko-tauschgeschaft-am-waldrand-1.642127 online abrufbar]
* Volker Dittmar: ''Öko-Tauschgeschäft am Waldrand''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 12. Februar 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/oko-tauschgeschaft-am-waldrand-1.642127 online abrufbar]
* Birgit Heidingsfelder: ''Hausbau: Menschen in der Warteschleife''. In: Fürther Nachrichten vom 18. November 2023 (Druckausgabe)


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 21. November 2023, 19:00 Uhr

Blick über den Ronhof, Juni 2019

Ronhof ist ein Ortsteil von Fürth und wurde am 1. Juli 1927 in die Stadt Fürth eingemeindet. Der Name kommt vom Althochdeutschenrono, mittelhochdeutsch ron-rone, was gestürzter Baum heißt, und bedeutet Siedlung oder Hof bei gestürzten Bäumen oder Hof bei gerodeten Bäumen. Im 17. Jahrhundert kommt die Namensform Fronhof vor, die aber wohl aus dem mundartlichen af Ronhof abgeleitet ist.[1]

Zudem ist "der Ronhof" als Metonymie für den Sportpark Ronhof, Vereinsgelände und Stadion der SpVgg Fürth, geläufig.

Geschichte

Ronhof entstand im 9./10. Jahrhundert und wurde erstmals 1396 im Berg'schen Reichslehenbuch zu Steinach urkundlich erwähnt. Lehensherr war der Dompropst von Bamberg. 1430 wurde der Ort, wie auch die Nachbarorte, in den Hussitenkriegen verwüstet. Eine Aufstellung der Pfarrsrpengel aus dem gleichen Jahr zeigt, dass Ronhof kirchlich zu Fürth, also zu St. Michael gehörte. Im Markgrafenkrieg 1552 brannten die Soldaten des Markgrafen Alcibidiades fünf Bauernhöfe und acht weitere Gebäude in Ronhof und Kronach nieder. Der Schaden belief sich auf 2850 Gulden.[2] Im 16. Jahrhundert gab es 15 Bauernhöfe, was sich in den nächsten Jahrhunderten kaum änderte - im 19. Jahrhundert gab es 17.[3] 1589 erhielten Ronhof und Kronach von ihren Grundherren, den Nürnberger Patriziern, die gewünschte Gemein-Ordnung zum Ronhoff und zu Cronach. Sie diente der inneren Selbstverwaltung, in die die Grundherren nicht hineinreden sollten. Dort wurde z. B. festgelegt, wie viele Bäume gefällt und wie viel Streu aus dem Wald geholt werden durften. Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 brachte über alle Bewohner von Ronhof und Kronach Drangsal und Not. Sie flüchteten in die Wälder oder nach Nürnberg. Die Häuser wurden alle geplündert. Nach der Schlacht an der Alten Veste im Jahre 1632 wurden alle Häuser in Ronhof und Kronach in Brand gesteckt.[4]

Im Jahr 1732 erfolgte der offizielle Zusammenschluss mit Kronach, beide hatten aber eigentlich schon immer eine Gemeinde gebildet. Im Verlaufe des Siebenjährigen Krieges von 1756 bis 1763 fanden auch in Ronhof Einquartierungen statt und zwar mit Soldaten von Friedrich dem Großen. Im Jahre 1792 wurde die erste Hausnummerierung durchgeführt, im Jahre 1800 die zweite und 1929 die dritte Nummerierung.

Im Gegensatz zu Fürth und den meisten seiner später eingemeindeten Vororten wurden Ronhof und Kronach Ende des 18. Jahrhunderts zwar zur selben Zeit preußisch, kamen aber erst drei Jahre später, also 1809, zu Bayern, weil sie in der Zwischenzeit zur Markgrafschaft Bayreuth gehörten und ab dem 23. Dezember 1800 von den Franzosen besetzt waren. Die Gemeinde hatte zusammen mit Kronach im Jahre 1818 insgesamt 109 Einwohner. Ab 1846 führte an Ronhof der Ludwig-Donau-Main-Kanal vorbei, dessen Bau bereits 1836 begonnen worden war. Der nächste Hafen befand sich aber in Poppenreuth.

Die kleine Gemeinde Ronhof hatte 1877 riesige Schulden, weil sie zwei landwirtschaftliche Maschinen, eine Dampf-Dreschmaschine und eine Dampf-Mahlmaschine, gekauft hatte, um "den Gemeindemitgliedern den Betrieb ihrer Ökonomie zu erleichtern", Diese Maschinen funktionierten aber nicht, sondern verschlangen erst Unsummen an Reparaturen, die nichts halfen, und mussten dann stillgelegt werden. Deshalb baten die Ronhofer beim Bayerischen König um die Erlaubnis, einen Bieraufschlag erheben zu dürfen, um ihre Schulden abbezahlen zu können. Da die Wirtshäuser, das "Goldene Lamm" in Ronhof und noch viel mehr das Kronacher "Wirtshaus Memmert", der spätere "Weigel" beliebte Fürther Ausflugsziele waren, halfen die durstigen Fürther Ausflügler mit jedem Schluck, die Ronhofer Schulden abzutragen.[5]

1878 erwarb die Stadt Fürth von der Gemeinde Ronhof ein Gelände entlang der Erlanger Straße, um den städtischen Friedhof dort anlegen zu können. Und die Stadt Fürth bemühte sich auch weiterhin um die Nachbargemeinde. So baute man 1906 die Pestalozzischule auf die grüne Wiese bei Ronhof. 1886 wurde die Freiwillige Feuerwehr Ronhof-Kronach gegründet. Der Sportpark der SpVgg Fürth am Laubenweg wurde 1910 angelegt und machte den Namen der Gemeinde deutschlandweit bekannt. Der Sportplatz hatte über 30 Tagwerk Größe und brachte einen ungeahnten Aufschwung für die dortige Gegend. Wanderten doch an Fußballspielen bis zu 25.000 Besucher dorthin.[6] 1914 wurde die Fürther Kläranlage auf Ronhofer Gebiet errichtet. Im selben Jahr wollte die Stadt Fürth Ronhof auch eingemeinden, scheiterte allerdings am Widerstand der Ronhofer Bevölkerung. Nach langjährigen Verhandlungen mit der Stadt erfolgte schließlich zum 1. Juli 1927 die Eingemeindung nach Fürth. Zu diesem Zeitpunkt zählte Ronhof 83 Häuser mit 502 Bewohnern. In den 1930er, vor allem aber in den 1950er und 1960er Jahren entstand abseits des alten Ortskerns und auf der westlichen Seite des alten Kanals ein neuer Stadtteil: Neu-Ronhof. 1934 erhielten Ronhof und Kronach ein Wasserleitungsnetz und der Stadtteil Neu-Ronhof die Gasversorgung. In vielen Reihenhäusern und etlichen hohen Wohnblocks sind in Neu-Ronhof auf engem Raum viele Menschen untergebracht. Für sie wurden auch zwei Kirchen gebaut, 1960 die Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche und 1973 die katholische Christophoruskirche. Ein Jahr später wurde zudem die Seeackerschule gebaut, nachdem die Pestalozzischule zu klein geworden war. Nach und nach wurden die Orte an die Kanalisation angeschlossen und die Straßen ausgebaut. Die Seeackerstraße wurde 1970 großzügig erweitert. Sie ist hier die wichtigste Verbindung zur Schnellstraße Nürnberg - Fürth - Erlangen, dem „Frankenschnellweg“.

In Ronhof befindet sich neben dem Hauptfriedhof auch der Neue Jüdische Friedhof. Auf der Trasse des alten Kanals verläuft seit 1972 der Frankenschnellweg. Ein kleines, etwa ein Kilometer langes Teilstück im Ortsteil Ronhof ist vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Bodendenkmal (D-5-6531-0193) ausgewiesen. Nur dort weicht die Trasse des Kanals auf Fürther Gebiet von jener des heutigen Frankschnellweges ab.[7][8]

Literatur

Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Öko-Tauschgeschäft am Waldrand. In: Fürther Nachrichten vom 12. Februar 2010 - online abrufbar
  • Birgit Heidingsfelder: Hausbau: Menschen in der Warteschleife. In: Fürther Nachrichten vom 18. November 2023 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

  • Liste der Baudenkmäler in Fürth - Ronhof - Wikipedia

Einzelnachweise

  1. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 79.
  2. Hans Moreth, U. a.: Der Fürther Nordosten, Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Nordöstlichen Vorstandsvereins Fürth e. V.. Lothar Berthold, 1990, S. 30.
  3. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 80.
  4. Hans Moreth, U. a.: Der Fürther Nordosten, Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Nordöstlichen Vorstandsvereins Fürth e. V.. Lothar Berthold, 1990, S. 30.
  5. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 81.
  6. Wunschel, Gottlieb: Ein Bild über Ronhof-Kronach, 1946, S. 1 a
  7. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bau- und Bodendenkmäler in der Stadt Fürth, S. 231 (Stand: 28.03.2019) - Denkmalliste online
  8. Verlauf Bodendenkmal D-5-6531-0193 - OpenStreetMap

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