Unterfürberg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Unterfürberg''' ist eine eingemeindete Ortschaft im Fürther Stadtwesten.  
'''Unterfürberg''' ist eine 1901 eingemeindete Ortschaft im Westen der Stadt Fürth.  
[[Unterfürberg]] gehört zum [[Stadtteile|Stadtbezirk]] ''Süd'', [[Stadtteile|statistischer Bezirk]] ''Unterfürberg (Nr. 073)''.
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Version vom 11. Dezember 2023, 20:22 Uhr

Blick über Unterfürberg, Aug. 2021

Unterfürberg ist eine 1901 eingemeindete Ortschaft im Westen der Stadt Fürth. Unterfürberg gehört zum Stadtbezirk Süd, statistischer Bezirk Unterfürberg (Nr. 073).


Namensherkunft

"Fürberg" (noch früher: "Ferberich") ist eine alte Bezeichnung für den Stadtwald. Dem Wort liegt wahrscheinlich das althochdeutsche Wort foraha = Föhre zugrunde; das -ich in Förberich ist vielleicht eine Kollektivendung, die bei Fürberg zu "berg" zusammengezogen oder umgedeutet ist; doch kann man -berg auch als Bodenerhebung deuten; noch wahrscheinlicher ist, das i als Einschubvokal berich < berg (mundartlich) zu deuten (nach Wießner). Vom ursprünglichen Flurnamen Fürberg leiten sich die Ortsnamen Oberfürberg und Unterfürberg ab.

Namensformen: Nidern Fuerenberg (1303), Nideren Forhenbach, Nideren Furchenbech (1314), Nydernfurenberg (1414).[1]


Geschichte

1258 verkaufte Ludwig von Uffenheim Oberfürberg an die Burggrafen von Nürnberg.[1] 1303 und 1314 trat Burggraf Konrad der Fromme die Vogtei über die Hofmark Fürth mit Ober- und Unterfürberg an das Domkapitel in Bamberg ab.

1349 wurden Ober- und Unterfürberg von ihrer Mutterkirche Sankt Martin getrennt und Burgfarrnbach kirchlich zugewiesen. Die Herrschaftsverhältnisse waren dieselben wie in den umliegenden Orten. Die Grundherrschaft und damit die Steuereinnahmen besaß das Dompropst von Bamberg, der Markgraf von Ansbach die Hochgerichtsbarkeit.

Im Jahr 1808, kurz nach dem Übergang zum Königreich Bayern, wurde Unterfürberg mit Oberfürberg und Dambach zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Unterfürberg hatte 1818 69 Einwohner.[2]

Am 1. Januar 1901 wurde der Ort nach Fürth eingemeindet.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden viele neue Häuser, die den ländlichen Charakter des Ortes in den eines städtischen Vorortes wandelten.

Ab 1968 wurde Unterfürberg durch den Bau des Main-Donau-Kanals von Oberfürberg getrennt und die Ausrichtung des Ortes nach Westen abgeschnitten.

Heimkehrer-Siedlung

Für Kriegsspätheimkehrer entstand in den Jahren 1953 bis 1959 in Unterfürberg eine neue Siedlung mit 34 Einfamilienhäusern samt Gärten. Die Häuser stehen in der Unterfürberger Straße, am Baumfeldweg sowie in der Schmerler-, Fenzel- und Albigstraße. Als Kriegsspätheimkehrer galten Personen, die nach dem 31. Dezember 1946 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurden. Die Bezeichnung hing u. a. mit der offiziellen Regelung der Entschädigungszahlungen zusammen. Durch das Heimkehrergesetz von 1950 gab es staatliche Unterstützung. Daneben erfolgten öffentliche Fördermaßnahmen. Durch das Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz von 1954 wurden neben Hilfen zur beruflichen und sozialen Wiedereingliederung auch Entschädigungszahlungen zugebilligt. In der Zeit der großen Wohnungsnot gab es Unterstützung auch im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus. So wurde in Fürth auf die Initiative führender Mitglieder des VdH hin, der Bau einer eigenen Wohnsiedlung für Heimkehrer beschlossen, die Siedlung in Unterfürberg entstand. Bauherr war der Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen (VdH), KV Fürth. Die Stadt unterstützte das Vorhaben, indem sie den Baugrund sehr billig zur Verfügung stellte, zinsniedrige Darlehen vergab und bürokratische Hürden zu vermeiden suchte. Dieses Wohnbauprogramm finanzierte sich u. a. aus der Getränkesteuer der Stadt Fürth, aus staatlichen Darlehen (Staatsbaudarlehen, Heimkehrerentschädigung), aus einer I. Hypothek der Stadtsparkasse und dem Eigenkapital der Bauherren. Der erste Bauabschnitt mit vier Doppelhäusern wurde am 8. August 1953 begonnen; Einzug am 28. Mai 1954. Daran schloss sich der zweite Bauabschnitt an mit 4 Doppelhäusern bzw. 8 Wohneinheiten in der Schmerlerstraße an (bis 1955, kalkulierte Kosten pro Wohnhaus 25.000 - 27.000 Mark). Der fünfte und letzte Bauabschnitt erfolgte schließlich 1959. Spätere überbaute Terrassen bzw. Anbauten bei den meisten Häusern entstanden zu Lasten des ursprünglichen Gartens.[3][4]

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Adolf Schwammberger: " Fürth von A bis Z", Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 133
  2. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 162.
  3. Über das Entstehen der Siedlung mit öffentlicher Förderung gibt es eine Abhandlung von Johannes Kimberger Auskunft in den Fürther Heimatblättern des Geschichtsvereins Fürth (FH, Heft 2001 Nr. 3)
  4. Recherche Peter Frank (Fürth), Juni 2015 - Januar 2018

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