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[[Bild:Christian Hofmann .jpg|thumb|right|Chritian Hofmann um 1933]]'''[[Vorname::Christian]] [[Nachname::Hofmann]]''' (* [[Geburtstag::10. Dezember]] [[Geburtsjahr::1893]] in [[Geburtsort::Fürth]]; † [[Todestag::8. Oktober]] [[Todesjahr::1942]] in Dachau) war [[Partei::KPD]]-Mitglied in Fürth und Stadtrat. | [[Bild:Christian Hofmann .jpg|thumb|right|Chritian Hofmann um 1933]]'''[[Vorname::Christian]] [[Nachname::Hofmann]]''' (* [[Geburtstag::10. Dezember]] [[Geburtsjahr::1893]] in [[Geburtsort::Fürth]]; † [[Todestag::8. Oktober]] [[Todesjahr::1942]] in Dachau) war [[Partei::KPD]]-Mitglied in Fürth von Beruf [[Beruf::Glasschleifer]] und für kurze Zeit [[Stadtrat]]. | ||
Von Christian Hofmann ist nur wenig bekannt. Er wurde erstmals am [[1. Februar]] [[1924]] aktenkundig, als er bei der Sittenpolizei angezeigt wurde | Von Christian Hofmann ist nur wenig bekannt. Er wurde erstmals am [[1. Februar]] [[1924]] aktenkundig, als er bei der Sittenpolizei angezeigt wurde wegen [[Zusammenlebens mit Wilhelmine Fischer]]. Die Anzeige war vermutlich von der "noch Ehefrau" erstattet worden. Am [[5. Februar]] [[1924]] wird Hofmann wegen des sog. ''Konkubinat'' (~Beischlaf) zu 10 Reichsmark bzw. 4 Tagen Haft verurteilt. Sie Ehe wird kurz darauf, am [[28. Oktober]] [[1924]] geschieden. Aus der Ehe stammen drei Kinder<ref>* Quelle: Arbeiter_innenwiderstand in Fürth, Begleitbroschüre zum antifaschistischen Stadtrundgang, Fürth 2012, S. 8</ref>. | ||
Für die [[KPD]] in [[Fürth]] kandidierte er erfolgreich gemeinsam mit [[Anton Hausladen]] am [[8. Dezember]] [[1929]] für den [[Stadtrat]]. Nur kurze Zeit später trat er am [[27. August]] [[1930]] als [[Stadtrat]] zurück. Im Anschluss besuchte der die Pateischule in Moskau, von der am 13. August 1930 wieder zurück kam. Ab diesem Zeitpunkt war er Mitglied der Bezirksleitung der KPD. | |||
Aus den Akten geht hervor, dass spätestens ab dem [[2. September]] [[1941]] an Christian Hofmann medizinische Versuche durch den SS-Arzt Dr. Helmut Müllmerstaedt vorgenommen wurden. Dr. Müllmerstaedt war ehemals ein praktizierender Arzt aus Hamburg, der erst in Auschwitz und später in Dachau für die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] Experimente an den Gefangenen durchführte. In Dachau war er vor allem damit beschäftigt, neue Methoden der Tötung zu finden. Hierzu verabreichte er den Gefangenen u.a. Benzin oder Wasserstoffperoxid bei vollem Bewußtsein in die Vene, oder wahlweise direkt ins Herz. Am [[8. Oktober]] [[1942]] starb Hofmann an den Folgen der medizinischen Experimente in Dachau. | Kurz nach der Machtergreifung der [[NSDAP|Nationalsozialsten]] wurde er mit anderen Kommunisten, Sozialisten und Gewerkschaftlern am [[10. März]] [[1933]] verhaftet und in Schutzhaft genommen. Am [[11. April]] [[1933]] wurde Hofmann nach Dachau überführt, wo er bis zum [[27. September]] [[1939]] in Haft blieb. Zunächst wurde Hofmann am [[27. September]] [[1939]] nach Mauthausen überführt und anschließend am [[18. Februar]] [[1940]] nach Dachau. | ||
Aus den Akten geht hervor, dass spätestens ab dem [[2. September]] [[1941]] an Christian Hofmann medizinische Versuche durch den SS-Arzt Dr. Helmut Müllmerstaedt vorgenommen wurden. Dr. Müllmerstaedt war ehemals ein praktizierender Arzt aus Hamburg, der erst in Auschwitz und später in Dachau für die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] Experimente an den Gefangenen durchführte. In Dachau war er vor allem damit beschäftigt, neue Methoden der Tötung zu finden. Hierzu verabreichte er den Gefangenen u.a. Benzin oder Wasserstoffperoxid bei vollem Bewußtsein in die Vene, oder wahlweise direkt ins Herz<ref>* Quelle: Auschwitz - Die NS-Medizin und ihre Opfer, Ernst Klee, Fischer Verlag Frankfurt/ Main, 1997, S. 33</ref>. Bei Hofmann wurde zu "''Übungszwecken''" die Schilddrüse entfernt. Am [[8. Oktober]] [[1942]] starb Hofmann an den Folgen der medizinischen Experimente in Dachau. Als offizielle Todesursache wird eine "''Angina Pectoris''" (~Herzerkrankung) angegeben. | |||
==Einzelnachweis== | ==Einzelnachweis== | ||
* Ausstellung des Infoladen Benario im Kulturforum Schlachthof am 12. April 2013, Daten und Texte Siegfried Imholz | * Ausstellung des Infoladen Benario im Kulturforum Schlachthof am 12. April 2013, Daten und Texte Siegfried Imholz | ||
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Version vom 20. April 2013, 15:58 Uhr
Christian Hofmann (* 10. Dezember 1893 in Fürth; † 8. Oktober 1942 in Dachau) war KPD-Mitglied in Fürth von Beruf Glasschleifer und für kurze Zeit Stadtrat.
Von Christian Hofmann ist nur wenig bekannt. Er wurde erstmals am 1. Februar 1924 aktenkundig, als er bei der Sittenpolizei angezeigt wurde wegen Zusammenlebens mit Wilhelmine Fischer. Die Anzeige war vermutlich von der "noch Ehefrau" erstattet worden. Am 5. Februar 1924 wird Hofmann wegen des sog. Konkubinat (~Beischlaf) zu 10 Reichsmark bzw. 4 Tagen Haft verurteilt. Sie Ehe wird kurz darauf, am 28. Oktober 1924 geschieden. Aus der Ehe stammen drei Kinder[1].
Für die KPD in Fürth kandidierte er erfolgreich gemeinsam mit Anton Hausladen am 8. Dezember 1929 für den Stadtrat. Nur kurze Zeit später trat er am 27. August 1930 als Stadtrat zurück. Im Anschluss besuchte der die Pateischule in Moskau, von der am 13. August 1930 wieder zurück kam. Ab diesem Zeitpunkt war er Mitglied der Bezirksleitung der KPD.
Kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialsten wurde er mit anderen Kommunisten, Sozialisten und Gewerkschaftlern am 10. März 1933 verhaftet und in Schutzhaft genommen. Am 11. April 1933 wurde Hofmann nach Dachau überführt, wo er bis zum 27. September 1939 in Haft blieb. Zunächst wurde Hofmann am 27. September 1939 nach Mauthausen überführt und anschließend am 18. Februar 1940 nach Dachau.
Aus den Akten geht hervor, dass spätestens ab dem 2. September 1941 an Christian Hofmann medizinische Versuche durch den SS-Arzt Dr. Helmut Müllmerstaedt vorgenommen wurden. Dr. Müllmerstaedt war ehemals ein praktizierender Arzt aus Hamburg, der erst in Auschwitz und später in Dachau für die Nationalsozialisten Experimente an den Gefangenen durchführte. In Dachau war er vor allem damit beschäftigt, neue Methoden der Tötung zu finden. Hierzu verabreichte er den Gefangenen u.a. Benzin oder Wasserstoffperoxid bei vollem Bewußtsein in die Vene, oder wahlweise direkt ins Herz[2]. Bei Hofmann wurde zu "Übungszwecken" die Schilddrüse entfernt. Am 8. Oktober 1942 starb Hofmann an den Folgen der medizinischen Experimente in Dachau. Als offizielle Todesursache wird eine "Angina Pectoris" (~Herzerkrankung) angegeben.
Einzelnachweis
- Ausstellung des Infoladen Benario im Kulturforum Schlachthof am 12. April 2013, Daten und Texte Siegfried Imholz