Lehenstraße 15: Unterschied zwischen den Versionen
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Zweigeschossiger Sandsteinbau mit Walmdach, Ecklisenen, Sohlbankgesims und Rosettenfries an der Traufe, [[Klassizismus|spätklassizistisch]], von [[Wilhelm Krämer]], [[1878]]/79. | Zweigeschossiger Sandsteinbau mit Walmdach, Ecklisenen, Sohlbankgesims und Rosettenfries an der Traufe, [[Klassizismus|spätklassizistisch]], von [[Wilhelm Krämer]], [[1878]]/79. | ||
== Geschichte des Neubaus == | |||
Ursprünglich, im Herbst 1876, wollte man einen Standort auf der östlichen Seite der Lehenstraße wählen (Hofacker des Gastwirts Buchmann), den auch der Bezirksarzt Dr. [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Fronmüller]] bereits begutachtet und für geeignet befunden hatte. Aber am 25. Februar 1877, nachdem schon die Genehmigung für das Bauvorhaben auf östlicher Straßenseite vorlag, entschloss man sich für die andere Straßenseite, um einen Westeingang in das Gebäude zu vermeiden. Zugleich wurde der Grunderwerb getätigt, die Parzelle Plan-Nr. 201 1/5 mit 18 Dezimalen (ca. 610 m<sup>2</sup>) vom Maschinenführer Jakob Lunz für 1.100 Mark und eine Fläche von Parzelle Plan-Nr. 201 1/3 vom Postboten Simon Bauer für 1.000 Mark wurden gekauft. | Ursprünglich, im Herbst 1876, wollte man einen Standort auf der östlichen Seite der Lehenstraße wählen (Hofacker des Gastwirts Buchmann), den auch der Bezirksarzt Dr. [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Fronmüller]] bereits begutachtet und für geeignet befunden hatte. Aber am 25. Februar 1877, nachdem schon die Genehmigung für das Bauvorhaben auf östlicher Straßenseite vorlag, entschloss man sich für die andere Straßenseite, um einen Westeingang in das Gebäude zu vermeiden. Zugleich wurde der Grunderwerb getätigt, die Parzelle Plan-Nr. 201 1/5 mit 18 Dezimalen (ca. 610 m<sup>2</sup>) vom Maschinenführer Jakob Lunz für 1.100 Mark und eine Fläche von Parzelle Plan-Nr. 201 1/3 vom Postboten Simon Bauer für 1.000 Mark wurden gekauft. | ||
Nach Planänderungen durch die Kgl. Regierung wurde der Kostenvoranschlag durch den Bezirksbautechniker [[Franz Xaver Schwemmer|Schwemmer]] aufgestellt, der 27.600 Mark auswies. Obwohl der Staatszuschuss erst für 1881 zugesagt war, beschloss die Schulsprengelverwaltung einen sofortigen Baubeginn unter Vorfinanzierung dieses Zuschusses einschließlich der Darlehenszinsen. Die Gemeindeversammlung schloss sich an und bewilligte die Aufnahme eines Darlehens von 16.300 Mark. Auch Oberfürberg und Unterfürberg sagten die Zahlung ihres Anteils von 1.250 Mark zu. | Nach Planänderungen durch die Kgl. Regierung wurde der Kostenvoranschlag durch den Bezirksbautechniker [[Franz Xaver Schwemmer|Schwemmer]] aufgestellt, der 27.600 Mark auswies. Obwohl der Staatszuschuss erst für 1881 zugesagt war, beschloss die Schulsprengelverwaltung einen sofortigen Baubeginn unter Vorfinanzierung dieses Zuschusses einschließlich der Darlehenszinsen. Die Gemeindeversammlung schloss sich an und bewilligte die Aufnahme eines Darlehens von 16.300 Mark. Auch Oberfürberg und Unterfürberg sagten die Zahlung ihres Anteils von 1.250 Mark zu. | ||
Anfang Juni | Anfang Juni 1878 begannen die Bauarbeiten unter der Leitung des Bezirksbaumeisters Schwemmer; im November war der Rohbau fertig, den der Fürther Baumeister Wilhelm Krämer aus Burgfarrnbacher Sandstein (Steinbruch Winterrangen im Korporationswald) errichtete. Folgende Handwerker waren weiter beteiligt: Zimmermeister Simon Körner, Herzogenaurach (Zimmermannsarbeiten); Schreinermeister K. Pöhlmann, Nürnberg (Schreinerarbeiten); Flaschnermeister Georg Walz, Fürth (Spenglerarbeiten); [[Wigand Krauß]], Fürth (Schieferdeckerarbeiten); Andreas Walz, Fürth (Glaserarbeiten); Johann Georg Finster, Fürth (Schlosserarbeiten); A. Breuninger, Fürth (Anstreicharbeiten); Ferdinand Dörfler, Fürth (Hafnerarbeiten) und Schlossermeister Jean Stepper, Nürnberg (eiserne Einfriedung). Baumeister Krämer, dem eine gute Arbeit bescheinigt wurde, verlangte eine Entschädigung, offenbar wegen Kalkulationsirrtum bei den Hand- und Spanndiensten für die Transporte vom Steinbruch. Dem Verlangen wurde nach Prüfung durch die Kgl. Regierung nicht stattgegeben. Von Seiten der Regierung wurde auch der von der Gemeindeverwaltung beantragten Übernahme der Kosten für die Einfriedung (1.462,62 Mark) und den Blitzableiter (77,18 Mark) nicht entsprochen. Das gesamte Bauvorhaben schloss mit Kosten von 28.640,41 Mark.<ref name="Albert">Karl Albert, Jakob Sandhöfer: Die Schulen in Burgfarrnbach/Burg- und Unterfarrnbach, Teil I, S. 209 - 211</ref> | ||
Ein Brunnen sollte wegen hoher Kosten zunächst nicht gebaut werden, auch weil im Anwesen Zaunstraße 16 ein Privatbrunnen in der Nähe war. Aber am 20. April 1879 stellte Schwemmer einen Kostenvoranschlag für einen Brunnen von 14 m Tiefe mit einem Innendurchmesser von 90 cm auf, der sich auf 812,84 Mark belief. Über den Brunnenbau liegen keine Angaben vor. | |||
Am Montag, den [[26. Mai]] [[1879]] mittags um 1 Uhr verließen die Schulkinder unter Begleitung des Pfarrers [[Friedrich Zink (Pfarrer)|Johann Friedrich Joachim Zink]], der Schulsprengelverwaltung u. a. das alte Schulhaus und zogen in das neue Schulhaus ein.<ref name="Albert"/> | |||
==Einzelnachweise== | |||
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==Bilder== | ==Bilder== | ||
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Aktuelle Version vom 27. Januar 2024, 02:43 Uhr
Ehemaliges Burgfarrnbacher Schulhaus (erbaut 1878/79), heute städtische Kindertagesstätte "Tintenklecks" |
- Straße / Hausnr.
- Lehenstraße 15
- Akten-Nr.
- D-5-63-000-1494
- Objekt
- Alte Schule
- Baujahr
- 1878
- Baustil
- Klassizismus
- Architekt
- Wilhelm Krämer
- Geokoordinate
- 49° 29' 21.52" N, 10° 55' 31.11" E
- Gebäude besteht
- Ja
- Denkmalstatus besteht
- Ja
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
Zweigeschossiger Sandsteinbau mit Walmdach, Ecklisenen, Sohlbankgesims und Rosettenfries an der Traufe, spätklassizistisch, von Wilhelm Krämer, 1878/79.
Geschichte des Neubaus
Ursprünglich, im Herbst 1876, wollte man einen Standort auf der östlichen Seite der Lehenstraße wählen (Hofacker des Gastwirts Buchmann), den auch der Bezirksarzt Dr. Fronmüller bereits begutachtet und für geeignet befunden hatte. Aber am 25. Februar 1877, nachdem schon die Genehmigung für das Bauvorhaben auf östlicher Straßenseite vorlag, entschloss man sich für die andere Straßenseite, um einen Westeingang in das Gebäude zu vermeiden. Zugleich wurde der Grunderwerb getätigt, die Parzelle Plan-Nr. 201 1/5 mit 18 Dezimalen (ca. 610 m2) vom Maschinenführer Jakob Lunz für 1.100 Mark und eine Fläche von Parzelle Plan-Nr. 201 1/3 vom Postboten Simon Bauer für 1.000 Mark wurden gekauft.
Nach Planänderungen durch die Kgl. Regierung wurde der Kostenvoranschlag durch den Bezirksbautechniker Schwemmer aufgestellt, der 27.600 Mark auswies. Obwohl der Staatszuschuss erst für 1881 zugesagt war, beschloss die Schulsprengelverwaltung einen sofortigen Baubeginn unter Vorfinanzierung dieses Zuschusses einschließlich der Darlehenszinsen. Die Gemeindeversammlung schloss sich an und bewilligte die Aufnahme eines Darlehens von 16.300 Mark. Auch Oberfürberg und Unterfürberg sagten die Zahlung ihres Anteils von 1.250 Mark zu.
Anfang Juni 1878 begannen die Bauarbeiten unter der Leitung des Bezirksbaumeisters Schwemmer; im November war der Rohbau fertig, den der Fürther Baumeister Wilhelm Krämer aus Burgfarrnbacher Sandstein (Steinbruch Winterrangen im Korporationswald) errichtete. Folgende Handwerker waren weiter beteiligt: Zimmermeister Simon Körner, Herzogenaurach (Zimmermannsarbeiten); Schreinermeister K. Pöhlmann, Nürnberg (Schreinerarbeiten); Flaschnermeister Georg Walz, Fürth (Spenglerarbeiten); Wigand Krauß, Fürth (Schieferdeckerarbeiten); Andreas Walz, Fürth (Glaserarbeiten); Johann Georg Finster, Fürth (Schlosserarbeiten); A. Breuninger, Fürth (Anstreicharbeiten); Ferdinand Dörfler, Fürth (Hafnerarbeiten) und Schlossermeister Jean Stepper, Nürnberg (eiserne Einfriedung). Baumeister Krämer, dem eine gute Arbeit bescheinigt wurde, verlangte eine Entschädigung, offenbar wegen Kalkulationsirrtum bei den Hand- und Spanndiensten für die Transporte vom Steinbruch. Dem Verlangen wurde nach Prüfung durch die Kgl. Regierung nicht stattgegeben. Von Seiten der Regierung wurde auch der von der Gemeindeverwaltung beantragten Übernahme der Kosten für die Einfriedung (1.462,62 Mark) und den Blitzableiter (77,18 Mark) nicht entsprochen. Das gesamte Bauvorhaben schloss mit Kosten von 28.640,41 Mark.[1]
Ein Brunnen sollte wegen hoher Kosten zunächst nicht gebaut werden, auch weil im Anwesen Zaunstraße 16 ein Privatbrunnen in der Nähe war. Aber am 20. April 1879 stellte Schwemmer einen Kostenvoranschlag für einen Brunnen von 14 m Tiefe mit einem Innendurchmesser von 90 cm auf, der sich auf 812,84 Mark belief. Über den Brunnenbau liegen keine Angaben vor.
Am Montag, den 26. Mai 1879 mittags um 1 Uhr verließen die Schulkinder unter Begleitung des Pfarrers Johann Friedrich Joachim Zink, der Schulsprengelverwaltung u. a. das alte Schulhaus und zogen in das neue Schulhaus ein.[1]