Königstraße 139: Unterschied zwischen den Versionen
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Zweigeschossiger traufseitiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, einem flachem Mittelrisalit mit Flachgiebel und einem rustiziertem Erdgeschoss und Konsoltraufgesims. An der südlichen Giebelseite befindet sich ein erdgeschossiger Portal- und Terrassenvorbau mit Rundbogenportal und Gusseisensäulen in Neurenaissance mit spätklassizistischen Anklängen. | Zweigeschossiger traufseitiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, einem flachem Mittelrisalit mit Flachgiebel und einem rustiziertem Erdgeschoss und Konsoltraufgesims. An der südlichen Giebelseite befindet sich ein erdgeschossiger Portal- und Terrassenvorbau mit Rundbogenportal und Gusseisensäulen in Neurenaissance mit spätklassizistischen Anklängen. | ||
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[[ | Das bestehende Gartenhaus ließ der Kaufmann [[Ludwig Engelmann]] [[1875]] in ein villenartiges Wohnhaus erweitern und umbauen, auch in Fortsetzung der klassizistischen Traufhausreihe an der Ostseite der [[Königstraße]]. [[1886]] verkaufte Engelmann die Villa an den Spiegelfabrikanten Winkler, der es im Inneren opulent neu ausstatten ließ. | ||
Nachdem das Gebäude von der Kirchenverwaltung aufgegeben wurde, stand es einige Jahre leer. Im Jahr [[2014]] kaufte das Juwelierhaus Kuhnle, welches auch Eigentümer des Nachbargrundstücks ist, das Gebäude. | [[1927]] erwarb die katholische Kirchenverwaltung die sog. "Winkler’sche Villa", und nutzte diese fortan als Pfarrhaus für die [[Kirche "Zu Unserer Lieben Frau"|kath. Liebfrauenkirche]], das zuvor (1854–1927) in der [[Königstraße 113]] angesiedelt war. | ||
Nachdem das Gebäude von der Kirchenverwaltung aufgegeben wurde, stand es einige Jahre leer. Im Jahr [[2014]] kaufte das [[Juwelier Kuhnle|Juwelierhaus Kuhnle]], welches auch Eigentümer des Nachbargrundstücks ist, das Gebäude. | |||
== Inneneinrichtung == | == Inneneinrichtung == | ||
Nach Habel stellen die noch erhaltenen Innenräume mit weitgehend originaler Möblierung (Stand 1994) ein "höchst bemerkenswertes, in dieser Geschlossenheit selten gewordenes Beispiel großbürgerlicher Wohnkultur des späten Historismus." Die Beschreibung des Innern lautet wie folgt: ''"Den mittleren Längsflur von der prächtigen Haustür her | Nach Habel stellen die noch erhaltenen Innenräume mit weitgehend originaler Möblierung (Stand 1994) ein "höchst bemerkenswertes, in dieser Geschlossenheit selten gewordenes Beispiel großbürgerlicher Wohnkultur des späten Historismus." Die Beschreibung des Innern lautet wie folgt: ''"Den mittleren Längsflur von der prächtigen Haustür her schließt eine reiche Neurenaissancetür mit Uhrengiebel ab. Straßenseitig im Erdgeschoß drei Repräsentationsräume, im jetzigen Amtszimmer klassizisierende Stuckedecke, einfache Vertäfelung mit Jugendstil-Schnitzdekor und Heizungsgitter, im großen Salon prächtige Vertäfelung, Gobelins imitierende Tapeten und Schnitzdecke, im Speisesaal reicher Neurokoko-Stuck an Wänden und Decke, Kamin mit Spiegel darüber, über der Tür zum Gang Halbkreissupraporte mit Relief dreier spielender Kinder. Zweiläufige Treppe mit dekorativen Eisengußstäben, am Anfänger Bronzefigur mit Lampenträgerin, Neurenaissance-Wohnungstüren mit Ätzverglasung. Im Obergeschoß Wohnräume mit Stuckdecken, im Mittelraum drei Supraporten mit weiblichen Reliefbüsten.''" | ||
== Private Business Club == | == Private Business Club == | ||
Im Jahr [[2014]] kaufte der Juwelier Christoph Kuhnle das Anwesen und plant einen Umbau der denkmalgeschützten Villa. | Im Jahr [[2014]] kaufte der Juwelier Christoph Kuhnle das Anwesen und plant einen Umbau der denkmalgeschützten Villa. Zunächst war ein sog. "Privat Business Club" geplant, der den Mitgliedern des Clubs »eine perfekt ausgestattete Rückzugsmöglichkeit anbietet« als "''Büro für konzentriertes Arbeiten, Salons für Geschäftstreffen im repräsentativen Rahmen, Kaminzimmer für entspannte Lektüre und gepflegte Gespräche, einen Saal für Veranstaltungen und Feste und eine Lounge für komfortable, kleine Pausen. Samt einem Service, der es Ihnen einfach macht, sich wohl zu fühlen.''"<ref>Homepage: Private Business Club [http://www.private-business.club/home/ online]</ref> Nach eigenen Angaben waren zu den bestehenden 500 m<sup>2</sup> Nutzfläche durch einen Anbau weitere 450 m<sup>2</sup> geplant. Hinzu kommen sollten ein Wintergarten mit großer Terrasse zum Park, ein Bar mit Weinkeller und Restaurant, eine Bankett-Etage mit Showküche und weitere Tagungs- und Meetingsräume.<ref>Homepage: Private Business Club [http://www.private-business.club/gebaeude/ online]</ref> Die Umbaumaßnahmen waren für das Jahr 2015 vorgesehen. Der Zugang zur Villa sollte ausschließlich den Club Mitgliedern vorbehalten sein. Die Pläne wurden zwischenzeitlich verworfen, an neuen Nutzungskonzepten wird gearbeitet (Stand 2022). | ||
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Version vom 27. Januar 2024, 02:46 Uhr
- Gebäude
- Winklersche Villa
- Straße / Hausnr.
- Königstraße 139
- Akten-Nr.
- D-5-63-000-673
- Objekt
- Ehemaliges Wohnhaus,
jetzt katholisches Pfarrhaus - Baujahr
- 1875
- Baustil
- Neurenaissance
- Bauherr
- Ludwig Engelmann
- Architekt
- Paulus Müller
- Geokoordinate
- 49° 28' 23.70" N, 10° 59' 35.44" E
- Gebäude besteht
- Ja
- Denkmalstatus besteht
- Ja
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
Zweigeschossiger traufseitiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, einem flachem Mittelrisalit mit Flachgiebel und einem rustiziertem Erdgeschoss und Konsoltraufgesims. An der südlichen Giebelseite befindet sich ein erdgeschossiger Portal- und Terrassenvorbau mit Rundbogenportal und Gusseisensäulen in Neurenaissance mit spätklassizistischen Anklängen.
Geschichte des Gebäudes
Es handelt sich hier um die ehem. "Winkler’sche Villa", benannt nach dem Kommerzienrat und Spiegelfabrikanten Johann Paul Winkler (1852–1915).
Ursprünglich befand sich auf dem Grundstück ein reizvolles klassizistisches Gartenhaus (mit Blick auf das Pegnitztal), welches 1831 von Johann Heinrich Jordan nach den Entwürfen des kgl. Baubezirks-Verwesers[1] Erdinger errichtet wurde. Bauherr und Eigentümer des Gartenhauses war der Kaufmann Johann Wilhelm Seidel.
Das bestehende Gartenhaus ließ der Kaufmann Ludwig Engelmann 1875 in ein villenartiges Wohnhaus erweitern und umbauen, auch in Fortsetzung der klassizistischen Traufhausreihe an der Ostseite der Königstraße. 1886 verkaufte Engelmann die Villa an den Spiegelfabrikanten Winkler, der es im Inneren opulent neu ausstatten ließ.
1927 erwarb die katholische Kirchenverwaltung die sog. "Winkler’sche Villa", und nutzte diese fortan als Pfarrhaus für die kath. Liebfrauenkirche, das zuvor (1854–1927) in der Königstraße 113 angesiedelt war.
Nachdem das Gebäude von der Kirchenverwaltung aufgegeben wurde, stand es einige Jahre leer. Im Jahr 2014 kaufte das Juwelierhaus Kuhnle, welches auch Eigentümer des Nachbargrundstücks ist, das Gebäude.
Inneneinrichtung
Nach Habel stellen die noch erhaltenen Innenräume mit weitgehend originaler Möblierung (Stand 1994) ein "höchst bemerkenswertes, in dieser Geschlossenheit selten gewordenes Beispiel großbürgerlicher Wohnkultur des späten Historismus." Die Beschreibung des Innern lautet wie folgt: "Den mittleren Längsflur von der prächtigen Haustür her schließt eine reiche Neurenaissancetür mit Uhrengiebel ab. Straßenseitig im Erdgeschoß drei Repräsentationsräume, im jetzigen Amtszimmer klassizisierende Stuckedecke, einfache Vertäfelung mit Jugendstil-Schnitzdekor und Heizungsgitter, im großen Salon prächtige Vertäfelung, Gobelins imitierende Tapeten und Schnitzdecke, im Speisesaal reicher Neurokoko-Stuck an Wänden und Decke, Kamin mit Spiegel darüber, über der Tür zum Gang Halbkreissupraporte mit Relief dreier spielender Kinder. Zweiläufige Treppe mit dekorativen Eisengußstäben, am Anfänger Bronzefigur mit Lampenträgerin, Neurenaissance-Wohnungstüren mit Ätzverglasung. Im Obergeschoß Wohnräume mit Stuckdecken, im Mittelraum drei Supraporten mit weiblichen Reliefbüsten."
Private Business Club
Im Jahr 2014 kaufte der Juwelier Christoph Kuhnle das Anwesen und plant einen Umbau der denkmalgeschützten Villa. Zunächst war ein sog. "Privat Business Club" geplant, der den Mitgliedern des Clubs »eine perfekt ausgestattete Rückzugsmöglichkeit anbietet« als "Büro für konzentriertes Arbeiten, Salons für Geschäftstreffen im repräsentativen Rahmen, Kaminzimmer für entspannte Lektüre und gepflegte Gespräche, einen Saal für Veranstaltungen und Feste und eine Lounge für komfortable, kleine Pausen. Samt einem Service, der es Ihnen einfach macht, sich wohl zu fühlen."[2] Nach eigenen Angaben waren zu den bestehenden 500 m2 Nutzfläche durch einen Anbau weitere 450 m2 geplant. Hinzu kommen sollten ein Wintergarten mit großer Terrasse zum Park, ein Bar mit Weinkeller und Restaurant, eine Bankett-Etage mit Showküche und weitere Tagungs- und Meetingsräume.[3] Die Umbaumaßnahmen waren für das Jahr 2015 vorgesehen. Der Zugang zur Villa sollte ausschließlich den Club Mitgliedern vorbehalten sein. Die Pläne wurden zwischenzeitlich verworfen, an neuen Nutzungskonzepten wird gearbeitet (Stand 2022).
Literatur
- Königstraße 139. In: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth, Lipp, 1994, S. 232 ff.
Siehe auch
Weblinks
- Homepage Private Business Club online
Einzelnachweise
- ↑ Anmerkung: Verweser = Der Begriff Verweser (ahd. firwesan „jemandes Stelle vertreten“) bezeichnet einen Vertreter im weitesten Sinne, insbesondere in staatlichen Spitzenämtern. Im Schweizerischen steht ein Verweser auch für einen nicht-schulischen Lehrer, der fachübergreifend gebildet ist, sowie für den Stellvertreter eines ordentlich gewählten Pfarrers. Aus: Wikipedia, abgerufen 21. Februar 2015 | 18:16 Uhr
- ↑ Homepage: Private Business Club online
- ↑ Homepage: Private Business Club online
Bilder
Gruß von der Fürther Kirchweih, historische Ansichtskarte mit Blick in die Nürnberger Straße, um 1910