1831
Aus FürthWiki
Ereignisse
- Die im Januar von König Ludwig I. erlassenen, neuen, schärferen Zensurbestimmungen führen zur politischen Entrüstung des liberalen Bürgertums. Daraufhin erheben der Magistratsrat und die Gemeindebevollmächtigten von Fürth - zusammen mit den Städten Nürnberg und Kempten, sowie den Buchhändlern und Buchdruckern der Städte Würzburg, Bamberg, Augsburg und Kempten - offiziell "Beschwerde ... wegen Verletzung der Staatsverfassung durch die Censurverordnung vom 28. Jänner"[1]
- In Fürth werden für die Seidenraupenzucht 4280 Maulbeerbäume gepflanzt.[2]
- Die Gemeindekollegien fassen am 11. August den Beschluss, den Getreide-Aufschlag beizubehalten, um aus den Einnahmen die neu zu erbauende Ludwigsbrücke zu finanzieren.
- Bei einer Probebohrung für einen artesischen Brunnen am Holzmarkt reißen die Bohrstangen bei etwa 400 Fuß Tiefe. Der Versuch wird eingestellt.[3]
- Erneut werden von Seiten der königlichen Regierung Vorkehrungen wegen der drohenden asiatischen Cholera getroffen.[4]
Personen
Dr. Isaak Loewi wird Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde in Fürth.[5]
Geboren 1831
Person | Geburtstag | Geburtsort | Beruf |
---|---|---|---|
Georg Adam Bohn | 6. Mai | Filke | Maurer, Steinhauer |
Johann Georg Grüner | 15. März | Altdorf | Brauereibesitzer |
Joseph Maillinger | 25. Mai | Fürth | Kunstsammler |
Philipp Otto | 6. Februar | Nürnberg | Ingenieur, Architekt, Professor, Stadtbaurat |
Bernhard Sahlmann | 16. Oktober | Burghaslach | Hopfenhändler |
Georg Ziegele | 24. Dezember | Fürth | Schreiner, Möbelfabrikant, Hoflieferant |
Gestorben 1831
Bauten
- Schwabacher Straße 53, Wohnhaus in Ecklage (Architekt: Adam Egerer) wird errichtet.
- Untere Fischerstraße 11; Untere Fischerstraße 13, Doppelwohnhaus (Architekt: Johann Michael Zink) wird errichtet.
- Wilhelm-Löhe-Straße 6, Gasthaus wird errichtet.
Fronmüllerchronik
- Am 11. Februar 1831 eröffnete Dr. Wolfgang Mack von Altenkundstadt dahier seine ärztliche Praxis. Montag den 21. März fand die feierliche Einsetzung des Rabbiners Dr. Löwi in hiesiger Synagoge statt, [...]. Im Mai wurde die Bohrung des artesischen Brunnens auf dem Holzmarkt begonnen. - Am 25. Mai wurde hier der Kunsthändler Josef Maillinger geboren, ein Vetter des Kriegsministers gleichen Namens. Im Laufe der Jahre brachte er die bis auf mehr als 100,000 M. angeschlagene kunstgeschichtliche Sammlung der "Monacensia" zusammen, welche jetzt Eigenthum der Stadt München und im städtischen Zeughause ausgestellt ist. Er starb 1884 in München im Alter von 54 Jahren. - Die Gesanggesellschaft "Liedertafel" dahier wurde am 12. Juli begründet. - Am 19. September betrug die Bohrtiefe 200, am 27. September 250 Fuß. Man war bis dahin auf 15 Quellen gestoßen. Die Arbeiten wurden wegen der großen Kosten zunächst sistirt. - Sänger Geißler übernahm die Direktion der Nürnberger und Fürther Bühne; [...]. - Am 7. September 1831 fand die feierliche Einweihung der neu restaurirten Synagoge Statt; [...]. Der schöne Candelaber war ein Geschenk des Kaufmanns Weikersheimer und des Fabrikanten Georg Benda. In diesem Jahre wurden 8 neue Häuser gebaut.[6]
Bilder
Werbeannonce zur Eröffnung der Wirtschaft "Zur goldenen Gans", Oktober 1831
Auszug aus dem Urkataster der Gemeinde Mannhof mit den Besitzern, Hausnamen und Hausnummern der Gebäude vom Jahr 1831 (Staatsarchiv Nürnberg, Außenstelle Lichtenau bei Ansbach)
Werbeannonce der Wirtschaft "Zum goldnen Pfau", November 1831
Traueranzeige für Johann Georg Reich, Mai 1831
Traueranzeige für Johann Schildknecht, März 1831
Einzelnachweise
- ↑ "Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern" online
- ↑ Königlich Bayerisches Intelligenzblatt für den Rezat-Kreis vom 17. Januar 1835, S. 125 f - online-Digitalisat
- ↑ Hermann Ott: Fürth zu Beginn des Industriezeitalters. Geschichtsverein Fürth, 1989, S. 30.
- ↑ Hermann Ott: Fürth zu Beginn des Industriezeitalters. Geschichtsverein Fürth, 1989, S. 30.
- ↑ Stadtmuseum Fürth
- ↑ Fronmüllerchronik, 1887, S. 252 f