Kulturforum: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Januar 2024, 02:48 Uhr

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Eingangsbereich des Kulturforums
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Das Kulturforum Fürth befindet sich an der Würzburger Straße 2 (U-Bahnstation Stadthalle). Es diente bis 1991 als Schlachthof, bevor dieser nach Burgfarrnbach verlegt wurde. Eigentümer des Gebäudes ist die Kulturstiftung Fürth.

Entstehung als Kulturort

Nach der Schließung des Schlachthofes in den Jahren 1989 bis 1991 wurden zunächst noch die bestehenden Gebäude und Hallen von verschiedenen Kunstschaffenden für Veranstaltungen diverser Art genutzt - das Gelände firmierte eine Zeit lang unter dem Namen „BBC“. Nach dem Abriss eines Großteils der Gebäude wurde die Brache als Parkplatz genutzt. Die alte Rinderschlachthalle stand die meiste Zeit leer, lediglich die kleinere Schweineschlachthalle diente bereits als Kulturort – und war Vorläufer des heutigen Kulturforums –, ehe die verbliebenen Gebäude durch die Kulturstiftung Fürth nach Plänen des Erlanger Architekturbüros Schulz Seissl Partner vollständig saniert und erweitert wurden. Am 9. Januar 2004 öffneten sich die Pforten des generalsanierten Hauses. In der ersten Zeit waren die vier tragenden Säulen des Kulturforums: Kulturamt, Stadttheater, Kino Uferpalast und Restaurant. 2009 wechselte die Verwaltung der Spielstätte an die benachbarte Stadthalle. Das Kulturforum Fürth hat zwei Spielstätten, ein eigenes Programm-Kino (Uferpalast) und eigene Gastronomie.

Das Kulturforum Fürth feierte am 10. Januar 2014 Geburtstag! Der ehemalige Schlachthof bekam vor 10 Jahren ein neues Gesicht. Die Devise der 14-tägigen Feier hieß: Jubelwochen statt Schlachtfest.[1]

Die Spielstätte wurde seit Beginn an vom Stadttheater Fürth mit genutzt. Der Veranstaltungsservice wie Licht und Ton wurde bis Ende 2022 durch das Personal des Stadthalle Fürth mit betrieben. Dann trennte man die beiden Spielstätten organisatorisch wie personell, so dass beide Einrichtungen nun wieder eigenständig sind. Ab Januar 2023 ist die Verwaltung alleinig beim Kulturamt angesiedelt. Erhoffte Synergieeffekte mit der Stadthalle hatten sich nicht in erwartetem Maße eingestellt.[2] Nachdem das Programm über zwanzig Jahre von Annette Wigger gestaltet worden war, tut dies seit Januar 2023 Jens Daryousch Ravari. Er leitet zudem das renommierte Produktions- und Gastspielhaus.

Gastronomie

Biergarten am Rednitzufer 1998

Der „Ufergarten“, der Biergarten am Rednitzufer, wurde bereits 1998 eröffnet, obwohl das Restaurant in der ehemaligen Rinderschlachthalle noch nicht für das Publikum geöffnet war. Mit der Eröffnung zeigten die Betreiber des künftigen Gastro- und Kulturzentrums, dass das lang geplante Projekt voranging, auch wenn der Pachtvertrag durch die Stadt immer noch nicht unterschrieben war.[3]

Gemeinsam mit dem Kulturforum eröffnete 2004 auch die Gaststätte mit Flussterrasse zur Rednitz. Betreiber war seit dem Start Martin Reichel, der überraschend am 22. Juli 2019 kurzfristig seinen Rückzug bekannt gab. Neuer Pächter wurde nach 15 Jahren der aus dem Irak stammende Karzan Saleh. Der 35-jährige Gastronom hatte bereits seit 10 Jahren Erfahrung als Restaurantleiter einer Nürnberger Gastronomie, ehe er sich für die Geschäftsführung der bisher „namenlosen“ Gaststätte im Kulturforum bewarb. Das neue Lokal sollte laut Saleh mit italienischen Speisen geführt werden und „La Scala“ heißen. In der Zeit vom August bis November 2019 erfolgte eine Renovierung des Gastraums und der Küche. So wurden eine neue Küchenausstattung samt Kühlraum eingebaut, die Elektrik erneuert, die Bestuhlung komplett ausgetauscht und eine neue Bar erstellt. Zur Mittagszeit soll es aber wie bisher auch eher fränkische Kost geben.[4]

Uferpalast

Logo: Ufer-Palast

Am 5. Mai 1988 eröffnete das Kino im Krawattenhaus in dem alten Schlachthof und firmierte unter dem neuen Namen Ufer-Palast. Während der Umbauarbeiten zwischen Herbst 2001 und Januar 2004 schloss das Kino. Anschließend öffnete das Kino erneut, mit besserer Technik und Ausstattung.[5]

Beschreibung des Baudenkmals

Ehemaliges Verwaltungsgebäude, dreigeschossiger, teils verputzter Sandsteinbau mit Gurtgesimsen und modernen Dachaubauten, 1878-81, Dachumbau 2002; ehemaliges Kantinengebäude, langgestreckter, zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach und Pilastergliederung im Obergeschoss, spätklassizistisch, 1878-81, Umbau 2002; ehemalige Schweineschlachthalle, langgestreckter, zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach und Pilastergliederung im Obergeschoss, spätklassizistisch, 1878-81, Umbau und Erweiterung 2002; ehemalige Rinderschlachthalle, dreigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach und Strebepfeilern, 1878-81, Umbau 2002.

Sonstiges

Im Januar 2023 musste das Kulturforum kurzfristig den großen Saal sperren. Hintergrund war eine durch den TÜV nicht abgenommene Aufhängung der technischen Einrichtung im Saal, so dass laut TÜV eine Gefahr von herab fallenden Teilen auf das Publikum zu befürchten war.[6] Im dritten Anlauf wurde die Halle wurde am 20. Januar 2023 die Halle durch den TÜV ab sofort wieder freigegeben, so dass ein regulärer Spielbetrieb wieder möglich wurde.[7]

Literatur

  • Hermann Ott: Schlachthof und Kulturforum. Struktur, Ästhetik und Entwicklung eines Gewerbekomplexes in Fürth. In: Fürther Geschichtsblätter, 3/2009, S.67 - 93
  • Sankowski, Anna: 20 Jahre Kulturforum Fürth 1989 - 2009. Ein Bericht - Überarbeitete Neuauflage zu den Jubelwochen 2014. Fürth, Selbstverlag, Auflage 200, Januar 2014

Lokalberichterstattung

  • Kalb, Reinhard & Volker Dittmar: Geburtstagsfete der Extraklasse. In: Fürther Nachrichten vom 13. Januar 2014 - online
  • Matthias Boll: Große Bühne für Meistersinger. In: Fürther Nachrichten vom 24. August 2016 (Druckausgabe)
  • Vom Schlachthof zum Kulturforum - Bilderserie vom 25. August 2016 in nordbayern.de - online
  • Matthias Boll: Italienische Duftnoten im Kufo-Restaurant. In: Fürther Nachrichten vom 18. September 2019 (Druckausgabe) bzw. Italienische Duftnoten in Fürths Kufo-Restaurant. In: nordbayern.de vom 19. September 2019 - online
  • Armin Leberzammer: Mediterranes an der Maxbrücke. In: Fürther Nachrichten vom 28. November 2019 (Druckausgabe) bzw. Fürther Kulturforum: Mediterranes auf der Speisekarte. In: nordbayern.de vom 28. November 2019 - online
  • Matthias Boll: „Wir sind im Standby-Modus” (Interview). In: Fürther Nachrichten vom 28. April 2020 (Druckausgabe) bzw. Kulturforum: "Wir sind im Standby-Modus". In: nordbayern.de vom 29. April 2020 - online
  • Reinhard Kalb: Spiel mir das Lied vom Abwarten. In: Fürther Nachrichten vom 13. Mai 2020 (Druckausgabe)
  • Das Kulturforum steht wieder auf eigenen Füßen. In: INFÜ, Nr. 19 vom 26. Oktober 2022, S. 47 – PDF-Datei
  • Matthias Boll: TÜV schließt die Große Kufo-Halle. In: Fürther Nachrichten vom 7. Januar 2023, S. 29 (Druckausgabe)
  • Matthias Boll: Möglichmacher, Plattformbauer, Optimist. In: Fürther Nachrichten vom 21. Januar 2023, S. 39 (Druckausgabe)
  • Neue Spitze für das Kulturforum Fürth. In: INFÜ, Nr. 2 vom 1. Februar 2023, S. 7 – PDF-Datei
  • Matthias Boll: Kufo-Technikkrise: Lösung erst 2024. In: Fürther Nachrichten vom 3. August 2023 (Druckausgabe)
  • Matthias Boll: Kulturforum: Jetzt zahlt das Publikum, was es kann. In: Fürther Nachrichten vom 17. August 2023 (Druckausgabe)
  • Matthias Boll: Saugut: Das Kulturforum wird 20. In: Fürther Nachrichten vom 18. Januar 2024 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kulturforum Schlachthof, Homepage Stand: 13.01.14 | 23.54 Uhr online
  2. Das Kulturforum steht wieder auf eigenen Füßen. In: INFÜ, Nr. 19 vom 26. Oktober 2022, S. 47 – PDF-Datei
  3. In:Fürther Nachrichten vom 11. Juli 1998 (Druckausgabe)
  4. Matthias Boll: Italienische Duftnoten im Kufo-Restaurant. In: Fürther Nachrichten vom 17. September 2019, S. 29 (Druckausgabe)
  5. Uferpalast.de - Kinokooperative Fürth e. V. abgerufen im August 2013
  6. Matthias Boll: TÜV schließt die Große Kufo-Halle. In: Fürther Nachrichten vom 7. Januar 2023, S. 29 (Druckausgabe)
  7. Matthias Boll: Kulturforum: TÜV gibt im dritten Anlauf die Große Halle frei. In: Fürther Nachrichten vom 21. Januar 2023, S. 35 (Druckausgabe)

Bilder