Rednitzstraße 30: Unterschied zwischen den Versionen

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|Gebäude besteht=Nein
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Das Gebäude '''Rednitzstraße 30''' war ein Gebäude im sog. [[Gänsberg]]viertel und wurde 1822 als Feuerlöschgerätemagazin erbaut. Im Zuge der [[Flächensanierung]] wurde das Gebäude abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.  
Das Gebäude '''Rednitzstraße 30''' befand sich im sog. [[Gänsberg]]viertel und wurde 1822 als Feuerlöschgerätemagazin erbaut. Im Jahr 1872 ließ die Stadt Fürth es zum „Obdachlosenasyl“ um- und ausbauen.
 
Im Zuge der [[Flächensanierung]] wurde das Gebäude abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt.  
Das Haus hatte ursprünglich die Hausnummer 177 b, obwohl die Nachbargebäude die Nummer 482 (Rednitzstraße 28) und 483 (Rednitzstraße 34) trugen. Da man auch in Fürth bei der erstmaligen Häusernummerierung von einer Häuserfolge ausging, kann die Erklärung nur in der Entstehungsgeschichte liegen.     
Das Haus hatte ursprünglich die Hausnummer 177 b, obwohl die Nachbargebäude die Nummer 482 (Rednitzstraße 28) und 483 (Rednitzstraße 34) trugen. Da man auch in Fürth bei der erstmaligen Häusernummerierung von einer Häuserfolge ausging, kann die Erklärung nur in der Entstehungsgeschichte liegen.     
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[[Datei:Gänsbergplan Rednitzstraße 30.jpg|mini|350px|right|Alter Katasterplan des Gänsbergviertels,  Rednitzstraße ist gelb, Standort Rednitzstraße 30 ist rot markiert]]
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==Beschreibung nach Gebessler==
==Beschreibung nach Gebessler==
Zweigeschossiges, schmales Walmdachhaus, um Mitte 18. Jh. Zwei zu fünf Achsen. Erdgeschossig getünchte Sandsteinquader. Obergeschoß verputzt. Straßenseite mit flächiger Putz-(Lisenen-)Gliederung.<ref name=""Gebessler">[[Stadt und Landkreis Fürth (Buch)|Stadt und Landkreis Fürth]] / Kurzinventar von August Gebessler, [[1963]], S. 46</ref>
Zweigeschossiges, schmales Walmdachhaus, um Mitte 18. Jh. Zwei zu fünf Achsen. Erdgeschossig getünchte Sandsteinquader. Obergeschoß verputzt. Straßenseite mit flächiger Putz-(Lisenen-)Gliederung.<ref name="Gebessler">[[Stadt und Landkreis Fürth (Buch)|Stadt und Landkreis Fürth]] / Kurzinventar von August Gebessler, [[1963]], S. 46</ref>
==Vom Feuerlöschgerätemagazin zum Obdachlosenasyl <ref name ="Alt-Fürth">alle Angaben nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Rednitzstraße 30</ref>==
 
* 1822 wurde das Haus als Feuerlöschgerätemagazin gebaut. Das alte Spritzenhaus stand auf dem [[Königsplatz]] im nördlichen Teil. Neuerworbene Spritzen und Feuerwehrgeräte, sowie anwachsender Verkehr in die Altstadt (besonders durch die [[Gustavstraße]]) aufgrund ausdehender Bebauung machten die Verlegung nötig. Am [[5. November]] [[1822]] erfolgte die Verlegung des ''Feuerlöschgerätemagazins'' an die Rednitzstraße <ref>vgl. [[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, Seite 237. Fronmüller berichtet vom Abbruch des alten Spritzenhauses am Dreikönigsplatz und der Erbauung des neuen am ''[[jüdisches Krankenhaus|Hektisch]]-Platze'' (gemeint ist [[wikipedia:Heqdesh|Hekdesch]]). Des weiteren erwähnt er auch die Bestellung neuer Feuerspritzen bei Rupprecht in Nürnberg.</ref>. Das Haus behielt aber eigentümlicherweise die alte Hausnummer vom Königsplatz, sodass die "177 b" nun zwischen 482 und 483 zu liegen kam.
==Vom Feuerlöschgerätemagazin zum Obdachlosenasyl<ref name ="Alt-Fürth">alle Angaben nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Rednitzstraße 30</ref>==
* 1872 wurde das Spritzenhaus nach 50 Jahren Dienst an der Feuerwehr zum Obdachlosenasyl <ref>vgl. dazu auch "Nr. 5" in [[Karte 1910]]</ref> umgebaut und erhielt dafür ein weiteres Stockwerk, das oben aufgesetzt wurde. Zwischenzeitlich diente das Gebäude [[1872]] auch für zwei Schulklassen als Notbehelf.  
* 1822 wurde das Haus als Feuerlöschgerätemagazin gebaut. Das alte Spritzenhaus stand auf dem [[Königsplatz]] im nördlichen Teil. Neuerworbene Spritzen und Feuerwehrgeräte, sowie anwachsender Verkehr in die Altstadt (besonders durch die [[Gustavstraße]]) aufgrund ausdehender Bebauung machten die Verlegung nötig. Am [[5. November]] [[1822]] erfolgte die Verlegung des ''Feuerlöschgerätemagazins'' an die Rednitzstraße.<ref>vgl. [[Chronik der Stadt Fürth 1985 (Buch)|Fronmüllerchronik]], 1887, S. 237. Fronmüller berichtet vom Abbruch des alten Spritzenhauses am Dreikönigsplatz und der Erbauung des neuen am ''[[jüdisches Krankenhaus|Hektisch]]-Platze'' (gemeint ist [[wikipedia:Heqdesh|Hekdesch]]). Des weiteren erwähnt er auch die Bestellung neuer Feuerspritzen bei Rupprecht in Nürnberg.</ref> Das Haus behielt aber eigentümlicherweise die alte Hausnummer vom Königsplatz, sodass die "177 b" nun zwischen 482 und 483 zu liegen kam.
* 1933 wurde das Obdachlosenasyl geschlossen
* 1872 wurde das Spritzenhaus nach 50 Jahren Dienst an der Feuerwehr zum Obdachlosenasyl<ref>vgl. dazu auch "Nr. 5" in [[Karte 1910]]</ref> umgebaut und erhielt dafür ein weiteres Stockwerk, das oben aufgesetzt wurde. Die Maurerarbeiten führte der Maurermeister [[Kilian Seitz]] aus Herzogenaurach aus, der hierbei einen Bauverzug verursachte.<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land vom 18. Oktober 1872</ref> Zwischenzeitlich diente das Gebäude [[1872]] auch für [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11350051_00373/pct:45.20595,42.8267,46.86743,4.37973/full/0/default.jpg zwei Schulklassen]<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 20. April 1877</ref> als Notbehelf.<ref>siehe auch die Vergütung der Schulraumreinigung [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11350052_00239/pct:42.93997,22.44123,46.11187,6.45927/full/0/default.jpg Fürther Abendzeitung 7. September 1877]</ref>
* nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden in dem Gebäude Flüchtlingsfamilien untergebracht.
* 1933 wurde das Obdachlosenasyl geschlossen.
* Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden in dem Gebäude Flüchtlingsfamilien untergebracht.


== Alte Adressen ==
== Frühere Adressen ==
* ab 1792 Hausnummer 177 b
* ab 1792 Hausnummer 177 b
* ab 1827 ohne Nummer
* ab 1827 ohne Nummer
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* [[Feuerwehr]]
* [[Feuerwehr]]
* [[Jüdischer Friedhof|Alter jüdischer Friedhof]]
* [[Jüdischer Friedhof|Alter jüdischer Friedhof]]
* [[Gänsberg#Straßen des Gänsbergs|Straßen des Gänsbergs]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 27. Januar 2024, 02:48 Uhr

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Rednitzstraße 30 (ehem. Feuerwehrmagazin), dahinter Rednitzstr. 26 – Lumpen- und Papiersortieranstalt. Links im Hintergrund Nr. 28
Die Karte wird geladen …

Das Gebäude Rednitzstraße 30 befand sich im sog. Gänsbergviertel und wurde 1822 als Feuerlöschgerätemagazin erbaut. Im Jahr 1872 ließ die Stadt Fürth es zum „Obdachlosenasyl“ um- und ausbauen.

Im Zuge der Flächensanierung wurde das Gebäude abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt. Das Haus hatte ursprünglich die Hausnummer 177 b, obwohl die Nachbargebäude die Nummer 482 (Rednitzstraße 28) und 483 (Rednitzstraße 34) trugen. Da man auch in Fürth bei der erstmaligen Häusernummerierung von einer Häuserfolge ausging, kann die Erklärung nur in der Entstehungsgeschichte liegen.


Alter Katasterplan des Gänsbergviertels, Rednitzstraße ist gelb, Standort Rednitzstraße 30 ist rot markiert

Beschreibung nach Gebessler

Zweigeschossiges, schmales Walmdachhaus, um Mitte 18. Jh. Zwei zu fünf Achsen. Erdgeschossig getünchte Sandsteinquader. Obergeschoß verputzt. Straßenseite mit flächiger Putz-(Lisenen-)Gliederung.[1]

Vom Feuerlöschgerätemagazin zum Obdachlosenasyl[2]

  • 1822 wurde das Haus als Feuerlöschgerätemagazin gebaut. Das alte Spritzenhaus stand auf dem Königsplatz im nördlichen Teil. Neuerworbene Spritzen und Feuerwehrgeräte, sowie anwachsender Verkehr in die Altstadt (besonders durch die Gustavstraße) aufgrund ausdehender Bebauung machten die Verlegung nötig. Am 5. November 1822 erfolgte die Verlegung des Feuerlöschgerätemagazins an die Rednitzstraße.[3] Das Haus behielt aber eigentümlicherweise die alte Hausnummer vom Königsplatz, sodass die "177 b" nun zwischen 482 und 483 zu liegen kam.
  • 1872 wurde das Spritzenhaus nach 50 Jahren Dienst an der Feuerwehr zum Obdachlosenasyl[4] umgebaut und erhielt dafür ein weiteres Stockwerk, das oben aufgesetzt wurde. Die Maurerarbeiten führte der Maurermeister Kilian Seitz aus Herzogenaurach aus, der hierbei einen Bauverzug verursachte.[5] Zwischenzeitlich diente das Gebäude 1872 auch für zwei Schulklassen[6] als Notbehelf.[7]
  • 1933 wurde das Obdachlosenasyl geschlossen.
  • Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in dem Gebäude Flüchtlingsfamilien untergebracht.

Frühere Adressen

  • ab 1792 Hausnummer 177 b
  • ab 1827 ohne Nummer
  • ab 1860 Rednitzstraße 21
  • ab 1890 Rednitzstraße 30

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Stadt und Landkreis Fürth / Kurzinventar von August Gebessler, 1963, S. 46
  2. alle Angaben nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Rednitzstraße 30
  3. vgl. Fronmüllerchronik, 1887, S. 237. Fronmüller berichtet vom Abbruch des alten Spritzenhauses am Dreikönigsplatz und der Erbauung des neuen am Hektisch-Platze (gemeint ist Hekdesch). Des weiteren erwähnt er auch die Bestellung neuer Feuerspritzen bei Rupprecht in Nürnberg.
  4. vgl. dazu auch "Nr. 5" in Karte 1910
  5. Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land vom 18. Oktober 1872
  6. Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 20. April 1877
  7. siehe auch die Vergütung der Schulraumreinigung Fürther Abendzeitung 7. September 1877

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