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== Namensherkunft ==
== Namensherkunft ==
Das "Duckla" <ref>Untertauchen, sich nieder ducken</ref> hat seinen Namen vom jüdischen Ritualbad im Keller, eigentlich Mikwe, in Franken jedoch auch Ducke genannt.  
Das "Duckla" <ref>Untertauchen, sich nieder ducken</ref> hat seinen Namen vom jüdischen Ritualbad im Keller, eigentlich Mikwe, in Franken jedoch auch Ducke genannt.  
Hier in der Mühlstraße befand sich seit 1670 die erste Gemeinde-Mikwe, die bis 1717 die einzige blieb<ref>Gisela Naomi Blume: "Mikwen in Fürth - Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen", 1.Teil in [[Fürther Geschichtsblätter]] 2011/2, Seite 37</ref>, bis im Schulhof in der [[Schulhof 2|Kaalsschule/Neuschul]] eine weitere errichtet wurde. "''Ein Behausung am Berg bey dem Mühlweeg hinter den alten Lazerus Juden Seiner Behausung gelegen, wobey ein Judenduckh und ein Bronnen, so der hochlöbl. Dombprobstey Bamberg zu Zinnslehen rühret und jährlich dahin ein Faßnachtshenne und drey Heller Hoffstattgeld zinnßet.''"<ref>siehe Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth. Häuserchronik" 1940 zu Mühlstraße 2. Wunschel zitiert aus Salbuch 1700, Seite 36</ref> In strenggläubigen Familien sollten sich Frauen nach der Monatsblutung rituell reinigen, und zwar in "natürlichem" Wasser, das noch nicht durch irgendwelche Röhren geflossen sein durfte. An der [[Untere Fischerstraße|Unteren Fischerstraße]] verlief bis [[1961]] die [[Pegnitz]], sodass im Keller das Grundwasser anstand.<ref>Altstadtbläddla, Sonderausgabe Kneipengut</ref>
Hier in der Mühlstraße befand sich seit 1670 die erste Gemeinde-Mikwe, die bis 1717 die einzige blieb<ref>Gisela Naomi Blume: "Mikwen in Fürth - Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen", 1.Teil in [[Fürther Geschichtsblätter]] 2011/2, Seite 37</ref>, bis im Schulhof in der [[Schulhof 2|Kaalsschule/Neuschul]] eine weitere errichtet wurde. "''Ein Behausung am Berg bey dem Mühlweeg hinter den alten Lazerus Juden Seiner Behausung gelegen, wobey ein Judenduckh und ein Bronnen, so der hochlöbl. Dombprobstey Bamberg zu Zinnslehen rühret und jährlich dahin ein Faßnachtshenne und drey Heller Hoffstattgeld zinnßet.''"<ref>siehe Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth. Häuserchronik" 1940 zu Mühlstraße 2. Wunschel zitiert aus Salbuch 1700, Seite 36</ref> In strenggläubigen Familien sollten sich Frauen nach der Monatsblutung rituell reinigen, und zwar in "natürlichem" Wasser, das noch nicht durch irgendwelche Röhren geflossen sein durfte. (An der [[Untere Fischerstraße|Unteren Fischerstraße]] verlief bis [[1961]] die [[Pegnitz]], sodass im Keller das Grundwasser anstand.<ref>Altstadtbläddla, Sonderausgabe Kneipengut</ref>)
Es war der Wirt Volkert, der im Jahr [[1826]] in seinem Haus dieses Frauenbad neu einrichtete.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 244</ref>
 
Der Wirt Volkert ließ laut Fronmüller-Chronk im Jahr [[1826]] das Frauenbad neu einrichten.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 244</ref>, nachdem er das Anwesen bei der Versteigerung durch die jüdische Gemeinde im Jahre 1825 übernahm. Auch in der [[Marx-Chronik]] steht, dass 1826 das jüdische Frauenbad in der Mühlgasse eröffnet wurde. Das [[Jüdisches Museum Franken|Jüdische Museum Franken]] bezweifelt diese Darstellung und geht davon aus, dass im Keller der Zugang zur Mikwe 1826 zugeschüttet wurde. Volkert ließ das Gebäude abreißen, nur der Keller blieb erhalten.


==Beschreibung des Baudenkmals==
==Beschreibung des Baudenkmals==
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* [[1850]]: erhielt der Wirt Andreas Martin Müller am 27. März die Konzession zum Betrieb einer Weinwirtschaft.<ref>[[Fürther Tagblatt]] vom 8. Mai 1850</ref>
* [[1850]]: erhielt der Wirt Andreas Martin Müller am 27. März die Konzession zum Betrieb einer Weinwirtschaft.<ref>[[Fürther Tagblatt]] vom 8. Mai 1850</ref>
[[Datei:Übergabe Wirtschaft Zur goldnen Kanne, Fürther Tagblatt 18.08.1866.jpg|miniatur|right|Anzeige Übergabe der Wirtschaft, Fürther Tagblatt vom 18.8.1866]]
[[Datei:Übergabe Wirtschaft Zur goldnen Kanne, Fürther Tagblatt 18.08.1866.jpg|miniatur|right|Anzeige Übergabe der Wirtschaft, Fürther Tagblatt vom 18.8.1866]]
* [[1857]]: Andreas Martin Müller, Weinwirth <ref>Adressbuch der Stadt Fürth von 1857, Seite 41</ref> verkaufte schließlich an Johann Böller <ref>vgl. dazu Fürther Tagblatt vom 24.8.1866 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503884_00197/pct:49.81175,52.72021,44.27711,3.31606/full/0/default.jpg - online verfügbar]</ref>
* [[1857]]: Andreas Martin Müller, Weinwirth <ref>Adressbuch der Stadt Fürth von 1857, Seite 41</ref> verkaufte schließlich an Johann Böller <ref>vgl. dazu Fürther Tagblatt vom 24.8.1866 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503884_00197/pct:49.81175,52.72021,44.27711,3.31606/full/0/default.jpg - online]</ref>
* [[1866]] bis [[1878]]: Johann Böller<ref name="FC-490">[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 490. Er wollte 1868 noch die Konzession für eine Bierwirtschaft erlangen, da aber in Fürth bereits auf 153 Personen eine Wirtschaft fiel, wurde das Ansinnen abgewiesen; siehe dazu Fürther Tagblatt vom 30.5.1868 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503887_00546/pct:51.06667,34.08329,43.8,10.96218/full/0/default.jpg - online verfügbar]</ref>. 1866 firmierte die Wirtschaft noch unter dem Namen "Zur Kanne" <ref>vgl. die Aufzählung mit der Nennung Böller'sche Gasthaus "Zur Kanne" [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503884_00245/pct:2.78614,61.30984,30.9488,19.30563/full/0/default.jpg - online verfügbar]</ref>, war aber im gleichen Jahr auch schon mit dem Beinamen "'''Tuckla'''" erwähnt (siehe Fürther Tagblatt vom 16.1.1866 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503883_00053/pct:4.52167,20.70393,30.86697,24.7412/full/0/default.jpg - online verfügbar]). Der Name hatte sich offensichtlich bis Ende 1869 dann durchgesetzt <ref>siehe Fürther Tagblatt vom 16.10.1869 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503889_00440/pct:30.7971,86.48787,22.46377,6.36015/full/0/default.jpg - online verfügbar]</ref>.
* [[1866]] bis [[1878]]: Johann Böller<ref name="FC-490">[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 490. Er wollte 1868 noch die Konzession für eine Bierwirtschaft erlangen, da aber in Fürth bereits auf 153 Personen eine Wirtschaft fiel, wurde das Ansinnen abgewiesen; siehe dazu Fürther Tagblatt vom 30.5.1868 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503887_00546/pct:51.06667,34.08329,43.8,10.96218/full/0/default.jpg - online]</ref>. 1866 firmierte die Wirtschaft noch unter dem Namen "Zur Kanne" <ref>vgl. die Aufzählung mit der Nennung Böller'sche Gasthaus "Zur Kanne" [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503884_00245/pct:2.78614,61.30984,30.9488,19.30563/full/0/default.jpg - online]</ref>, war aber im gleichen Jahr auch schon mit dem Beinamen "'''Tuckla'''" erwähnt (siehe Fürther Tagblatt vom 16.1.1866 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503883_00053/pct:4.52167,20.70393,30.86697,24.7412/full/0/default.jpg - online]). Der Name hatte sich offensichtlich bis Ende 1869 dann durchgesetzt <ref>siehe Fürther Tagblatt vom 16.10.1869 [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503889_00440/pct:30.7971,86.48787,22.46377,6.36015/full/0/default.jpg - online]</ref>.
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* ab [[1878]]: Joh. Konrad Wilhelm<ref name="FC-490"/>
* [[1890]]: Conrad Wilhelm, Weinwirt <ref>Adressbuch der Stadt Fürth 1890, Seite 28</ref>
* [[1890]]: Conrad Wilhelm, Weinwirt <ref>Adressbuch der Stadt Fürth 1890, Seite 28</ref>
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* Ab 1.12.1951 Rudolf und Liselotte Zuckschwert bis 1961. Die Wirtschaft umfasste ein Gastzimmer mit 27,5 qm Fläche und einer Höhe von 2,60 m, im 1. OG von 2,88 m. Das gleiche auch im I. Obergeschoss. Wirtswohnung im 2. OG mit 3 Zimmern, Speise, Bad und Nebenraum. Dazu kamen zwei Weinkeller. Küche und Schenke waren im EG hinter der Weinstube <ref>Karteikarte „Schankerlaubnis“, Ordnungsamt Fürth</ref>
* Ab 1.12.1951 Rudolf und Liselotte Zuckschwert bis 1961. Die Wirtschaft umfasste ein Gastzimmer mit 27,5 qm Fläche und einer Höhe von 2,60 m, im 1. OG von 2,88 m. Das gleiche auch im I. Obergeschoss. Wirtswohnung im 2. OG mit 3 Zimmern, Speise, Bad und Nebenraum. Dazu kamen zwei Weinkeller. Küche und Schenke waren im EG hinter der Weinstube <ref>Karteikarte „Schankerlaubnis“, Ordnungsamt Fürth</ref>
* Mitte 1961 hieß es: Erbengemeinschaft Loni Heiß und Luise Höfler. (Altenberg, Rothenburger Straße).
* Mitte 1961 hieß es: Erbengemeinschaft Loni Heiß und Luise Höfler. (Altenberg, Rothenburger Straße).
* 1983 hieß es „Erbengemeinschaft Drescher, vertreten durch Frau Luise Höfler, Zirndorf, Tillystr. 2“.
* 1983 hieß es „Erbengemeinschaft Drescher, vertreten durch Frau Luise Höfler, Zirndorf, Tillystr. 2“
* Ebenfalls 1983: Inhaber H. und A. Dürst laut Bewirtungsbeleg
* [[1987]] bis [[1991]]: Markus Förther-Matthäi
* [[1987]] bis [[1991]]: Markus Förther-Matthäi
* Der spätere Eigentümer Robert Grassick verkaufte das Anwesen mit Gastwirtschaft im Juli 1997 an eine Frau Waltraud Weiß.
* Der spätere Eigentümer Robert Grassick verkaufte das Anwesen mit Gastwirtschaft im Juli 1997 an eine Frau Waltraud Weiß.
== Weinhandlung zum Duckla ==
[[Datei:Duckla Rechnung 1920.jpg|mini|rechts|Rechnung mit Leistungsumfang der Weinhandlung, ca. 1920]]
Anfang der 1900er Jahre firmierte die Weinstube auch als Weinhandlung. Nach eigenen Angaben verfügte die Weinhandlung über ein großes Weinlager mit folgenden Weinen: Franken-, Pfälzer-, Rheingauer-, Mosel-, Ungar- und Bordeaux-Weinen sowie Süd-, Medizinal-Weinen und Champagner.


==Aktuelle Gasthausgeschichte==  
==Aktuelle Gasthausgeschichte==  
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Im März 2008 hieß es von einem Kontaktbeamten: „Die Ultras Fürth treffen sich jetzt wieder im Duckla, da sie die Weiße Rose nach einem Streit zerlegt haben.“ Laufende polizeiliche Beanstandungen folgten.</br>  
Im März 2008 hieß es von einem Kontaktbeamten: „Die Ultras Fürth treffen sich jetzt wieder im Duckla, da sie die Weiße Rose nach einem Streit zerlegt haben.“ Laufende polizeiliche Beanstandungen folgten.</br>  


2010 lief ein Verfahren zum Widerruf der Gaststättenerlaubnis gegen den tunesischen Wirt. Mit Bußgeldbescheid vom [[6. April]] [[2011]] wurden 1.450,-- EUR wegen der laufenden Verstöße festgesetzt. Im September 2012 wurde die Wirtschaft aufgegeben.<ref>basierend auf dem Interview mit Helga Schmidt, geb. Reiß, und ihrem Bruder Herrn Reiß am Fr. 25.06.2021 in Cadolzburg und der Einsicht von ungewöhnlich umfangreichen Schankerlaubnisakten beim Ordnungsamt am Do. [[1. Juli]] [[2021]]. Im Ordnungsamt existieren 4 Bände. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ab 1961 vielfach die Konzession wechselte. Da gab es auch Namenswechsel wie „Molly Malones“ und „Embassy“ i. d. Zeit von 1992-1995 unter Grassick, Robert (ein Ire) und Donovan, Noel (irisch). Da spielte regelmäßig Live-Musik auf.</ref>  
2010 lief ein Verfahren zum Widerruf der Gaststättenerlaubnis gegen den tunesischen Wirt. Mit Bußgeldbescheid vom [[6. April]] [[2011]] wurden 1.450,-- EUR wegen der laufenden Verstöße festgesetzt. Im September 2012 wurde die Wirtschaft aufgegeben.<ref>basierend auf dem Interview von Peter Frank mit Frau Helga Schmidt, geb. Reiß, und ihrem Bruder Herrn Reiß am Fr. 25.06.2021 in Cadolzburg und der Einsicht von ungewöhnlich umfangreichen Schankerlaubnisakten beim Ordnungsamt am Do. [[1. Juli]] [[2021]]. Im Ordnungsamt existieren 4 Bände. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ab 1961 vielfach die Konzession wechselte. Da gab es auch Namenswechsel wie „Molly Malones“ und „Embassy“ i. d. Zeit von 1992-1995 unter Grassick, Robert (ein Ire) und Donovan, Noel (irisch). Da spielte regelmäßig Live-Musik auf.</ref>  


Seit dem Sommer 2021 die Gaststätte wieder von einem Gastwirten betrieben, samt Außenbestuhlung.
Seit Sommer 2021 wird die Gaststätte wieder von einem Gastwirt betrieben.


==Sonstiges==
==Sonstiges==
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[[Kategorie:Lokale und Wirtschaften]]
 
[[Kategorie:Altstadt]]
[[Kategorie:Altstadt]]

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Die ehem. Weinstube zum Duckla, Feb. 2018
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Das Duckla an der Mühlstraße 2 ist heute eine einfache Bierkneipe, war früher unter dem Namen "Weinstube Zum Duckla" ein bei Feinschmeckern populäres Ein-Sterne-Lokal. Bis etwa 1869 firmierte das Lokal unter dem Namen "Zur Kanne".

Namensherkunft

Das "Duckla" [1] hat seinen Namen vom jüdischen Ritualbad im Keller, eigentlich Mikwe, in Franken jedoch auch Ducke genannt. Hier in der Mühlstraße befand sich seit 1670 die erste Gemeinde-Mikwe, die bis 1717 die einzige blieb[2], bis im Schulhof in der Kaalsschule/Neuschul eine weitere errichtet wurde. "Ein Behausung am Berg bey dem Mühlweeg hinter den alten Lazerus Juden Seiner Behausung gelegen, wobey ein Judenduckh und ein Bronnen, so der hochlöbl. Dombprobstey Bamberg zu Zinnslehen rühret und jährlich dahin ein Faßnachtshenne und drey Heller Hoffstattgeld zinnßet."[3] In strenggläubigen Familien sollten sich Frauen nach der Monatsblutung rituell reinigen, und zwar in "natürlichem" Wasser, das noch nicht durch irgendwelche Röhren geflossen sein durfte. (An der Unteren Fischerstraße verlief bis 1961 die Pegnitz, sodass im Keller das Grundwasser anstand.[4])

Der Wirt Volkert ließ laut Fronmüller-Chronk im Jahr 1826 das Frauenbad neu einrichten.[5], nachdem er das Anwesen bei der Versteigerung durch die jüdische Gemeinde im Jahre 1825 übernahm. Auch in der Marx-Chronik steht, dass 1826 das jüdische Frauenbad in der Mühlgasse eröffnet wurde. Das Jüdische Museum Franken bezweifelt diese Darstellung und geht davon aus, dass im Keller der Zugang zur Mikwe 1826 zugeschüttet wurde. Volkert ließ das Gebäude abreißen, nur der Keller blieb erhalten.

Beschreibung des Baudenkmals

Wirte

  • 1826: Conrad Volkert, Weinwirt; er ließ das Haus (vormals eine jüdische "Ducke") zum Wohnhaus umbauen und erhielt am 27. Juni 1825 dazu die Genehmigung [6]
  • 1836: Elisabetha Müller, Wirtsfrau "Zur Kanne" [7]
  • 1846: Elisabetha Müller, Wirtsfrau "Zur Kanne" [8]
  • 1850: erhielt der Wirt Andreas Martin Müller am 27. März die Konzession zum Betrieb einer Weinwirtschaft.[9]
Anzeige Übergabe der Wirtschaft, Fürther Tagblatt vom 18.8.1866
  • 1857: Andreas Martin Müller, Weinwirth [10] verkaufte schließlich an Johann Böller [11]
  • 1866 bis 1878: Johann Böller[12]. 1866 firmierte die Wirtschaft noch unter dem Namen "Zur Kanne" [13], war aber im gleichen Jahr auch schon mit dem Beinamen "Tuckla" erwähnt (siehe Fürther Tagblatt vom 16.1.1866 - online). Der Name hatte sich offensichtlich bis Ende 1869 dann durchgesetzt [14].
  • ab 1878: Joh. Konrad Wilhelm[12]
  • 1890: Conrad Wilhelm, Weinwirt [15]
  • 1901: Wilhelm, Johann Konrad, Weinhändler, Weinstube zum Duckla, Mühlstraße 2, p. u. II. [16]
  • 1903: Wilhelm, Johann Konrad, Weinhändler 1903, p., 1 u. 2. Stock [17]. Eine Anzeige nennt: Altes renommiertes Frühstückslokal. Mittagstisch à la carte. Besitzer: C. Wilhelm.
  • Bis 31.03.1904 führte Karl Drescher die Schank- und Speisewirtschaft.
  • 1911: Drescher, Karl, Weinrestaurant, p. u. 2. Im 1.Stock: Wilhelm, Johann Konrad, Privatier.
  • 1926/27: Drescher, Karl, Weinwirt, p. / Drescher Carl, C. Wilhelms Nachfolger, Weinhandlung, Restaurant z. Duckla, p.
  • 1935: Drescher, Anna, Wirtswitwe, p. / Drescher, Konrad, Geschäftsführer, p. In der Schankerlaubnis-Akte wurden als Verpächter genannt: Erbengemeinschaft Drescher (Frau Drescher, Mühlstr. 2).
  • Ab 1.12.1951 Rudolf und Liselotte Zuckschwert bis 1961. Die Wirtschaft umfasste ein Gastzimmer mit 27,5 qm Fläche und einer Höhe von 2,60 m, im 1. OG von 2,88 m. Das gleiche auch im I. Obergeschoss. Wirtswohnung im 2. OG mit 3 Zimmern, Speise, Bad und Nebenraum. Dazu kamen zwei Weinkeller. Küche und Schenke waren im EG hinter der Weinstube [18]
  • Mitte 1961 hieß es: Erbengemeinschaft Loni Heiß und Luise Höfler. (Altenberg, Rothenburger Straße).
  • 1983 hieß es „Erbengemeinschaft Drescher, vertreten durch Frau Luise Höfler, Zirndorf, Tillystr. 2“
  • Ebenfalls 1983: Inhaber H. und A. Dürst laut Bewirtungsbeleg
  • 1987 bis 1991: Markus Förther-Matthäi
  • Der spätere Eigentümer Robert Grassick verkaufte das Anwesen mit Gastwirtschaft im Juli 1997 an eine Frau Waltraud Weiß.

Weinhandlung zum Duckla

Rechnung mit Leistungsumfang der Weinhandlung, ca. 1920

Anfang der 1900er Jahre firmierte die Weinstube auch als Weinhandlung. Nach eigenen Angaben verfügte die Weinhandlung über ein großes Weinlager mit folgenden Weinen: Franken-, Pfälzer-, Rheingauer-, Mosel-, Ungar- und Bordeaux-Weinen sowie Süd-, Medizinal-Weinen und Champagner.

Aktuelle Gasthausgeschichte

2005 ließ die Stadt eine Freischankfläche vor dem Anwesen auf einer Fläche von 20 qm zwischen Mauer und Hauswand mit 3 Tischen und je 4 Stühlen als Sondernutzung zu (Erlaubnis des Tiefbauamtes). Bei Live-Musik in der Gaststätte (3mal pro Woche durch einen Alleinunterhalter) mussten die Fenster und Türen geschlossen gehalten werden.

Im Jahr 2005 gab es Nachbarschaftsbeschwerden wegen erheblichen Lärms durch nächtliche Technomusik aus der Gaststätte, weshalb u.a. Mieter aus dem Nachbarhaus Gustavstraße 6 auszogen. Die vermeintlichen Ruhestörungen verursachten u.a. Gäste der Fan-Gruppe Ultras der SpVgg Fürth. Auch aus dem Haus Mühlstraße 1 wurden Beschwerden über nächtliche Ruhestörungen bei der Stadt Fürth gemeldet. So wurden laut der Beschwerdeführer Flaschen und Gläser aus der Gaststätte mitgenommen und im Umfeld zertrümmert.

2007 erging Bußgeldbescheid über 200 EUR, weil Jugendlichen unter 18 Jahren der Aufenthalt dort gestattet wurde. In der Folgte musste die Polizei mehrfach wegen Ruhestörung tätig werden. Anwohner berichteten erneut über laute Streitigkeiten, Schlägereien, Raucher vor der Wirtschaft, Sperrzeit-Übertretungen. So wurden am 29. März 2008 noch um 5.00 Uhr ca. 30 Gäste in der Kneipe angetroffen und - trotz gesetzlichem Rauchverbot - in der Wirtschaft geraucht bzw. Aschenbecher auf den Tischen ausgelegt.

Im März 2008 hieß es von einem Kontaktbeamten: „Die Ultras Fürth treffen sich jetzt wieder im Duckla, da sie die Weiße Rose nach einem Streit zerlegt haben.“ Laufende polizeiliche Beanstandungen folgten.

2010 lief ein Verfahren zum Widerruf der Gaststättenerlaubnis gegen den tunesischen Wirt. Mit Bußgeldbescheid vom 6. April 2011 wurden 1.450,-- EUR wegen der laufenden Verstöße festgesetzt. Im September 2012 wurde die Wirtschaft aufgegeben.[19]

Seit Sommer 2021 wird die Gaststätte wieder von einem Gastwirt betrieben.

Sonstiges

Der Wirt Markus Förther-Matthäi kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Einzelnachweise

  1. Untertauchen, sich nieder ducken
  2. Gisela Naomi Blume: "Mikwen in Fürth - Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen", 1.Teil in Fürther Geschichtsblätter 2011/2, Seite 37
  3. siehe Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth. Häuserchronik" 1940 zu Mühlstraße 2. Wunschel zitiert aus Salbuch 1700, Seite 36
  4. Altstadtbläddla, Sonderausgabe Kneipengut
  5. Fronmüllerchronik, 1887, S. 244
  6. Angabe nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940; zu Mühlstraße 2
  7. Adressbuch der Stadt Fürth von 1836, Seite 23
  8. Adressbuch der Stadt Fürth von 1846, Seite 27
  9. Fürther Tagblatt vom 8. Mai 1850
  10. Adressbuch der Stadt Fürth von 1857, Seite 41
  11. vgl. dazu Fürther Tagblatt vom 24.8.1866 - online
  12. 12,0 12,1 Fronmüllerchronik, 1887, S. 490. Er wollte 1868 noch die Konzession für eine Bierwirtschaft erlangen, da aber in Fürth bereits auf 153 Personen eine Wirtschaft fiel, wurde das Ansinnen abgewiesen; siehe dazu Fürther Tagblatt vom 30.5.1868 - online
  13. vgl. die Aufzählung mit der Nennung Böller'sche Gasthaus "Zur Kanne" - online
  14. siehe Fürther Tagblatt vom 16.10.1869 - online
  15. Adressbuch der Stadt Fürth 1890, Seite 28
  16. Adressbuch der Stadt Fürth 1901
  17. Adressbuch der Stadt Fürth 1903
  18. Karteikarte „Schankerlaubnis“, Ordnungsamt Fürth
  19. basierend auf dem Interview von Peter Frank mit Frau Helga Schmidt, geb. Reiß, und ihrem Bruder Herrn Reiß am Fr. 25.06.2021 in Cadolzburg und der Einsicht von ungewöhnlich umfangreichen Schankerlaubnisakten beim Ordnungsamt am Do. 1. Juli 2021. Im Ordnungsamt existieren 4 Bände. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ab 1961 vielfach die Konzession wechselte. Da gab es auch Namenswechsel wie „Molly Malones“ und „Embassy“ i. d. Zeit von 1992-1995 unter Grassick, Robert (ein Ire) und Donovan, Noel (irisch). Da spielte regelmäßig Live-Musik auf.

Siehe auch

Bilder