Johann Eras: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2024, 00:48 Uhr
- Vorname
- Johann
- Nachname
- Eras
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 22. Juni 1879
- Geburtsort
- Kirchröttenbach
- Todesdatum
- 14. Juni 1920
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Schlosser, Wirt
- Religion
- römisch-katholisch
Auszeichnung | VerleihungAm | AuszeichnungBemerkung |
---|---|---|
Verwundetenabzeichen | 22 August 1918 | in Schwarz |
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Elsa Eras | Tochter |
Hedwig Eras | Tochter |
Johann Eras, geb. 1900 | Sohn |
Johann Leonhardt Eras | Sohn |
Maria Seyferth | 1. Ehefrau |
Johann Eras (geb. 22. Juni 1879 in Kirchröttenbach[1], gest. 14. Juni 1920 in Fürth) war ein Fürther Schlosser und Wirt.
Leben
Johann Eras war der dritte Sohn des Bauunternehmers Konrad Eras sen. und seiner Ehefrau Anna, geborene Regelein.
Im Herbst 1901 aus Nürnberg kommend, ließ er sich in Fürth nieder. Zuvor war er als Angehöriger des kgl. bayer. 4. Feldartartillerie-Regiments, 4. Batterie, kommandiert zur Feldhaubitz-Munitions-Kolonne des Ostasiatischen Expeditionskorps, Teilnehmer am Krieg zur Niederschlagung des chinesischen Boxeraufstands. Am 28. September 1901 wurde er aus dem aktiven Dienst zur Reserve entlassen.
Anfänglich betrieb er eine Schlosserwerkstatt in der Kaiserstraße 23. Bald aber, seit 1. April 1902, übernahm er verschiedene Bierwirtschaften mit Branntweinausschank, so ab Februar 1903 in der Marienstraße 38 (zusammen mit seinem Bruder Friedrich), ab Dezember gleichen Jahres in der Gutenbergstraße 28 und seit 16. Juni 1904 in der Karlstraße 7. Danach handelte er zeitweise mit Flaschenbier, pachtete aber im Juli 1908 für ein Jahr wiederum eine Bierwirtschaft. Nur für kurze Zeit eröffnete er am Marktplatz 5 eine Bauschlosserei und Installationswerkstatt, ehe er zum 1. Oktober 1909 in der Amalienstraße 59 die Bierwirtschaft Zur Glocke (mit Ausschank von Branntwein) übernahm, die erst seine Witwe zum 1. April 1922 aufgab.
Bei der Mobilmachung des Ersten Weltkriegs rückte Eras am 7. August 1914 als Kanonier zur Artilleriemunitionskolonne 8 ein und nahm am 20./21. Aug. an der Schlacht in Lothringen teil. Dann folgte in der Zeit vom 22. Aug. – 14. Sept. die Schlacht vor Nancy und Epinal (Schlacht an der Trouée de Charmes). In der Zeit vom 19. Sept. 1914 bis zum 31. Dez. 1915 war an den Kämpfen auf den Maashöhen (Camp des Romains[2], Bois Brûlé[3], Chauvoncourt, Wald bei Ailly[4]) beteiligt. Dann wurde er am 2. Jan. 1916 zur 2. Ersatzabteilung des kgl. bayer. 8. Feldartillerieregiments versetzt und kam am 5. März zur bayerischen Infanteriemunitionskolonne Nr. 3 (spätere Munitionskolonne 109), bei der er bis zum 22. Oktober 1916 in Kämpfen zwischen Maas und Mosel, den Kämpfen bei Ronvaux, Fresnes, Champlon und Haudiomont eingesetzt wurde. Unmittelbar danach, ab 23. Okt., war er bis 15. Nov. 1916 in die Kämpfe an der Somme eingebunden. Im Anschluss folgten vom 16. Nov. 1916 bis 6. Apr. 1917 Stellungskämpfe an der Aisne, dann war Eras bis zum 22. Mai in die Doppelschlacht Aisne - Champagne verwickelt.
Am 22. Mai 1917 wurde er zur bayerischen Etappen-Hilfskompanie Nr. 2 (Eisenbahnformation) nach Stenay[5] versetzt und bis zum 14. Dez. 1917 im Kriegsgebiet der 5. Armee eingesetzt. Dort führte er u. a. Baggerarbeiten bei der Baudirektion 5 der Straßenbauabteilung 16 in Stenay aus. Bei einer Nachmusterung am 15. Juni 1917 diagnostizierte man bei ihm ein großes Herz. Am 15. Dez. kam er in das Kriegslazarett Stenay, später wurde er einem Heimatlazarett überwiesen. Man versetzte Eras am 15. März 1918 zum bayer. Eisenbahn-Ersatzbataillon (München), schließlich wurde er für dienstunfähig befunden und am 30. Juni 1918 „auf Grund von Kriegsdienstbeschädigung (erlitten beim Feldheere) mit Versorgung nach Fürth zum K. By. Kdo Nürnberg entlassen“. Ihm wurden bewilligt: 100 % der Vollrente von M 540,- jährlich oder monatlich M 45,- plus eine Kriegszulage von M 15,-, zusammen eine monatliche Rente von M 60,-. Der Beginn der Rentenzahlung wurde zum 1. Juli 1918 festgesetzt einschließlich einer Nachprüfung im Jahr 1919. Am 22. August 1918 wurde ihm das Verwundetenabzeichen in Schwarz verliehen.[6]
Er verstarb am 14. Juni 1920 in Fürth.[1]
Familie[1]
Johann Eras heiratete im September 1904 Maria Seyferth, geb. 28. August 1874 in Melkendorf, gest. 14. Februar 1941 in Fürth[7]. Das Ehepaar hatte vier Kinder:
- Johann Eras, geb. 27. Sept. 1900 in Forchheim (unehelich)
- Hedwig Eras, geb. 13. Juni 1908 in Fürth
- Elsa Eras, geb. 27. Sept. 1910 in Fürth
- Johann Leonhardt Eras, geb. 12. Nov. 1914 in Fürth, gest. 5. Okt. 1933 (Lues kong.)[8]
Seine Witwe verheiratete sich nochmal, sie führte dann den Familiennamen Köstner.
Wohn- und Geschäftsadressen[1]
- Jakobinenstraße 22 (bei den Eltern)
- Cadolzburger Straße 48 (seit 1. April 1902)
- Gutenbergstraße 28 (seit Okt. 1902)
- Nürnberger Straße 82 (seit Mai 1904, bei Eltern)
- Karlstraße 7 (seit 16. Juni 1904)
- Königstraße 50 (seit 3. Juli 1905)
- Blumenstraße 35 (seit 1. Juli 1908)
- Amalienstraße 59 (seit 1. Okt. 1909)
Adressen der Witwe
- Cadolzburger Straße 75 (seit 1. April 1922)
- Amalienstraße 52 a (seit 7. Sept. 1922)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Familienbogen Eras, Johann; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
- ↑ Fort Römerlager - Fort du Camp des Romains - online
- ↑ Bois Brûlé - Feldschanze - online
- ↑ Bois d´Ailly, Marbotte, Fort de Liouville - online
- ↑ Stenay – damals und heute - online
- ↑ Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 14083, 6; 14477; 14517; 18388, 4; 18544, 9
- ↑ St. Paul, Bestattungen 1932 - 1944, S. 212
- ↑ Sterbebuch 1933, Bd. 4, Urkunde Nr. 613, StadtAFÜ