Synagoge: Unterschied zwischen den Versionen

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In Fürth gab es mehrere '''Synagogen''' (jiddisch "Schul", hebr. "Beth ha knesset" - "Haus der Vesammlung"):
[[Datei:AK Synagoge Außen 1910.JPG|mini|right|Außenansicht der Hauptsynagoge, ca. 1910]][[Bild:Altschul Inneres, Blick von Empore, um 1936.jpg|mini|right|Hauptsynagoge Innenansicht, ca. 1910]]
Der Ausdruck '''Synagoge''' für ein jüdisches Gotteshaus leitet sich vom griechischen Wort "συναγωγή" (Versammlung; "συν-άγω" zusammenführen, versammeln) ab und entspricht im Hebräischen בית כנסת (Beth Knesset, „Haus der Versammlung) bzw, בית מדרש (Beth Midrasch, "Haus des Lernens", der Schriftauslegung). Weil also die Gottesdienststätte immer auch Ort gemeinsamen Schriftstudiums war und ist, bürgerte sich im Jiddischen der Begriff "Schul" ein.


[[Bild:Synagoge innen.jpg|thumb|right|Innenansicht der Hauptsynagoge 1705]]
== Fürther Synagogen ==
In Fürth hieß der Ort zwischen [[Königstraße]] und [[Mohrenstraße]] mit vier Synagogen folgerichtig ''Schulhof''. Außerdem gab es im Stadtgebiet noch weitere Synagogen:
* die [[Altschul]], auch Hauptsynagoge, ein gotischer Steinbau von 1617
* die [[Neuschul]] oder Kaalschule, ein Fachwerkbau von 1697
* die [[Schulhof 5|Klausschul]], eine Stiftung als Talmudschule von 1707
* die [[Schulhof 5 1/2|Mannheimer Schul]], 1896 erbaut
* die [[Schneiorsche Schul]], eine Stiftungssynagoge von 1687/88
* die [[Gabrielschul]], eine Stiftung von 1707
* die [[Mohrenstraße 7 (ehemals)|Rindskopfsche Schul]], eine Stiftung aus dem Jahr 1798
* die [[Waisenschul]] innerhalb des Waisenhauses, zuerst in der Geleitsgasse, später in der Julien- bzw. Hallemannstraße, seit 1945 die '''Gemeindesynagoge''' der Israelitischen Kultusgemeinde
* die [[Jüdisches Krankenhaus|Hospitalschul]]
* [[Bikur Cholim Synagoge]], für galizische Juden seit 1905
* [[Auhawe Tauroh Synagoge]] seit 1926
* [[Jewish Chapel]], seit 1960 bis 1996
* [[Synagoge Unterfarrnbach]], 1700 bis 1863


Auf dem "[[Schulhof]]", zwischen [[Königstraße]] und [[Mohrenstraße|Mohrengasse]], dem Zentrum der [[Fiorda| Jüdischen Gemeinde]] gab es mit der Zeit alleine vier Synagogen:
[[Datei:1.1 Extra Beilage Fürther Tagblatt zu Synagoge.pdf|mini|right|"Die Synagoge in Fürth" Extra-Beilage des Fürther Tagblattes 1861]]


Die '''''"Altschul"''''' , von [[1617]] (Gotischer Steinbau) war die erste Synagoge in Fürth. Sie war das Zentrum, der Sitz des Oberrabbiner und einer [[Talmudschule|Talmudhochschule]]. Die "Altschul" wurde im November [[1938]] von den Nationalsozialisten, wie die anderen Synagogen in Fürth, komplett zerstört und die Ruine dann abgerissen.
==Artikelserie "Die Synagoge in Fürth"==
Im Zeitraum vom 5. März bis zum 12. April [[1861]] gab das [[Fürther Tagblatt]] in einer Extra-Beilage die Geschichte der Synagoge in Fürth heraus. Dabei handelte es sich um eine fortlaufende Artikelserie.


Als dann die jüdische Gemeinde Fürth sehr schnell wuchs wurde [[1697]] die '''"Neuschul"''' (Fachwerkbau) erbaut. Sie fiel auch im November [[1938]] dem Nazi-Terror zu Opfer.  
Diese Artikelserie kam auch im gleichen Jahr [[1861]] als gebundene Broschüre mit dem Titel: „[https://www.google.de/books/edition/Die_Synagoge_in_F%C3%BCrth/g0_V_rnq9JgC?hl=de&gbpv=1&dq=Die+Synagoge+in+F%C3%BCrth&printsec=frontcover Die Synagoge in Fürth]“ auf den Markt.


Auf dem "Schulhof" gab es desweiteren noch '''[[Talmudschule | Klausschul]]''' von [[1708]] und '''Mannheimerschul''' von [[1896]].
== Literatur ==
* Monika Berthold-Hilpert: ''Synagogen in Fürth. Einladung zu einem Rundgang''. Hrsg.: Jüdisches Museum Franken Fürth & Schnaittach. Haigerloch: Medien und Dialog, Schubert, 2000, 18 S., ISBN 3-933231-12-4
* [[Alexander Mayer|Alexander Mayer]]: ''Die Juden in Fürth - Schlaglichter 1792-1914''. In: [[Altstadtbläddla]], [[Altstadtverein St. Michael]] Fürth, Ausgabe 34, 2000 - [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/judfue.htm online]
* Monika Berthold-Hilpert: ''Die Ausstellung „Synagogen in Fürth“ im Jüdischen Museum Franken in Fürth''. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 35, 2001
* Barbara Eberhardt; Frank Purrmann: ''Fürth''. In: ''Mehr als Steine ... Synagogen-Gedenkband Bayern, Band II: Mittelfranken'', Lindenberg 2010, S. 266-333


Durch Vernichtung und Neubebauung erinnert heute an den '''"Schulhof"''' nur noch ein [[Synagogendenkmal|Denkmal]] in der Geleitgasse, von [[Kunihiko Kato]], aus dem Jahr [[1986]].
== Siehe auch ==
 
* [[Fiorda]]
In der Stadt verteilt gab noch weitere private Synagogen oder kleine private "Bet- und Studierstuben", wie etwa die '''Gabrielschul''', die '''Schneiorschul''' und die '''Krankenhausschul''', sie alle wurden von den Nazis zerstört.
* [[Schulhof]], jüdischer
* [[Synagogendenkmal]]
* [[Talmudschule]]
* [[Fürther Jubiläumsmeile]]
* [[Älteste Stadtansicht Fürths]]


Nur die '''Waisenschul''', die Synagoge des jüdischen Waisenhauses Fürth überstand als einzige den Nazi-Terror, und dient heute wieder der jüdischen Gemeinde Fürth als Gemeindesynagoge.
== Weblinks ==
* Jüdisches Museum Franken: 3D-Modell des Schulhofes mit der Synagoge – digitale Panoramaversion - [https://www.juedisches-museum.org/schulhof-modell/aussen/index.html online]
* [https://books.google.de/books?id=g0_V_rnq9JgC&pg=PA38&lpg=PA38&dq=Josua+B%C3%A4r+Herzfelder&source=bl&ots=_msv3hQx2Y&sig=ACfU3U2nJ-r849N8kF7hKG-aPpLLT4rfAQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjo1qKR9PWDAxWUh_0HHSJ4BgAQ6AF6BAgKEAM#v=onepage&q=Josua%20B%C3%A4r%20Herzfelder&f=false Die Synagoge in Fürth]


== Ober- und Gemeinderabbiner von Fürth ==
==Einzelnachweise==
("Kehilla Keduscha ''Fiorda''" [dt. "Heiligen Gemeinde ''Fürth''"])
<references />
 
* (Aron Schmuel Kremnitz)
* ''1607'' - 1628 Simson Ben Joseph
* 1628 - 1632 [[Schabatai Scheftel Horovitz]] (* 1592, + 1660)
* 1657 - 1660 Menachem Man Ben Mose
* 1660 - 1667 [[Aron Samuel Kaydanover]]
* 1670 - 1683 Meir Ben Ascher (* 1599 in Fürth, + 1683 in Fürth)
* 1683 - 1691 Wolf Butschatscher
* 1691 - 1694 Samuel aus Woydyseaw
* 1694 - ?    Mose Wolf
* 1700        Elieser Heilbronn
* ( 1700 - 1708 [[Bermann Fränkel]]; nie offiziell Ober-Rabbiner von Fürth)
* 1710 - 1746 [[Baruch Rapaport]]
* 1748 - 1762 [[David Strauss]]
* 1764 - 1776 [[Josef Steinhardt]]
* 1778 - 1785 [[Hirsch Josef Janow]]
* 1779 - 1819 [[Meschullam Salman Kohn]]
* (1819 - 1831 [[Wolf Hamburger]] Rabbinatsverweser)
* 1831 - 1873 [[Isaak Loewi|Dr. Isaak Loewi]]
* 1875 - 1922 Dr. Jakob Imanuel Neubürger (ab 1871 Rabbinatsverweser)
* 1922 - 1942 [[Siegfried Behrens|Dr. Siegfried Behrens]]
* 1945 - 1970 [[David Spiro]]
* ?
* ?          Schlomo Appel
* ?          Netanel Wurmser
* ?
* seit ?      Schlomo Wurmser
 
Fürth hatte mehrere Rabbiner, und so war der Oberrabbiner (ABD - Av Bet Din) Vorsitzender der Rabbinatsgerichts und damit oberster Lehrer und Richter der Jüdischen Gemeinde.
 
Rabbiner werden von der Gemeinde frei gewählt, und so kam es auch zu längerer Vakanz der Rabbinerstelle.
 
==Literatur==
 
* Bernhard Purin (Hrsg.): ''Buch der Erinnerung. Das Wiener Memorbuch der Fürther Klaus-Synagoge''. Dieser Katalog erschien zur gleichnamigen Ausstellung des Jüdischen Museums Franken im Jüdischen Museum der Stadt Wien vom 20. Januar bis 7. März 1999. Fürth; Schnaittach: Jüdisches Museum Franken, 1999, 60 S., ISBN 3-9805388-6-9
 
* Monika Berthold-Hilpert: ''Synagogen in Fürth. Einladung zu einem Rundgang''. Hrsg.: Jüdisches Museum Franken Fürth & Schnaittach. Haigerloch: Medien und Dialog, Schubert, 2000, 18 S., ISBN 3-933231-12-4 (Orte jüdischer Kultur)
 
* Monika Berthold-Hilpert: ''Die Ausstellung „Synagogen in Fürth“ im Jüdischen Museum Franken in Fürth''. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 35, 2001 - [http://www.altstadtverein-fuerth.de/blaeddla/35/syna00.htm im Netz]
 
== Querverweise ==
* [[Talmudschule]]
* [[Fiorda]]


== Bilder ==
{{Bilder dieses Gebäudes}}


[[Kategorie: Religiöse Bauten und Kirchen]]
[[Kategorie: Religiöse Einrichtungen]]
[[Kategorie: Innenstadt]]
[[Kategorie: Innenstadt]]
[[Kategorie: Fiorda]]
[[Kategorie: Fiorda]]
[[Kategorie:Altstadt]]

Aktuelle Version vom 4. Februar 2024, 16:38 Uhr

Außenansicht der Hauptsynagoge, ca. 1910
Hauptsynagoge Innenansicht, ca. 1910

Der Ausdruck Synagoge für ein jüdisches Gotteshaus leitet sich vom griechischen Wort "συναγωγή" (Versammlung; "συν-άγω" zusammenführen, versammeln) ab und entspricht im Hebräischen בית כנסת (Beth Knesset, „Haus der Versammlung) bzw, בית מדרש (Beth Midrasch, "Haus des Lernens", der Schriftauslegung). Weil also die Gottesdienststätte immer auch Ort gemeinsamen Schriftstudiums war und ist, bürgerte sich im Jiddischen der Begriff "Schul" ein.

Fürther Synagogen

In Fürth hieß der Ort zwischen Königstraße und Mohrenstraße mit vier Synagogen folgerichtig Schulhof. Außerdem gab es im Stadtgebiet noch weitere Synagogen:

"Die Synagoge in Fürth" Extra-Beilage des Fürther Tagblattes 1861

Artikelserie "Die Synagoge in Fürth"

Im Zeitraum vom 5. März bis zum 12. April 1861 gab das Fürther Tagblatt in einer Extra-Beilage die Geschichte der Synagoge in Fürth heraus. Dabei handelte es sich um eine fortlaufende Artikelserie.

Diese Artikelserie kam auch im gleichen Jahr 1861 als gebundene Broschüre mit dem Titel: „Die Synagoge in Fürth“ auf den Markt.

Literatur

  • Monika Berthold-Hilpert: Synagogen in Fürth. Einladung zu einem Rundgang. Hrsg.: Jüdisches Museum Franken Fürth & Schnaittach. Haigerloch: Medien und Dialog, Schubert, 2000, 18 S., ISBN 3-933231-12-4
  • Alexander Mayer: Die Juden in Fürth - Schlaglichter 1792-1914. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 34, 2000 - online
  • Monika Berthold-Hilpert: Die Ausstellung „Synagogen in Fürth“ im Jüdischen Museum Franken in Fürth. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 35, 2001
  • Barbara Eberhardt; Frank Purrmann: Fürth. In: Mehr als Steine ... Synagogen-Gedenkband Bayern, Band II: Mittelfranken, Lindenberg 2010, S. 266-333

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise


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