Gustav Ortenau: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Gustav Ortenau''' (geb. am 18. Mai [[1864]] in Fürth; gest. [[1950]] in Florenz) war ein Arzt jüdischer Abstammung und der Sohn des promovierten Notars [[Ignaz Ortenau]]. Im Jahr [[1904]] heiratete er die Kunstmalerin und Bildhauerin Adele Peiser-Lasker (1870–1970). Das Ehepaar hatte die Kinder Irma (1905–1956) und Erich (1912–1995). | '''Gustav Ortenau''' (geb. am 18. Mai [[1864]] in Fürth; gest. [[1950]] in Florenz) war ein Arzt jüdischer Abstammung und der Sohn des promovierten Notars [[Ignaz Ortenau]] und dessen Ehefrau Clementine, geb. Seligmann. Im Jahr [[1904]] heiratete er die Kunstmalerin und Bildhauerin Adele Peiser-Lasker (1870–1970). Das Ehepaar hatte die Kinder Irma (1905–1956) und Erich (1912–1995). | ||
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Aktuelle Version vom 9. März 2024, 12:17 Uhr
- Vorname
- Gustav
- Nachname
- Ortenau
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 18. Mai 1864
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 1950
- Todesort
- Florenz
- Beruf
- Arzt
- Religion
- jüdisch
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Adele Peiser-Lasker | Ehefrau |
Clementine Ortenau, geb. Seligmann | Mutter |
Erich Ortenau | Sohn |
Ignaz Ortenau | Vater |
Irma Ortenau | Tochter |
Gustav Ortenau (geb. am 18. Mai 1864 in Fürth; gest. 1950 in Florenz) war ein Arzt jüdischer Abstammung und der Sohn des promovierten Notars Ignaz Ortenau und dessen Ehefrau Clementine, geb. Seligmann. Im Jahr 1904 heiratete er die Kunstmalerin und Bildhauerin Adele Peiser-Lasker (1870–1970). Das Ehepaar hatte die Kinder Irma (1905–1956) und Erich (1912–1995).
Leben und Wirken
Nach dem Studium der Humanmedizin von 1882 bis 1887 in München promovierte Ortenau über das Thema "Über das Sphygmaomanometer von Basch".[1] Anschließend arbeitete er in Bad Reichenhall ab 1890 als Lungenfacharzt bis zu seiner Flucht 1938 vor dem NS-Regime. 1914 meldete sich Ortenau freiwillig zum Kriegsdienst und war zuletzt im Rang eines Gerneraloberarztes tätig. Ortenau erfreute sich großer Beliebtheit in Bad Reichenhall und konnte sich daher auch in den ersten Jahren der NS-Herrschaft in Bad Reichenhall halten. Allerdings musste Ortenau nach dem Approbationsentzug durch das NS-Regmie am 1. Oktober 1938 im Alter von 74 Jahren fliehen. Die Emigration gelang mit seiner Frau im Mai 1939 nach Basel in die Schweiz, während sein Sohn Erich die Flucht 1940 nach Palästina gelang. Die Tochter Irma gelang ebenfalls die Flucht, allerdings überlebte Sie im italienischen Untergrund. Nach dem Krieg wohnten die Eltern völlig verarmt bei der Tochter Irma in Rom. Die Nichte Anita Lasker überlebte Auschwitz als Cellistin im Mädchenorchester, während viele weitere Familienangehörige durch das NS-Regime ermordet wurden. Ab 1950 lebte das Paar Ortenau in Florenz, wo Gustav Ortenau nach kurzer Zeit verstarb. Nach dem Tod Irma Ortenaus 1956, zog die Nichte Adele 1960 zu Erich ins Pasinger Haus der Tochter. Sie malte noch hundertjährig trotz Sehbehinderung. Die Ärztin und Psychotherapeutin Irma Ortenau war bereits 1947 nach München zurückgekehrt.[2]
Auszeichnungen
Er erhielt im Ersten Weltkrieg hohe Auszeichnungen. Für seine Verdienste in Bad Reichenhall wurde 1989 der Ortenau-Park nach Ihm benannt.