Schifra Kleinmann: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Schifra Kleinmann''' (geb. [[5. Mai]] [[1873]] in [[wikipedia:Uhniw|Uhnow]]/Galizien (Polen); abgeschoben [[28. Oktober]] [[1938]] von Fürth nach Polen; später für tot erklärt), Tochter des Julius Reiter und dessen Ehefrau Sophie, geb. Eilborn, war seit der Zeit in Zolkiew mit Naftali Kleinmann verheiratet. Um 1906 kamen sie nach Fürth. Das Ehepaar hatte zehn Kinder. Die Töchter Jeanette, verh. Feldmann und Malcha, verh. Gutmann, waren als viertes bzw. fünftes Kind die ersten in Fürth geborenen. Schifra unterhielt in Fürth einen Kurz- und Weißwarenhandel.<ref>Adressbuch der Stadt Fürth von 1911, I. Teil, S. 129 und Adressbuch der Stadt Fürth von 1913, I. Teil, S. 128</ref> Wohnadressen der Kleinmanns in Fürth waren:
'''Schifra Kleinmann''' (geb. [[5. Mai]] [[1873]] in [[wikipedia:Uhniw|Uhnow]]/Galizien (Polen); abgeschoben [[28. Oktober]] [[1938]] von Fürth nach Polen; später für tot erklärt), Tochter des Julius Reiter und dessen Ehefrau Sophie, geb. Eilborn, war seit der Zeit in Zolkiew mit Naftali Kleinmann verheiratet. Um 1906 kamen sie nach Fürth. Das Ehepaar hatte zehn Kinder. Die Töchter Jeanette, verh. Feldmann und Malcha, verh. Gutmann, waren als viertes bzw. fünftes Kind die ersten in Fürth geborenen.  Wohnadressen der Kleinmanns in Fürth waren:
* 1909: [[Maxstraße 26]]<ref>Adressbuch der Stadt Fürth von 1909, I. Teil, S. 135</ref>
* 1906 - 1935: Katharinenstraße 10
* 1911: [[Theaterstraße 21]]<ref>Adressbuch der Stadt Fürth von 1911, I. Teil, S. 129</ref>
* 1936 - 1938: Maxstraße 44
* 1913 - 1935: [[Katharinenstraße 10 (ehemals)|Katharinenstraße 10]]<ref>Adressbuch der Stadt Fürth von 1913, I. Teil, S. 128, auch Adressbuch der Stadt Fürth von 1926/27, Teil I., S. 93</ref>
* 1936 - 1938: [[Maxstraße 44]]


Schifra Kleinmann gehörte mit ihrem Ehemann Naftali zu der Personengruppe der 54 jüdischen Polen, die in Fürth ansässig waren und am [[28. Oktober]] [[1938]] nach Polen abgeschoben wurden.<ref>siehe auch [[Grete Ballin|Chronik Fürth 1933 – 1945]] (Ballin-Chronik), S. 26</ref> Sie wurden an die deutsch-polnische Grenze in [[wikipedia:Zbąszynek|Neu-Bentschen]] gebracht, wo sie in ein Internierungslager kamen. Zu diesem Zeitpunkt kamen um die 15.000 polnischen Staatsbürgern jüdischen Glaubens dort an, denen von den polnischen Grenzbeamten aber die Einreise verweigert wurden. Daher mussten sie mehrere Wochen vor dem deutschen Grenzübergang Neu-Bentschen unter menschenunwürdigen Bedingungen kampieren.<ref>[[wikipedia:Herschel Grynszpan|Herschel Grynszpans]] Eltern gehörten zu den Abgeschobenen nach Neu-Bentschen. Für ihn war es der Anlass, in Paris den deutschen Botschaftsmitarbeiter Ernst vom Rath zu erschießen. Dieses Attentat wiederum galt als Vorwand für die Novemberpogrome 1938.</ref> Ab dort verliert sich jede Spur. Naftali Kleinmann wurde später für tot erklärt.<ref>[https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ Gedenkbuch des Bundesarchivs] zu Szyfra Kleinmann</ref>
Schifra Kleinmann gehörte mit ihrem Ehemann Naftali zu der Personengruppe der 54 jüdischen Polen, die in Fürth ansässig waren und am [[28. Oktober]] [[1938]] nach Polen abgeschoben wurden.<ref>siehe auch [[Grete Ballin|Chronik Fürth 1933 – 1945]] (Ballin-Chronik), S. 26</ref> Sie wurden an die deutsch-polnische Grenze in [[wikipedia:Zbąszynek|Neu-Bentschen]] gebracht, wo sie in ein Internierungslager kamen. Zu diesem Zeitpunkt kamen um die 15.000 polnischen Staatsbürgern jüdischen Glaubens dort an, denen von den polnischen Grenzbeamten aber die Einreise verweigert wurden. Daher mussten sie mehrere Wochen vor dem deutschen Grenzübergang Neu-Bentschen unter menschenunwürdigen Bedingungen kampieren.<ref>[[wikipedia:Herschel Grynszpan|Herschel Grynszpans]] Eltern gehörten zu den Abgeschobenen nach Neu-Bentschen. Für ihn war es der Anlass, in Paris den deutschen Botschaftsmitarbeiter Ernst vom Rath zu erschießen. Dieses Attentat wiederum galt als Vorwand für die Novemberpogrome 1938.</ref> Ab dort verliert sich jede Spur. Naftali Kleinmann wurde später für tot erklärt.<ref>[https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ Gedenkbuch des Bundesarchivs] zu Szyfra Kleinmann</ref>
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==siehe auch==
==siehe auch==
* [[Naftali Kleinmann]]
* [[Naftali Kleinmann]]
* [[Jeanette Feldmann]], Tochter
* [[Malka Gutmann]], Tochter
* [[Fürther Opfer der Shoah]]
* [[Fürther Opfer der Shoah]]
* [[Fiorda]]
* [[Fiorda]]

Aktuelle Version vom 25. März 2024, 13:32 Uhr

Schifra Kleinmann (geb. 5. Mai 1873 in Uhnow/Galizien (Polen); abgeschoben 28. Oktober 1938 von Fürth nach Polen; später für tot erklärt), Tochter des Julius Reiter und dessen Ehefrau Sophie, geb. Eilborn, war seit der Zeit in Zolkiew mit Naftali Kleinmann verheiratet. Um 1906 kamen sie nach Fürth. Das Ehepaar hatte zehn Kinder. Die Töchter Jeanette, verh. Feldmann und Malcha, verh. Gutmann, waren als viertes bzw. fünftes Kind die ersten in Fürth geborenen. Schifra unterhielt in Fürth einen Kurz- und Weißwarenhandel.[1] Wohnadressen der Kleinmanns in Fürth waren:

Schifra Kleinmann gehörte mit ihrem Ehemann Naftali zu der Personengruppe der 54 jüdischen Polen, die in Fürth ansässig waren und am 28. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben wurden.[5] Sie wurden an die deutsch-polnische Grenze in Neu-Bentschen gebracht, wo sie in ein Internierungslager kamen. Zu diesem Zeitpunkt kamen um die 15.000 polnischen Staatsbürgern jüdischen Glaubens dort an, denen von den polnischen Grenzbeamten aber die Einreise verweigert wurden. Daher mussten sie mehrere Wochen vor dem deutschen Grenzübergang Neu-Bentschen unter menschenunwürdigen Bedingungen kampieren.[6] Ab dort verliert sich jede Spur. Naftali Kleinmann wurde später für tot erklärt.[7]

siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Adressbuch der Stadt Fürth von 1911, I. Teil, S. 129 und Adressbuch der Stadt Fürth von 1913, I. Teil, S. 128
  2. Adressbuch der Stadt Fürth von 1909, I. Teil, S. 135
  3. Adressbuch der Stadt Fürth von 1911, I. Teil, S. 129
  4. Adressbuch der Stadt Fürth von 1913, I. Teil, S. 128, auch Adressbuch der Stadt Fürth von 1926/27, Teil I., S. 93
  5. siehe auch Chronik Fürth 1933 – 1945 (Ballin-Chronik), S. 26
  6. Herschel Grynszpans Eltern gehörten zu den Abgeschobenen nach Neu-Bentschen. Für ihn war es der Anlass, in Paris den deutschen Botschaftsmitarbeiter Ernst vom Rath zu erschießen. Dieses Attentat wiederum galt als Vorwand für die Novemberpogrome 1938.
  7. Gedenkbuch des Bundesarchivs zu Szyfra Kleinmann

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