DJK Concordia Fürth 1920 e. V.: Unterschied zwischen den Versionen

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'''DJK Concordia Fürth e. V. 1920'''
[[Bild:2018-08-06_104930.jpg|mini|right|Sportgelände der DJK Fürth im Jahr 2018]]
Die '''DJK Concordia Fürth 1920 e. V.''' (auch: Deutsche Jugendkraft Concordia Fürth 1920) ist ein Verein im Fürther Stadtteil [[Oberfürberg]]. Die Sportstätten und die Vereinsgaststätte liegen an der [[Kolpingstraße]] 12, ehemals Reichsbodenweg 128.


Einen im Jahr [[1893]] in Fürth gegründeten katholischen Lehrlingsverein sieht die DJK als Vorläufer ihres Vereins. Nach der Rückkehr vieler älterer Mitglieder aus dem 1. Weltkrieg bildete sich eine Fußballmannschaft, die mit anderen Mannschaften der Fürther und Nürnberger Sportvereine den Spielverkehr aufnahm. Gespielt wurde in Ermangelung eines eigenen Platzes an der Burgfarnbacher Straße hinter der Gastwirtschaft vom Müllers Max, auf dem alten Frankenplatz östlich der früheren Trainkaserne, auf dem Wäscheplatz zwischen [[Herrnstraße|Herrn-]] und [[Simonstraße]] und auf dem jüdischen [[Bar-Kochba-Platz]] an der [[Karolinenstraße]].
==Vorgeschichte==
Schon [[1865]] gründete sich in Fürth nach den Grundsätzen des Pfarrers Adolph Kolping ein Katholischer Gesellenverein. Die DJK sieht jedoch den im Jahr [[1886]] in Fürth gegründeten katholischen Lehrlingsverein als Vorläufer ihres Vereins. Nach der Rückkehr vieler älterer Mitglieder aus dem 1. Weltkrieg bildete sich eine Fußballmannschaft, die mit anderen Mannschaften der Fürther und Nürnberger Sportvereine den Spielverkehr aufnahm. Gespielt wurde in Ermangelung eines eigenen Platzes an der Burgfarnbacher Straße hinter der Gastwirtschaft vom Müllers Max, auf dem alten Frankenplatz östlich der früheren Trainkaserne, auf dem Wäscheplatz zwischen [[Herrnstraße|Herrn-]] und [[Simonstraße]] und auf dem jüdischen [[Jüdischer Turn- und Sportverein Fürth| Bar-Kochba-Platz]] an der [[Karolinenstraße]].


1920 war dann das Geburtsjahr des Reichsverbandes der Deutschen Jugendkraft. Zu den Gründungsmitgliedern am 16. September 1920 im Kleinen Huttensaal in Würzburg zählte der damalige Präses des Fürther katholischen Lehrlingsvereins, Kaplan Dr. Dr. Vetter, der es verstand, mit den sportbegeisterten Mitgliedern den ersten DJK-Verein der Erzdiözese Bamberg zu gründen. Die DJK Fürth wuchs zu einem starken Verein, in dem außer Fußball sehr erfolgreich die Leichtathletik betrieben wurde.  
== Gründung ==
[[1920]] war dann das Geburtsjahr des Reichsverbandes der ''Deutschen Jugendkraft''. Zu den Gründungsmitgliedern am [[16. September]] [[1920]] im Kleinen Huttensaal in Würzburg zählte der damalige Präses des Fürther katholischen Lehrlingsvereins, Kaplan Johannes Vetter, der es verstand, mit den sportbegeisterten Mitgliedern den ersten DJK-Verein der Erzdiözese Bamberg zu gründen. Die DJK Fürth wuchs zu einem starken Verein, in dem außer Fußball sehr erfolgreich die Leichtathletik betrieben wurde.
Bereits [[1921]] Jahr wurde die Reichsmeisterschaft im Fußball unter den DJK-Vereinen ausgeschrieben, ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Nach der Nürnberg-Fürther und der Bayerischen holte sich die Fußballmannschaft der DJK den süddeutschen Meistertitel. Ein eigener Platz konnte [[1922]] angelegt werden, und zwar hinter der früheren [[Artilleriekaserne]] am [[Sandberg]].  


Ein eigener Platz konnte [[1922]] angelegt werden, und zwar hinter der früheren Artilleriekaserne am [[Sandberg]]. In diesem Jahr wurde die Reichsmeisterschaft im Fußball unter den DJK-Vereinen ausgeschrieben, ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Nach der Nürnberg-Fürther und der Bayerischen holte sich die Fußballmannschaft der DJK den süddeutschen Meistertitel.
Ein reger Spielverkehr mit Mannschafen und Vereinen des DFB stärkte zwar die Kampfkraft der Spieler, aber die Gründung eines zweiten DJK-Vereins in der Pfarrei [[Unsere Liebe Frau]] machte die Schaffung eines großen Fürther DJK-Vereins auf einige Zeit hinaus unmöglich. [[1935]] wurde dann der Reichsverband der ''Deutschen Jugendkraft'' gewaltsam aufgelöst, Besitz und Inventar beschlagnahmt und enteignet. Eine Arbeit und ein Werk wurden zerschlagen, an dem man lange Jahre gearbeitet und viele finanzielle Opfer gebracht hatte.


Ein reger Spielverkehr mit Mannschafen und Vereinen des DFB stärkte zwar die Kampfkraft der Spieler, aber die Gründung eines zweiten DJK-Vereins in der Pfarrei [[Unsere Liebe Frau]] machte die Schaffung eines großen Fürther DJK-Vereins auf einige Zeit hinaus unmöglich. 1935 wurde dann der Reichsverband der Deutschen Jugendkraft gewaltsam aufgelöst, Besitz und Inventar beschlagnahmt und enteignet. Eine Arbeit und ein Werk wurden zerschlagen, an dem man lange Jahre gearbeitet und viele finanzielle Opfer gebracht hatte.
==Neuanfang nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]==
[[Bild:1958-06-26 - Sportplatzbau 2c-baf-kor.jpg|mini|right|Die Bundeswehr hilft 1958 beim Planieren des Sportgeländes]]
Nach dem Krieg haben sich die ehemaligen Sportler der 1935 aufgelösten DJK Fürth unter Kolping Fürth wieder zusammengefunden und bis zur Wiedergründung der DJK im Jahre [[1948]] auch unter diesem Namen gespielt. Erst 1954 erhielt der Verein den Zusatz ''Concordia''. Weil das Vereinsleben sich überwiegend in der Nähe von [[St. Heinrich]] abspielte, sprach man auch von den ''Heinrichern''.<ref>Markus Eigler: ''100 Jahre Sport mit christlicher Prägung''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 24. Oktober 2020</ref> Zusammen mit dem Sportverein [[FC Nordost Fürth]] bestritt die Mannschaft ihre Spiele auf dem Platz an der [[Flurstraße]], wo heute die [[Kirche St. Christophorus]] steht. Die Hoffnung auf einen eigenen Sportplatz wurde zunächst teilweise, später ganz erfüllt. In Fürth-[[Unterfürberg]] konnte vom Landwirt Friedrich Schmotzer ein Grundstück gepachtet werden. Mit einer Bundeswehreinheit aus Ingolstadt wurde [[1958]] unter der Leitung von Gartenbauarchitekt Fritz Hümpfner Ackerland zu einem Sportplatz umgestaltet. Am [[30. August]] [[1959]] weihte dann der Stadtpfarrer von [[Christkönig]], Pater [[Remigius Hümmer]], unter Assistenz von Studienrat Rosenbaum und Diakon Durmann den Sportplatz ein. Das Eröffnungsspiel zwischen der DJK Fürth und DJK Abenberg endete 3:3.


==Neuanfang nach dem [[Zweiter Weltkrieg|zweiten Weltkrieg]]==
Ein Jahr später wurde eine Holzbaracke aufgestellt, die vorher die Nürnberger Fechtschule beherbergte. Mit zwei Umkleideräumen, einem Geräteraum, einer Theke und einem größeren Raum wurde sie vornehmlich die Heimat der inzwischen auf mehrere Mannschaften angewachsenen Tischtennisabteilung. Bald danach konnte durch das großzügige Entgegenkommen des Ordinariats in Bamberg das Sportplatzgelände gekauft werden, so dass im November [[1964]] mit dem Bau eines eigenen Sport- und Jugendheimes begonnen werden konnte. Am [[14. Juli]] [[1965]] war das Richtfest und am [[26. April]] [[1966]] die feierliche Einweihung durch den Fürther [[Dekanat Fürth (katholisch)#Dekane|Dekan]], Prälat Nikolaus Pieger, Stadtpfarrer in St. Heinrich und seiner Filiale [[St. Nikolaus]] in Fürberg.  
Nach dem Krieg haben sich die ehemaligen Sportler der 1935 aufgelösten DJK Fürth unter Kolping Fürth wieder zusammengefunden und bis zur Wiedergründung der DJK im Jahre [[1948]] auch unter diesem Namen gespielt. Zusammen mit dem Sportverein [[Nordost Fürth]] bestritt die Mannschaft ihre Spiele auf dem Platz an der [[Flurstraße]], wo heute die [[Kirche St. Christophorus]] steht. Die Hoffnung auf einen eigenen Sportplatz wurde zunächst teilweise, später ganz erfüllt. In Fürth-[[Unterfürberg]] konnte vom Landwirt Friedrich Schmotzer ein Grundstück gepachtet werden. Mit einer Bundeswehreinheit aus Ingolstadt wurde [[1958]] unter der Leitung von Gartenbauarchitekt Fritz Hümpfner Ackerland zu einem Sportplatz umgestaltet. Am [[30. August]] [[1959]] weihte dann der Stadtpfarrer von [[Christkönig]], Pater Remigius, unter Assistenz von Studienrat Rosenbaum und Diakon Durmann den Sportplatz ein. Das Eröffnungsspiel zwischen der DJK Fürth und DJK Abenberg endete 3:3.


Ein Jahr später wurde eine Holzbaracke aufgestellt, die vorher die Nürnberger Fechtschule beherbergte. Mit zwei Umkleideräumen, einem Geräteraum, einer Theke und einem größeren Raum wurde sie vornehmlich die Heimat der inzwischen auf mehrere Mannschaften angewachsenen Tischtennisabteilung. Bald danach konnte durch das großzügige Entgegenkommen des Ordinariats in Bamberg das Sportplatzgelände gekauft werden, so dass im November [[1964]] mit dem Bau eines eigenen Sport- und Jugendheimes begonnen werden konnte. Am [[14. Juli]] [[1965]] war das Richtfest und am [[26. April]] [[1966]] die feierliche Einweihung durch den Fürther Dekan, Prälat Pieger, Stadtpfarrer in [[St. Heinrich]] und seiner Filiale [[St. Nikolaus]] in Fürberg.  
Das DJK-Sportheim mit Umkleide- und Duschräumen, mit Versammlungsraum, Gaststätte und Pächterwohnung wurde zu einem echten Zentrum. Durch die tatkräftige Mithilfe einiger weniger Mitglieder sowie dem nimmermüden Einsatz des geschäftsführenden und langjährigen 1. Vorstands, Fritz-Bader, war es möglich gewesen, einen entscheidenden Anteil durch Eigenleistung für diese Haus zu erbringen.
Nachdem die [[1960]] aufgestellte Baracke für die Tischtennisabteilung zu klein geworden war, wurde [[1969]] in Eigenregie eine neue Tischtennishalle erstellt und eingeweiht. Wegen der Umgestaltung des gesamten Fürberger Gebiets durch den Bau des [[Main-Donau-Kanal]]s musste [[1970]] der Fußballplatz um 90 Grad gedreht werden.
 
== Aktuelles und Weiterentwicklung ==
Immer auf der Suche nach neuen interessanten Sportarten, hat der Verein [[2015]] eine Kampfkunstgruppe aufgenommen und ihnen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, woraus sich mittlerweile eine eigene Abteilung formiert hat. Im Jahr [[2019]] wies die DJK Concordia Fürth [http://www.djk-fuerth.de] bei 430 Mitgliedern neben Abteilungen für Fußball, Tischtennis, Gymnastik, Kampfkunst und Badminton als einziger Fürther Verein auch eine Stockschützen-Abteilung auf, die auf drei Ganzjahres-Bahnen aktiv ist. Gesellige Veranstaltungen finden im verpachteten Vereinsheim an der [[Kolpingstraße]] statt. Im Januar [[2022]] ergab sich die Möglichkeit, über die Pfarrei [[Kirche St. Nikolaus|Sankt Nikolaus]] weitere Räume anzumieten. Schon kurz darauf hat sich eine Line-Dance-Gruppe bei dem Verein gemeldet und diese Örtlichkeiten genutzt.<ref>Markus Eigler: ''Ein Verein will sich ändern''. In: Fürther Nachrichten vom 10. Mai 2022</ref> Auch eine Dart-Abteilung wurde gegründet und wuchs, auch aufgrund der gestiegenen Popularität in den Medien, schnell an.<ref>vnp: ''Schub vom Sportvereinsscheck''. In: Fürther Nachrichten vom 11. Februar 2023</ref> Zum Ende des Jahres 2023 löste sich die Kampfkunst-Sparte auf.
 
==Auszeichnungen==
[[2021]] erhielt der Verein die Sportplakette des Bundespräsidenten. Sie wird Vereinen verliehen, die 100 Jahre oder länger bestehen und die sich große Verdienste um den Sport erworben haben. Bayerns Innenminister Joachim Hermann überreichte Sportplakette und Urkunde an den DJK-Vorsitzenden [[Bernd Jesussek]].
 
==Literatur==
* Hans Bachmann - Persönliche Aufzeichnungen - Juni 1970 - Manuskript im Besitz von Bernd Jesussek
* ''Es lebe der Sport! Körperertüchtigung im Süden. Die DJK Concordia Fürth 1920'' In: [[Auf in den Süden! (Buch)|Auf in den Süden! Geschichte der Fürther Südstadt]], 2017, Sandberg Verlag, ISBN 978-930699-94-0, S. 159
* Bernd Jesussek: [[100 Jahre DJK Concordia Fürth (Buch)|100 Jahre DJK Concordia Fürth - Ein Streifzug durch ein Jahrhundert Sport]]. 2020, Städtebilder-Verlag GdR, ISBN 978-96419-311-7


Das DJK-Sportheim mit Umkleide- und Duschräumen, mit Versammlungsraum, Gaststätte und Pächterwohnung wurde zu einem echten Zentrum. Durch die tatkräftige Mithilfe einiger weniger Mitglieder sowie dem nimmermüden Einsatz des geschäftsführenden und langjährigen 1. Vorstands, Fritz-Bader, war es möglich gewesen, einen entscheidenden Anteil durch Eigenleistung für diese Haus zu erbringen.
== Lokalberichterstattung ==
Nachdem die [[1960]] aufgestellte Baracke für die Tischtennisabteilung zu klein geworden war, wurde [[1969]] in Eigenregie eine neue Tischtennishalle erstellt und eingeweiht. Wegen der Umgestaltung des gesamten Fürberger Gebiets durch den Bau des [[Main-Donau-Kanal]]s musste [[1970]] der Fußballplatz um 90 Grad gedreht werden.
* Markus Eigler: ''100 Jahre Sport mit christlicher Prägung''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 24. Oktober 2020 (Druckausgabe)
* BMPA: ''DJK Fürth mit der Sportplakette ausgezeichnet''. In: [[StadtZeitung Fürth]], Nr. 15 vom 11. August 2021, S. 35 – [https://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2021/2021_15_SZ.pdf#page=35 PDF-Datei]
* fn: ''Eine Jubiläumsfeier mit Verspätung''. In: Fürther Nachrichten vom 4. November 2021 (Druckausgabe)
* Markus Eigler: ''Ein Verein will sich ändern''. In: Fürther Nachrichten vom 10. Mai 2022 (Druckausgabe) bzw. ''Beispiel DJK Concordia Fürth: Wie Vereine sich verändern müssen'' In: nordbayern.de NN+ vom 10. Mai 2022 - [https://www.nn.de/fuerth/1.12115641 online abrufbar (Bezahlschranke)]
* vnp: ''Schub vom Sportvereinsscheck''. In: Fürther Nachrichten vom 11. Februar 2023 (Druckausgabe)
* Markus Eigler: ''Im Schatten des Ronhofs''. In: Fürther Nachrichten vom 24. Juni 2023 (Druckausgabe)
 
== Siehe auch ==
* [[Oberfürberg]]
* [[Katholisches Dekanat Fürth]]


Heute (2008) weist die DJK Concordia Fürth [http://www.djk-fuerth.de] neben Abteilungen für Fußball, Tischtennis, Gymnastik und Badminton als einziger Fürther Verein auch eine Stockschützen-Abteilung auf, die auf drei Ganzjahres-Bahnen aktiv ist.
==Weblinks==
* Deutsche Jugendkraft Concordia Fürth 1920 e. V. - [http://www.djk-fuerth.de DJK Fürth]


==Weblink==
==Einzelnachweise==
*[http://www.djk-fuerth.de www.djk-fuerth.de]
<references />


== Bilder ==
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[[Kategorie:Vereine]]
[[Kategorie:Vereine]]
[[Kategorie:Fussball]]
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[[Kategorie:Tischtennis]]
[[Kategorie:Tischtennis]]
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[[Kategorie:Eissport]]
[[Kategorie:Gymnastik]]
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[[Kategorie:Oberfürberg]]

Version vom 16. April 2024, 15:24 Uhr

Sportgelände der DJK Fürth im Jahr 2018

Die DJK Concordia Fürth 1920 e. V. (auch: Deutsche Jugendkraft Concordia Fürth 1920) ist ein Verein im Fürther Stadtteil Oberfürberg. Die Sportstätten und die Vereinsgaststätte liegen an der Kolpingstraße 12, ehemals Reichsbodenweg 128.

Vorgeschichte

Schon 1865 gründete sich in Fürth nach den Grundsätzen des Pfarrers Adolph Kolping ein Katholischer Gesellenverein. Die DJK sieht jedoch den im Jahr 1886 in Fürth gegründeten katholischen Lehrlingsverein als Vorläufer ihres Vereins. Nach der Rückkehr vieler älterer Mitglieder aus dem 1. Weltkrieg bildete sich eine Fußballmannschaft, die mit anderen Mannschaften der Fürther und Nürnberger Sportvereine den Spielverkehr aufnahm. Gespielt wurde in Ermangelung eines eigenen Platzes an der Burgfarnbacher Straße hinter der Gastwirtschaft vom Müllers Max, auf dem alten Frankenplatz östlich der früheren Trainkaserne, auf dem Wäscheplatz zwischen Herrn- und Simonstraße und auf dem jüdischen Bar-Kochba-Platz an der Karolinenstraße.

Gründung

1920 war dann das Geburtsjahr des Reichsverbandes der Deutschen Jugendkraft. Zu den Gründungsmitgliedern am 16. September 1920 im Kleinen Huttensaal in Würzburg zählte der damalige Präses des Fürther katholischen Lehrlingsvereins, Kaplan Johannes Vetter, der es verstand, mit den sportbegeisterten Mitgliedern den ersten DJK-Verein der Erzdiözese Bamberg zu gründen. Die DJK Fürth wuchs zu einem starken Verein, in dem außer Fußball sehr erfolgreich die Leichtathletik betrieben wurde. Bereits 1921 Jahr wurde die Reichsmeisterschaft im Fußball unter den DJK-Vereinen ausgeschrieben, ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Nach der Nürnberg-Fürther und der Bayerischen holte sich die Fußballmannschaft der DJK den süddeutschen Meistertitel. Ein eigener Platz konnte 1922 angelegt werden, und zwar hinter der früheren Artilleriekaserne am Sandberg.

Ein reger Spielverkehr mit Mannschafen und Vereinen des DFB stärkte zwar die Kampfkraft der Spieler, aber die Gründung eines zweiten DJK-Vereins in der Pfarrei Unsere Liebe Frau machte die Schaffung eines großen Fürther DJK-Vereins auf einige Zeit hinaus unmöglich. 1935 wurde dann der Reichsverband der Deutschen Jugendkraft gewaltsam aufgelöst, Besitz und Inventar beschlagnahmt und enteignet. Eine Arbeit und ein Werk wurden zerschlagen, an dem man lange Jahre gearbeitet und viele finanzielle Opfer gebracht hatte.

Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg

Die Bundeswehr hilft 1958 beim Planieren des Sportgeländes

Nach dem Krieg haben sich die ehemaligen Sportler der 1935 aufgelösten DJK Fürth unter Kolping Fürth wieder zusammengefunden und bis zur Wiedergründung der DJK im Jahre 1948 auch unter diesem Namen gespielt. Erst 1954 erhielt der Verein den Zusatz Concordia. Weil das Vereinsleben sich überwiegend in der Nähe von St. Heinrich abspielte, sprach man auch von den Heinrichern.[1] Zusammen mit dem Sportverein FC Nordost Fürth bestritt die Mannschaft ihre Spiele auf dem Platz an der Flurstraße, wo heute die Kirche St. Christophorus steht. Die Hoffnung auf einen eigenen Sportplatz wurde zunächst teilweise, später ganz erfüllt. In Fürth-Unterfürberg konnte vom Landwirt Friedrich Schmotzer ein Grundstück gepachtet werden. Mit einer Bundeswehreinheit aus Ingolstadt wurde 1958 unter der Leitung von Gartenbauarchitekt Fritz Hümpfner Ackerland zu einem Sportplatz umgestaltet. Am 30. August 1959 weihte dann der Stadtpfarrer von Christkönig, Pater Remigius Hümmer, unter Assistenz von Studienrat Rosenbaum und Diakon Durmann den Sportplatz ein. Das Eröffnungsspiel zwischen der DJK Fürth und DJK Abenberg endete 3:3.

Ein Jahr später wurde eine Holzbaracke aufgestellt, die vorher die Nürnberger Fechtschule beherbergte. Mit zwei Umkleideräumen, einem Geräteraum, einer Theke und einem größeren Raum wurde sie vornehmlich die Heimat der inzwischen auf mehrere Mannschaften angewachsenen Tischtennisabteilung. Bald danach konnte durch das großzügige Entgegenkommen des Ordinariats in Bamberg das Sportplatzgelände gekauft werden, so dass im November 1964 mit dem Bau eines eigenen Sport- und Jugendheimes begonnen werden konnte. Am 14. Juli 1965 war das Richtfest und am 26. April 1966 die feierliche Einweihung durch den Fürther Dekan, Prälat Nikolaus Pieger, Stadtpfarrer in St. Heinrich und seiner Filiale St. Nikolaus in Fürberg.

Das DJK-Sportheim mit Umkleide- und Duschräumen, mit Versammlungsraum, Gaststätte und Pächterwohnung wurde zu einem echten Zentrum. Durch die tatkräftige Mithilfe einiger weniger Mitglieder sowie dem nimmermüden Einsatz des geschäftsführenden und langjährigen 1. Vorstands, Fritz-Bader, war es möglich gewesen, einen entscheidenden Anteil durch Eigenleistung für diese Haus zu erbringen. Nachdem die 1960 aufgestellte Baracke für die Tischtennisabteilung zu klein geworden war, wurde 1969 in Eigenregie eine neue Tischtennishalle erstellt und eingeweiht. Wegen der Umgestaltung des gesamten Fürberger Gebiets durch den Bau des Main-Donau-Kanals musste 1970 der Fußballplatz um 90 Grad gedreht werden.

Aktuelles und Weiterentwicklung

Immer auf der Suche nach neuen interessanten Sportarten, hat der Verein 2015 eine Kampfkunstgruppe aufgenommen und ihnen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, woraus sich mittlerweile eine eigene Abteilung formiert hat. Im Jahr 2019 wies die DJK Concordia Fürth [1] bei 430 Mitgliedern neben Abteilungen für Fußball, Tischtennis, Gymnastik, Kampfkunst und Badminton als einziger Fürther Verein auch eine Stockschützen-Abteilung auf, die auf drei Ganzjahres-Bahnen aktiv ist. Gesellige Veranstaltungen finden im verpachteten Vereinsheim an der Kolpingstraße statt. Im Januar 2022 ergab sich die Möglichkeit, über die Pfarrei Sankt Nikolaus weitere Räume anzumieten. Schon kurz darauf hat sich eine Line-Dance-Gruppe bei dem Verein gemeldet und diese Örtlichkeiten genutzt.[2] Auch eine Dart-Abteilung wurde gegründet und wuchs, auch aufgrund der gestiegenen Popularität in den Medien, schnell an.[3] Zum Ende des Jahres 2023 löste sich die Kampfkunst-Sparte auf.

Auszeichnungen

2021 erhielt der Verein die Sportplakette des Bundespräsidenten. Sie wird Vereinen verliehen, die 100 Jahre oder länger bestehen und die sich große Verdienste um den Sport erworben haben. Bayerns Innenminister Joachim Hermann überreichte Sportplakette und Urkunde an den DJK-Vorsitzenden Bernd Jesussek.

Literatur

Lokalberichterstattung

  • Markus Eigler: 100 Jahre Sport mit christlicher Prägung. In: Fürther Nachrichten vom 24. Oktober 2020 (Druckausgabe)
  • BMPA: DJK Fürth mit der Sportplakette ausgezeichnet. In: StadtZeitung Fürth, Nr. 15 vom 11. August 2021, S. 35 – PDF-Datei
  • fn: Eine Jubiläumsfeier mit Verspätung. In: Fürther Nachrichten vom 4. November 2021 (Druckausgabe)
  • Markus Eigler: Ein Verein will sich ändern. In: Fürther Nachrichten vom 10. Mai 2022 (Druckausgabe) bzw. Beispiel DJK Concordia Fürth: Wie Vereine sich verändern müssen In: nordbayern.de NN+ vom 10. Mai 2022 - online abrufbar (Bezahlschranke)
  • vnp: Schub vom Sportvereinsscheck. In: Fürther Nachrichten vom 11. Februar 2023 (Druckausgabe)
  • Markus Eigler: Im Schatten des Ronhofs. In: Fürther Nachrichten vom 24. Juni 2023 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

  • Deutsche Jugendkraft Concordia Fürth 1920 e. V. - DJK Fürth

Einzelnachweise

  1. Markus Eigler: 100 Jahre Sport mit christlicher Prägung. In: Fürther Nachrichten vom 24. Oktober 2020
  2. Markus Eigler: Ein Verein will sich ändern. In: Fürther Nachrichten vom 10. Mai 2022
  3. vnp: Schub vom Sportvereinsscheck. In: Fürther Nachrichten vom 11. Februar 2023

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