Herz-Jesu-Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

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(Name Architekt präz. (Holzbauer war bekannter Architekt für Sakralbauten im Bistum Bamberg))
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Bald wurde der Wunsch nach einer eigenen Kirche lauter. Am [[1. März]] [[1925]] wurde der Kirchenbauverein durch den Geistlichen Rat [[Philipp Knapp]] von [[Kirche "Zu Unserer Lieben Frau"|Unserer Lieben Frau]] und Förderin Regina Keeser ins Leben gerufen. 37 Mitglieder zählte der Verein zu Beginn. Erster Vorstand war Obermüller Ignaz Peschl aus Vach, später Werkmeister Georg Rahm, ebenfalls aus Vach. Er leitete den Verein bis zu seiner Auflösung. Man begann in der eigenen Gemeinde zu sammeln, jedes Mitglied des Kirchenbauvereins sollte zwei Reichsmark für einen ersten Grundstock spenden. Etliche Gelder konnte man auch bei der allgemeine Landeskirchensammlung und durch die Frauen Fürths zusammentragen.<ref>In: Nordbayerische Zeitung vom 4. Juli 1932 - Druckausgabe im Archiv der Herz-Jesu-Kirche Mannhof</ref> Es gab viele Benefiz-Veranstaltungen und es wurde sogar eine Theatergruppe gegründet, um dadurch die Kasse zu füllen. Als Theaterdirektor fungierte Josef Mühlmeier aus Stadeln. Man spielte sogar auswärts, so auch am [[25. April]] [[1926]] und [[29. April]] [[1928]] im [[Weißengarten]] in Fürth. 85.000 Reichsmark wurden in wirtschaftlich sehr schwerer Zeit aufgebracht. Inzwischen war am [[8. November]] [[1925]] die katholische Tochter-Kirchenstiftung Herz-Jesu-Vach gegründet worden. Schon am [[17. November]] 1925 konnte der Verein ein Grundstück von den Landwirtseheleuten Mahr, an anderer Stelle wird auch Georg Mehl genannt, in Mannhof für 8.500 RM und [[1928]] einer Restzahlung von 3.000 RM erwerben. Eine Abordnung von fünf Mann fuhr dann am [[2. Dezember]] 1925 nach Bamberg zum Erzbischof und bekam die Zusage für eine finanzielle Unterstützung. Am [[26. Dezember]] [[1927]] fand der 100. Gottesdienst im Reißnerschen Saal statt. Dazu erarbeitete der Kirchenbauverein eine Festschrift und ein Festprogramm.
Bald wurde der Wunsch nach einer eigenen Kirche lauter. Am [[1. März]] [[1925]] wurde der Kirchenbauverein durch den Geistlichen Rat [[Philipp Knapp]] von [[Kirche "Zu Unserer Lieben Frau"|Unserer Lieben Frau]] und Förderin Regina Keeser ins Leben gerufen. 37 Mitglieder zählte der Verein zu Beginn. Erster Vorstand war Obermüller Ignaz Peschl aus Vach, später Werkmeister Georg Rahm, ebenfalls aus Vach. Er leitete den Verein bis zu seiner Auflösung. Man begann in der eigenen Gemeinde zu sammeln, jedes Mitglied des Kirchenbauvereins sollte zwei Reichsmark für einen ersten Grundstock spenden. Etliche Gelder konnte man auch bei der allgemeine Landeskirchensammlung und durch die Frauen Fürths zusammentragen.<ref>In: Nordbayerische Zeitung vom 4. Juli 1932 - Druckausgabe im Archiv der Herz-Jesu-Kirche Mannhof</ref> Es gab viele Benefiz-Veranstaltungen und es wurde sogar eine Theatergruppe gegründet, um dadurch die Kasse zu füllen. Als Theaterdirektor fungierte Josef Mühlmeier aus Stadeln. Man spielte sogar auswärts, so auch am [[25. April]] [[1926]] und [[29. April]] [[1928]] im [[Weißengarten]] in Fürth. 85.000 Reichsmark wurden in wirtschaftlich sehr schwerer Zeit aufgebracht. Inzwischen war am [[8. November]] [[1925]] die katholische Tochter-Kirchenstiftung Herz-Jesu-Vach gegründet worden. Schon am [[17. November]] 1925 konnte der Verein ein Grundstück von den Landwirtseheleuten Mahr, an anderer Stelle wird auch Georg Mehl genannt, in Mannhof für 8.500 RM und [[1928]] einer Restzahlung von 3.000 RM erwerben. Eine Abordnung von fünf Mann fuhr dann am [[2. Dezember]] 1925 nach Bamberg zum Erzbischof und bekam die Zusage für eine finanzielle Unterstützung. Am [[26. Dezember]] [[1927]] fand der 100. Gottesdienst im Reißnerschen Saal statt. Dazu erarbeitete der Kirchenbauverein eine Festschrift und ein Festprogramm.


Kaplan Limpert trieb den Kirchenbau voran. Er wurde allerdings am 1. Januar [[1930]] nach Bamberg abberufen. Die Leitung der ausgedehnten Gemeinde übernahm Kaplan Josef Schneider. Bereits zu Weihnachten 1930 wurde der Bauplan der Kirche vorgelegt. Mit der obersten Bauleitung wurde der Münchener Architekt Georg Holzbauer (an anderer Stelle irrig Holzmeier) beauftragt. Nach dem [[16. November]] [[1931]], dem Tag der Grundsteinlegung, begann die Baufirma von [[Karl Gsänger]] aus Fürth, [[Schwabacher Straße 33]], mit den Erdarbeiten, die Oberaufsicht über die Zimmerarbeiten hatte Zimmermeister Scheinsberger aus Fürth, ehemals [[Flughafenstraße]] 32. Da fast 98 Prozent der Katholiken zu dieser Zeit arbeitslos waren, versuchte man möglichst viele beim Bau zu beschäftigen. Bereits am [[17. Februar]] [[1932]] konnte das Richtfest abgehalten werden. Da Kaplan Josef Schneider bald wieder abberufen worden war, trat an seine Stelle der Neupriester Paul Popp. Die ungünstige Witterung ließ die Bauarbeiten langsamer vorangehen als geplant. Der Fürther Dachdeckermeister Georg Voigt, [[Blumenstraße 27]], deckte das Dach mit braunen Dachziegeln der Dachziegelwerke Ergolsbach bei Landshut. Die Gebrüder Häusler aus Fürth führten im Mai 1932 die Stukkateurarbeiten aus. Ein von Flaschnermeister Klammer gestiftetes Kreuz kam auf die Turmspitze. Es entstand eine einfache, kleine Kirche, der heimatlichen Bauweise verpflichtet, die in der Zwischenkriegszeit das architektonische Gegenprogramm zum funktionalen Bauhaus-Stil darstellte. Zu diesem Stil gehört das steile Dach der Kirche, das Fachwerk-Obergeschoss des Turms und seine Zwiebel. Mit dieser in Franken unüblichen, aus dem katholischen Oberbayern stammenden Zwiebel weist sich die Mannhofer Kirche ausdrücklich als eine katholische Kirche aus.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=111-112}}</ref>
Kaplan Limpert trieb den Kirchenbau voran. Er wurde allerdings am 1. Januar [[1930]] nach Bamberg abberufen. Die Leitung der ausgedehnten Gemeinde übernahm Kaplan Josef Schneider. Bereits zu Weihnachten 1930 wurde der Bauplan der Kirche vorgelegt. Mit der obersten Bauleitung wurde der Münchener Architekt [[Georg Holzbauer]] (an anderer Stelle irrig Holzmeier) beauftragt. Nach dem [[16. November]] [[1931]], dem Tag der Grundsteinlegung, begann die Baufirma von [[Karl Gsänger]] aus Fürth, [[Schwabacher Straße 33]], mit den Erdarbeiten, die Oberaufsicht über die Zimmerarbeiten hatte Zimmermeister Scheinsberger aus Fürth, ehemals [[Flughafenstraße]] 32. Da fast 98 Prozent der Katholiken zu dieser Zeit arbeitslos waren, versuchte man möglichst viele beim Bau zu beschäftigen. Bereits am [[17. Februar]] [[1932]] konnte das Richtfest abgehalten werden. Da Kaplan Josef Schneider bald wieder abberufen worden war, trat an seine Stelle der Neupriester Paul Popp. Die ungünstige Witterung ließ die Bauarbeiten langsamer vorangehen als geplant. Der Fürther Dachdeckermeister Georg Voigt, [[Blumenstraße 27]], deckte das Dach mit braunen Dachziegeln der Dachziegelwerke Ergolsbach bei Landshut. Die Gebrüder Häusler aus Fürth führten im Mai 1932 die Stukkateurarbeiten aus. Ein von Flaschnermeister Klammer gestiftetes Kreuz kam auf die Turmspitze. Es entstand eine einfache, kleine Kirche, der heimatlichen Bauweise verpflichtet, die in der Zwischenkriegszeit das architektonische Gegenprogramm zum funktionalen Bauhaus-Stil darstellte. Zu diesem Stil gehört das steile Dach der Kirche, das Fachwerk-Obergeschoss des Turms und seine Zwiebel. Mit dieser in Franken unüblichen, aus dem katholischen Oberbayern stammenden Zwiebel weist sich die Mannhofer Kirche ausdrücklich als eine katholische Kirche aus.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=111-112}}</ref>


[[Bild:Herz Jesu innen 1932.jpg|mini|right|Eine Innenansicht der Herz-Jesu-Kirche von 1932]]
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Herz-Jesu-Kirche in Mannhof, 2019
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Die Herz-Jesu-Kirche ist eine katholische Kirche im Fürther Ortsteil Mannhof. Sie befindet sich in der Mannhofer Straße 32.

Geschichte

Die Anfänge

Immer mehr Menschen waren nach dem Ersten Weltkrieg aus katholischen Gebieten der Oberpfalz, Oberfrankens oder des Jura nach Vach-Mannhof, Stadeln, Hüttendorf, Obermichelbach, Untermichelbach, Kreppendorf, Ritzmannshof, Flexdorf, Atzenhof, Rothenberg, Herboldshof, Steinach, Sack, Großgründlach, Kleingründlach, Reutles, Boxdorf oder Königsmühle zugewandert. Seit 1923 hatte die kleine katholische Gemeinde im Fürther Norden ihren eigenen Seelsorger.[1] Etwa 400 Katholiken gab es damals in diesen Orten.

Am 1. Sonntag im Mai 1924 fand erstmals seit 400 Jahren wieder ein katholischer Gottesdienst in Vach statt, in einem Saal der Gaststätte Zur Linde bei Reißner-Egerer. Konrad Reißner hatte den Tanzsaal den Kaplänen Limpert und Röckelein zum 14-täglichen Gottesdienst zur Verfügung gestellt. Es wurde sogar extra ein Altar errichtet und mit einer Herz-Jesu-Statue, gestiftet von Frau Strobl aus Reutles, geschmückt. Nach langen Tanzabenden mussten Frau Obermüller Regina Keeser und Mesner Ruland den Ort immer erst wieder herrichten. Später halfen dabei auch die Katholiken aus der sogenannten Glasschleife.

Bald wurde der Wunsch nach einer eigenen Kirche lauter. Am 1. März 1925 wurde der Kirchenbauverein durch den Geistlichen Rat Philipp Knapp von Unserer Lieben Frau und Förderin Regina Keeser ins Leben gerufen. 37 Mitglieder zählte der Verein zu Beginn. Erster Vorstand war Obermüller Ignaz Peschl aus Vach, später Werkmeister Georg Rahm, ebenfalls aus Vach. Er leitete den Verein bis zu seiner Auflösung. Man begann in der eigenen Gemeinde zu sammeln, jedes Mitglied des Kirchenbauvereins sollte zwei Reichsmark für einen ersten Grundstock spenden. Etliche Gelder konnte man auch bei der allgemeine Landeskirchensammlung und durch die Frauen Fürths zusammentragen.[2] Es gab viele Benefiz-Veranstaltungen und es wurde sogar eine Theatergruppe gegründet, um dadurch die Kasse zu füllen. Als Theaterdirektor fungierte Josef Mühlmeier aus Stadeln. Man spielte sogar auswärts, so auch am 25. April 1926 und 29. April 1928 im Weißengarten in Fürth. 85.000 Reichsmark wurden in wirtschaftlich sehr schwerer Zeit aufgebracht. Inzwischen war am 8. November 1925 die katholische Tochter-Kirchenstiftung Herz-Jesu-Vach gegründet worden. Schon am 17. November 1925 konnte der Verein ein Grundstück von den Landwirtseheleuten Mahr, an anderer Stelle wird auch Georg Mehl genannt, in Mannhof für 8.500 RM und 1928 einer Restzahlung von 3.000 RM erwerben. Eine Abordnung von fünf Mann fuhr dann am 2. Dezember 1925 nach Bamberg zum Erzbischof und bekam die Zusage für eine finanzielle Unterstützung. Am 26. Dezember 1927 fand der 100. Gottesdienst im Reißnerschen Saal statt. Dazu erarbeitete der Kirchenbauverein eine Festschrift und ein Festprogramm.

Kaplan Limpert trieb den Kirchenbau voran. Er wurde allerdings am 1. Januar 1930 nach Bamberg abberufen. Die Leitung der ausgedehnten Gemeinde übernahm Kaplan Josef Schneider. Bereits zu Weihnachten 1930 wurde der Bauplan der Kirche vorgelegt. Mit der obersten Bauleitung wurde der Münchener Architekt Georg Holzbauer (an anderer Stelle irrig Holzmeier) beauftragt. Nach dem 16. November 1931, dem Tag der Grundsteinlegung, begann die Baufirma von Karl Gsänger aus Fürth, Schwabacher Straße 33, mit den Erdarbeiten, die Oberaufsicht über die Zimmerarbeiten hatte Zimmermeister Scheinsberger aus Fürth, ehemals Flughafenstraße 32. Da fast 98 Prozent der Katholiken zu dieser Zeit arbeitslos waren, versuchte man möglichst viele beim Bau zu beschäftigen. Bereits am 17. Februar 1932 konnte das Richtfest abgehalten werden. Da Kaplan Josef Schneider bald wieder abberufen worden war, trat an seine Stelle der Neupriester Paul Popp. Die ungünstige Witterung ließ die Bauarbeiten langsamer vorangehen als geplant. Der Fürther Dachdeckermeister Georg Voigt, Blumenstraße 27, deckte das Dach mit braunen Dachziegeln der Dachziegelwerke Ergolsbach bei Landshut. Die Gebrüder Häusler aus Fürth führten im Mai 1932 die Stukkateurarbeiten aus. Ein von Flaschnermeister Klammer gestiftetes Kreuz kam auf die Turmspitze. Es entstand eine einfache, kleine Kirche, der heimatlichen Bauweise verpflichtet, die in der Zwischenkriegszeit das architektonische Gegenprogramm zum funktionalen Bauhaus-Stil darstellte. Zu diesem Stil gehört das steile Dach der Kirche, das Fachwerk-Obergeschoss des Turms und seine Zwiebel. Mit dieser in Franken unüblichen, aus dem katholischen Oberbayern stammenden Zwiebel weist sich die Mannhofer Kirche ausdrücklich als eine katholische Kirche aus.[3]

Eine Innenansicht der Herz-Jesu-Kirche von 1932

Am 26. Juni 1932 versammelte sich der Kirchenbauverein zum letzten Mal in der Gastwirtschaft Reißner-Egerer, um die Feierlichkeiten der Kircheneinweihung festzulegen. Sie feierten an diesem Tag den 221. und letzten Gottesdienst in der Gastwirtschaft. Der 222. Gottesdienst wurde dann unter Erzbischof Jakobus von Hauck in der neuen Kirche gefeiert. Die Einweihung fand am 2. Juli 1932 im Beisein von zahlreichen Gästen aus Mannhof, Stadeln und Vach statt. Aus Geldmangel musste allerdings noch auf eine eigene Orgel verzichtet werden. Man nutzte statt dessen das Harmonium von St. Heinrich. Anschließend traf man sich in den Vacher Wirtschaften und später setzte sich ein Festzug zum Vacher Felsenkeller in Bewegung. Im November 1932 wurde die Orgel eingebaut. Sie konnte für 2.000 RM von St. Heinrich erworben werden. Julie Rahm hatte seit ihrem 12. Lebensjahr zuerst auf dem Harmonium die Gottesdienste begleitet und konnte dies nun auf der Orgel tun. Am Jahrestag der Kircheneinweihung hielt die katholische Kirchengemeinde Vach im Vacher Felsenkeller ihre erste weltliche Kirchweih ab. Am 16. März 1936 kam Kaplan Adolf Schlereth bis Oktober 1938 als Seelsorger zur Gemeinde. Das aus drei Glocken bestehende Geläute stifteten 1937 die Herren Mühlmeier und Stengel. Im gleichen Jahr wurde die erste Glocke von Weihbischof Josef Kolb geweiht. Um die beiden weiteren Glocken unterbingen zu können, musste der Turm allerdings erst noch entsprechend ausgebaut werden. Bald war das Geläute dann vollständig.

Die kirchenfeindlichen Tendenzen des „Dritten Reiches“ machten nach und nach jegliche christliche Jugendarbeit unmöglich. Schon zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die Glocken entnommen und weggebracht (siehe sogenannte „Metallspende“). Zweimal beschädigten im Laufe des Krieges Luftdruck und Bombensplitter die Kirche, zu größeren Zerstörungen kam es jedoch nicht.

Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg

Von 1946 bis 1954 leitete die Kirchengemeinde der Neupriester Kaplan Georg Drummer, ein Schwerversehrter des Krieges, der trotz der Not der Nachkriegszeit zupackte, wo und wie er nur konnte. Durch ihn konnte das an die Kirche angebaute Haus errichtet werden, ein 6-Familienhaus für Heimatvertriebene entstand neben der Kirche. Die Kriegsschäden an der Kirche wurden beseitigt, die 12 Apostelbilder kamen in die Kirche.[4] Unter Pfarrer Hans Scherbel wurden der gemalte Hochaltar und die beiden Seitenaltäre mit Bildern von Professor Plontke aus Erlangen neu gestaltet. Am 1. September 1955 trat dann Seelsorger Georg Dobeneck sein Amt an.

Die Herz-Jesu-Kirche Mannhof noch ohne Anbau im Jahr 1957

Durch den Flüchtlingsstrom nach dem Zweiten Weltkrieg war die Anzahl der Katholiken im Fürther Norden von 400 auf über 4.000 gestiegen. 1957 fand deshalb für die Katholiken in Sack, Bislohe, Braunsbach, Ronhof und Kronach in einem Schulsaal in Sack ein katholischer Gottesdienst statt. Es dauerte allerdings noch bis 1971 bis in Sack ein eigenes Gotteshaus entstanden war. Schon 1959 hatte allerdings die Nordstadt mit St. Christophorus zumindest eine Notkirche erhalten. Im Juli 1957 fand aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums eine Feier in der Herz-Jesu-Kirche statt. Eine große Anzahl alter Mitglieder des Kirchenbauvereins wurden dabei geehrt. Ein besonderes Lob erfuhren dabei Julie Lorber, seit 28 Jahren Organistin der Gemeinde, Josef Ruland, Mesner bereits seit 1923, und Kassier Josef Mühlmeier, auch Stifter mehrerer Glocken der Kirche. In diesem Jahr konnten die im Krieg verlorengegangenen Glocken endlich durch drei neue Glocken ersetzt werden.

Aufgrund der weiter gestiegenen Zahl an Gemeindemitgliedern wurde Herz-Jesu am 1. September 1962 Kuratie und am 1. April 1965 Pfarrei. Georg Dobeneck, der langjährige Seelsorger, wurde erster Pfarrer des Großraums Fürth-Nord. Bereits 1961 war für Großgründlach, Kleingründlach und Reutles eine Tochterkirche geweiht worden. Ein Pfarrhaus wurde im Jahr 1965 errichtet. 1971 erfolgte dann die Weihe der Tochterkirche Heilige Familie in Sack und 1974 wurde in Stadeln mit der Kirche "Heiligste Dreifaltigkeit" die nächste Tochterkirche geweiht.

Am 31. Dezember 1979 bekam Juliane Lorber, seit mehr als 50 Jahren Organistin der Mannhofer Herz-Jesu-Gemeinde beim Silvester-Gottesdienst durch Pfarrer Dobeneck eine Dankesurkunde des Erzbischöflichen Ordinariats überreicht. 1986 entstand ein neues Pfarr- bzw. Gemeindezentrum.

Am 5. Mai 1991 wurden der neue Altar, ein neuer Ambo und der neue Taufstein geweiht. Geschaffen hat sie der akademische Bildhauer Julian Walter aus Werneck.

Bereits seit 1992 ist die Filialgemeinde St. Hedwig in Großgründlach mit etwa 1.200 Katholiken selbständig. Um 2015 gehören zur Pfarrgemeinde Herz-Jesu die Orte Mannhof, Vach, Herboldshof, Ritzmannshof und Flexdorf mit etwa 1.100 Katholiken.

Katholische Kindertagesstätte Herz Jesu

Die Einweihung des Kindergartens im Jahr 1967

Am 30. Juli 1967 wurde der kircheneigene Kindergarten für die Betreuung von 90 Kindern eingeweiht. Entworfen wurde er von Architekt Erhard Neisser von der Sankt-Joseph-Stiftung Bamberg. 1993 wurde der Kindergarten umgebaut und erweitert und konnte im Jahr darauf bezogen werden. Architekt des Ereiterungsbaus war Walter Lischka. Um noch mehr Platz für die Kinder zu schaffen, wurden 2002 ein Wohncontainer aufgestellt und ab 2006 die Krippengruppen erweitert. Zum 1. September 2014 wurde ein neues Gebäude für eine zweite Krippen-Gruppe in Betrieb genommen.

Ab 2017 erfolgte die Planung für weitere Umbau- und Sanierungsmaßnahmen am Kindergarten. Für über 2 Millionen Euro werden ab 2023 schließlich die Wohnung im Kindergarten für Personalräume verändert, ein Speisesaal angebaut und das gesamte Gebäude generalsaniert. Der Kindergarten soll so 115 Kindern einen Platz bieten. Die Kosten werden zum Teil über staatliche Förderungen getragen. Feuerschutzmaßnahmen im Pfarrzentrum, Türen für die Fluchtwege, kleine Tische und Stühle für die Kinder und vieles mehr werden über die Herz-Jesu-Stiftung finanziert. Die Bauleitung liegt bei Architekt Manfred Portzky.

Bereits ab dem 1. September 2022 wurde eine Kleinkindergruppe aufgebaut. Durch diese Erweiterung wurde aus dem Katholischen Kindergarten Herz Jesu die Katholische Kindertagesstätte Herz Jesu als Teil der Gesamtkirchengemeinde Katholisches Dekanat Fürth.[5]

Pfarrer

  • 1924 - 1929 Kaplan Karl Limpert
  • 1930 - 1932 Kaplan Josef Schneider
  • 1932 - 1934 Kaplan Paul Popp
  • 1934 - 1936 Kaplan Wilhelm Forster
  • 1936 - 1938 Kaplan Adolf Schlereth
  • 1937 - 1937 Kaplan Martin Wiesend
  • 1938 - 1939 Kaplan Friedrich Burger
  • 1939 - 1941 Kaplan Georg Hagel, gefallen 1941 in Stalingrad
  • 1941 - 1942 Kaplan Hans Neuner
  • 1942 - 1947 Kaplan Adolf Vierling
  • 1947 - 1947 Kurat Adolf Blum
  • 1947 - 1954 Kaplan Georg Drummer
  • 1954 - 1955 Kaplan Johann Scherbel
  • 1955 - 1992 Kaplan Georg Dobeneck
  • 1992 - 2001 Kaplan Rainer Gast
  • 2001 - 2011 Dekan Georg Dittrich
  • 2011 - Wilfried Wittmann, Gemeindereferent Stefan Gardill

Literatur

  • Festschrift Geschichte des Kirchenbauvereins Vach, Archiv Herz-Jesu-Kirche Mannhof, 1927
  • Festschrift 25 Jahre - Herz - Jesu - Kirche Vach - Mannhof, Archiv Herz-Jesu-Kirche Mannhof, 1957
  • Festschrift 50 Jahre - Pfarrkirche Herz-Jesu Fürth-Mannhof, Archiv Herz-Jesu-Kirche Mannhof, 1982
  • Edith Luther: Stadeln 1945 - 1972, Parallelsachtitel zu Werner Sprung: Die Geschichte der Gemeinde Stadeln, Stadtarchiv Fürth, 1995.
  • Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 111-112.

Lokalberichterstattung

  • Kath. Kirchenweihe in Vach-Mannhof. In: Nordbayerische Zeitung vom 4. Juli 1932 - Druckausgabe
  • Weihe der neuen Herz-Jesukirche in Mannhof. In: Nürnberger Nachrichten vom 4. Juli 1932 - Druckausgabe
  • 25 Jahre kath. Vorort-Gemeinde. In: Fürther Nachrichten vom 23. Juli 1957 - Druckausgabe
  • Kindergarten geweiht. In: Fürther Nachrichten vom 31. Juli 1967 - Druckausgabe
  • B. H.: Bereits 50 Jahre Mesner. In: Fürther Nachrichten vom 16. April 1973 - Druckausgabe
  • Ökumene wurde wirksam. In: Fürther Nachrichten vom 20. Juli 1982 - Druckausgabe
  • mm: Große Fenster lassen die nahe Natur ins Haus herein. In: Fürther Nachrichten vom 5. September 1995 - Druckausgabe
  • Ein Regenbogen schützt den Kindergarten Mannhof. In: Fürther Nachrichten vom 8. Juli 1997 - Druckausgabe
  • Glocken weisen Weg. In: Fürther Nachrichten vom 12. Juli 2002 - Druckausgabe

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. In: Fürther Nachrichten vom 23. Juli 1957 - Druckausgabe im Archiv der Herz-Jesu-Kirche Mannhof
  2. In: Nordbayerische Zeitung vom 4. Juli 1932 - Druckausgabe im Archiv der Herz-Jesu-Kirche Mannhof
  3. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 111-112.
  4. 25 Jahre Herz-Jesu-Kirche Vach-Mannhof, Festschrift von 1957, S. 9
  5. Hoffnung auf ein neues Leben - der Kindergarten wird schöner. In: Die Brücke - Gemeinsamer Pfarrbrief für Mannhof und Stadeln, 2. Ausgabe 2023

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