Pfarrhof: Unterschied zwischen den Versionen
(Ergänzungen und Korrekturen) |
|||
(11 dazwischenliegende Versionen von 6 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Straße | {{Straße | ||
|Bild=Pfarrhof 3 2016 Hofseite.JPG | |Bild=Pfarrhof 3 2016 Hofseite.JPG | ||
| | |Stadtteil=Altstadt | ||
|Ehemals=Nein | |||
|lat=49.47972 | |lat=49.47972 | ||
|lon=10.98914 | |lon=10.98914 | ||
|zoom=18 | |zoom=18 | ||
}} | }} | ||
Der '''Pfarrhof''' ist ein Hof in der Fürther [[Altstadt]]. | Der '''Pfarrhof''' ist ein Hof in der Fürther [[Altstadt]]. Mit dem Bau der [[Kirche St. Michael]] im 11./12. Jh. entstand gleichzeitig der erste Pfarrhof, nach Art und Aussehen ein Bauernhof. Der früher mit einer Landwirtschaft verbundene Pfarrhof blieb auch nach Einführung der [[Reformation]] bei der [[Bistum Bamberg|Dompropstei Bamberg]] als weltlicher Territorialherrschaft zinspflichtig. Frühere Bezeichnung war "Ochsenhöflein". Die Häuser waren "Nürnbergisch", d. h. der Zins zum Bewohnen wurde vom Landalmosenamt geregelt. | ||
__TOC__ | __TOC__ | ||
<br clear="all" /> | <br clear="all" /> | ||
Zeile 15: | Zeile 15: | ||
Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde, als der schwedische König [[Gustav Adolf]] [[1632]] nach den Kämpfen aus Bayern zurückgekommen war, das schwedische Lager in Fürth aufgeschlagen. Der König selbst bezog im Pfarrhof Quartier. | Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] wurde, als der schwedische König [[Gustav Adolf]] [[1632]] nach den Kämpfen aus Bayern zurückgekommen war, das schwedische Lager in Fürth aufgeschlagen. Der König selbst bezog im Pfarrhof Quartier. | ||
Nachdem [[1692]] der Pfarrer [[Carl Friedrich Lochner d. Ä.]] mit dem Bau eines Gartenhauses ein [[Pfarrhof 4|zweites Pfarrhaus]] für seinen Sohn [[Daniel Lochner| Daniel]] hatte errichten lassen, entstand um [[1700]] das breitgiebelige [[Pfarrhof 3|erste Pfarrhaus]] mit seiner kunstreichen Fassadenfront neu. Später, im Jahr [[1719]], erfolgte in einigem Abstand die Errichtung eines [[Pfarrhof 5|dritten Pfarrhauses]]. | Nachdem [[1692]] der Pfarrer [[Carl Friedrich Lochner d. Ä.]] mit dem Bau eines Gartenhauses ein [[Pfarrhof 4|zweites Pfarrhaus]] für seinen Sohn [[Daniel Lochner| Daniel]] hatte errichten lassen, entstand um [[1700]] das breitgiebelige [[Pfarrhof 3|erste Pfarrhaus]] mit seiner kunstreichen Fassadenfront neu. Später, im Jahr [[1719]], erfolgte in einigem Abstand die Errichtung eines [[Pfarrhof 5|dritten Pfarrhauses]]. | ||
Die [[Pfarrhof 1; Pfarrhof 3|Nr. 1]] bekam die Pfarrscheune, die inzwischen erneuert wurde und als "Grüne Scheune" Veranstaltungen dient. | |||
== | ==Prägende Gebäude, Bauwerke und Baudenkmäler== | ||
{{Bedeutende Gebäude dieser Straße}} | {{Bedeutende Gebäude dieser Straße}} | ||
Zeile 27: | Zeile 28: | ||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Kirche St. Michael]] | * [[Kirche St. Michael]] | ||
* [[Pfarrhof 3]] | * [[Pfarrhof 1; Pfarrhof 3]] | ||
* [[Pfarrhof 4]] | * [[Pfarrhof 4]] | ||
* [[Pfarrhof 5]] | * [[Pfarrhof 5]] | ||
== Videoprojekt [[fuerther-strassen.de|Fürther Straßen]] 2018 == | |||
[[Datei:Pfarrhof.mp4|thumb|none|frame|Pfarrhof, Aufnahmedatum 12. August 2018|thumbtime=0:00:04|400px]] | |||
==Bilder== | ==Bilder== | ||
{{Bilder dieser Straße}} | {{Bilder dieser Straße}} | ||
{{Vorlage:Höfefest}} | |||
Aktuelle Version vom 30. Juni 2024, 10:00 Uhr
Der Pfarrhof ist ein Hof in der Fürther Altstadt. Mit dem Bau der Kirche St. Michael im 11./12. Jh. entstand gleichzeitig der erste Pfarrhof, nach Art und Aussehen ein Bauernhof. Der früher mit einer Landwirtschaft verbundene Pfarrhof blieb auch nach Einführung der Reformation bei der Dompropstei Bamberg als weltlicher Territorialherrschaft zinspflichtig. Frühere Bezeichnung war "Ochsenhöflein". Die Häuser waren "Nürnbergisch", d. h. der Zins zum Bewohnen wurde vom Landalmosenamt geregelt.
Geschichte
Im Salbuch von 1560 ist erstmals ein Pfarrhaus mit dazugehörigem Bauernhof offiziell vermerkt. Im Salbuch aus dem Jahr 1700 sind dessen landwirtschaftliche Nutzflächen sowie die Zinslast ausgewiesen, nämlich 2 Gulden, 2 Kreuzer, jeweils zu Walburgis und Michaelis.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde, als der schwedische König Gustav Adolf 1632 nach den Kämpfen aus Bayern zurückgekommen war, das schwedische Lager in Fürth aufgeschlagen. Der König selbst bezog im Pfarrhof Quartier.
Nachdem 1692 der Pfarrer Carl Friedrich Lochner d. Ä. mit dem Bau eines Gartenhauses ein zweites Pfarrhaus für seinen Sohn Daniel hatte errichten lassen, entstand um 1700 das breitgiebelige erste Pfarrhaus mit seiner kunstreichen Fassadenfront neu. Später, im Jahr 1719, erfolgte in einigem Abstand die Errichtung eines dritten Pfarrhauses. Die Nr. 1 bekam die Pfarrscheune, die inzwischen erneuert wurde und als "Grüne Scheune" Veranstaltungen dient.
Prägende Gebäude, Bauwerke und Baudenkmäler
- Pfarrhof 1; Pfarrhof 3, Ehemalige Pfarrscheune
- Pfarrhof 2, Nebengebäude
- Pfarrhof 3, Evangelisch-Lutherisches Pfarrhaus, erbaut 1700
- Pfarrhof 4, Wohnhaus für den zweiten Pfarrer von Konrad Jordan, Georg Böhner, Jakob Rietheimer, erbaut 1948, 1845
- Pfarrhof 5, Wohnhaus für den dritten Pfarrer, erbaut 1700
Literatur
Bernd Windsheimer: Geschichte der Stadt Fürth. C. H. Beck, 2007, S. 27.
Lokalberichterstattung
- Hans Lotter: Im Umfeld der Kirche. In: Fürther Nachrichten vom 8. November 2002, Seite 4
Siehe auch
Videoprojekt Fürther Straßen 2018
Bilder
Eingang Pfarrhof 4 mit Pfarrgasse im März 2020
Eingang Pfarrhof 3 im März 2020
Haus Pfarrhof 2 von der Hofseite gesehen
Haus Pfarrhof 5, Ansicht vom Kirchenplatz
Haus Pfarrhof 3, Ansicht von der Hofseite
Haus Pfarrhof 4, Ansicht von der Hofseite
Haus Pfarrhof 3, Ansicht von der Hofseite, fotografiert vom Anwesen Pfarrhof 4.
Pfarrgebäude der Michaeliskirche, Pfarrhof 3, Aufnahme um 1907
Dieser Artikel war Thema beim Fürther Höfefest vom 21. - 22. Juli 2018. Unter dem Titel "200 Jahre an einem Wochenende" bot die Veranstaltung Einblick in mehr als 50 Fürther Höfe, davon 20 als Themenhöfe mit einem geschichtlichen Thema. |