Aaron Halle Wolfssohn: Unterschied zwischen den Versionen
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* Ab 1813 lebte er - ausgestattet mit einer Leibrente der Familie Beer - zunächst in Bamberg, dann aber in der Stadt seiner Kindheit und Jugend: Fürth. Den Streit um die Fürther Talmudschule nach dem Tode [[Meschullam Salman Kohn]]s suchte er vergeblich durch einen Organisationsplan zu entschärfen <ref>Gunnar Och: ''Haskala in Franken'' in: ''Judentum und Aufklärung in Franken'', Band 5 Franconia Judaica, 2011, Hrsg. Andrea M. Kluxen, Julia Krieger und Daniel Goltz</ref>. | * Ab 1813 lebte er - ausgestattet mit einer Leibrente der Familie Beer - zunächst in Bamberg, dann aber in der Stadt seiner Kindheit und Jugend: Fürth. Den Streit um die Fürther Talmudschule nach dem Tode [[Meschullam Salman Kohn]]s suchte er vergeblich durch einen Organisationsplan zu entschärfen <ref>Gunnar Och: ''Haskala in Franken'' in: ''Judentum und Aufklärung in Franken'', Band 5 Franconia Judaica, 2011, Hrsg. Andrea M. Kluxen, Julia Krieger und Daniel Goltz</ref>. | ||
Am [[21. März]] [[1835]] starb Wolfssohn und wurde auf dem alten [[Jüdischer Friedhof|jüdischen Friedhof]] beerdigt <ref>[[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]] - 1607 - 2007'', 2007; Seite 192 und 193</ref>. In der Zeitschrift „[[wikipedia:Sulamith. Zeitschrift zur Beförderung der Kultur und Humanität unter der jüdischen Nation|Sulamith]]“ erschien eine Würdigung <ref>Hrsg. Dr. David Fränkel: ''Sulamith – Zeitschift zur Beförderung der Kultur und Humanität unter den Israeliten'', VIII. Jahrgang, 1. Band, Seite 113 - 115 [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/pageview/2312336 – online]</ref>. | Am [[21. März]] [[1835]]<ref>Leopold Löwenstein: [[Zur Geschichte der Juden in Fürth (Buch)|Zur Geschichte der Juden in Fürth]], 2. Teil, S. 154 gibt den 20. März an</ref> | ||
starb Wolfssohn und wurde auf dem alten [[Jüdischer Friedhof|jüdischen Friedhof]] beerdigt <ref>[[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]] - 1607 - 2007'', 2007; Seite 192 und 193</ref>. In der Zeitschrift „[[wikipedia:Sulamith. Zeitschrift zur Beförderung der Kultur und Humanität unter der jüdischen Nation|Sulamith]]“ erschien eine Würdigung <ref>Hrsg. Dr. David Fränkel: ''Sulamith – Zeitschift zur Beförderung der Kultur und Humanität unter den Israeliten'', VIII. Jahrgang, 1. Band, Seite 113 - 115 [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/pageview/2312336 – online]</ref>. | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== |
Aktuelle Version vom 20. Juli 2024, 11:11 Uhr
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Bella | Schwester |
Dr. Wolf Enoch Levin | Vater |
Gnendel | 2. Ehefrau |
Rösel | 1. Ehefrau |
Rösel b. Hirsch | Mutter |
Aaron Halle-Wolfssohn (אהרון בן-וואלף מהאללי = Aaron Sohn des Wolf aus Halle; geb. 1756 in Niederehnheim [1] [2]; gest. 21. März 1835 in Fürth) Sohn des Arztes Dr. Wolf Enoch Levin (gest. 1786) [3] und dessen erster Frau Rösel (gest. 1778). Als Vertreter der Haskala gilt er in Fürth zu den Linksmendelsohnianern, einer linken, antirabbinischen Strömung [4].
Leben [5]
- 1760 aufgrund der Anstellung des Vaters am jüdischen Krankenhaus mit der Familie nach Fürth gezogen.
- 1785 bis 1792 in Berlin, machte dort Bekanntschaft mit dem Kreis um Moses Mendelsohn. Er war entscheidend beteiligt an der von Moses Mendelssohn initiierten Übersetzung der Hebräischen Bibel ins Deutsche. Zudem war Wolfssohn als Privatlehrer tätig und verfasste u. a. ein Hebräisch-Lehrbuch für Kinder [6]. Er arbeitete für die hebräische Zeitschrift Ha-Meassef (Beiträge ab 1788, Mitherausgeber ab 1790).
- 1792 bis 1807 in Breslau als Oberlehrer, nach 1802 gar als Direktor der Wilhelmsschule für jüdische Knaben (1804 Ernennung zum Königlichen Professor). Während seiner Breslauer Zeit verfasste Wolfssohn mehrere dramatische Stücke mit kritischen und satirischen Anklängen, z.B. die Komödie Leichtßin und Frömmelei. Lußtspiele zur Unterhalten beim Purim-Feßte, die oftmals als erstes modernes dramatisches Stück in jiddischer Sprache bezeichnet wird. So erschien z.B. auch in Ha-Meassef ein fiktives Gespräch zwischen Moses Mendelssohn, Maimonides [7] und einem ostjüdischen Rabbiner.
- 1807 bis 1813 Hauslehrer der Söhne des Berliner Bankiers Beer (Wolfssohns Tante Jette war die Mutter von Jacob Hertz Beer).
- Ab 1813 lebte er - ausgestattet mit einer Leibrente der Familie Beer - zunächst in Bamberg, dann aber in der Stadt seiner Kindheit und Jugend: Fürth. Den Streit um die Fürther Talmudschule nach dem Tode Meschullam Salman Kohns suchte er vergeblich durch einen Organisationsplan zu entschärfen [8].
starb Wolfssohn und wurde auf dem alten jüdischen Friedhof beerdigt [10]. In der Zeitschrift „Sulamith“ erschien eine Würdigung [11].
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Digitale Bibliothek gibt alternativ 1754 als Geburtsjahr an und als Geburtsort Halle/Saale – vgl. - online
- ↑ Hrsg. Dr. David Fränkel: Sulamith – Zeitschift zur Beförderung der Kultur und Humanität unter den Israeliten, VIII. Jahrgang, 1. Band, Seite 113 gibt als Geburtsort Fürth an – online
- ↑ Der Vater praktizierte nach seinem Medizinstudium in Halle/Saale u. a. in Niederehnheim/Elsass, Kriegshaber (bei Augsburg) und ab 1760 am jüdischen Krankenhaus in Fürth. Siehe: Carl Naria von Weber Gesamtausgabe zu Wolfssohn, Aaron [– online]
- ↑ in Fürth zählten zu den Linksmendelsohnianern:
- Elkan Henle,
- Simon Höchheimer
- Aaron Halle Wolfssohn
- ↑ alle Angaben nach Ulrike Kollodzeiski: Aaron Halle-Wolfssohn. Biographie und Bibliographie (Version II, 2017), in: haskala.net. Das online-Lexikon zur jüdischen Aufklärung / hg. von Christoph Schulte, - letzter Zugriff 17.3.2021, 11 Uhr 57
- ↑ Avtalyon אבטליון – online
- ↑ von Moses (AT) bis Moses (Mendelsohn) ist keiner so groß wie Moses (Maimonides; RaMBaM (רמב"ם) - Akronym für Rabbi Mosche Ben Maimon)
- ↑ Gunnar Och: Haskala in Franken in: Judentum und Aufklärung in Franken, Band 5 Franconia Judaica, 2011, Hrsg. Andrea M. Kluxen, Julia Krieger und Daniel Goltz
- ↑ Leopold Löwenstein: Zur Geschichte der Juden in Fürth, 2. Teil, S. 154 gibt den 20. März an
- ↑ Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch) - 1607 - 2007, 2007; Seite 192 und 193
- ↑ Hrsg. Dr. David Fränkel: Sulamith – Zeitschift zur Beförderung der Kultur und Humanität unter den Israeliten, VIII. Jahrgang, 1. Band, Seite 113 - 115 – online
Siehe auch
Links
- Sendschreiben an Herrn Professor A. Wolfssohn zur Zeit in Fürth, in Beziehung der jüngsten Schriften gegen Juden. online
- Jeschurun, oder unparteyische Beleuchtung der dem Judenthume neuerdings gemachten Vorwürfe: In Briefen online
- Wie dem Herrn Dr. F in Fürth als Verfasser des Sendschreibens an Herrn Prof. A. Wolfssohn ... der Staar gestochen wird [online]
- Leichtsinn und Frömmelei: ein Familiengemälde in drei Aufzügen online
- „Zusammen mit der Schale haben sie den Kern weggeworfen“: Aaron Halle-Wolfssohns Kritik des zeitgenössischen Judentums, in Glenda Abramson, Hilary Kilpatrick (Hrsg.): "Religiöse Perspektiven in der modernen islamischen und jüdischen Literatur", 2005 - online