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Die Sebalder Kirche war noch im 14. Jahrhundert eine Filiale von Poppenreuth. {{fnFC|34}} Wann die Lostrennung der Fürther Kirche erfolgte, darüber fehlt jeder geschichtliche Anhaltspunkt. Urkund­lich fest steht nur, — laut den päpstlichen Bullen von [[Jahr::1235]] und [[Jahr::1258]] — daß im Jahre [[Jahr::1235]] die St. Lorenz-Kapelle in Nürnberg nach Fürth gepfarrt war. {{fnFC|35}} Auch die Kapelle zum Johannes dem Täufer in Farrnbach gehörte zur Fürther Pfarrei; möglich ist es, daß auch die Kirche zu St. Jakob in Nürnberg in ihren ersten Zeiten Filiale von Fürth war. Es spricht dafür der alte vom Jahr [[Jahr::1497]] stammende Hochaltar der Michaelis­kirche, der im Jahre [[Jahr::1816]] entfernt wurde, von dem aber noch eine Abbildung vorhanden ist. In der Mitte befand sich der heilige Erzengel Michael mit Flügeln, mit der Rechten das Schwert schwingend, in der Linken die Waage haltend, rechts von ihm der heilige Lorenz mit Rost und Palme, links der heilige Johannes mit dem Lamm auf dem Arme, als Patron der Filialkirche zum St. Johannes in Burgfarrnbach. Auf dem Altarflügel war rechts die Kaiserin Kunigunde, eine Kirche auf dem Arm und einen Geldsack haltend, abgebildet, links Kaiser Heinrich mit gleichen Attributen. Im zweiten Stockwerk des Altars standen zwei Heilige in Pilgertracht mit Muscheln an Hut und Kragen, mit Pilgerstab und Kürbisflasche, der heilige Jakob und der heilige Rochus {{fnFC|36}} Zwischen den letzten war Christus am Kreuz; (das aus seinen Wunden fließende Blut wurde von Engeln in Bechern ausgenommen;) im obersten Stockwerke des Altars stand Maria als Himmelskönigin mit einem Lorbeerkranz in der Rechten, zu beiden Seiten Engel. {{fnFC|37}} Gegen Ende des 13. Jahrhunderts, wo Nürnberg immer mächtiger wurde, änderte sich dieses Ver­hältniß. Die Kirche zu St. Lorenz in Nürnberg wurde zur Probstei erhoben und die Kirche zu Fürth mit ihrer Filiale Farrnbach ihr untergeordnet. Der dortige Probst übte von da an das Patronats- und Präsentationsrecht aus. {{Jahr::1246}}—1277 war Burggraf Friedrich III. zu Nürnberg Bambergischer Schirm­vogt über die Güter der Domprobstei in Fürth. {{fnFC|38}} Der erste
 
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Version vom 25. Juli 2024, 14:32 Uhr

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Zweite Periode (1235-1259). 13

Die Sebalder Kirche war noch im 14. Jahrhundert eine Filiale von Poppenreuth. 34) Wann die Lostrennung der Fürther Kirche erfolgte, darüber fehlt jeder geschichtliche Anhaltspunkt. Urkund­lich fest steht nur, — laut den päpstlichen Bullen von 1235 und 1258 — daß im Jahre 1235 die St. Lorenz-Kapelle in Nürnberg nach Fürth gepfarrt war. 35) Auch die Kapelle zum Johannes dem Täufer in Farrnbach gehörte zur Fürther Pfarrei; möglich ist es, daß auch die Kirche zu St. Jakob in Nürnberg in ihren ersten Zeiten Filiale von Fürth war. Es spricht dafür der alte vom Jahr 1497 stammende Hochaltar der Michaelis­kirche, der im Jahre 1816 entfernt wurde, von dem aber noch eine Abbildung vorhanden ist. In der Mitte befand sich der heilige Erzengel Michael mit Flügeln, mit der Rechten das Schwert schwingend, in der Linken die Waage haltend, rechts von ihm der heilige Lorenz mit Rost und Palme, links der heilige Johannes mit dem Lamm auf dem Arme, als Patron der Filialkirche zum St. Johannes in Burgfarrnbach. Auf dem Altarflügel war rechts die Kaiserin Kunigunde, eine Kirche auf dem Arm und einen Geldsack haltend, abgebildet, links Kaiser Heinrich mit gleichen Attributen. Im zweiten Stockwerk des Altars standen zwei Heilige in Pilgertracht mit Muscheln an Hut und Kragen, mit Pilgerstab und Kürbisflasche, der heilige Jakob und der heilige Rochus 36) Zwischen den letzten war Christus am Kreuz; (das aus seinen Wunden fließende Blut wurde von Engeln in Bechern ausgenommen;) im obersten Stockwerke des Altars stand Maria als Himmelskönigin mit einem Lorbeerkranz in der Rechten, zu beiden Seiten Engel. 37) Gegen Ende des 13. Jahrhunderts, wo Nürnberg immer mächtiger wurde, änderte sich dieses Ver­hältniß. Die Kirche zu St. Lorenz in Nürnberg wurde zur Probstei erhoben und die Kirche zu Fürth mit ihrer Filiale Farrnbach ihr untergeordnet. Der dortige Probst übte von da an das Patronats- und Präsentationsrecht aus. Vorlage:Jahr::1246—1277 war Burggraf Friedrich III. zu Nürnberg Bambergischer Schirm­vogt über die Güter der Domprobstei in Fürth. 38) Der erste Pfarrer von Fürth, dessen Namen genannj wird, war Leupold von Gründlach, der im Jahre 1258 vom Papst Alexander IV. bestätigt wurde. Er lebte als Kanoniker in Bamberg und scheint hier blos einen Vikar gehalten zu haben. Im Jahre 1279 wurde er Probst zu St. Stephan in Bamberg, 1296 Domprobst und