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{{Person | {{Person | ||
|Vorname=Baruch; Abraham | |Vorname=Baruch; Abraham Kahana | ||
|Nachname=Rapaport | |Nachname=Rapaport | ||
|Geschlecht=männlich | |Geschlecht=männlich | ||
| | |AbweichendeNamensform=Rappaport | ||
|Geburtsdatum=1668 | |Geburtsdatum=ca. 1668 | ||
|Geburtsort=Lemberg | |Geburtsort=Lemberg; alternativ [[wikipedia:Hrodna|Grodno/Litauen]] | ||
|Todesdatum=1746/04/12 | |Todesdatum=1746/04/12 | ||
|Todesort=Fürth | |Todesort=Fürth | ||
|Beruf=Rabbiner | |Beerdigungsort=Fürth | ||
| | |Beruf=Rabbiner; Oberrabbiner | ||
}} | |||
{{Familie | |||
|Person=Moses Meir Kohn | |||
|Verwandtschaftsgrad=Vater | |||
}} | }} | ||
{{Familie | {{Familie | ||
|Person=Chaja Sara Charif | |Person=Chaja Sara Charif | ||
|Verwandtschaftsgrad= | |Verwandtschaftsgrad=Ehefrau | ||
}} | |||
{{Familie | |||
|Person=Arje Löb | |||
|Verwandtschaftsgrad=Sohn | |||
}} | }} | ||
{{Familie | {{Familie | ||
|Person= | |Person=Isaak Itzik | ||
|Verwandtschaftsgrad= | |Verwandtschaftsgrad=Sohn | ||
}} | }} | ||
'''Baruch Abraham Rappaport''' (''Rapaport'', * ca. [[1668]] in Lemberg, gest. [[12. April]] [[1746]] in [[Fürth]]), war [[Kohen]], [[Oberrabbiner]] in Fürth, [[Mohel]] und [[Chasan]] (Vorbeter). | '''Baruch Abraham Kahana Rappaport''' (auch ''Rapaport'' oder ''Rapoport'', * ca. [[1668]] in Lemberg <ref>alternativ auch [[wikipedia:Hrodna|Grodno/Litauen]] z.b. ''Löb Rappaport'' in: ''BHR Biographisches Portal der Rabbiner'' [http://www.steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/bhr?id=1450&suchename=Rappaport - online]</ref>, gest. [[12. April]] [[1746]] in [[Fürth]]), war [[Kohen]], [[Oberrabbiner]] in Fürth, [[Mohel]] und [[Chasan]] (Vorbeter). | ||
Er war mit Chaja Sara Charif verheiratet, und hat mit ihr fünf Söhne und sechs Töchter. | Er war mit Chaja Sara Charif verheiratet, und hat mit ihr fünf Söhne und sechs Töchter, darunter [[Löb Rappaport]] (geb. [[1693]] in Fürth; gest. [[21. Mai]] [[1780]] in Heidingsfeld), der seit [[1742]] Landesrabbiner des Fürststifts Würzburg mit Sitz in Heidingsfeld wurde <ref>siehe ''Löb Rappaport'' in: ''BHR Biographisches Portal der Rabbiner'' [http://www.steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/bhr?id=1450&suchename=Rappaport - online]</ref> und [[Isaak Itzik Rappaport]]. | ||
Baruch Rappaport war ein bedeutender Lehrer seiner Zeit, und unter ihm hatte die [[Talmudschule]] in Fürth große Bedeutung. | |||
Er war Oberrabbiner in Fürth zwischen [[1710]] und [[1746]] und der letzte Oberrabbiner, der auch für Schnaittach, Ottensoos und Hüttendorf zuständig war <ref>Andreas Würfel: ''Historische Nachricht von der Judengemeinde in dem Hofmarkt Fürth unterhalb Nürnberg'', 1754, Seite 58</ref>. Er konnte sich daher noch mit dem Titel: "Rabbi אשפה" (Oschpehmist) zieren. Jeder Buchstabe dieses Wortes zeigt einen der Orte an, über den für den Oberrabbiner Jurisdiktion bestand.</br> | Er war Oberrabbiner in Fürth zwischen [[1710]] und [[1746]] und der letzte Oberrabbiner, der auch für Schnaittach, Ottensoos und Hüttendorf zuständig war <ref>Andreas Würfel: ''Historische Nachricht von der Judengemeinde in dem Hofmarkt Fürth unterhalb Nürnberg'', 1754, Seite 58</ref>. Er konnte sich daher noch mit dem Titel: "Rabbi אשפה" (Oschpehmist) zieren. Jeder Buchstabe dieses Wortes zeigt einen der Orte an, über den für den Oberrabbiner Jurisdiktion bestand.</br> | ||
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:::::::ש für Schnaittach | :::::::ש für Schnaittach | ||
:::::::פ für Fürth | :::::::פ für Fürth | ||
:::::::ה für Hüttendorf< | :::::::ה für Hüttendorf<ref>In hebräischen Dokumenten werden die vier Gemeinden häufig mit „Aschpah“ bezeichnet; nicht unbedingt ein Kompliment, denn Aschpah (אשפה) heißt im Hebräischen ''Abfall'' oder ''Müll''. Eine poetischere Übersetzung wäre ''Köcher'', Behältnis für noch abzuschießende Pfeile. siehe Michael Schneeberger: „Schnaittach - das Bollwerk im Schatten der Reichsstadt“ in: [https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20435/Schnaittach%20Beitraege%20JuedLeben%20in%20Bayern%20140.pdf Alemannia Judaica], S. 16; heute auch als „OSchPaH“ wiedergegeben - siehe Udo Schuster: „Großes Grabsteinprojekt abgeschlossen“ in: [https://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20435/Schnaittach%20Beitraege%20JuedLeben%20in%20Bayern%20140.pdf Alemannia Judaica], S. 14</ref></br> Diese Epoche dauerte von 1721 bis etwa 1736.<ref>siehe dazu M. Weinberg: „Geschichte der Juden in der Oberpfalz - III. Der Bezirk Rothenberg (Schnaittach, Ottensoos, Hüttenbach Forth)“, [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/pageview/611444 Hauptrabbiner Baruch Rapoport] 11. Kapitel, S.117-131</ref> | ||
Rabbi Baruch Abraham Rappaport wurde auf dem alten [[Jüdischer Friedhof|Jüdischen Friedhof]] beigesetzt <ref>Gisela Naomi Blume: ''Der alte jüdische Friedhof in Fürth | Als der "Vize-Rabbiner" in Schnaittach starb, setzte Baruch Rappaport seinen Sohn [[Arje Löb Rapoport|Arje Löw]] als ''Haupt-Rabbiner'' in Schnaittach, Ottensoos und Hüttendorf ein.<ref>siehe dazu M. Weinberg: „Geschichte der Juden in der Oberpfalz - III. Der Bezirk Rothenberg (Schnaittach, Ottensoos, Hüttenbach Forth)“, [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/pageview/611458 Hauptrabb. Arje Rapoport] 12. Kapitel, S. 131-143</ref> Als aber Rabbi Löw nach [[wikipedia:Heidingsfeld|Heidingsfeld]]<ref>Würfel liest hier fälschlicherweise „Herzfeld“</ref> abberufen wurde, akzeptierten die drei Gemeinden keinen neuen ''Vize-Rabbiner'' mehr und waren fortan von Fürth separiert <ref>Andreas Würfel: ''Historische Nachricht von der Judengemeinde in dem Hofmarkt Fürth unterhalb Nürnberg'', 1754, Seite 58</ref>. Für den Nachfolger fiel die Wahl auf Rabbi [[Juda Emmerich]].<ref>siehe dazu M. Weinberg: „Geschichte der Juden in der Oberpfalz - III. Der Bezirk Rothenberg (Schnaittach, Ottensoos, Hüttenbach Forth)“, [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/pageview/611470 Landrabb. Juda Emmerich mit dem Sitz in Fürth], 13. Kapitel, S. 143-147</ref> Baruch Rapaport sah diese Wahl nicht gerne, da er lieber einen weniger selbstständigen, ihm ergebenen Mann in der Nachbarschaft vorgezogen hätte. Da Juda Emmerich aber mit einer Enkelin [[Bermann Fränkel|Bärmann Fränkels]] verheiratet war, gab der Einfluss der Fränkelschen Familie den Ausschlag.<ref>Leopold Löwenstein: "[[Zur Geschichte der Juden in Fürth (Buch)|Zur Geschichte der Juden in Fürth]]", 1974 Nachdruck, II. Teil, S. 86</ref> | ||
Rabbi Baruch Abraham Rappaport wurde auf dem alten [[Jüdischer Friedhof|Jüdischen Friedhof]] beigesetzt <ref>[[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]] - 1607 - 2007'', 2007; Seite 105 - 107</ref>, sein Grab wurde aber in der Nazizeit zerstört. | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
<references/> | <references/> | ||
== Siehe auch == | |||
* [[Fiorda#Ober- und Gemeinderabbiner an der Altschul|Fürther Rabbiner]] | |||
* [[Fiorda]] | |||
* [[Jüdisches Museum Franken|Jüdische Museum]] | |||
* [[Löb Rappaport]] | |||
* [[Isaak Itzik Rappaport]] | |||
== Bilder == | == Bilder == | ||
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