Simon Sänger: Unterschied zwischen den Versionen

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Simon Sänger kam [[1891]] aus Schwaben nach Fürth, wo er in der [[Julienstraße 1]] wohnte.<ref name="G.N.Blume"/> [[1904]] heiratete er in Frankfurt Rebekka Hirsch, eine Enkelin des Rabbiners [[wikipedia:Samson Raphael Hirsch|Samson Raphael Hirsch]]<ref name="G.N.Blume"/> und bezog die Wohnung [[Hirschenstraße 26]]<ref>Fürther Adressbuch 1896, I. Teil, S. 165</ref> und 1899 die [[Mathildenstraße 23]]<ref>Fürther Adressbuch 1899, I. Teil, S. 166</ref>. Ein weiterer Umzug brachte Simon Sänger 1909 in die [[Hirschenstraße 12]]<ref>Fürther Adressbuch von 1909, I. Teil, S. 217</ref>. Er rückte 1915 und nochmals 1916 zum Militär ein und wurde im Dezember 1918 entlassen.<ref name="G.N.Blume"/> </br>
Simon Sänger kam [[1891]] aus Schwaben nach Fürth, wo er in der [[Julienstraße 1]] wohnte.<ref name="G.N.Blume"/> [[1904]] heiratete er in Frankfurt Gella Rebekka Hirsch, eine Enkelin des Rabbiners [[wikipedia:Samson Raphael Hirsch|Samson Raphael Hirsch]]<ref name="G.N.Blume"/> und bezog die Wohnung [[Hirschenstraße 26]]<ref>Fürther Adressbuch 1896, I. Teil, S. 165</ref> und 1899 die [[Mathildenstraße 23]]<ref>Fürther Adressbuch 1899, I. Teil, S. 166</ref>. Ein weiterer Umzug brachte Simon Sänger 1909 in die [[Hirschenstraße 12]]<ref>Fürther Adressbuch von 1909, I. Teil, S. 217</ref>. Er rückte 1915 und nochmals 1916 zum Militär ein und wurde im Dezember 1918 entlassen.<ref name="G.N.Blume"/> </br>
Ab 1919 handelte Sänger mit hebräischen Büchern. Seine Buchhandlung befand sich in der [[Blumenstraße 19]]<ref>Adressbuch der Stadt Fürth von 1926/27, I. Teil, S. 153</ref>. 1933 wurde diese Buchhandlung in einer Boykottliste erfasst<ref name="G.N.Blume"/> und tauchte in einer amtlichen Liste vom 1. Juli 1937 auf, in der es jüdischen Buchhändlern gestattet wurde ihren Betrieb fortzuführen, wenn sie sich auf ''jüdisches Schrifttum'' und ''jüdischen Abnehmerkreis'' beschränkten.<ref>Volker Dahm: „Das Jüdische Buch im Dritten Reich“, 2. Auflage 1993, S.521</ref>  
Ab 1919 handelte Sänger mit hebräischen Büchern. Seine Buchhandlung befand sich in der [[Blumenstraße 19]]<ref>Adressbuch der Stadt Fürth von 1926/27, I. Teil, S. 153</ref>. 1927 brachte sein Verlag das Buch seiner Ehefrau Gella Sänger mit dem Titel: [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/pageview/457455 „אשה אל אחותה - Einige Hinweise auf den Mizwaus-Kreis des täglichen Lebens speziell für Frauen und Mädchen“] heraus. Ein Werk mit 30 Seiten.
 
1933 wurde diese Buchhandlung in einer Boykottliste erfasst<ref name="G.N.Blume"/> und tauchte in einer amtlichen Liste vom 1. Juli 1937 auf, in der es jüdischen Buchhändlern gestattet wurde ihren Betrieb fortzuführen, wenn sie sich auf ''jüdisches Schrifttum'' und ''jüdischen Abnehmerkreis'' beschränkten.<ref>Volker Dahm: „Das Jüdische Buch im Dritten Reich“, 2. Auflage 1993, S.521</ref>  


Er starb als Mann der [[Totenbruderschaft - ''Chewra Kadischa'']] auf dem Friedhof während einer Beerdigung von Tilly Lodner.<ref name="G.N.Blume"/><ref name="L. Rothschild"/> am [[18. September]] [[1936]] nachmittags und wurde am 21. September mit einer Thorarolle zusammen auf dem [[Neuer Jüdischer Friedhof|neuen Jüdischen Friedhof]] beerdigt.
Er starb als Mann der [[Totenbruderschaft - ''Chewra Kadischa'']] auf dem Friedhof während einer Beerdigung von Tilly Lodner.<ref name="G.N.Blume"/><ref name="L. Rothschild"/> am [[18. September]] [[1936]] nachmittags und wurde am 21. September mit einer Thorarolle zusammen auf dem [[Neuer Jüdischer Friedhof|neuen Jüdischen Friedhof]] beerdigt.

Aktuelle Version vom 2. August 2024, 14:58 Uhr

Simon Sänger (geb. 10. August 1875 in Buttenwiesen; gest. 18. September 1936 in Fürth)[1] war Buch- und Ritualienhändler. Außerdem bekleidete er die Funktion eines Vorbeters in der Mannheimer Schul (Chasan) und hatte den Titel eines Chawer. Bis zu seinem Tode war er Mitglied der Totenbruderschaft - ''Chewra Kadischa'' in Fürth, für die er nach der Synagoge jeden Sabbatmorgen Schiurim im Hause Rothschild[2] hielt.[3].

Leben

Simon Sänger kam 1891 aus Schwaben nach Fürth, wo er in der Julienstraße 1 wohnte.[1] 1904 heiratete er in Frankfurt Gella Rebekka Hirsch, eine Enkelin des Rabbiners Samson Raphael Hirsch[1] und bezog die Wohnung Hirschenstraße 26[4] und 1899 die Mathildenstraße 23[5]. Ein weiterer Umzug brachte Simon Sänger 1909 in die Hirschenstraße 12[6]. Er rückte 1915 und nochmals 1916 zum Militär ein und wurde im Dezember 1918 entlassen.[1]
Ab 1919 handelte Sänger mit hebräischen Büchern. Seine Buchhandlung befand sich in der Blumenstraße 19[7]. 1927 brachte sein Verlag das Buch seiner Ehefrau Gella Sänger mit dem Titel: „אשה אל אחותה - Einige Hinweise auf den Mizwaus-Kreis des täglichen Lebens speziell für Frauen und Mädchen“ heraus. Ein Werk mit 30 Seiten.

1933 wurde diese Buchhandlung in einer Boykottliste erfasst[1] und tauchte in einer amtlichen Liste vom 1. Juli 1937 auf, in der es jüdischen Buchhändlern gestattet wurde ihren Betrieb fortzuführen, wenn sie sich auf jüdisches Schrifttum und jüdischen Abnehmerkreis beschränkten.[8]

Er starb als Mann der Totenbruderschaft - ''Chewra Kadischa'' auf dem Friedhof während einer Beerdigung von Tilly Lodner.[1][3] am 18. September 1936 nachmittags und wurde am 21. September mit einer Thorarolle zusammen auf dem neuen Jüdischen Friedhof beerdigt.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Biografische Daten nach Gisela Naomi Blume: Der neue jüdische Friedhof in Fürth, S. 558
  2. Sternstraße 18, rekonstruiert nach Angaben von Ludwig Rothschild
  3. 3,0 3,1 Ludwig Rothschild: "Die Totenbruderschaften von Fürth" in: Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths, 1966, S. 16
  4. Fürther Adressbuch 1896, I. Teil, S. 165
  5. Fürther Adressbuch 1899, I. Teil, S. 166
  6. Fürther Adressbuch von 1909, I. Teil, S. 217
  7. Adressbuch der Stadt Fürth von 1926/27, I. Teil, S. 153
  8. Volker Dahm: „Das Jüdische Buch im Dritten Reich“, 2. Auflage 1993, S.521

Siehe auch

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