Georg Koch: Unterschied zwischen den Versionen
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Koch kam als unehrliches Kind einer Bauersmagdt in Kunreuth auf die Welt. Er besuchte von 1907 bis 1914 zunächst die Volksschule bzw. | Koch kam als unehrliches Kind einer Bauersmagdt in Kunreuth auf die Welt. Er besuchte von 1907 bis 1914 zunächst die Volksschule bzw. Werktagsschule, ehe er ab 1914 bis 1917 die Sonntags- und Fortbildungsschule besuchte und gleichzeitig als Dienstknecht arbeitete. Sein Vater, ein Bauer in Kunreuth, bestätigte die Vaterschaft und ermöglichte dem unehelichen Sohn die Lehre als Schmied, die er von 1919 bis 1921 in Ermreuth absolvierte. Im Jahr 1922 zog Koch nach Fürth, da er hier Bekannte hatte. Er nahm in dieser Zeit verschiedene Arbeiten an, u.a. als Schmied in Ronhof bzw. war zeitweise auch arbeitslos. | ||
1923 heiratet Georg Koch Anna Scheumann. Ein Jahr später trat er im Jahr 1924 der Kommunisten Partei Deutschlands (KPD) bei. In dieser Zeit war als Personalrat in einem Fürther Unternehmen beschäftigt, am 21. April 1925 kam das erste Kind auf die Welt - die Tochter Erna Koch. Im Jahr 1928 konnte der Hausbau eines Eigenheims in Ronhof abgeschlossen werden. Drei Jahr später kam 1931 der Sohn Erich Koch als zweites Kind auf die Welt. Koch selbst war weiterhin bei verschiedenen Arbeitgebern in Fürth und Nürnberg tätig, bis er im Jahr 1932 während seiner Meisterweiterbildung entlassen wurde auf Grund seiner politischen Tätgikeiten. Zuvor war er bereits der [[wikipedia:Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition|Revolutionären Gewerkschafts-Opposition]] (RPO) beigetreten, einer KPD nahen freien Gewerkschaft. Es folgte die sog. politische Schutzhaft durch die erstarkenden Nationalsozialisten vom 11. April 1933 bis zum 24. August 1933. Trotz der Schutzhaft verfolgte Koch weiterhin den kommunistischen politischen Aktionen und verteilte deren Schriften und sammelte für die sog. "Rote Hilfe" Gelder. Im November 1933 wurde Koch erneut festgenommen und zur "Vorbereitung zum Hochverrat" zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die Haft verbrachte er ab 1936 bis 1938 im Zuchthaus Stadelheim bei Amberg bis er 1938 in das KZ Buchenwald verlegt wurde. 1940 wurde Koch mittels eines Gnadengesuchs aus dem KZ entlassen, u.a. auch auf Grund seiner massiven körperlichen Gebrechen, die eine Folge seiner Inhaftierung waren. Er wurde nach seiner Entlassung in einem Nürnberger Metallbetrieb dienstverpflichtet - gefolgt von einem Einsatz ab 1942 bis 1945 im Strafbataillon 999 an der Ostfront. Dort geriet er zum Kriegsende in russische Gefangenschaft, aus der erst im November 1945 auzs gesundheitlichen Gründen entlassen wurde. Zurück in Fürth wurde bei ihm eine körperliche Erwerbsminderung von 50 bis 60 Prozent attestiert. Gleichzeitig wurde Koch als politisch Verfolgter anerkannt und arbeitete bereits kurz nach Kriegsende in der Spruchkammer I in Fürth. | 1923 heiratet Georg Koch Anna Scheumann. Ein Jahr später trat er im Jahr 1924 der Kommunisten Partei Deutschlands (KPD) bei. In dieser Zeit war als Personalrat in einem Fürther Unternehmen beschäftigt, am 21. April 1925 kam das erste Kind auf die Welt - die Tochter Erna Koch. Im Jahr 1928 konnte der Hausbau eines Eigenheims in Ronhof abgeschlossen werden. Drei Jahr später kam 1931 der Sohn Erich Koch als zweites Kind auf die Welt. Koch selbst war weiterhin bei verschiedenen Arbeitgebern in Fürth und Nürnberg tätig, bis er im Jahr 1932 während seiner Meisterweiterbildung entlassen wurde auf Grund seiner politischen Tätgikeiten. Zuvor war er bereits der [[wikipedia:Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition|Revolutionären Gewerkschafts-Opposition]] (RPO) beigetreten, einer KPD nahen freien Gewerkschaft. Es folgte die sog. politische Schutzhaft durch die erstarkenden Nationalsozialisten vom 11. April 1933 bis zum 24. August 1933. Trotz der Schutzhaft verfolgte Koch weiterhin den kommunistischen politischen Aktionen und verteilte deren Schriften und sammelte für die sog. "Rote Hilfe" Gelder. Im November 1933 wurde Koch erneut festgenommen und zur "Vorbereitung zum Hochverrat" zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die Haft verbrachte er ab 1936 bis 1938 im Zuchthaus Stadelheim bei Amberg bis er 1938 in das KZ Buchenwald verlegt wurde. 1940 wurde Koch mittels eines Gnadengesuchs aus dem KZ entlassen, u.a. auch auf Grund seiner massiven körperlichen Gebrechen, die eine Folge seiner Inhaftierung waren. Er wurde nach seiner Entlassung in einem Nürnberger Metallbetrieb dienstverpflichtet - gefolgt von einem Einsatz ab 1942 bis 1945 im Strafbataillon 999 an der Ostfront. Dort geriet er zum Kriegsende in russische Gefangenschaft, aus der erst im November 1945 auzs gesundheitlichen Gründen entlassen wurde. Zurück in Fürth wurde bei ihm eine körperliche Erwerbsminderung von 50 bis 60 Prozent attestiert. Gleichzeitig wurde Koch als politisch Verfolgter anerkannt und arbeitete bereits kurz nach Kriegsende in der Spruchkammer I in Fürth. | ||
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Im Jahr 1949 gelang ihm die Einstellung als Gasableser in den städtischen Gaswerken. Dieser Arbeit ging er bis 1959 nach, ehe er durch seine vorzeitige Arbeitsunfähigkeit berentet wurde. In einem Wiedergutmachungsverfahren in den Jahren von 1966 bis 1970 wurde ihm der Status des politisch Verfolgten erneut zugesprochen, allerdings Koch selbst ab Ende des Krieges nicht mehr politisch in der KPD. Ob Koch bereits vor dem Verbot der KPD in den 1950er Jahren aus der Partei ausgetreten ist, lässt sich mit Bestimmtheit heute nicht mehr feststellen. | Im Jahr 1949 gelang ihm die Einstellung als Gasableser in den städtischen Gaswerken. Dieser Arbeit ging er bis 1959 nach, ehe er durch seine vorzeitige Arbeitsunfähigkeit berentet wurde. In einem Wiedergutmachungsverfahren in den Jahren von 1966 bis 1970 wurde ihm der Status des politisch Verfolgten erneut zugesprochen, allerdings Koch selbst ab Ende des Krieges nicht mehr politisch in der KPD. Ob Koch bereits vor dem Verbot der KPD in den 1950er Jahren aus der Partei ausgetreten ist, lässt sich mit Bestimmtheit heute nicht mehr feststellen. | ||
Am 20. Juli 1972 starb Georg Koch in Fürth. | Am 20. Juli 1972 starb Georg Koch in Fürth. | ||
== Literatur == | == Literatur == |
Version vom 3. August 2024, 08:38 Uhr
- Vorname
- Georg
- Nachname
- Koch
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 28. April 1901
- Geburtsort
- Kunreuth / Kreis Forchheim
- Todesdatum
- 20. Juli 1972
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Schlosser
- Partei
- KPD
Adressart | VonObjekt |
---|---|
Letzter Wohnort in Fürth | Ronhofer Hauptstraße 232 |
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Anna Scheumann | Ehefrau |
Erich Koch | Sohn |
Erna Koch | Tochter |
Ingrid Sondershaus | Enkeltochter |
Rainer Sondershaus | Enkelsohn |
Georg Koch (geb. 28. April 1901 in Kunreuth / Kreis Forchheim; gest. 20. Juli 1972 in Fürth) war von Beruf Schlosser. Er war verheiratet mit Anna Koch, geb. Scheumann. Aus der Ehe stammten zwei Kinder. Vor und bis zum Nationalsozialismus engagierte sich Koch in der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).
Leben und Wirken
Koch kam als unehrliches Kind einer Bauersmagdt in Kunreuth auf die Welt. Er besuchte von 1907 bis 1914 zunächst die Volksschule bzw. Werktagsschule, ehe er ab 1914 bis 1917 die Sonntags- und Fortbildungsschule besuchte und gleichzeitig als Dienstknecht arbeitete. Sein Vater, ein Bauer in Kunreuth, bestätigte die Vaterschaft und ermöglichte dem unehelichen Sohn die Lehre als Schmied, die er von 1919 bis 1921 in Ermreuth absolvierte. Im Jahr 1922 zog Koch nach Fürth, da er hier Bekannte hatte. Er nahm in dieser Zeit verschiedene Arbeiten an, u.a. als Schmied in Ronhof bzw. war zeitweise auch arbeitslos.
1923 heiratet Georg Koch Anna Scheumann. Ein Jahr später trat er im Jahr 1924 der Kommunisten Partei Deutschlands (KPD) bei. In dieser Zeit war als Personalrat in einem Fürther Unternehmen beschäftigt, am 21. April 1925 kam das erste Kind auf die Welt - die Tochter Erna Koch. Im Jahr 1928 konnte der Hausbau eines Eigenheims in Ronhof abgeschlossen werden. Drei Jahr später kam 1931 der Sohn Erich Koch als zweites Kind auf die Welt. Koch selbst war weiterhin bei verschiedenen Arbeitgebern in Fürth und Nürnberg tätig, bis er im Jahr 1932 während seiner Meisterweiterbildung entlassen wurde auf Grund seiner politischen Tätgikeiten. Zuvor war er bereits der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RPO) beigetreten, einer KPD nahen freien Gewerkschaft. Es folgte die sog. politische Schutzhaft durch die erstarkenden Nationalsozialisten vom 11. April 1933 bis zum 24. August 1933. Trotz der Schutzhaft verfolgte Koch weiterhin den kommunistischen politischen Aktionen und verteilte deren Schriften und sammelte für die sog. "Rote Hilfe" Gelder. Im November 1933 wurde Koch erneut festgenommen und zur "Vorbereitung zum Hochverrat" zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die Haft verbrachte er ab 1936 bis 1938 im Zuchthaus Stadelheim bei Amberg bis er 1938 in das KZ Buchenwald verlegt wurde. 1940 wurde Koch mittels eines Gnadengesuchs aus dem KZ entlassen, u.a. auch auf Grund seiner massiven körperlichen Gebrechen, die eine Folge seiner Inhaftierung waren. Er wurde nach seiner Entlassung in einem Nürnberger Metallbetrieb dienstverpflichtet - gefolgt von einem Einsatz ab 1942 bis 1945 im Strafbataillon 999 an der Ostfront. Dort geriet er zum Kriegsende in russische Gefangenschaft, aus der erst im November 1945 auzs gesundheitlichen Gründen entlassen wurde. Zurück in Fürth wurde bei ihm eine körperliche Erwerbsminderung von 50 bis 60 Prozent attestiert. Gleichzeitig wurde Koch als politisch Verfolgter anerkannt und arbeitete bereits kurz nach Kriegsende in der Spruchkammer I in Fürth.
Im Jahr 1949 gelang ihm die Einstellung als Gasableser in den städtischen Gaswerken. Dieser Arbeit ging er bis 1959 nach, ehe er durch seine vorzeitige Arbeitsunfähigkeit berentet wurde. In einem Wiedergutmachungsverfahren in den Jahren von 1966 bis 1970 wurde ihm der Status des politisch Verfolgten erneut zugesprochen, allerdings Koch selbst ab Ende des Krieges nicht mehr politisch in der KPD. Ob Koch bereits vor dem Verbot der KPD in den 1950er Jahren aus der Partei ausgetreten ist, lässt sich mit Bestimmtheit heute nicht mehr feststellen.
Am 20. Juli 1972 starb Georg Koch in Fürth.
Literatur
- Siegfried Imholz: Gebt ihnen einen Namen. Widerstand und politische Verfolgung in Fürth 1933 - 1945. Städtebilder fotoverlag gbr, Fürth 2017, S. 123 ff.
Siehe auch
Einzelnachweise