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'''Ronhof''' ist ein Ortsteil von Fürth und wurde am [[1. Juli]] [[1927]] in die Stadt Fürth eingemeindet. Der Name kommt vom Althochdeutschen ''rono'', mittelhochdeutsch ''ron-rone'', was gestürzter Baum heißt, und bedeutet ''Siedlung oder Hof bei gestürzten Bäumen'' oder ''Hof bei gerodeten Bäumen''. Im 17. Jahrhundert kommt die Namensform ''Fronhof'' vor, die aber wohl aus dem mundartlichen ''af Ronhof'' abgeleitet ist.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=79}}</ref> | |||
Zudem ist „der Ronhof“ als Metonymie für den [[Sportpark Ronhof]], Vereinsgelände und Stadion der [[SpVgg Greuther Fürth]], geläufig. | |||
== Geschichte == | |||
Ronhof entstand im 9./10. Jahrhundert und wurde erstmals [[1396]] im Berg'schen Reichslehenbuch zu Steinach urkundlich erwähnt. Lehensherr war der [[Bistum Bamberg|Dompropst von Bamberg]]. [[1430]] wurde der Ort, wie auch die Nachbarorte, in den [[wikipedia:Hussitenkriege|Hussitenkriegen]] verwüstet. Eine Aufstellung der [[wikipedia:Sprengel (evangelisch)|Pfarrsprengel]] aus dem gleichen Jahr zeigt, dass Ronhof kirchlich zu Fürth, also zu [[Kirche St. Michael|St. Michael]] gehörte. Im [[Zweiter Markgrafenkrieg|Zweiten Markgrafenkrieg]] [[1552]] brannten die Soldaten des Markgrafen [[wikipedia:Albrecht II. Alcibiades|Albrecht II. Alcibiades]] fünf Bauernhöfe und acht weitere Gebäude in Ronhof und [[Kronach]] nieder. Der Schaden belief sich auf 2850 Gulden.<ref>{{BuchQuelle|Der Fürther Nordosten (Buch)|Seite=30}}</ref> Im 16. Jahrhundert gab es 15 Bauernhöfe, was sich in den nächsten Jahrhunderten kaum änderte - im 19. Jahrhundert gab es 17.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=80}}</ref> [[1589]] erhielten Ronhof und Kronach von ihren Grundherren, den Nürnberger Patriziern, die gewünschte ''Gemein-Ordnung zum Ronhoff und zu Cronach''. Sie diente der inneren Selbstverwaltung, in die die Grundherren nicht hineinreden sollten. Dort wurde z. B. festgelegt, wie viele Bäume gefällt und wie viel Streu aus dem Wald geholt werden durften. Der [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährige Krieg]] von [[1618]] bis [[1648]] brachte über alle Bewohner von Ronhof und Kronach Drangsal und Not. Sie flüchteten in die Wälder oder nach Nürnberg. Die Häuser wurden alle geplündert. Nach der Schlacht an der Alten Veste im Jahre [[1632]] wurden alle Häuser in Ronhof und Kronach in Brand gesteckt.<ref>{{BuchQuelle|Der Fürther Nordosten (Buch)|Seite=30}}</ref> | |||
Im Jahr [[1732]] erfolgte der offizielle Zusammenschluss mit Kronach, beide hatten aber eigentlich schon immer eine Gemeinde gebildet. Im Verlaufe des Siebenjährigen Krieges von 1756 bis 1763 fanden auch in Ronhof Einquartierungen statt und zwar mit Soldaten von Friedrich dem Großen. Im Jahre 1792 wurde die erste [[Hausnummern|Hausnummerierung]] durchgeführt, im Jahre 1800 die zweite und 1929 die dritte Nummerierung. | |||
Im Gegensatz zu Fürth und den meisten seiner später eingemeindeten Vororten wurden Ronhof und Kronach Ende des 18. Jahrhunderts zwar zur selben Zeit [[Königreich Preußen|preußisch]], kamen aber erst drei Jahre später, also [[1809]], zu Bayern, weil sie in der Zwischenzeit zur Markgrafschaft Bayreuth gehörten und ab dem [[23. Dezember]] [[1800]] von den Franzosen besetzt waren. Die Gemeinde hatte zusammen mit Kronach im Jahre [[1818]] insgesamt 109 Einwohner. Ab [[1846]] führte an Ronhof der ''[[Ludwigskanal|Ludwig-Donau-Main-Kanal]]'' vorbei, dessen Bau bereits [[1836]] begonnen worden war. Der nächste Hafen befand sich aber in [[Poppenreuth]]. | |||
''Die kleine Gemeinde Ronhof hatte [[1877]] riesige Schulden, weil sie zwei landwirtschaftliche Maschinen, eine Dampf-Dreschmaschine und eine Dampf-Mahlmaschine, gekauft hatte, um "den Gemeindemitgliedern den Betrieb ihrer Ökonomie zu erleichtern", Diese Maschinen funktionierten aber nicht, sondern verschlangen erst Unsummen an Reparaturen, die nichts halfen, und mussten dann stillgelegt werden. Deshalb baten die Ronhofer beim Bayerischen König um die Erlaubnis, einen Bieraufschlag erheben zu dürfen, um ihre Schulden abbezahlen zu können. Da die Wirtshäuser, das „Goldene Lamm“ in Ronhof und noch viel mehr das Kronacher „Wirtshaus Memmert“, der spätere „[[Weigel]]“ beliebte Fürther Ausflugsziele waren, halfen die durstigen Fürther Ausflügler mit jedem Schluck, die Ronhofer Schulden abzutragen.''<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=81}}</ref> | |||
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[[1878]] erwarb die Stadt Fürth von der Gemeinde Ronhof ein Gelände entlang der [[Erlanger Straße]], um den [[Städtischer Friedhof|Städtischen Friedhof]] dort anlegen zu können. Und die Stadt Fürth bemühte sich auch weiterhin um die Nachbargemeinde. So baute man [[1906]] die [[Grund- und Mittelschule Pestalozzistraße|Pestalozzischule]] auf die grüne Wiese bei Ronhof. [[1886]] wurde die [[Freiwillige Feuerwehr Ronhof-Kronach]] gegründet. Der [[Sportpark Ronhof|Sportpark]] der [[SpVgg Greuther Fürth|SpVgg Fürth]] am [[Laubenweg]] wurde [[1910]] angelegt und machte den Namen der Gemeinde deutschlandweit bekannt. Der Sportplatz hatte über 30 Tagwerk Größe und brachte einen ungeahnten Aufschwung für die dortige Gegend. Wanderten doch an Fußballspielen bis zu 25.000 Besucher dorthin.<ref>Wunschel, Gottlieb: Ein Bild über Ronhof-Kronach, 1946, S. 1 a</ref> [[1914]] wurde die Fürther [[Stadtentwässerung|Kläranlage]] auf Ronhofer Gebiet errichtet. Im selben Jahr wollte die Stadt Fürth Ronhof auch eingemeinden, scheiterte allerdings am Widerstand der Ronhofer Bevölkerung. Nach langjährigen Verhandlungen mit der Stadt erfolgte schließlich zum [[1. Juli]] [[1927]] die [[Eingemeindungen|Eingemeindung nach Fürth]]. Zu diesem Zeitpunkt zählte Ronhof 83 Häuser mit 502 Bewohnern. In den 1930er, vor allem aber in den 1950er und 1960er Jahren entstand abseits des alten Ortskerns und auf der westlichen Seite des [[Ludwigskanal|alten Kanals]] ein neuer Stadtteil: Neu-Ronhof. [[1934]] erhielten Ronhof und Kronach ein Wasserleitungsnetz und der Stadtteil Neu-Ronhof die Gasversorgung. In vielen Reihenhäusern und etlichen hohen Wohnblocks sind in Neu-Ronhof auf engem Raum viele Menschen untergebracht. Für sie wurden auch zwei Kirchen gebaut, [[1960]] die [[Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche]] und [[1973]] die katholische [[St. Christophorus|Christophoruskirche]]. Ein Jahr später wurde zudem die [[Grund- und Mittelschule Seeackerstraße|Seeackerschule]] gebaut, nachdem die Pestalozzischule zu klein geworden war. Nach und nach wurden die Orte an die Kanalisation angeschlossen und die Straßen ausgebaut. Die Seeackerstraße wurde [[1970]] großzügig erweitert. Sie ist hier die wichtigste Verbindung zur Schnellstraße Nürnberg - Fürth - Erlangen, dem „[[Frankenschnellweg]]“. | |||
In Ronhof befindet sich neben dem [[Städtischer Friedhof|Hauptfriedhof]] auch der [[Neuer Jüdischer Friedhof|Neue Jüdische Friedhof]]. Auf der Trasse des alten Kanals verläuft seit [[1972]] der Frankenschnellweg. Ein kleines, etwa ein Kilometer langes Teilstück im Ortsteil Ronhof ist vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Bodendenkmal (D-5-6531-0193) ausgewiesen. Nur dort weicht die Trasse des alten Kanals auf Fürther Gebiet von jener des heutigen Frankenschnellweges ab.<ref>Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bau- und Bodendenkmäler in der Stadt Fürth, S. 231 (Stand: 28.03.2019) - [http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf Denkmalliste online]</ref><ref>Verlauf Bodendenkmal D-5-6531-0193 - [https://www.openstreetmap.org/relation/8404373 OpenStreetMap]</ref> | |||
== Literatur == | |||
* ''Ronhof''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 304 | |||
* {{BuchQuelle|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Thema=Ronhof|Seite=468-469}} | |||
* [[90 Jahre Nordöstlicher Vorstadtverein e. V. (Broschüre)|90 Jahre Nordöstlicher Vorstadtverein e. V.]], Festschrift, Broschüre, 1980, 54 S. | |||
* [[Barbara Ohm|Barbara Ohm]]: ''Schlaglichter auf Ronhofs Geschichte, Weidestreit - Hausbau - Biersteuer - Eingemeindung''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1996/2, S.29 - 54 | |||
* [[Hans Moreth]] u. A.: ''[[600 Jahre Ronhof (Buch)|600 Jahre Ronhof 1396 - 1996]]''. Fürth, [[Nordöstlicher Vorstadtverein]], 1996, 72 S. | |||
==Lokalberichterstattung== | |||
* Volker Dittmar: ''Öko-Tauschgeschäft am Waldrand''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 12. Februar 2010 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/oko-tauschgeschaft-am-waldrand-1.642127 online] | |||
* Birgit Heidingsfelder: ''Hausbau: Menschen in der Warteschleife''. In: Fürther Nachrichten vom 18. November 2023 (Druckausgabe) | |||
* Birgit Heidingsfelder: ''Jetzt mit Petition: Kampf um Traum vom Eigenheim''. In: Fürther Nachrichten vom 21. Dezember 2023 (Druckausgabe) | |||
==Siehe auch== | |||
* [[Knoblauchsland]] | |||
* [[Sportpark Ronhof]] | |||
* [[SpVgg Greuther Fürth]] | |||
* [[Ronwaldsiedlung]] | |||
* [[Nordöstlicher Vorstadtverein]] | |||
* [[Gesangverein Liederhort Ronhof]] | |||
* [[Eingemeindungen]] | |||
* [[Ludwigskanal]] ''(alter Kanal)'' | |||
* [[Frankenschnellweg]] | |||
* [[Laubenweg 23]] ''(Grenzmarkstein an der ehem. Grenze Fürth/Ronhof)'' | |||
==Weblinks== | |||
* Liste der Baudenkmäler in Fürth - Ronhof - [http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%C3%A4ler_in_F%C3%BCrth#Ronhof Wikipedia] | |||
==Einzelnachweise== | |||
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==Bilder== | |||
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[[Kategorie: Ronhof|*]] | |||
==Videos== | |||
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Aktuelle Version vom 4. August 2024, 18:34 Uhr
Ronhof ist ein Ortsteil von Fürth und wurde am 1. Juli 1927 in die Stadt Fürth eingemeindet. Der Name kommt vom Althochdeutschen rono, mittelhochdeutsch ron-rone, was gestürzter Baum heißt, und bedeutet Siedlung oder Hof bei gestürzten Bäumen oder Hof bei gerodeten Bäumen. Im 17. Jahrhundert kommt die Namensform Fronhof vor, die aber wohl aus dem mundartlichen af Ronhof abgeleitet ist.[1]
Zudem ist „der Ronhof“ als Metonymie für den Sportpark Ronhof, Vereinsgelände und Stadion der SpVgg Greuther Fürth, geläufig.
Geschichte
Ronhof entstand im 9./10. Jahrhundert und wurde erstmals 1396 im Berg'schen Reichslehenbuch zu Steinach urkundlich erwähnt. Lehensherr war der Dompropst von Bamberg. 1430 wurde der Ort, wie auch die Nachbarorte, in den Hussitenkriegen verwüstet. Eine Aufstellung der Pfarrsprengel aus dem gleichen Jahr zeigt, dass Ronhof kirchlich zu Fürth, also zu St. Michael gehörte. Im Zweiten Markgrafenkrieg 1552 brannten die Soldaten des Markgrafen Albrecht II. Alcibiades fünf Bauernhöfe und acht weitere Gebäude in Ronhof und Kronach nieder. Der Schaden belief sich auf 2850 Gulden.[2] Im 16. Jahrhundert gab es 15 Bauernhöfe, was sich in den nächsten Jahrhunderten kaum änderte - im 19. Jahrhundert gab es 17.[3] 1589 erhielten Ronhof und Kronach von ihren Grundherren, den Nürnberger Patriziern, die gewünschte Gemein-Ordnung zum Ronhoff und zu Cronach. Sie diente der inneren Selbstverwaltung, in die die Grundherren nicht hineinreden sollten. Dort wurde z. B. festgelegt, wie viele Bäume gefällt und wie viel Streu aus dem Wald geholt werden durften. Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 brachte über alle Bewohner von Ronhof und Kronach Drangsal und Not. Sie flüchteten in die Wälder oder nach Nürnberg. Die Häuser wurden alle geplündert. Nach der Schlacht an der Alten Veste im Jahre 1632 wurden alle Häuser in Ronhof und Kronach in Brand gesteckt.[4]
Im Jahr 1732 erfolgte der offizielle Zusammenschluss mit Kronach, beide hatten aber eigentlich schon immer eine Gemeinde gebildet. Im Verlaufe des Siebenjährigen Krieges von 1756 bis 1763 fanden auch in Ronhof Einquartierungen statt und zwar mit Soldaten von Friedrich dem Großen. Im Jahre 1792 wurde die erste Hausnummerierung durchgeführt, im Jahre 1800 die zweite und 1929 die dritte Nummerierung.
Im Gegensatz zu Fürth und den meisten seiner später eingemeindeten Vororten wurden Ronhof und Kronach Ende des 18. Jahrhunderts zwar zur selben Zeit preußisch, kamen aber erst drei Jahre später, also 1809, zu Bayern, weil sie in der Zwischenzeit zur Markgrafschaft Bayreuth gehörten und ab dem 23. Dezember 1800 von den Franzosen besetzt waren. Die Gemeinde hatte zusammen mit Kronach im Jahre 1818 insgesamt 109 Einwohner. Ab 1846 führte an Ronhof der Ludwig-Donau-Main-Kanal vorbei, dessen Bau bereits 1836 begonnen worden war. Der nächste Hafen befand sich aber in Poppenreuth.
Die kleine Gemeinde Ronhof hatte 1877 riesige Schulden, weil sie zwei landwirtschaftliche Maschinen, eine Dampf-Dreschmaschine und eine Dampf-Mahlmaschine, gekauft hatte, um "den Gemeindemitgliedern den Betrieb ihrer Ökonomie zu erleichtern", Diese Maschinen funktionierten aber nicht, sondern verschlangen erst Unsummen an Reparaturen, die nichts halfen, und mussten dann stillgelegt werden. Deshalb baten die Ronhofer beim Bayerischen König um die Erlaubnis, einen Bieraufschlag erheben zu dürfen, um ihre Schulden abbezahlen zu können. Da die Wirtshäuser, das „Goldene Lamm“ in Ronhof und noch viel mehr das Kronacher „Wirtshaus Memmert“, der spätere „Weigel“ beliebte Fürther Ausflugsziele waren, halfen die durstigen Fürther Ausflügler mit jedem Schluck, die Ronhofer Schulden abzutragen.[5]
1878 erwarb die Stadt Fürth von der Gemeinde Ronhof ein Gelände entlang der Erlanger Straße, um den Städtischen Friedhof dort anlegen zu können. Und die Stadt Fürth bemühte sich auch weiterhin um die Nachbargemeinde. So baute man 1906 die Pestalozzischule auf die grüne Wiese bei Ronhof. 1886 wurde die Freiwillige Feuerwehr Ronhof-Kronach gegründet. Der Sportpark der SpVgg Fürth am Laubenweg wurde 1910 angelegt und machte den Namen der Gemeinde deutschlandweit bekannt. Der Sportplatz hatte über 30 Tagwerk Größe und brachte einen ungeahnten Aufschwung für die dortige Gegend. Wanderten doch an Fußballspielen bis zu 25.000 Besucher dorthin.[6] 1914 wurde die Fürther Kläranlage auf Ronhofer Gebiet errichtet. Im selben Jahr wollte die Stadt Fürth Ronhof auch eingemeinden, scheiterte allerdings am Widerstand der Ronhofer Bevölkerung. Nach langjährigen Verhandlungen mit der Stadt erfolgte schließlich zum 1. Juli 1927 die Eingemeindung nach Fürth. Zu diesem Zeitpunkt zählte Ronhof 83 Häuser mit 502 Bewohnern. In den 1930er, vor allem aber in den 1950er und 1960er Jahren entstand abseits des alten Ortskerns und auf der westlichen Seite des alten Kanals ein neuer Stadtteil: Neu-Ronhof. 1934 erhielten Ronhof und Kronach ein Wasserleitungsnetz und der Stadtteil Neu-Ronhof die Gasversorgung. In vielen Reihenhäusern und etlichen hohen Wohnblocks sind in Neu-Ronhof auf engem Raum viele Menschen untergebracht. Für sie wurden auch zwei Kirchen gebaut, 1960 die Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche und 1973 die katholische Christophoruskirche. Ein Jahr später wurde zudem die Seeackerschule gebaut, nachdem die Pestalozzischule zu klein geworden war. Nach und nach wurden die Orte an die Kanalisation angeschlossen und die Straßen ausgebaut. Die Seeackerstraße wurde 1970 großzügig erweitert. Sie ist hier die wichtigste Verbindung zur Schnellstraße Nürnberg - Fürth - Erlangen, dem „Frankenschnellweg“.
In Ronhof befindet sich neben dem Hauptfriedhof auch der Neue Jüdische Friedhof. Auf der Trasse des alten Kanals verläuft seit 1972 der Frankenschnellweg. Ein kleines, etwa ein Kilometer langes Teilstück im Ortsteil Ronhof ist vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Bodendenkmal (D-5-6531-0193) ausgewiesen. Nur dort weicht die Trasse des alten Kanals auf Fürther Gebiet von jener des heutigen Frankenschnellweges ab.[7][8]
Literatur
- Ronhof. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 304
- Ronhof. In: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth. Lipp Verlag, 1994, S. 468-469.
- 90 Jahre Nordöstlicher Vorstadtverein e. V., Festschrift, Broschüre, 1980, 54 S.
- Barbara Ohm: Schlaglichter auf Ronhofs Geschichte, Weidestreit - Hausbau - Biersteuer - Eingemeindung. In: Fürther Heimatblätter, 1996/2, S.29 - 54
- Hans Moreth u. A.: 600 Jahre Ronhof 1396 - 1996. Fürth, Nordöstlicher Vorstadtverein, 1996, 72 S.
Lokalberichterstattung
- Volker Dittmar: Öko-Tauschgeschäft am Waldrand. In: Fürther Nachrichten vom 12. Februar 2010 - online
- Birgit Heidingsfelder: Hausbau: Menschen in der Warteschleife. In: Fürther Nachrichten vom 18. November 2023 (Druckausgabe)
- Birgit Heidingsfelder: Jetzt mit Petition: Kampf um Traum vom Eigenheim. In: Fürther Nachrichten vom 21. Dezember 2023 (Druckausgabe)
Siehe auch
- Knoblauchsland
- Sportpark Ronhof
- SpVgg Greuther Fürth
- Ronwaldsiedlung
- Nordöstlicher Vorstadtverein
- Gesangverein Liederhort Ronhof
- Eingemeindungen
- Ludwigskanal (alter Kanal)
- Frankenschnellweg
- Laubenweg 23 (Grenzmarkstein an der ehem. Grenze Fürth/Ronhof)
Weblinks
- Liste der Baudenkmäler in Fürth - Ronhof - Wikipedia
Einzelnachweise
- ↑ Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 79.
- ↑ Hans Moreth, U. a.: Der Fürther Nordosten, Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Nordöstlichen Vorstandsvereins Fürth e. V.. Lothar Berthold, 1990, S. 30.
- ↑ Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 80.
- ↑ Hans Moreth, U. a.: Der Fürther Nordosten, Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Nordöstlichen Vorstandsvereins Fürth e. V.. Lothar Berthold, 1990, S. 30.
- ↑ Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 81.
- ↑ Wunschel, Gottlieb: Ein Bild über Ronhof-Kronach, 1946, S. 1 a
- ↑ Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Bau- und Bodendenkmäler in der Stadt Fürth, S. 231 (Stand: 28.03.2019) - Denkmalliste online
- ↑ Verlauf Bodendenkmal D-5-6531-0193 - OpenStreetMap
Bilder
Blick von der Seeackerstraße auf die fertige Dreifachsporthalle Seeackerschule, Oktober 2024
Blick von der Seeackerstraße auf die fertige Dreifachsporthalle Seeackerschule, Oktober 2024
Kriegerdenkmal an der Ronhofer Hauptstraße in Ronhof im Jahr 2022
Kriegerdenkmal an der Ronhofer Hauptstraße in Ronhof im Jahr 2022
Blick von der Seeackerstraße auf den Neubau der Dreifachsporthalle Seeackerschule im Juni 2022
Blick von der Seeackerstraße auf den Neubau der Dreifachsporthalle Seeackerschule im Juni 2022
Kirche St. Christophorus vom Laubenweg aus, im Juni 2020
Grab Paul Mailaender und Frau Alice Mailaender, Neuer Jüdischer Friedhof, Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Neuer israelischer Friedhof, Leichen- und Wartehalle Gebäude Detail, Haupteingang an der Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Neuer israelischer Friedhof, Leichen- und Wartehalle Rückseite an der Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Neuer israelischer Friedhof, Leichen- und Wartehalle Rückseite an der Erlanger Straße 99. Mit einem Gefäß mit 2 Griffen übergießen sich hier beim hinausgehen vom Friedhof gläubige Juden die Hände wegen der kultischen Verunreinigung. Allerdings fehlen die Gefäße samt Ketten hier bereits seit längerem.
Gräberfeld Neuer Jüdischer Friedhof an der Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Einer der wenigen umgesetzten Grabsteine aus dem alten Friedhof an der Nürnberger Straße, heute Stadtpark, Mai 2020
Familiengrab Foerster (ehem. Besitzer der Foerstermühle), Mai 2020
Familiengrabmal Georg Götz, erschaffen von Johannes Götz, Mai 2020
Neuer israelischer Friedhof, Leichen- und Wartehalle Haupteingang an der Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Familiengrabmal Foerster (ehem. Besitzer der Foerstermühle), Mai 2020
Erlanger Straße am Hauptfriedhof (Blickrichtung Süden zur Mauerstraße), Mai 2020
Familiengrab Grundig auf dem Hauptfriedhof (mit Mutter und zweiter Ehefrau von Max Grundig), Mai 2020
Detail Erlanger Straße 88 mit Steinmetzbetrieb Heinz Siebenkäss
Denkmal für die Brandopfer im Pulvermagazin auf dem Ehrengrabfeld des Hauptfriedhofs, Mai 2020
Grab Willi Sahlmann und Anna Sahlmann, Neuer Jüdischer Friedhof, Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Grab Gabriel Eisenmann, im Hintergrund Gräber Artur Tannhauser und Julius Cohn 1865-1931, Neuer Jüdischer Friedhof, Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Ehrengrabfeld Erster Weltkrieg auf dem Hauptfriedhof, Mai 2020
Gräberfeld Neuer Jüdischer Friedhof an der Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Erlanger Straße 88 mit Steinmetzbetrieb Siebenkäss
Grab Theodor Löwensohn und Rosie Löwensohn, Neuer Jüdischer Friedhof, Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Gräberfeld Neuer Jüdischer Friedhof an der Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Erlanger Straße am Hauptfriedhof (Blickrichtung Norden nach Stadeln), Mai 2020
Neuer israelischer Friedhof, Leichen- und Wartehalle Rückseite im Mai 2020. Die christlichen Gräber wie hier ersichtlich wurden im 3. Reich ohne Rücksicht auf die Besitzverhältnisse in das Grabfeld der Jüdischen Gemeinde gesetzt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Jüdischen Gemeine dafür eine Ersatzfläche im nördlichen Bereich zugesprochen.
Grab Albert Rosenfelder (Kommerzienrat), Salomon Bergmann und Hannah Regensburger, Neuer Jüdischer Friedhof, Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Gräberfeld Neuer Jüdischer Friedhof an der Erlanger Straße 99 im Mai 2020.
Blick vom Gewendeweg in die Bohnenstraße, April 2020
Blick von der Rudolf-Schiestl-Straße Richtung Gewendeweg, April 2020
Blick vom Laubenweg in die Kranichstraße, April 2020
Blick von der Bohnenstraße in die Kranichstraße, April 2020
Blick von der Seeackerstraße in die Bremer Straße, April 2020
Spielplatz in der Rudolf-Schiestl-Straße am Frankenschnellweg, April 2020
Spielplatz in der Rudolf-Schiestl-Straße am Frankenschnellweg, April 2020
Blick von der Kranichstraße in die Bohnenstraße, April 2020
Blick von der Storchenstraße in die Kranichstraße, April 2020
Gedenkstein zum 25-jährigen Jubiläum der Ronwaldsiedlung vor der Ronwaldstraße 2 a
Gedenkstein zum 25-jährigen Jubiläum der Ronwaldsiedlung vor der Ronwaldstraße 2 a
Kunstobjekt an der Geschäftsstelle der Wohnungsgenossenschaft Fürth-Oberasbach, Cortenstahl, André Jeschar, 2018 (Alte Reutstraße 33)
SpVgg Fürth gewinnt das erste Heimspiel in der 2. Bundesliga gegen Armina Bielefeld
neues VIP-Gebäude am Stadiongelände der SpVgg Fürth im August 2008
Stadion Gebäude der SpVgg Fürth im August 2008
Stadion Gebäude der SpVgg Fürth im August 2008
Blick auf das Stadion der SpVgg Fürth vom Laubenweg aus im August 2008
Blick auf das Stadion der SpVgg Fürth im August 2008
Neuer israelischer Friedhof, Renovierungsarbeiten am Fries der Leichen- und Wartehalle an der Erlanger Straße 99 im November 2007.
Neuer israelischer Friedhof, Renovierungsarbeiten am Fries der Leichen- und Wartehalle an der Erlanger Straße 99 im November 2007.
Neuer israelischer Friedhof, Renovierungsarbeiten am Fries der Leichen- und Wartehalle an der Erlanger Straße 99 im November 2007.
Innenansicht der Gaststätte "Land in Sonne" in der Ronwaldsiedlung.
Außenanlage der Gaststätte "Land in Sonne" in der Ronwaldsiedlung.
Wirtshaus Schild der Gaststätte "Land in Sonne" in der Ronwaldsiedlung.
Klassentreffen 2007 Abgangsjahrgang 1962 der früheren Gemeinschaftsschule Stadeln mit Günther Schrems
Neubau des Hebewerkes West und Baumaßnahmen im Wiesengrund der Wasserüberleitung von der Wasserfassung Kapellenruh ins Knoblauchland des Wasserverbands Knoblauchsland, Dezember 1999
Blick auf das neue Stadion der SpVgg Fürth vom Laubenweg aus im Dezember 1999
Blick auf das neue und alte Stadion der SpVgg Fürth vom Laubenweg aus im Dezember 1999
Bauarbeiten im Playmobil Stadion der SpVgg Fürth im August 1999
Bauarbeiten und neue Flutlichtanlage im Playmobil Stadion der SpVgg Fürth im August 1999
Bauarbeiten bei der SpVgg Fürth im August 1999
Bauarbeiten bei der SpVgg Fürth im August 1999
Bauarbeiten bei der SpVgg Fürth im August 1999
Bauarbeiten bei der SpVgg Fürth im August 1999
Bauarbeiten bei der SpVgg Fürth im August 1999
Bauarbeiten bei der SpVgg Fürth im August 1997
Bau der neuen Tribünen der SpVgg Fürth im Juli 1997
Bau der neuen Tribünen der SpVgg Fürth von der Haupttribüne aus im Juli 1997
Bau der neuen Tribünen der SpVgg Fürth im Juli 1997
alte Tribüne der SpVgg Fürth im Juli 1997
Bau der neuen Tribünen der SpVgg Fürth im Juli 1997
Bau der neuen Tribünen und neues Membrandach der SpVgg Fürth im Juli 1997
Bau der neuen Tribünen der SpVgg Fürth im Juli 1997
Bau der neuen Tribünen der SpVgg Fürth im Juni 1997
neue Werkshallen in der Dynamit-Nobel AG 1980
neue Werkshallen in der Dynamit-Nobel AG 1980
neue Werkshallen in der Dynamit-Nobel AG 1980
neue Werkshallen in der Dynamit-Nobel AG 1980
neue Werkshallen in der Dynamit-Nobel AG 1980
neue Werkshallen in der Dynamit-Nobel AG 1980
Luftbild vom Dynamit-Nobel Gelände im Norden bis zum Waldende anschließend die Stadelner Hard, mit Erlanger Straße, Seeackerstraße und Frankenschnellweg, Aufnahme von 1980
Familiengrabmal Georg Götz, erschaffen von Johannes Götz, Aufnahme von 1974
Kindergarten am Ronwaldbunker Gruppenfotos 1952+1953
Kindergarten am Ronwaldbunker Gruppenfotos 1952+1953
Ausschnitt aus den Fürther Nachrichten vom 19.06.1948 über´s "Kleeblatt"
Ausschnitt aus den Fürther Nachrichten vom 17.12.1947 über´s "Kleeblatt"
Ausschnitt aus den Fürther Nachrichten vom 3.10.1946 über´s "Kleeblatt"
FN-Bericht vom 6. März 1946 über einen Munitionsunfall mit Kindern in der Kronacher Straße
Werbe Eintrag im Fürther Adressbuch 1931 der Firma Wilhelm Rögner
wesentlicher Verlauf des Ludwigskanals auf Fürther Gebiet, nicht mehr im Bild ist die Fürther Kreuzung
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