Leopold Ullstein: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild::Bild:LeopoldUllstein.gif|thumb|right]]
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|Vorname=Leopold
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|Nachname=Ullstein
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|Geschlecht=männlich
|Geschlecht=männlich
|Geburtstag=6. September
|Geburtsdatum=1826/09/06
|Geburtsjahr=1826
|Geburtsort=Fürth
|Geburtsort=Fürth
|Todestag=4. Dezember
|Todesdatum=1899/12/04
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|Todesort=Berlin
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|Adressart=Geburtsadresse
|AdresseVon=1826/09/06
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|Strasse=Mohrenstraße
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|Name=Hajum Hirsch Ullstein
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|Name=Max Wilhelm Ullstein
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|Person=Hermann Ullstein
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|Person=Mathilde Behrend
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|Person=Hannchen Ullmann-Ullstein, geb. Berlin
|Verwandtschaftsgrad=Mutter
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'''Leopold Ullstein''' (geb. [[6. September]] [[1826]] in Fürth; gest. [[4. Dezember]] [[1899]] in Berlin) war ein bedeutender deutscher Verleger jüdischer Herkunft.


'''[[Vorname::Leopold]] [[Nachname::Ullstein]]''' (geb. [[Geburtstag::6. September]] [[Geburtsjahr::1826]] in [[Geburtsort::Fürth]], [[Geburtsstraße::Mohrenstraße]] 2; gest. [[Todestag::4. Dezember]] [[Todesjahr::1899]] in [[Todesort::Berlin]]) war ein bedeutender deutscher [[Beruf::Verleger]] [[Konfession::jüdisch]]er Herkunft.
Leopold Ullstein wurde in der [[Mohrenstraße]] 2 (damals "Hausnummer 398 an der Markgräflichen Gasse")<ref>David Oels, Ute Schneider (Hrsg.): „Der ganze Verlag ist einfach eine Bonbonniere“: Ullstein in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Walter de Gruyter, Berlin, 2015, S. 367</ref> in Fürth als Sohn des [[Hajum Hirsch Ullstein]] und dessen Frau, Hannchen Berlin, geboren. 1833 trat er in die [[Talmudschule|Israelitische Religionsschule]] ein und lernte unter [[Isaak Loewi]] und [[Isaak Schönbrunner]].<ref>David Oels, Ute Schneider (Hrsg.): „Der ganze Verlag ist einfach eine Bonbonniere“: Ullstein in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Walter de Gruyter, Berlin, 2015. S. 368</ref> 1836 wechselte Leopold in die neu eröffnete [[Heinrich Brentano#Leben|Brentano'sche Erziehungsanstalt]].
In die Lehre ging er schließlich beim Vater, dessen Papiergroßhandlung „H. H. Ullstein“ zu den größten in Deutschland gehörte.<ref>Aus: [http://www.fuerth.de/Home/Leben-in-Fuerth/kultur/LESEN/Verlegen-und-verLESEN-Leopold-Ullstein.aspx Internetportal der Stadt Fürth] (abgerufen am 19.02.2016)</ref>
[[1847]] übernahm er mit seinen Brüdern das Geschäft. Die Papiergroßhandlung wurde in den 1850er Jahren nach Leipzig verlegt. Nach Streitigkeiten unter den Ullstein-Brüdern zog sich Leopold aus dem Familienunternehmen zurück und gründete [[1855]] in Berlin seine eigene Papiergroßhandlung. Ebenfalls [[1871]] trat er der Gesellschaft der Freunde bei. Von 1871 bis 1877 war er in der Berliner Stadtverordnetenversammlung politisch tätig. Nach dem Ausscheiden aus dem Amt gründete er den Ullstein-Verlag, nachdem er das „Neue Berliner Tagblatt“, die dazugehörige Druckerei „Stahl und Aßmann“ und die „Berliner Zeitung“ [[1877]] erworben hatte. Im Jahr [[1894]] kaufte Ullstein die 1892 gegründete „Berliner Illustrirte Zeitung“, die er zur bedeutendsten deutschen Wochenzeitung fortentwickelte.


Leopold Ullstein wurde in der [[Mohrenstraße]] 2 (damals "Hausnummer 398 an der Markgräflichen Gasse"<ref>David Oels, Ute Schneider (Hrsg.): „Der ganze Verlag ist einfach eine Bonbonniere“: Ullstein in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Walter de Gruyter, Berlin, 2015. S.367.</ref>) in Fürth als Sohn des [[Hajum Hirsch Ullstein]] geboren. 1833 trat er in die [[Israelitische Religionsschule]] ein und lernte unter [[Isaac Loewi]] und [[Isaac Schönbrunner]].<ref>David Oels, Ute Schneider (Hrsg.): „Der ganze Verlag ist einfach eine Bonbonniere“: Ullstein in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Walter de Gruyter, Berlin, 2015. S.368.</ref> 1936 wechselte Leopold in die neu eröffnete [[Brentanosche Erziehungsanstalt]].
Für liberale und Bismarck-kritische Politik war der Ullstein-Verlag das Sprachrohr seiner Zeit. Innovationen machten das Unternehmen erfolgreich. Mit „Der heitere Fridolin“ erschien die erste deutsche Kinderzeitschrift, populär waren Modezeitschriften mit dem Slogan „Sei sparsam Brigitte, nimm Ullstein-Schnitte“, die Berliner Zeitung bot eine Mittagsausgabe an und der Verlag besaß zeitweise die schnellsten Rotationspressen weltweit. Die in Deutschland neben der Frankfurter Zeitung und dem Berliner Tageblatt international relevante Vossische Zeitung gehörte seit 1914 zum Ullstein-Verlag. Direkte Konkurrenten auf dem Berliner und deutschen Zeitungsmarkt waren für Leopold Ullstein die Verleger August Scherl und Rudolf Mosse.
In die Lehre ging er schließlich beim Vater, dessen Papiergroßhandlung "H.H. Ullstein" zu den größten in Deutschland gehörte.<ref>Aus: [http://www.fuerth.de/Home/Leben-in-Fuerth/kultur/LESEN/Verlegen-und-verLESEN-Leopold-Ullstein.aspx Internetportal der Stadt Fürth] (abgerufen am 19.2.2106)</ref>
Ullstein starb [[1899]] als erfolgreicher, angesehener Zeitungsverleger. Sein Verlag beschäftigte zu diesem Zeitpunkt 1&nbsp;600 Mitarbeiter, seine Söhne führten das Geschäft fort und gründeten [[1903]] den Ullstein Buchverlag und [[1919]] den Propyläenverlag.
[[1847]] übernahm er mit seinen Brüdern das Geschäft. Die Papiergroßhandlung wurde in den 1850ern nach Leipzig verlegt. Nach Streitigkeiten unter den Ullstein-Brüdern zog sich Leopold aus dem Familienunternehmen zurück und gründete [[1855]] in Berlin seine eigene Papiergroßhandlung. Ebenfalls [[1871]] trat er der Gesellschaft der Freunde bei. Von 1871 bis 1877 war er in der Berliner Stadtverordnetenversammlung politisch tätig. Nach dem Ausscheiden aus dem Amt gründete er den Ullstein-Verlag, nachdem er das "Neue Berliner Tagblatt", die dazugehörige Druckerei "Stahl und Aßmann" und die "Berliner Zeitung" [[1877]] erworben hatte. Im Jahr [[1894]] kaufte Ullstein die 1892 gegründete "Berliner Illustrirte Zeitung", die er zur bedeutendsten deutschen Wochenzeitung fortentwickelte.


Für liberale und Bismarck-kritische Politik war der Ullstein-Verlag das Sprachrohr seiner Zeit. Innovationen machten das Unternehmen erfolgreich. Mit "Der heitere Fridolin" erschien die erste deutsche Kinderzeitschrift, populär waren Modezeitschriften mit dem Slogan "Sei sparsam Brigitte, nimm Ullstein-Schnitte", die Berliner Zeitung bot eine Mittagsausgabe an und der Verlag besaß zeitweise die schnellsten Rotationspressen weltweit. Die in Deutschland neben der Frankfurter Zeitung und dem Berliner Tageblatt international relevante Vossische Zeitung gehörte seit 1914 zum Ullstein-Verlag. Direkte Konkurrenten auf dem Berliner und deutschen Zeitungsmarkt waren für Leopold Ullstein die Verleger August Scherl und Rudolf Mosse.
Ullstein wurde auf dem Jüdischen Friedhof im Prenzlauer Berg bestattet.
Ullstein starb [[1899]] als erfolgreicher, angesehener Zeitungsverleger. Sein Verlag beschäftigte zu diesem Zeitpunkt 1.600 Mitarbeiter, seine Söhne führten das Geschäft fort und gründeten [[1903]] den Ullstein Buchverlag und [[1919]] den Propyläenverlag.
Er hinterließ seinen Söhnen ein Unternehmen, das in der Zeit zwischen 1920 und 1930 an die erste Stelle in Europa rückte. Aus Leopolds zweiter Ehe mit Else Pintus stammte der Sohn [[wikipedia:Hermann Ullstein|Hermann Ullstein]], der bis 1934 Mitbesitzer des Ullstein-Verlags war.
Das riesige Unternehmen fiel [[1934]] den [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialisten]] zum Opfer.
[[Bild:Ehrenweg Leopold Ullstein.JPG|mini|right|Gedenkstein am Fürther [[Ehrenweg]]]]
Seine Geburtsstadt ehrt ihn seit 2007 im „[[Ehrenweg|Ehrenweg Fürth]].<ref>[[Wikipedia:Leopold Ullstein|Leopold Ullstein]] (Wikipedia)</ref>


Ullstein wurde auf dem Jüdischen Friedhof im Prenzlauer Berg bestattet.
==Literatur==
Er hinterließ seinen Söhnen ein Unternehmen, das in der Zeit zwischen 1920 und 1930 an die erste Stelle in Europa rückte. Dieses riesige Unternehmen fiel [[1934]] den [[NSDAP|Nazis]] zum Opfer.
* [[Adolf Schwammberger]]: ''Leopold Ullstein'', in: Fränkische Lebensbilder, Reihe der Gesellschaft für fränkische Geschichte, Bd. I, 1967, S. 370 - 382
[[Bild:Ehrenweg Leopold Ullstein.JPG|thumb|right|Gedenkstein am Fürther [[Ehrenweg]].]]
* [[Manfred Mümmler]]: ''Leopold Ullstein: "Gründer eines Verlagsimperiums"'', in: [[Dichter, Denker, Demokraten (Buch)|Dichter, Denker, Demokraten]],  Emskirchen, 1991, S. 121 - 125
Seine Geburtsstadt ehrt ihn seit 2007 im '''"[[Ehrenweg|Ehrenweg Fürth]]"'''.
* [[Bernd Noack]]: ''Die Weisheit der Eule. Der Verleger Leopold Ullstein'', in: [[Mit Licht und Schatten gepflastert (Buch)|Mit Licht und Schatten gepflastert]], Gunzenhausen, 2007, S. 11 - 19
* [[wikipedia:Peter de Mendelssohn|Peter de Mendelssohn]]: ''Zeitungsstadt Berlin, Menschen und Mächte in der Geschichte der deutschen Presse Berlin''. Ullstein, Berlin 1959. (2. erw. Aufl. Frankfurt am Main-Berlin-Wien, Ullstein 1982.) ISBN 3-550-07496-4
* [[wikipedia:Sten Nadolny|Sten Nadolny]]: ''Ullsteinroman''. Ullstein-Verlag 2003. (Familiengeschichte Ullstein.) ISBN 3-550084145


==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Ullsteinstraße]]
* [[Ullsteinstraße]]
* [[Leopold-Ullstein-Realschule]]
* [[Leopold-Ullstein-Realschule]]
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<references />
<references />


{{Aus Wikipedia|Leopold_Ullstein}}
==Bilder==
 
{{Bilder dieser Person}}


{{DEFAULTSORT:Ullstein, Leopold}}
[[Kategorie:Persönlichkeiten]]
[[Kategorie:Söhne und Töchter der Stadt Fürth]]
[[Kategorie:Fiorda]]
[[Kategorie:Fiorda]]
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