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Nach Kriegsende traffen sich die noch verbliebenen und überlebenden ehemaligen KPD Mitglieder zur Wiedergründung der Partei. [[Anton Hausladen]], der seit Juni [[1945]] wieder in Fürth war gehörte genauso dazu wie [[Georg Metzler]], der aus dem Moskauer Exil wieder nach Fürth zurückgekommen war, sowie [[Fritz Hopf]], der während der NS-Zeit mehrmals inhaftiert gewesen war. Insbesondere [[Georg Metzler|Metzler]] wurde als "eingefleischter Stalinist"<ref>Mündliche Mitteilung von Hans Blöth, vom 26. Januar 1984 & Nürnberger Nachrichten, Fürther Ausgabe, vom 25. Mai 1946</ref> bezeichnet und gefürchtet. Andere noch lebende ehem. Mitglieder hatten aber das Vertrauen in die ehemalige Partei verloren, so etwa [[Willi Schuster]] - der ebenfalls inhaftiert war und während des Krieges an der Ostfront in der Strafdivision 999 gekämpft hatte. An der Ostfront war er mit einigen Kamaraden zu den Russen übergelaufen. Auf den Zuruf "''Wir kommen aus dem KZ''" reagierten laut Schuster jedoch die Rotarmisten nicht, vielmehr empfingen diese ihn und seine Kollegen als "''kommunistische Deserteure''" mit MG Salven. Schuster sagte [[1984]] in einem Gespräch mit den [[Fürther Nachrichten]]: ''"Dieses Erlebnis hatte ihn gelehrt: Wenn er nach Kriegsende Hausladen oder einem anderen Fürther Kommunisten auf der Straße begegnete, wechselte er sofort die Seite."''<ref>Mündliche Mitteilung von Konrad Grünbaum vom 29. November 1984</ref>. | Nach Kriegsende traffen sich die noch verbliebenen und überlebenden ehemaligen KPD Mitglieder zur Wiedergründung der Partei. [[Anton Hausladen]], der seit Juni [[1945]] wieder in Fürth war gehörte genauso dazu wie [[Georg Metzler]], der aus dem Moskauer Exil wieder nach Fürth zurückgekommen war, sowie [[Fritz Hopf]], der während der NS-Zeit mehrmals inhaftiert gewesen war. Insbesondere [[Georg Metzler|Metzler]] wurde als "eingefleischter Stalinist"<ref>Mündliche Mitteilung von Hans Blöth, vom 26. Januar 1984 & Nürnberger Nachrichten, Fürther Ausgabe, vom 25. Mai 1946</ref> bezeichnet und gefürchtet. Andere noch lebende ehem. Mitglieder hatten aber das Vertrauen in die ehemalige Partei verloren, so etwa [[Willi Schuster]] - der ebenfalls inhaftiert war und während des Krieges an der Ostfront in der Strafdivision 999 gekämpft hatte. An der Ostfront war er mit einigen Kamaraden zu den Russen übergelaufen. Auf den Zuruf "''Wir kommen aus dem KZ''" reagierten laut Schuster jedoch die Rotarmisten nicht, vielmehr empfingen diese ihn und seine Kollegen als "''kommunistische Deserteure''" mit MG Salven. Schuster sagte [[1984]] in einem Gespräch mit den [[Fürther Nachrichten]]: ''"Dieses Erlebnis hatte ihn gelehrt: Wenn er nach Kriegsende Hausladen oder einem anderen Fürther Kommunisten auf der Straße begegnete, wechselte er sofort die Seite."''<ref>Mündliche Mitteilung von [[Konrad Grünbaum]] vom 29. November 1984</ref>. | ||
Die Wiedergründung der KPD gelang im November [[1945]] als erste Partei in Fürth. Die Unterlagen für das Lizenzverfahren wurden Anfang Oktober [[1945]] bei der kom. US-Militärregierung abgegeben. [[Anton Hausladen]] erhielt die Zulassungsurkunde am [[1. November]] [[1945]] und durfte als erste Partei in Fürth offiziell in Erscheinung treten<ref>Anmerkung: Die SPD erhielt erst am 6. November 1945 ihre Zulassungsurkunde</ref>. Im Gegensatz zu [[1933]] schien die KPD nun zum Spektrum der sog. etablierten Parteien zuzugehören, da sie u.a. auch mit den amerikanischen Stellen wie CIC<ref>Anmerkung= Counter Intelligence Corps, zu deutsch: Spionageabwehr mit dem Ziel nach dem Krieg entsprechende Kriegsverbrecher zu verhaften</ref> und Special Branch<ref>Anmerkung: Behörder der Office of Military Government for Germany zur Überprüfung der Bevölkerung auf ihre Vergangenheit im Nationalsozialsmus (Entnazifizierungsverfahren)</ref> eng zusammen arbeiteten. Das Arbeitsamt und selbst die Polizei waren kurz nach Kriegsende "kommunistische Domäne" und auch im [[Stadtrat]] saßen bald wieder KPD Mitglieder. Demzufolge hatte Ende 1945 die KPD wieder die Mitgliedsstärke zu Zeiten der Weimarer Republik. Bis [[1947]] gewann die KPD in Fürth mehr als 1.600 Mitglieder<ref>Hans Woller: Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone - Die Region Ansbach und Fürth, R. Oldenburg Verlag München, 1986, S. 171 f.</ref>. | Die Wiedergründung der KPD gelang im November [[1945]] als erste Partei in Fürth. Die Unterlagen für das Lizenzverfahren wurden Anfang Oktober [[1945]] bei der kom. US-Militärregierung abgegeben. [[Anton Hausladen]] erhielt die Zulassungsurkunde am [[1. November]] [[1945]] und durfte als erste Partei in Fürth offiziell in Erscheinung treten<ref>Anmerkung: Die SPD erhielt erst am 6. November 1945 ihre Zulassungsurkunde</ref>. Im Gegensatz zu [[1933]] schien die KPD nun zum Spektrum der sog. etablierten Parteien zuzugehören, da sie u.a. auch mit den amerikanischen Stellen wie CIC<ref>Anmerkung= Counter Intelligence Corps, zu deutsch: Spionageabwehr mit dem Ziel nach dem Krieg entsprechende Kriegsverbrecher zu verhaften</ref> und Special Branch<ref>Anmerkung: Behörder der Office of Military Government for Germany zur Überprüfung der Bevölkerung auf ihre Vergangenheit im Nationalsozialsmus (Entnazifizierungsverfahren)</ref> eng zusammen arbeiteten. Das Arbeitsamt und selbst die Polizei waren kurz nach Kriegsende "kommunistische Domäne" und auch im [[Stadtrat]] saßen bald wieder KPD Mitglieder. Demzufolge hatte Ende 1945 die KPD wieder die Mitgliedsstärke zu Zeiten der Weimarer Republik. Bis [[1947]] gewann die KPD in Fürth mehr als 1.600 Mitglieder<ref>Hans Woller: Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone - Die Region Ansbach und Fürth, R. Oldenburg Verlag München, 1986, S. 171 f.</ref>. | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* Die Vereinigung von KPD und SPD zur Sozialistischen Einheitspartei, Dietz Verlag Berlin 1976, S. 44 f. | * Die Vereinigung von KPD und SPD zur Sozialistischen Einheitspartei, Dietz Verlag Berlin 1976, S. 44 f. | ||
* Konrad Grünbaum: ''Das „rote“ Fürth von 1918-1922 ''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1977/6, S.153 - 159 | * [[Konrad Grünbaum]]: ''Das „rote“ Fürth von 1918-1922 ''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1977/6, S.153 - 159 | ||
* Konrad Grünbaum: ''Daten zur Arbeiterbewegung in Fürth von 1922 bis 1933''. In: Fürther Heimatblätter, 1978/1, S.9 - 15 | * [[Konrad Grünbaum]]: ''Daten zur Arbeiterbewegung in Fürth von 1922 bis 1933''. In: Fürther Heimatblätter, 1978/1, S.9 - 15 | ||
* Heinrich Strauß: Fürth in der Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischer Machtergreifung, Schriftenreihe des Stadtarchives Nürnberg Band 29, Nürnberg 1980, S. 359 f. | * Heinrich Strauß: Fürth in der Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischer Machtergreifung, Schriftenreihe des Stadtarchives Nürnberg Band 29, Nürnberg 1980, S. 359 f. | ||
* Hrsg. Martin Broszat, Elke Fröhlich, Falk Wiesemann: Bayern in der NS-Zeit Band I, Oldenbourg Verlag München 1983, S. 179 f. | * Hrsg. Martin Broszat, Elke Fröhlich, Falk Wiesemann: Bayern in der NS-Zeit Band I, Oldenbourg Verlag München 1983, S. 179 f. |