Schloss Burgfarrnbach: Unterschied zwischen den Versionen
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|Straße=Schloßhof | |||
|- | |Hausnummer=12 | ||
|Objekt=Schloss Burgfarrnbach | |||
|Akten-Nr.=D-5-63-000-1502 | |||
| | |Baujahr=1830 | ||
|Baustil=Klassizismus | |||
| Baustil | |Architekt=Leonhard Schmidtner | ||
|Bauherr=Grafen von Pückler und Limpurg | |||
| Architekt | |lat=49.485975 | ||
| | |lon=10.927475 | ||
| | |Gebäude besteht=Ja | ||
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Das [[Schloss Burgfarrnbach]] ist ein klassizistischer Schlossbau der [[Grafen von Pückler und Limpurg]] in Fürth - [[Burgfarrnbach]]. | Das [[Schloss Burgfarrnbach]] ist ein klassizistischer Schlossbau der [[Grafen von Pückler und Limpurg]] in Fürth - [[Burgfarrnbach]]. | ||
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
[[Bild:Schloss_burgfarrnbach.jpg|thumb|right|Blick vom Farrnbach zum Schloss, im Vordergrund die "Englischen Anlage"]] | [[Bild:Schloss_burgfarrnbach.jpg|thumb|right|Blick vom Farrnbach zum Schloss, im Vordergrund die "Englischen Anlage"]] | ||
Historisch gab es in Burgfarrnbach zwei [[Herrensitze]], den ''oberen'' und den ''unteren''. Das Areal des heutigen Schlosses geht auf den ''unteren Sitz'' zurück. Hier stand bereits seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein von [[Wolf von Wolfsthal|Balthasar Wolf von Wolfsthal]] errichtetes Wasserschloss ( bzw. Wasserburg. Die Bezeichnung wird in vielen Quellen mit völliger Beliebigkeit abgewechselt). Es wurde im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zerstört, [[1658]] wieder aufgebaut, [[1830]] schließlich wegen Baufälligkeit endgültig abgebrochen. | Historisch gab es in Burgfarrnbach zwei [[Herrensitze]], den ''oberen'' und den ''unteren''. Das Areal des heutigen Schlosses geht auf den ''unteren Sitz'' zurück. Hier stand bereits seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein von [[Wolf von Wolfsthal|Balthasar Wolf von Wolfsthal]] errichtetes Wasserschloss ( bzw. Wasserburg. Die Bezeichnung wird in vielen Quellen mit völliger Beliebigkeit abgewechselt). Es wurde im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zerstört, [[1658]] wieder aufgebaut, [[1830]] schließlich wegen Baufälligkeit endgültig abgebrochen. | ||
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== Chronologie der Herren des unteren Sitzes == | == Chronologie der Herren des unteren Sitzes == | ||
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== Gebäude == | == Gebäude == | ||
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Hinter dem Hauptbau des Schlosses befinden sich die kleinen kubischen Pavillons und ein freistehendes, barockes Gartenhaus aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. | Hinter dem Hauptbau des Schlosses befinden sich die kleinen kubischen Pavillons und ein freistehendes, barockes Gartenhaus aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. | ||
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====Beschreibung des Baudenkmals==== | ====Beschreibung des Baudenkmals==== | ||
Ehemaliges Schloss der [[Grafen von Pückler und Limpurg]], jetzt [[Stadtarchiv]], [[Stadtbibliothek]] und Museum, langgestreckter, dreigeschossiger Monumentalbau in Sandstein mit Satteldach, mittigem Eingangsrisalit mit Dreiecksgiebel, viergeschossigen Eckpavillons und kurzen Seitenflügeln mit Walmdach an der Rückseite, klassizistisch, von [[Leonhard Schmidtner]], [[1830]]–34; östliches und westliches Ökonomiegebäude, freistehende, zweiflügelige und zweigeschossige Sandsteinquaderbauten mit Walmdächern, 1832/33; zwei Hofpavillons, hinter den Seitenflügeln des Hauptbaues gelegen, Sandsteinquaderbauten mit Walmdächern, gleichzeitig; Gartenpavillon, sog. Schneidershäuschen, oktogonaler, erdgeschossiger und verputzter Sandsteinbau mit Mansardwalmdach und Lisenengliederung, Mitte 18. Jahrhundert; Gartenpavillon, sog. Karolinenruh, oktogonaler, teils offener Holzbau mit Zeltdach, zweite Hälfte 19.Jahrhundert, teilweise erneuert; Schlosspark, jetzige Gestaltung im englischen Stil, 19. Jahrhundert; Einfriedung des Schlossparks und Uferbefestigung des Farrnbaches an der Nordseite des Schlossparks, Sandsteinquadermauern, 19. Jahrhundert. | Ehemaliges Schloss der [[Grafen von Pückler und Limpurg]], jetzt [[Stadtarchiv]], [[Stadtbibliothek]] und Museum, langgestreckter, dreigeschossiger Monumentalbau in Sandstein mit Satteldach, mittigem Eingangsrisalit mit Dreiecksgiebel, viergeschossigen Eckpavillons und kurzen Seitenflügeln mit Walmdach an der Rückseite, klassizistisch, von [[Leonhard Schmidtner]], [[1830]]–34; östliches und westliches Ökonomiegebäude, freistehende, zweiflügelige und zweigeschossige Sandsteinquaderbauten mit Walmdächern, 1832/33; zwei Hofpavillons, hinter den Seitenflügeln des Hauptbaues gelegen, Sandsteinquaderbauten mit Walmdächern, gleichzeitig; Gartenpavillon, sog. Schneidershäuschen, oktogonaler, erdgeschossiger und verputzter Sandsteinbau mit Mansardwalmdach und Lisenengliederung, Mitte 18. Jahrhundert; Gartenpavillon, sog. Karolinenruh, oktogonaler, teils offener Holzbau mit Zeltdach, zweite Hälfte 19.Jahrhundert, teilweise erneuert; Schlosspark, jetzige Gestaltung im englischen Stil, 19. Jahrhundert; Einfriedung des Schlossparks und Uferbefestigung des Farrnbaches an der Nordseite des Schlossparks, Sandsteinquadermauern, 19. Jahrhundert. | ||
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Die Meierei wurde [[1816]] als freistehender, klassizistischer Quaderbau mit Mansarddach errichtet. In diesem Gebäude neben der Brücke zum Schloss lebte früher der Verwalter ("Meier"). Heute ist das Gebäude in Privatbesitz. | Die Meierei wurde [[1816]] als freistehender, klassizistischer Quaderbau mit Mansarddach errichtet. In diesem Gebäude neben der Brücke zum Schloss lebte früher der Verwalter ("Meier"). Heute ist das Gebäude in Privatbesitz. | ||
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Freistehender, zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Mansarddach mit Halbwalm, Gurtgesims und Neurenaissance-Gauben, klassizistisch, 1816, Dachumbau Ende 19. Jahrhundert; ehem. Nebengebäude mit Pferdestall im Hof, hakenförmiger, zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, 19. Jahrhundert; Einfriedung, Pfeilgitterzaun und Sandsteinpfeiler, Ende 19. Jahrhundert. | Freistehender, zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Mansarddach mit Halbwalm, Gurtgesims und Neurenaissance-Gauben, klassizistisch, 1816, Dachumbau Ende 19. Jahrhundert; ehem. Nebengebäude mit Pferdestall im Hof, hakenförmiger, zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, 19. Jahrhundert; Einfriedung, Pfeilgitterzaun und Sandsteinpfeiler, Ende 19. Jahrhundert. | ||
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Wenn man den Weg durch den Park Richtung Würzburger Straße geht, kommt man über einen gemauerten Bogen. In diesem Bogen ist eine Tür (heute verschüttet) die in einen langen geraden Gang führt. Der Stollen diente der Meierei vermutlich als Kartoffel- und Rübenlager. Im zweiten Weltkrieg war er einer der drei Luftschutzräume um das Schloss herum. Die beiden heutigen Altenheime stehen auf abgerissenen oder verfüllten Stollenanlagen, die ursprünglich für die Bierlagerung angelegt wurden. | Wenn man den Weg durch den Park Richtung Würzburger Straße geht, kommt man über einen gemauerten Bogen. In diesem Bogen ist eine Tür (heute verschüttet) die in einen langen geraden Gang führt. Der Stollen diente der Meierei vermutlich als Kartoffel- und Rübenlager. Im zweiten Weltkrieg war er einer der drei Luftschutzräume um das Schloss herum. Die beiden heutigen Altenheime stehen auf abgerissenen oder verfüllten Stollenanlagen, die ursprünglich für die Bierlagerung angelegt wurden. | ||
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=== Marstall === | === Marstall === | ||
Der Grundstein für den Marstall wurde am [[26. September]] [[1731]] in unmittelbarer Nachbarschaft zum einstigen Wasserschloss gelegt. Architekt des bedeutenden Barockhauses ist wahrscheinlich Ingenieur-Leutnant Johann-Georg Kuchen. Außer der Funktion als Marstall (er bot 28 Pferden Platz) diente es auch als repräsentativer Erweiterungsbau des Schlosses. | Der Grundstein für den Marstall wurde am [[26. September]] [[1731]] in unmittelbarer Nachbarschaft zum einstigen Wasserschloss gelegt. Architekt des bedeutenden Barockhauses ist wahrscheinlich Ingenieur-Leutnant Johann-Georg Kuchen. Außer der Funktion als Marstall (er bot 28 Pferden Platz) diente es auch als repräsentativer Erweiterungsbau des Schlosses. | ||
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Im Jahr [[1970]] wurde das Gebäude von der Stadt Fürth erworben. Vorübergehend war hier der Sitz des [[Rundfunkmuseum|Rundfunkmuseums]], seit 2003 wird es vom [[Museum Frauenkultur Regional – International]] im Sommer als Ausstellungsraum genutzt. | Im Jahr [[1970]] wurde das Gebäude von der Stadt Fürth erworben. Vorübergehend war hier der Sitz des [[Rundfunkmuseum|Rundfunkmuseums]], seit 2003 wird es vom [[Museum Frauenkultur Regional – International]] im Sommer als Ausstellungsraum genutzt. | ||
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Schlossartiger, langgestreckter und zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Mansardwalmdach, rundbogiger Durchfahrt, rustiziertem Erdgeschoss und Lisenengliederung, Barock, von Johann Georg Kuchen, bez. 1734. | Schlossartiger, langgestreckter und zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Mansardwalmdach, rundbogiger Durchfahrt, rustiziertem Erdgeschoss und Lisenengliederung, Barock, von Johann Georg Kuchen, bez. 1734. | ||
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== Heutige Nutzung == | == Heutige Nutzung == | ||
Das Schloss Burgfarrnbach befindet sich seit [[1968]] im Eigentum der Stadt Fürth, die es direkt von den Erben der Grafen erwarb und anschließend sanierte. Heute sind im Schloss das [[Stadtarchiv]], die [[Stadtbibliothek]] und die [[Städtische Sammlungen|Städtischen Sammlungen]] untergebracht. Als Außenstelle des Fürther Standesamts sind hier auch Hochzeiten möglich. | Das Schloss Burgfarrnbach befindet sich seit [[1968]] im Eigentum der Stadt Fürth, die es direkt von den Erben der Grafen erwarb und anschließend sanierte. Heute sind im Schloss das [[Stadtarchiv]], die [[Stadtbibliothek]] und die [[Städtische Sammlungen|Städtischen Sammlungen]] untergebracht. Als Außenstelle des Fürther Standesamts sind hier auch Hochzeiten möglich. | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
* ''Burgfarrnbach - Wasserschloß und neues Schloß''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 81 | * ''Burgfarrnbach - Wasserschloß und neues Schloß''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 81 | ||
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==Lokalberichterstattung== | ==Lokalberichterstattung== | ||
* ''Das Schloss Burgfarrnbach blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück''. In: StadtZeitung. Fürther Stadtnachrichten Nr. 5, 12. März 2008, S.11 - [http://www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2008/SZ_05_08.pdf PDF-Datei] | * ''Das Schloss Burgfarrnbach blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück''. In: StadtZeitung. Fürther Stadtnachrichten Nr. 5, 12. März 2008, S.11 - [http://www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2008/SZ_05_08.pdf PDF-Datei] | ||
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==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Sabine Brenner-Wilczek]] | * [[Sabine Brenner-Wilczek]] | ||
* [[Stadtarchiv]] | * [[Stadtarchiv]] | ||
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==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
* Schloss Burgfarrnbach - [http://www.schloss-burgfarrnbach.de im Internet] | * Schloss Burgfarrnbach - [http://www.schloss-burgfarrnbach.de im Internet] | ||
* [[Altstadtbläddla]] - Thema Burgfarrnbach - [http://www.altstadtverein-fuerth.de/blaeddla/37/farrn02.htm im Internet] | * [[Altstadtbläddla]] - Thema Burgfarrnbach - [http://www.altstadtverein-fuerth.de/blaeddla/37/farrn02.htm im Internet] | ||
* Burgfarrnbach - [http://de.wikipedia.org/wiki/Burgfarrnbach Wikipedia] | * Burgfarrnbach - [http://de.wikipedia.org/wiki/Burgfarrnbach Wikipedia] | ||
== Anschrift == | == Anschrift == | ||
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Telefon: (0911) 97 53 45 19<br> | Telefon: (0911) 97 53 45 19<br> | ||
Fax: (0911) 97 53 45 11 | Fax: (0911) 97 53 45 11 | ||
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[[Kategorie: Burgfarrnbach]] | [[Kategorie: Burgfarrnbach]] | ||
[[Kategorie: Sehenswürdigkeiten]] | [[Kategorie: Sehenswürdigkeiten]] |
Version vom 6. März 2015, 16:23 Uhr
- Objekt
- Schloss Burgfarrnbach
- Baujahr
- 1830
- Baustil
- Klassizismus
- Bauherr
- Grafen von Pückler und Limpurg
- Architekt
- Leonhard Schmidtner
- Geokoordinate
- 49° 29' 9.51" N, 10° 55' 38.91" E
Das Schloss Burgfarrnbach ist ein klassizistischer Schlossbau der Grafen von Pückler und Limpurg in Fürth - Burgfarrnbach.
Geschichte
Historisch gab es in Burgfarrnbach zwei Herrensitze, den oberen und den unteren. Das Areal des heutigen Schlosses geht auf den unteren Sitz zurück. Hier stand bereits seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein von Balthasar Wolf von Wolfsthal errichtetes Wasserschloss ( bzw. Wasserburg. Die Bezeichnung wird in vielen Quellen mit völliger Beliebigkeit abgewechselt). Es wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, 1658 wieder aufgebaut, 1830 schließlich wegen Baufälligkeit endgültig abgebrochen.
Chronologie der Herren des unteren Sitzes
nach Dr. Adolf Schwammbergers "Fürth von A bis Z"
- 14./15. Jahrhundert: Ritter von Külsheim
- 1422: Volkamer
- 1468: Paumgartner
- 1478: Merkel zu Nürnberg
- 1514: Michael Schneider zu Ansbach
- 1514: Hans Behaim
- vor 1522: Wolf von Wolfsthal
- 1537: Markgrafen von Ansbach zu Lehen
- 1605: Crailsheim
- 1615: David Kresser
- 1709: Der Markgraf verleiht an den Grafen Pückler
Gebäude
Hauptbau
Der heutige Schlossbau entstand 1830 bis 1834 für 113.000 Gulden, bei einer Fassadenlänge von 70 m und rund 70 Räumen nach den Plänen des Königlich Bayerischen Bauinspektors Leonhard Schmidtner, der den gesetzten Kostenvoranschlag um etwa 60 % sprengte.
Das es sich um einen Doppel-Schlossbau für die beiden brüderlichen gräflichen Familien von Friedrich und Ludwig Graf von Pückler und Limpurg handelt, ist heute noch im prunkvollen Festsaal ersichtlich, an der Ostwand ziert ein Initial F, an der Westwand ein Intitial L die Wände.
Hinter dem Hauptbau des Schlosses befinden sich die kleinen kubischen Pavillons und ein freistehendes, barockes Gartenhaus aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Beschreibung des Baudenkmals
Ehemaliges Schloss der Grafen von Pückler und Limpurg, jetzt Stadtarchiv, Stadtbibliothek und Museum, langgestreckter, dreigeschossiger Monumentalbau in Sandstein mit Satteldach, mittigem Eingangsrisalit mit Dreiecksgiebel, viergeschossigen Eckpavillons und kurzen Seitenflügeln mit Walmdach an der Rückseite, klassizistisch, von Leonhard Schmidtner, 1830–34; östliches und westliches Ökonomiegebäude, freistehende, zweiflügelige und zweigeschossige Sandsteinquaderbauten mit Walmdächern, 1832/33; zwei Hofpavillons, hinter den Seitenflügeln des Hauptbaues gelegen, Sandsteinquaderbauten mit Walmdächern, gleichzeitig; Gartenpavillon, sog. Schneidershäuschen, oktogonaler, erdgeschossiger und verputzter Sandsteinbau mit Mansardwalmdach und Lisenengliederung, Mitte 18. Jahrhundert; Gartenpavillon, sog. Karolinenruh, oktogonaler, teils offener Holzbau mit Zeltdach, zweite Hälfte 19.Jahrhundert, teilweise erneuert; Schlosspark, jetzige Gestaltung im englischen Stil, 19. Jahrhundert; Einfriedung des Schlossparks und Uferbefestigung des Farrnbaches an der Nordseite des Schlossparks, Sandsteinquadermauern, 19. Jahrhundert.
Meierei
Die Meierei wurde 1816 als freistehender, klassizistischer Quaderbau mit Mansarddach errichtet. In diesem Gebäude neben der Brücke zum Schloss lebte früher der Verwalter ("Meier"). Heute ist das Gebäude in Privatbesitz.
Beschreibung des Baudenkmals
Freistehender, zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Mansarddach mit Halbwalm, Gurtgesims und Neurenaissance-Gauben, klassizistisch, 1816, Dachumbau Ende 19. Jahrhundert; ehem. Nebengebäude mit Pferdestall im Hof, hakenförmiger, zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, 19. Jahrhundert; Einfriedung, Pfeilgitterzaun und Sandsteinpfeiler, Ende 19. Jahrhundert.
Meiereistollen
Wenn man den Weg durch den Park Richtung Würzburger Straße geht, kommt man über einen gemauerten Bogen. In diesem Bogen ist eine Tür (heute verschüttet) die in einen langen geraden Gang führt. Der Stollen diente der Meierei vermutlich als Kartoffel- und Rübenlager. Im zweiten Weltkrieg war er einer der drei Luftschutzräume um das Schloss herum. Die beiden heutigen Altenheime stehen auf abgerissenen oder verfüllten Stollenanlagen, die ursprünglich für die Bierlagerung angelegt wurden.
Marstall
Der Grundstein für den Marstall wurde am 26. September 1731 in unmittelbarer Nachbarschaft zum einstigen Wasserschloss gelegt. Architekt des bedeutenden Barockhauses ist wahrscheinlich Ingenieur-Leutnant Johann-Georg Kuchen. Außer der Funktion als Marstall (er bot 28 Pferden Platz) diente es auch als repräsentativer Erweiterungsbau des Schlosses.
Im Jahr 1970 wurde das Gebäude von der Stadt Fürth erworben. Vorübergehend war hier der Sitz des Rundfunkmuseums, seit 2003 wird es vom Museum Frauenkultur Regional – International im Sommer als Ausstellungsraum genutzt.
Beschreibung des Baudenkmals
Schlossartiger, langgestreckter und zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Mansardwalmdach, rundbogiger Durchfahrt, rustiziertem Erdgeschoss und Lisenengliederung, Barock, von Johann Georg Kuchen, bez. 1734.
Heutige Nutzung
Das Schloss Burgfarrnbach befindet sich seit 1968 im Eigentum der Stadt Fürth, die es direkt von den Erben der Grafen erwarb und anschließend sanierte. Heute sind im Schloss das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und die Städtischen Sammlungen untergebracht. Als Außenstelle des Fürther Standesamts sind hier auch Hochzeiten möglich.
Bis 2007 befand sich hier auch das Stadtmuseum, das im Herbst 2009 als "Stadtmuseum Ludwig Erhard" an der Ottostraße wiedereröffnet werden soll.
Zitate
...ein schönes Schloss von außen, jedoch mit niedrigen kleinen Räumen im Innern...' -- Hermann Fürst von Pückler-Muskau (Adeliger Schriftsteller und Landschaftsarchitekt) am 5. September 1848 über das Schloss seines Vetters.
Literatur
- Burgfarrnbach - Wasserschloß und neues Schloß. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 81
- Emil Ammon: Zur Eröffnung des Stadtmuseums Fürth am 26. November 1981. In: Fürther Heimatblätter, 1982/1, S.1 - 15
- Dürr, Armin: Das Schloß in Burgfarrnbach : vom Adelssitz zum Museum der Stadt Fürth. - In: Schönere Heimat. - 83.1994,4, S. 236-242
Lokalberichterstattung
- Das Schloss Burgfarrnbach blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. In: StadtZeitung. Fürther Stadtnachrichten Nr. 5, 12. März 2008, S.11 - PDF-Datei
- Matthias Boll:Herr über Schloss und Museum. In: Fürther Nachrichten vom 19.März 2010 - online abrufbar
- Volker Dittmar: Alte Pracht erneuert. In: Fürther Nachrichten vom 20. Mai 2010 - online abrufbar
Siehe auch
- Sabine Brenner-Wilczek
- Stadtarchiv
- Gräflich-Pückler-Limpurgsche Brauerei
- Eiche am rekonstruierten Grabhügel
Weblinks
- Schloss Burgfarrnbach - im Internet
- Altstadtbläddla - Thema Burgfarrnbach - im Internet
- Burgfarrnbach - Wikipedia
Anschrift
Schlosshof 12
90768 Fürth
Telefon: (0911) 97 53 45 19
Fax: (0911) 97 53 45 11