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Bis Anfang der 1980er Jahre blieb die Siedlung ohne größere bauliche Veränderungen erhalten, ehe man sich seitens der Stadt entschloss, die Eschenau grundlegend zu verändern. Die meist älteren, sozial schwachen Bewohner der Reihenhäuschen wurden in andere, innerstädtische Wohnungen umgesiedelt und die Siedlung wurde nahezu komplett abgerissen. Der freigewordene Grund wurde verkauft, und im Lauf der Zeit wurde die Eschenau mit neuen Einfamilienhäusern dicht bebaut. Letzte Reste der "alten" Eschenau sind mit den Reihenhäusern an der [[Fröbelstraße]] erhalten. | |||
==Einwohner== | ==Einwohner== | ||
Die "alte" Eschenau hatte bis zuletzt einen zweifelhaften Ruf in der Fürther Bevölkerung. Manch einer sprach sogar von Ghettozuständen, wenn er von der Eschenau redete. Dies dürfte jedoch, zumindest für die letzten Jahre der "alten" | Die "alte" Eschenau hatte bis zuletzt einen zweifelhaften Ruf in der Fürther Bevölkerung. Manch einer sprach sogar von Ghettozuständen, wenn er von der Eschenau redete. Dies dürfte jedoch, zumindest für die letzten Jahre der "alten" Eschenau, als Übertreibung gewertet werden. Die heutige Bevölkerung besteht überwiegend aus jungen Familien mit Kindern. | ||
==Literatur== | |||
* ''Eschenau-Siedlung''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 113 | |||
* Christian Schümann: "[[Fürth-Dambach (Buch)|Fürth-Dambach]]", Fürth, [[1998]] | |||
* Helmut Weihsmann, Bauen unterm Hakenkreuz, Promedia-Verlag, Wien 1998 | |||
* Christian Schümann u. A.: "[[Dambach, Oberfürberg, Unterfürberg (Buch)|Dambach, Oberfürberg, Unterfürberg]]", Fürth, [[2001]] | |||
==Siehe auch== | |||
* [[TV Fürth 1860]] | |||
* [[Bunker|Eschenau-Bunker]] | |||
* [[Zur Eschenau]] (Straße und ehem. Gaststätte) | |||
* [[Nachtwächter (Gaststätte)]] | |||
* [[Heilstättensiedlung]] | |||
* [[Dambach]] | |||
* [[Heimatvertriebene]] | |||
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Aktuelle Version vom 22. Juli 2024, 10:19 Uhr
Die Eschenau ist ein Siedlungsgebiet im Fürther Stadtteil Dambach zwischen Main-Donau-Kanal und Stadtwald.
Entwicklung
Das Gebiet der heutigen Eschenau wurde 1936 erstmals besiedelt. Das Stadtbauamt ließ eine Arbeitersiedlung als Ersatz für Kasernenwohnungen in der Südstadt errichten. Der Reichsarbeitsdienst rodete die Fläche und bis zur Übergabe im Juni 1937 wurden in Flachbauweise 16 Reihenhäuser mit vier bis sechs Einfamilieneinheiten erstellt. Jede Wohnung erhielt 250 qm Gartenland. In einem zweiten Bauabschnitt zwischen 1939 und 1941 entstanden weitere 11 Reihenhäuser und ein Geschäftshaus mit zwei Läden und zehn Wohnungen. Insgesamt verfügte die Siedlung jetzt über 136 Wohnungen.
Aufgrund der Flüchtlingsströme infolge des Zweiten Weltkriegs wurden ab 1949 behelfsmäßige Notunterkünfte (Wohnbaracken) errichtet, welche später durch feste Häuser im Stil von kleinen zweigeschossigen Reihenhäuschen ersetzt wurden.
Bis Anfang der 1980er Jahre blieb die Siedlung ohne größere bauliche Veränderungen erhalten, ehe man sich seitens der Stadt entschloss, die Eschenau grundlegend zu verändern. Die meist älteren, sozial schwachen Bewohner der Reihenhäuschen wurden in andere, innerstädtische Wohnungen umgesiedelt und die Siedlung wurde nahezu komplett abgerissen. Der freigewordene Grund wurde verkauft, und im Lauf der Zeit wurde die Eschenau mit neuen Einfamilienhäusern dicht bebaut. Letzte Reste der "alten" Eschenau sind mit den Reihenhäusern an der Fröbelstraße erhalten.
Einwohner
Die "alte" Eschenau hatte bis zuletzt einen zweifelhaften Ruf in der Fürther Bevölkerung. Manch einer sprach sogar von Ghettozuständen, wenn er von der Eschenau redete. Dies dürfte jedoch, zumindest für die letzten Jahre der "alten" Eschenau, als Übertreibung gewertet werden. Die heutige Bevölkerung besteht überwiegend aus jungen Familien mit Kindern.
Literatur
- Eschenau-Siedlung. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 113
- Christian Schümann: "Fürth-Dambach", Fürth, 1998
- Helmut Weihsmann, Bauen unterm Hakenkreuz, Promedia-Verlag, Wien 1998
- Christian Schümann u. A.: "Dambach, Oberfürberg, Unterfürberg", Fürth, 2001
Siehe auch
- TV Fürth 1860
- Eschenau-Bunker
- Zur Eschenau (Straße und ehem. Gaststätte)
- Nachtwächter (Gaststätte)
- Heilstättensiedlung
- Dambach
- Heimatvertriebene
Bilder
Winterbetrieb am Rodelhügel Eschenaubuck im Stadtwald westlich der Eschenau-Siedlung.
Schutzhütte von 1955 am Eschenaubuck als Ersatz für die zerstörte Dorotheen-Ruh
Schutzhütte von 1955 am Eschenaubuck als Ersatz für die zerstörte Dorotheen-Ruh. Im Vordergrund sind noch Fundamentreste eines Vorgängerbaus zu erkennen
Schutzhütte von 1955 am Eschenaubuck als Ersatz für die zerstörte Dorotheen-Ruh
Schutzhütte von 1955 am Eschenaubuck als Ersatz für die zerstörte Dorotheen-Ruh
Wildschweingehege im Stadtwald oberhalb der Heilstättensiedlung, Mai 2012
Kirche St. Nikolaus von der Heilstättenstraße aus gesehen.
Rodelhügel Eschenaubuck im Stadtwald westlich der Eschenau-Siedlung.
Sandfang vor dem Einlauf des Dambach-Dükerbauwerks für die Main-Donau-Kanal-Unterquerung. Hier mündet auch ein Weiherüberlauf ein. Im Hintergrund ist der Eschenausteg zu erkennen.
Die heutige Eschenau (Januar 2009). Im Vordergrund der Main-Donau-Kanal und die Kanuabteilung der SG Quelle/TV 1860 Fürth.
Grüner Wahlkampf 1989 in der Eschenau-Siedlung, im Bild v. l. n. r.: Rotraut Grashey, Siegfried Imholz, Michael Pfeffer, Dagmar Svoboda
Grundig Laborabteilung 25.Jahrfeier im Hotel Forsthaus, 3. v. l. Klaus-Peter Schaack, Mai 1988
Blick von der ehem. Wohnsiedlung in der Eschenau Richtung Main-Donau-Kanal und Eschenausteg, ca. 1988
Ehem. Wohnsiedlung in der Eschenau vor dem Abriss, ca. 1988. Das Haus auf der rechten Seite ist eines der wenigen erhalten gebliebenen. Auf dem freien Platz davor befand sich der Eschenaubunker
Ehem. Wohnsiedlung in der Eschenau vor dem Abriss, ca. 1988. Entensteig mit Einmündung Zur Eschenau
Ehem. Wohnsiedlung in der Eschenau während der Neubebauung. Das Haus im Hintergrund blieb als eines der wenigen erhalten
Ausblick vom Turm Alte Veste (Rohbau) am 10.11.1979 - fertiggestellt 1980 auf den Main-Donau-Kanal, die Eschenau und rechts die Wohnanlage Händelstraße
Ausblick vom Turm Alte Veste (Rohbau) am 10.11.1979 - fertiggestellt 1980 auf den Main-Donau-Kanal mit Forsthausbrücke links und Eschenausteg Bildmitte, dahinter die Wohnanlage Händelstraße
Ausblick vom Turm Alte Veste (Rohbau) am 10.11.1979 - fertiggestellt 1980 auf den Main-Donau-Kanal mit Forsthausbrücke, links die Eschenau und rechts die Wohnanlage Händelstraße
Tennisanlage vom Sportverein TV Fürth 1860 an der Coubertinstraße in Eschenau am 30.6.1979
Tennisanlage vom Sportverein TV Fürth 1860 an der Coubertinstraße in Eschenau am 30.6.1979
Leichtathletik Sportfest der LAC Quelle an der Coubertinstraße in Eschenau Pfingsten 1976
Leichtathletik Sportfest der LAC Quelle an der Coubertinstraße in Eschenau Pfingsten 1976
Blick von der Eisenbahnbrücke Richtung Eschenausteg am Main-Donau-Kanal. Vorne links Betonmauer mit Stacheldraht Grundstückseingrenzung der ehem. Grundig Villa heute Grundigpark. Hinten rechts über den Kanal die Wohnanlage Händelstraße. Aufnahme vom Oktober 1973.
Wohnsiedlung in der Eschenau während der Neubebauung