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Das '''Zollhäuschen''' an der [[Billinganlage]] wurde [[1902]] unter [[Stadtbaurat]] [[Otto Holzer]] als "Pflasterzoll-Station" errichtet. Die Fürthern nannten es auch ''Einnehmerhäuschen''<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=14}} | Das '''Zollhäuschen''' an der [[Billinganlage]] wurde [[1902]] unter [[Stadtbaurat]] [[Otto Holzer]] als "Pflasterzoll-Station" errichtet. Die Fürthern nannten es auch ''Einnehmerhäuschen''.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=14}}</ref> Heute ist es vor allem unter dem Namen "Kiosk an der Billinganlage" bekannt. | ||
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== Pflasterzoll-Station == | == Pflasterzoll-Station == | ||
[[1902]] wurde das ''Pflasterzollhäuschen'' als Ersatz für die Zollstation am [[Alter Schlachthof|Schlachthof]] errichtet. Bis [[1926]] wurde an dieser Stelle noch "Pflasterzoll" erhoben. Die Erhebung erfolgte über Pacht, erst später kassierte die Stadt selbst und direkt. Mit Zunahme des motorisierten Straßenverkehrs, wurde die Station schließlich überflüssig.<ref>[[Hans Lotter]]:"[[Fotografierte Fürther Stadtgeschichte (Buch)|Fotografierte Fürther Stadtgeschichte]]", S. 11</ref> Früher befand sich in der Nähe des Zoll-Stationsgebäudes noch eine Wetterstation. | |||
== Umgestaltung der Billinganlage == | == Umgestaltung der Billinganlage == | ||
Bei der Umgestaltung der Billinganlage wurde die angrenzende Anlage aufgelöst. Nach der Nutzung als Kiosk fand sich über Jahre kein Pächter mehr. Taubendreck und Verkehr setzten dem Gebäude stark zu. | Bis zum Jahr [[1989]] führte Berta Grieshammer in dem Gebäude ein Kiosk mit Zeitungen, Fahrkarten, Zigaretten, Süßigkeiten und Getränken. Anschließend übernahm die Fürtherin Monika Kunze. Schon ab 05:45 Uhr hatte sie geöffnet. Vor allem ältere Fürther und Rentner trafen sich vormittags im ''Billing-Kiosk''. Die betagte Wartehalle vor der Kiosk-Theke war somit ein kleines Kommunikationszentrum im Stadtteil.<ref>Volker Dittmar: ''Abschied von einem Fürther Original'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 3. August 2001</ref> Es wurde zum [[11. August]] [[2001]] geschlossen. Bei der Umgestaltung der Billinganlage wurde die angrenzende Anlage aufgelöst. Nach der Nutzung als Kiosk fand sich über Jahre kein Pächter mehr, auch weil nach dem Weiterbau der [[U-Bahn]] und der Verlegung der Bushaltestellen das Geschäft immer mehr nachgelassen hatte. Taubendreck und Verkehr setzten dem Gebäude stark zu. | ||
== Neue Nutzung == | == Neue Nutzung == | ||
Anfang Dezember 2008 wurden Pläne bekannt, dass das am Platz ansässige "Espresso-Haus Fürth" das Gebäude als Laden und Cafébetrieb nutzen möchte. Seit Frühjahr 2009 wurde das Gebäude grundlegend saniert und Ende September 2009 | Anfang Dezember 2008 wurden Pläne bekannt, dass das am Platz ansässige "Espresso-Haus Fürth" das Gebäude als Laden und Cafébetrieb nutzen möchte. Seit Frühjahr 2009 wurde das Gebäude grundlegend saniert und Ende September 2009 das "[[Espressohaus]] Fürth" in den neuen Räumlichkeiten eröffnet.<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/im-alten-zollhauschen-gibt-es-bald-espresso-1.488395 Im alten Zollhäuschen gibt es bald Espresso], Artikel der [[Fürther Nachrichten]] vom 2.12.2008</ref> Im Sommer 2020 schloss das Espressohaus, Anfang Dezember eröffnete dann ein „Radesel”-Café. Neben der Möglichkeit, das jeweilige Fahrrad optimieren zu lassen, bietet Inhaber Valentin Rambach auch ausgewählte Lifestyle-Klamotten rund um den Radsport und italienischen Espresso. | ||
<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/im-alten-zollhauschen-gibt-es-bald-espresso-1.488395 Im alten Zollhäuschen gibt es bald Espresso], Artikel der [[Fürther Nachrichten]] vom 2.12.2008 | |||
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* Volker Dittmar: ''Abschied von einem Fürther Original'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 3. August 2001, S. 29 (Druckausgabe) | |||
* Volker Dittmar: ''Neues Interesse am Zollhäuschen.'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 23. März 2006, FN S. 1 (Druckausgabe) | |||
* Volker Dittmar: ''Erlebnisgastronomie im Pflasterzollhäuschen''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 31. Januar 2007, S. 1 (Druckausgabe) | |||
* ''Kaffeeduft umweht das alte Zollhäuschen''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 25. September 2009 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/kaffeeduft-umweht-das-alte-zollhauschen-1.579078 online] | |||
* hbi: ''Ein Fahrradcafé im Espressohaus''. In: Fürther Nachrichten vom 16. Dezember 2020 (Druckausgabe) | |||
* ''Per Drahtesel zum Radesel''. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 23 vom 16. Dezember 2020, S. 18 – [http://www.fuerth.de/PortalData/1/Resources/fuertherrathaus/stadtzeitung_online/stadtzeitung2020/SZ_23_20.pdf PDF-Datei] | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
* [[Billinganlage]] | |||
* [[Pyramideneiche an der Billinganlage]] | |||
* [[Zoll-Stationsgebäude (Schwabacher Straße)]] | * [[Zoll-Stationsgebäude (Schwabacher Straße)]] | ||
* [[Pflastergeld-Einnahmestelle]], Nürnberger Straße | * [[Pflastergeld-Einnahmestelle]], Nürnberger Straße |
Aktuelle Version vom 27. Januar 2024, 02:57 Uhr
- Straße / Hausnr.
- Billinganlage 1a
- Akten-Nr.
- D-5-63-000-107
- Objekt
- Ehemaliges Kontrollhaus für Pflasterzoll
- Baujahr
- 1902
- Baustil
- Neubarock
- Architekt
- Otto Holzer
- Geokoordinate
- 49° 28' 49.99" N, 10° 58' 39.67" E
- Gebäude besteht
- Ja
- Denkmalstatus besteht
- Ja
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
Das Zollhäuschen an der Billinganlage wurde 1902 unter Stadtbaurat Otto Holzer als "Pflasterzoll-Station" errichtet. Die Fürthern nannten es auch Einnehmerhäuschen.[1] Heute ist es vor allem unter dem Namen "Kiosk an der Billinganlage" bekannt.
Beschreibung des Baudenkmals
Freistehender, zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach und erdgeschossigen Mansardwalmdachflügeln, Neubarock, von Otto Holzer, 1902.
Pflasterzoll-Station
1902 wurde das Pflasterzollhäuschen als Ersatz für die Zollstation am Schlachthof errichtet. Bis 1926 wurde an dieser Stelle noch "Pflasterzoll" erhoben. Die Erhebung erfolgte über Pacht, erst später kassierte die Stadt selbst und direkt. Mit Zunahme des motorisierten Straßenverkehrs, wurde die Station schließlich überflüssig.[2] Früher befand sich in der Nähe des Zoll-Stationsgebäudes noch eine Wetterstation.
Umgestaltung der Billinganlage
Bis zum Jahr 1989 führte Berta Grieshammer in dem Gebäude ein Kiosk mit Zeitungen, Fahrkarten, Zigaretten, Süßigkeiten und Getränken. Anschließend übernahm die Fürtherin Monika Kunze. Schon ab 05:45 Uhr hatte sie geöffnet. Vor allem ältere Fürther und Rentner trafen sich vormittags im Billing-Kiosk. Die betagte Wartehalle vor der Kiosk-Theke war somit ein kleines Kommunikationszentrum im Stadtteil.[3] Es wurde zum 11. August 2001 geschlossen. Bei der Umgestaltung der Billinganlage wurde die angrenzende Anlage aufgelöst. Nach der Nutzung als Kiosk fand sich über Jahre kein Pächter mehr, auch weil nach dem Weiterbau der U-Bahn und der Verlegung der Bushaltestellen das Geschäft immer mehr nachgelassen hatte. Taubendreck und Verkehr setzten dem Gebäude stark zu.
Neue Nutzung
Anfang Dezember 2008 wurden Pläne bekannt, dass das am Platz ansässige "Espresso-Haus Fürth" das Gebäude als Laden und Cafébetrieb nutzen möchte. Seit Frühjahr 2009 wurde das Gebäude grundlegend saniert und Ende September 2009 das "Espressohaus Fürth" in den neuen Räumlichkeiten eröffnet.[4] Im Sommer 2020 schloss das Espressohaus, Anfang Dezember eröffnete dann ein „Radesel”-Café. Neben der Möglichkeit, das jeweilige Fahrrad optimieren zu lassen, bietet Inhaber Valentin Rambach auch ausgewählte Lifestyle-Klamotten rund um den Radsport und italienischen Espresso.
Literatur
- Einiges aus der gemeindlichen Bautätigkeit in Fürth i. B. - Städtische Kontrollstation. In: Süddeutsche Bauzeitung, Nr. 30, 1905, S. 237 - 239
Lokalberichterstattung
- Volker Dittmar: Abschied von einem Fürther Original In: Fürther Nachrichten vom 3. August 2001, S. 29 (Druckausgabe)
- Volker Dittmar: Neues Interesse am Zollhäuschen. In: Fürther Nachrichten vom 23. März 2006, FN S. 1 (Druckausgabe)
- Volker Dittmar: Erlebnisgastronomie im Pflasterzollhäuschen. In: Fürther Nachrichten vom 31. Januar 2007, S. 1 (Druckausgabe)
- Kaffeeduft umweht das alte Zollhäuschen. In: Fürther Nachrichten vom 25. September 2009 - online
- hbi: Ein Fahrradcafé im Espressohaus. In: Fürther Nachrichten vom 16. Dezember 2020 (Druckausgabe)
- Per Drahtesel zum Radesel. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 23 vom 16. Dezember 2020, S. 18 – PDF-Datei
Siehe auch
- Billinganlage
- Pyramideneiche an der Billinganlage
- Zoll-Stationsgebäude (Schwabacher Straße)
- Pflastergeld-Einnahmestelle, Nürnberger Straße
- Zur Blauen Glocke
- Amm`sche Wirtschaft
Einzelnachweise
- ↑ Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 1999, 2005, S. 14.
- ↑ Hans Lotter:"Fotografierte Fürther Stadtgeschichte", S. 11
- ↑ Volker Dittmar: Abschied von einem Fürther Original In: Fürther Nachrichten vom 3. August 2001
- ↑ Im alten Zollhäuschen gibt es bald Espresso, Artikel der Fürther Nachrichten vom 2.12.2008
Bilder
Das ehem. Espressohaus an der Billinganlage, jetzt Radesel-Café, Dez. 2020
Das ehem. Espressohaus an der Billinganlage, jetzt Radesel-Café, Dez. 2020
Das ehem. Espressohaus an der Billinganlage, jetzt Radesel-Café im März 2010
Das ehem. Espressohaus an der Billinganlage, jetzt Radesel-Café im März 2010
Das ehem. Espressohaus an der Billinganlage, jetzt Radesel-Café im März 2010
Brunnen Billinganlage Bauarbeiten im September 2007
Billinganlage mit dem Zollhäuschen Blickrichtung Hochstraße im April 2007
Billinganlage mit dem Zollhäuschen im April 2007
Billinganlage mit dem Zollhäuschen Blickrichtung Hochstraße im April 2007
die Billinganlage feiert den 1. Geburtstag mit einem 2-tägigen Billinganlagen-Fest am 8.+ 9. Juli. Am Samstag wurde ab 20 h das WM-Endspiel um den Dritten und am Sonntag das Finale auf einer Großleinwand übertragen. An beiden Tagen großes Programm mit Frühschoppen und viel Livemusik. Aufnahme vom 9. Juli 2006
Umbau der Billinganlage Richtung Flutbrücke, die Verlegung der Steinplatten an der ehemaligen Straßenbahnwendeschleife ist weiter fortgeschritten... im Mai 2005
der Umbau der Billinganlage im vollem Gange, Blickrichtung Flutbrücke im Mai 2005
im Umbau befindliche Billinganlage tief ausgekoffert Blickrichtung Flutbrücke im April 2005
Die Billinganlage während der Umbauphase, die ehem. Gaststätte Zur blauen Glocke ist bereits abgerissen, 2005
im Umbau befindliche Billinganlage Richtung Flutbrücke rechts Gebäude Amm`sche Wirtschaft und Cadolzburger Straße 1 im September 2004
Im Umbau befindliche Billinganlage, Blickrichtung Flutbrücke (September 2004) – rechts Gebäude Cadolzburger Straße 1
Umbau der Billinganlage Blickrichtung in die Vacher Straße mit Gebäude Vacher Straße 3, Vacher Straße 5 / 7 rechts Eckgebäude Billinganlage 16 und Billinganlage 14 im September 2004
im Umbau befindliche Billinganlage mit dem Zollhäuschen Blickrichtung Hochstraße im September 2004
im Umbau befindliche Billinganlage mit dem Zollhäuschen Blickrichtung Hochstraße im September 2004
Umbau der Billinganlage von der Cadolzburger Straße aus mit Gebäude Billinganlage 14, Zollhäuschen, Billinganlage 12 und Amm`sche Wirtschaft im August 2004
im Umbau befindliche Billinganlage mit dem Zollhäuschen Richtung Flutbrücke im August 2004
im Umbau befindliche Billinganlage mit dem Zollhäuschen Richtung Flutbrücke im Juli 2004
im Umbau befindliche Billinganlage mit dem Zollhäuschen im November 2003
Blick über die Billinganlage, Juli 2003
Blick über die im UmbaU befindliche Billinganlage und Vacher Straße mit dem Zollhäuschen im Oktober 2003
Blick über die Billinganlage, Juli 2003
Blick über die Billinganlage, Juli 2003
Blick von der Cadolzburger Straße zur Billinganlage, März 2003
Blick von der Billinganlage Richtung Flutbrücke und Kulturforum mit U-Bahn bedingte Wasserableitungsrohre über der Fahrbahn, links Teil des ehem. Zoll-Stationsgebäude Billinganlage im März 2003
zugeparkte Billinganlage, Mitte das ehem. Zoll-Stationsgebäude Billinganlage links die Wohnanlage Billinganlage 2 / 8, vom März 2003
Die Billinganlage mit dem Zollhäuschen im April 2002
Blick auf die Billinganlage mit ehem. Wendeschleife der Straßenbahn, links Gebäude Billinganlage 1a im Juli 1998
Blick über die Billinganlage, Bildmitte ehemalige Zollhäuschen Billinganlage 1a, Amm`sche Wirtschaft links ehem. Gasthaus Zur Blauen Glocke, November 1997
Blick über die Flutbrücke zur Billinganlage und dem ehem. Zoll-Stationsgebäude Billinganlage. Rechts Anwesen Billinganlage 2 / 8, der eine Flügel ist fertig, aber jetzt Baustopp im September 1985