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Zum [[Bahnjubiläen|100-Jahr-Jubiläum]] der Eisenbahn in Deutschland [[1935]] wurde ein weitgehend originalgetreuer, betriebsfähiger Nachbau erstellt, welcher jedoch bei einem Großfeuer im Jahr 2005 weitgehend ausbrannte und in der Folgezeit aufwändig instandgesetzt werden musste. | Zum [[Bahnjubiläen|100-Jahr-Jubiläum]] der Eisenbahn in Deutschland [[1935]] wurde ein weitgehend originalgetreuer, betriebsfähiger Nachbau erstellt, welcher jedoch bei einem Großfeuer im Jahr 2005 weitgehend ausbrannte und in der Folgezeit aufwändig instandgesetzt werden musste. | ||
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Die Lokomotive wurde von der Firma Robert Stephenson and Company im englischen Newcastle konstruiert und gebaut und an die [[Ludwigseisenbahn]] geliefert. In den Werkstätten der Maschinenfabrik von Johann Wilhelm Spaeth wurde die Dampflokomotive zusammengesetzt. | Die Lokomotive wurde von der Firma Robert Stephenson and Company im englischen Newcastle unter der Fabrik Nummer 118 konstruiert und gebaut und an die [[Ludwigseisenbahn]] geliefert. In den Werkstätten der Maschinenfabrik von Johann Wilhelm Spaeth wurde die Dampflokomotive zusammengesetzt. Die Lok mit der Achsfolge 1A1 und der Spurweite 1435 mm war 7,32 m lang und wog 14,22 t. Mit einer Leistung von 41 PS war eine Höchstgeschwindigkeit von ~65 km/h erreichbar. Die tatsächliche Reisegeschwindigkeit betrug zumeist jedoch nur 23 km/h. | ||
''"Der Dampfwagen, welchen Hr. Stephenson für die Nürnberg-Fürther-Eisenbahn lieferte, ist nach seinem neuesten Patente gebaut. Der Wagen hat nämlich sechs Räder, von welchen die beiden mittleren größer sind und aus den in der Patenterklärung angegebenen Gründen keinen Spurkranz haben. Leztere sind die eigentlichen Treibräder, welche von der Maschine in Bewegung gesetzt werden und das Fortschaffen des Wagens bewirken, während die anderen vier Räder bloß zum Tragen der Last bestimmt sind. (...)"'' (Polytechnisches Journal, 1836)<ref>Polytechnisches Journal,1836, Band 59, Nr. LXVII. (S. 401–443) [http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj059/ar059067 online-Digitalisat]</ref> | ''"Der Dampfwagen, welchen Hr. Stephenson für die Nürnberg-Fürther-Eisenbahn lieferte, ist nach seinem neuesten Patente gebaut. Der Wagen hat nämlich sechs Räder, von welchen die beiden mittleren größer sind und aus den in der Patenterklärung angegebenen Gründen keinen Spurkranz haben. Leztere sind die eigentlichen Treibräder, welche von der Maschine in Bewegung gesetzt werden und das Fortschaffen des Wagens bewirken, während die anderen vier Räder bloß zum Tragen der Last bestimmt sind. (...)"'' (Polytechnisches Journal, 1836)<ref>Polytechnisches Journal,1836, Band 59, Nr. LXVII. (S. 401–443) [http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj059/ar059067 online-Digitalisat]</ref> | ||
==Original und Nachbauten== | ==Original und Nachbauten== | ||
[[Datei:AK Adler 1913.jpg| | [[Datei:AK Adler 1913.jpg|mini|right|Ansichtskarte mit dem "Adler" von 1913]] | ||
Die originale Lokomotive „Adler“ wurde 1857 verkauft, danach verliert sich | Die originale Lokomotive „Adler“ wurde 1857 verkauft, danach verliert sich ihre Spur. Die im Jahre 1935 beim 100-jährigen Jubiläum der Deutschen Eisenbahnen eingesetzte Lokomotive war ein Neubau nach alten Unterlagen. Dieser wurde zusammen mit vielen anderen Museumslokomotiven beim Brand des Ringlokschuppens im Bahnbetriebswerk Nürnberg West in der Nacht vom 17. - 18. Oktober 2005 schwer beschädigt. Nach einer sorgfältigen Begutachtung des Schadens entschied die Deutsche Bahn AG, die Lokomotive restaurieren zu lassen. Die Kosten für die Rekonstruktion beliefen sich auf rund 1 Mio. Euro. Am 26. April 2008 befuhr der neue alte Adler erstmals wieder die Strecke zwischen Nürnberg und Fürth. Darüber hinaus gibt es einen zweiten Nachbau, der 1952 von Lehrlingen der Deutschen Bundesbahn gebaut wurde, als Ausstellungsstück auf Messen diente und nun im Museum ausgestellt ist. | ||
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==Lokalberichterstattung== | |||
* Hans Böller: ''Auf den Spuren eines Mythos'', in: Fürther Nachrichten vom 4. Dezember 2023, S. 12 (Druckausgabe) | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
Aktuelle Version vom 24. Juli 2024, 09:45 Uhr
Adler ist der Name der Lokomotive, die am 7. Dezember 1835 erstmals offiziell von Nürnberg nach Fürth fuhr und damit das Eisenbahnzeitalter in Deutschland einläutete. Die Original-Lokomotive wurde 1857 an den Augsburger Unternehmer Ludwig August Riedinger verkauft und gilt seitdem als verschollen.
Zum 100-Jahr-Jubiläum der Eisenbahn in Deutschland 1935 wurde ein weitgehend originalgetreuer, betriebsfähiger Nachbau erstellt, welcher jedoch bei einem Großfeuer im Jahr 2005 weitgehend ausbrannte und in der Folgezeit aufwändig instandgesetzt werden musste.
Technik
Die Lokomotive wurde von der Firma Robert Stephenson and Company im englischen Newcastle unter der Fabrik Nummer 118 konstruiert und gebaut und an die Ludwigseisenbahn geliefert. In den Werkstätten der Maschinenfabrik von Johann Wilhelm Spaeth wurde die Dampflokomotive zusammengesetzt. Die Lok mit der Achsfolge 1A1 und der Spurweite 1435 mm war 7,32 m lang und wog 14,22 t. Mit einer Leistung von 41 PS war eine Höchstgeschwindigkeit von ~65 km/h erreichbar. Die tatsächliche Reisegeschwindigkeit betrug zumeist jedoch nur 23 km/h.
"Der Dampfwagen, welchen Hr. Stephenson für die Nürnberg-Fürther-Eisenbahn lieferte, ist nach seinem neuesten Patente gebaut. Der Wagen hat nämlich sechs Räder, von welchen die beiden mittleren größer sind und aus den in der Patenterklärung angegebenen Gründen keinen Spurkranz haben. Leztere sind die eigentlichen Treibräder, welche von der Maschine in Bewegung gesetzt werden und das Fortschaffen des Wagens bewirken, während die anderen vier Räder bloß zum Tragen der Last bestimmt sind. (...)" (Polytechnisches Journal, 1836)[1]
Original und Nachbauten
Die originale Lokomotive „Adler“ wurde 1857 verkauft, danach verliert sich ihre Spur. Die im Jahre 1935 beim 100-jährigen Jubiläum der Deutschen Eisenbahnen eingesetzte Lokomotive war ein Neubau nach alten Unterlagen. Dieser wurde zusammen mit vielen anderen Museumslokomotiven beim Brand des Ringlokschuppens im Bahnbetriebswerk Nürnberg West in der Nacht vom 17. - 18. Oktober 2005 schwer beschädigt. Nach einer sorgfältigen Begutachtung des Schadens entschied die Deutsche Bahn AG, die Lokomotive restaurieren zu lassen. Die Kosten für die Rekonstruktion beliefen sich auf rund 1 Mio. Euro. Am 26. April 2008 befuhr der neue alte Adler erstmals wieder die Strecke zwischen Nürnberg und Fürth. Darüber hinaus gibt es einen zweiten Nachbau, der 1952 von Lehrlingen der Deutschen Bundesbahn gebaut wurde, als Ausstellungsstück auf Messen diente und nun im Museum ausgestellt ist.
Tourismus
- Ankunftsstadt des Adlers - entlang der alten Trasse, Stadtspaziergang der Tourist-Information
Literatur
- Deutsche Reichsbahn, Die Deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835 - 1935, Berlin, 1935.
- Deutschlands erste Eisenbahn, Nürnberg, 1935
- Der Adler am Ziel
- Fürth - Ankunftsstadt des „Adler“
Lokalberichterstattung
- Hans Böller: Auf den Spuren eines Mythos, in: Fürther Nachrichten vom 4. Dezember 2023, S. 12 (Druckausgabe)
Siehe auch
Weblinks
- Ausführlicher Artikel zum Adler bei Wikipedia
- DB Museum Nürnberg: Die erste Dampflok in Deutschland
- Georg Rebenstein: Stephenson's Locomotive auf der Ludwigs-Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth in ihrer Ruhe und Thätigkeit dargestellt, Nürnberg 1836 - online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
- o.N.: Ueber die Locomotivmaschine des Hrn. R. Stephenson. In: Polytechnisches Journal. Siebzehnter Jahrgang, sechstes Heft. 1836, S. 401–443. - online
- o.N.: Vom "Adler" zum ICE (Bilderserie) In: nordbayern.de - online
Einzelnachweise
- ↑ Polytechnisches Journal,1836, Band 59, Nr. LXVII. (S. 401–443) online-Digitalisat
Bilder
Lokomotive "Adler" der Ludwigseisenbahn in der Sonderausstellung des Verkehrsmuseums "Adler, Rocket & Co. - die ersten Lokomotiven Europas" im August 2010
Lokomotive "Adler der Ludwigseisenbahn in der Sonderausstellung des Verkehrsmuseums "Adler, Rocket & Co. - die ersten Lokomotiven Europas" im August 2010
Lokomotive "Adler der Ludwigseisenbahn in der Sonderausstellung des Verkehrsmuseums "Adler, Rocket & Co. - die ersten Lokomotiven Europas" im August 2010
Die Lokomotive "Adler" der Ludwigsbahn - Modell auf einem Festwagen der Kleingärtner Fürth
anlässlich des Fürther Erntedankfestzugs 2010 zum 175. Jubiläum der ersten deutschen EisenbahnUhr 175 Jahre Adler 2010 vom Juwelier Hermann Weigmann Schwabacher Straße 33
Adlernachbau auf Tieflader auf dem Gelände der infra anlässlich des Jubiläums 75 Jahre Busverkehr in Fürth im September 2000
Treffen der Generationen: Adler vs. InterCityExperimental auf dem Fürther Hauptbahnhof zum Jubiläum 150 Jahre Deutsche Eisenbahn
Bahnjubiläum 125 Jahre Eisenbahn. Fahrt des Adlernachbaus auf den Straßenbahngleisen am 7.12.1960 in der Bahnhofstraße. Im Hintergrund ist das Grüner Bräu erkennbar.
Ersatzmünze der Ludwigseisenbahn, 1921, 100 Pfennig, Aluminium, Motiv Lokomotive Adler
Links ein Zug der Ludwig-Süd-Nord-Bahn, darunter der Durchlass für den Schillinggraben, rechts am Bildrand die Ludwigsbahn, weiter rechts neben dem Bahnhofsgebäude ein Pferdewagen als Zubringer,
rechts neben dem Pferdewagen im Hintergrund ein Schleusenwärterhäuschen des Ludwigskanals (Schleuse 80), daneben eine frühe Signalanlage,
rechts daneben im Hintergrund das älteste Bahnwärterhäuschen Deutschlands (1967 abgerissen) und die Silhouette FürthsAnkunft der ersten deutschen Eisenbahn auf dem Ludwigsbahnhof in Fürth, J. J. Lechner 1835. Im Hintergrund der damalige Gasthof zur Eisenbahn
Historische Ansichtskarte der Lokomotive Adler von 1913
Die Dampflokomotive Adler bei der Eröffnung der Ludwigseisenbahn, 1835
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