Schuhhaus Pöhlmann

Schuhhaus Pöhlmann, Logo 1961

Das Schuhhaus Pöhlmann GmbH wurde zunächst im März 1905 vom Firmengründer Heinrich Pöhlmann in der Königstraße 65 gegründet. Neben einer Werkstatt zur Reparatur von Schuhen verkaufte Pöhlmann auch selbst hergestellte und fabrikneue Schuhe an seine Kundschaft. Nach dem Krieg hatte das Schuhhaus Pöhlmann mehrere Filialen in Fürth und Nürnberg, so z. B. in der Schwabacher Straße 24 bzw. Schwabacher Straße 34.

Geschichte

1930 konnte Pöhlmann sein Geschäft erweitern und verlegte deshalb seine Filiale in die Schwabacher Straße 34 - 36 bzw. Schwabacher Straße 24. Gemeinsam mit seinem Sohn Dr. Heinrich Pöhlmann jun. gründete er im gleichen Jahr die Firma Schuhhaus Pöhlmann GmbH & Co. KG und verlagerte seine Produktion und Teile der Verkaufs in die benachbarte Stadt Nürnberg. So gründete er am 3. März 1933 in der Nürnberger Ludwigstraße seine erste Verkaufsfiliale in der benachbarten Stadt. Der Aufschwung wurde jäh durch den 2. Weltkrieg beendet, sowohl durch die kriegsbedingt erschwerten wirtschaftlichen Probleme als auch durch die viermalige vollständige Zerstörung der Produktions- und Werkstätten. Pöhlmann sen. übergab 1945 resigniert im Alter von nur 62 Jahren den Betrieb seinem Sohn und zog sich aus der Geschäftsleitung zurück.

Umso mehr entwickelte der Sohn ab 1945 neue Strategien und Absatzmärkte. Bereits kurz nach Kriegsende eröffnete er wieder das Schuhgeschäft in Fürth. Nur kurze Zeit später, im Oktober 1945, wurde in der Nürnberger Königstraße 61 eine weitere Filiale eröffnet. Zwei Jahre später, 1947, kam dann für die damalige Zeit das größte Schuhhaus Bayerns mit dazu. Der Standort für diese Filiale war in der Nürnberger Innenstadt in der Karolinenstraße 35 - 39 (bzw. 43 - 45) - auf 300 m² bot er 3 000 modische Schuhe für Damen und Herren an, jeweils in einer günstigen Preislage zwischen 30 und 35 DM. In den 1950er Jahren kam zusätzlich in der Fürther Straße ein sechsgeschossiges Gebäude als Zentrallager für den Versandhandel in Nürnberg hinzu, dass durch seine Neonröhen-Reklame mit einem Damenschuh an jedem Geschoss weithin sichtbar war. Das Großversandhaus Pöhlmann verkaufte zu dieser Zeit nicht nur Schuhe, sondern auch Kleidung, Strümpfe, Unterwäsche, Strickwaren und weitere Accessoires wie Geldbörsen oder Nagelpflege-Garnituren.

Als Dank für das Engagement seiner Mitarbeiter am Wiederaufbau des Unternehmens stiftete Dr. Pöhlmann jun. der Belegschaft ein Ferienheim in der Fränkischen Schweiz, sowie eine betriebliche Zusatzrente für langjährige Mitarbeiter.

Schließung

1981 verkaufte Dr. Pöhlmann, vermutlich aus Altersgründen, das Unternehmen an das Augsburger Traditionsschuhhaus Hako-Schuh. Dieses Unternehmen wurde wiederum 1999 von der Leiser Handelsgesellschaft mbH übernommen. Das ebenfalls seit 1891 existierende Traditionshaus erwarb neben der Marke Pöhlmann auch weitere bekannte Namen wie Elsner Schuh, Hako, Haslbeck, Kleinhans, Köchling, Lanz, Holzäpfel, Putschky, Schreiber by Leiser, Stiller, Tewes, Tizian, Schuh Klein und Schuhhaus Hoffmann.

2005 feierte Pöhlmann noch sein 100-jähriges Bestehen, allerdings sind inzwischen alle Filialen des Schuhhauses Pöhlmann für immer geschlossen, wie auch die Filialen des Käufers Hako-Schuh aus Frankfurt bzw. Augsburg. Die Pöhlmann GmbH & Co. KG gilt als Gesellschaft seit dem 30. April 2010 als gelöscht bzw. nicht mehr existent.

Auch der aktuelle Eigentümer, die Leiser Handelsgesellschaft mbH i. L. (in Liquidation), ist in finanziellen Schwierigkeiten, sodass 2017 bereits erneut ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde.

Literatur

• Bettina Emmert: Damals und heute - Stadt Fürth und Landkreis Fürth, Pöhlmann GmbH, Ansbach 1996, S. 272 ff.

Weblinks

• Leiser Handelsgesellschaft mbH - Homepage

Siehe auch

• Heinrich Pöhlmann
• Königstraße 65
• Schwabacher Straße 34
• Schuhhaus Hagler

Lokalberichterstattung

• nn: 4. März 1963: Motto: probieren und zahlen. Ein neues Discount-Geschäft in der (Nbg) Karolinenstraße bietet 3.000 Schuhe zur Auswahl an. In: Nürnberger Nachrichten vom 4. März 2013 - online

Bilder

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  Dreiherrschaftbrunnen Schwabacher Straße im Hintergrund das Schuhhaus Pöhlmann Eckgebäude Nr. 34. Im Kiosk rechts der Notausstieg der U-Bahn im März 1998

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  Rechnung vom Schuhhaus Pöhlmann von 1971

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  Rechnung vom Schuhhaus Pöhlmann (Rückseite), 1971

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  Werbung vom Schuhhaus Pöhlmann in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 2 1966

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  Werbung vom Schuhhaus Pöhlmann in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 5 1965

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  Werbung vom Schuhhaus Pöhlmann in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 3 1964

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  Blick in die Schwabacher Straße mit den beiden Schuhgeschäften Nord West Schuhwareneinkaufsgenossenschaft eG (Schuhhaus Hagler) und dem Schuhhaus Pöhlmann, 1961

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  Herbst-Winter-Katalog des Schuh- und Versandhauses Pöhlmann, 1961

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  Herbst-Winter-Katalog des Schuh- und Versandhauses Pöhlmann, 1961

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  Herbst-Winter-Katalog des Schuh- und Versandhauses Pöhlmann, 1961

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  Schwabacher Straße, mittig Lebensmittelladen Georg Roth, ca. 1960

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  Blick in die Schwabacher Straße, links die Schuhgeschäfte Hagler und Pöhlmann, ca. 1955

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  Werbung vom Schuhhaus Pöhlmann in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 3 1955

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  Blick in die Schwabacher Straße, links die Schuhgeschäfte Hagler und Pöhlmann - rechts der Lebensmittelmarkt Georg Roth, ca. 1955

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  Blick in die Schwabacher Straße, links die Schuhgeschäfte Hagler und Pöhlmann, ca. 1955

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  Kirchweih-Werbung 1951 vom Schuhhaus Pöhlmann, Schwabacher Straße 24 und 42

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  Marktplatz 2 (links), Königstraße 46 (rechts), 21.Mai 1950

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  Schwabacher Straße 28/30 - heute Drogeriemarkt Müller, links angeschnitten die Ecke von Nr. 11. Um 1950

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  v.r.n.l. Königstraße 46, 48, 50 etc. und "Goldener Schwan (ganz links)

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  Pöhlmann-Anzeige in "Der Stürmer" Ritualmordnummer, Mai 1934

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  Schwabacher Str. 34 mit neuzeitlichem Ladeneinbau von Schuh-Pöhlmann. Aufnahme 1960er Jahre

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  Ansichtskarte "Schwabacher Straße und Rathausturm beleuchtet", ungel.