Jean Höfler: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Unternehmen
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! colspan="2" style="background: #05BB05;" | Jean Höfler
|Branche=Metallwaren, Spielwaren
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| Gründung: || [[1923]]
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| Schließung: || [[1999]]
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|Funktion=Geschäftsführer
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'''Jean Höfler''' war eine, [[1923]] in Fürth gegründete, Metall- und Spielwarenfabrik.
'''Jean Höfler''' war eine, [[1923]] in Fürth gegründete, Metall- und Spielwarenfabrik.


==Gründung==
==Gründung==
[[1923]] gründeten die Brüder [[Johann Höfler|Johann]], [[Georg Höfler|Georg]] und [[Leonhard Höfler]] die Metallwarenfabrik '''Jean Höfler & Co oHG'''. Zu Beginn produzierte die Firma, damals noch in der [[Mathildenstraße]] verschiedenste Metallprodukte wie Dosen, Reklameartikel, Trillerpfeifen und weitere Blechspielzeuge.
[[1923]] gründeten die Brüder [[Johann Höfler|Johann]], [[Georg Höfler|Georg]] und [[Leonhard Höfler]] die Metallwarenfabrik '''Jean Höfler & Co oHG'''. Zu Beginn produzierte die Firma, damals noch in der [[Mathildenstraße]] verschiedenste Metallprodukte wie Dosen, Reklameartikel, Trillerpfeifen und weitere Blechspielzeuge.
Trotz der vorherrschenden Rezession entwickelte sich die Firma so gut, dass die vorhandenen Räumlichkeiten bald nicht mehr ausreichten und die Firma [[1928]] in die neu errichtete Fabrikhalle in der [[Hardstraße]] 70 umzog.
Trotz der vorherrschenden Rezession entwickelte sich die Firma so gut, dass die vorhandenen Räumlichkeiten bald nicht mehr ausreichten und die Firma [[1928]] in die neu errichtete Fabrikhalle in der [[Hardstraße]] 70 umzog.


==Die Brüder im Alleingang==
==Die Brüder im Alleingang==
[[1936]] verließen Johann und Georg die gemeinsame Firma und schlugen getrennte Wege ein. Von da an bis zum Jahr [[1953]] hatte jeder der drei Höfler-Brüder seine eigene Firma in Fürth. Der gelernte Werkzeugmacher Georg gründete in der [[Karolinenstraße]] 5 (später Umzug in die [[Schwabacher Straße]] 79) eine Firma für Werkzeugbau. Johann eröffnete in der [[Lange Straße]] 41 die '''Metallspielwarenfabrik Johann Höfler''', aus der letztendlich die international bekannte Spielzeugfirma '''BIG''' wurde. Das Unternehmen entwickelte sich positiv wodurch [[1942]] ein Zweigbetrieb in Bogen an der Donau errichtet werden konnte. Unter der Führung von Georg wurden dort während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] Rüstungsgüter hergestellt.
[[1936]] verließen Johann und Georg die gemeinsame Firma und schlugen getrennte Wege ein. Von da an bis zum Jahr [[1953]] hatte jeder der drei Höfler-Brüder seine eigene Firma in Fürth. Der gelernte Werkzeugmacher Georg gründete in der [[Karolinenstraße]] 5 (später Umzug in die [[Schwabacher Straße]] 79) eine Firma für Werkzeugbau. Johann eröffnete in der [[Lange Straße]] 41 die '''Metallspielwarenfabrik Johann Höfler''', aus der letztendlich die international bekannte Spielzeugfirma '''BIG''' wurde. Das Unternehmen entwickelte sich positiv wodurch [[1942]] ein Zweigbetrieb in Bogen an der Donau errichtet werden konnte. Unter der Führung von Georg wurden dort während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] Rüstungsgüter hergestellt.
Nach dem Kriegsende stellte die Firma aus alten Blechen amerikanischer Versorgungsdosen Haushaltsartikel wie Gurkenhobel, Kartoffelschäler und Reibeisen her. Als die, für die Massenfertigung notwendigen,  Tiefziehbleche wieder verfügbar waren, begann Johann erneut mit der Spielzeugproduktion. Das damalige Angebot war vielfältig und umfasste unter anderem Schienenbahnen, Fahrzeuge und verschiedene Figuren mit Uhrwerken. 1945 musste Johann seine Produktion in der Langen Straße, bedingt durch Kriegsschäden, zeitweise<ref>Im örtlichen Fernsprechteilnehmer-Verzeichnis Nürnberg-Fürth 1950 wird wieder die Lange Straße 41 genannt</ref> in die Firma seines Bruder Georg in die Schwabacher Straße auslagern.
Nach dem Kriegsende stellte die Firma aus alten Blechen amerikanischer Versorgungsdosen Haushaltsartikel wie Gurkenhobel, Kartoffelschäler und Reibeisen her. Als die, für die Massenfertigung notwendigen,  Tiefziehbleche wieder verfügbar waren, begann Johann erneut mit der Spielzeugproduktion. Das damalige Angebot war vielfältig und umfasste unter anderem Schienenbahnen, Fahrzeuge und verschiedene Figuren mit Uhrwerken. 1945 musste Johann seine Produktion in der Langen Straße, bedingt durch Kriegsschäden, zeitweise<ref>Im örtlichen Fernsprechteilnehmer-Verzeichnis Nürnberg-Fürth 1950 wird wieder die Lange Straße 41 genannt</ref> in die Firma seines Bruder Georg in die Schwabacher Straße auslagern.


==Leonhard übernimmt==
==Leonhard übernimmt==
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Im Jahr 1951 entschlossen sich Georg und Johann ihre beiden Firmen wieder als '''Johann Höfler''' zusammenzulegen. 1953 geriet ihr Betrieb, vermutlich ausgelöst durch den Neubau in der [[Erlanger Straße 46 / 48]], in die Zahlungsunfähigkeit. Leonhard, der seit 1936 '''Jean Höfler''' alleine weiterführte, übernahm die Firma seiner Brüder und tilgte 25 Prozent der ausstehenden Verbindlichkeiten. Leonhard führte, nun unter seiner Leitung, die Unternehmen mit der Konsequenz zusammen, dass Johann die Firma verlassen musste.
Im Jahr 1951 entschlossen sich Georg und Johann ihre beiden Firmen wieder als '''Johann Höfler''' zusammenzulegen. 1953 geriet ihr Betrieb, vermutlich ausgelöst durch den Neubau in der [[Erlanger Straße 46 / 48]], in die Zahlungsunfähigkeit. Leonhard, der seit 1936 '''Jean Höfler''' alleine weiterführte, übernahm die Firma seiner Brüder und tilgte 25 Prozent der ausstehenden Verbindlichkeiten. Leonhard führte, nun unter seiner Leitung, die Unternehmen mit der Konsequenz zusammen, dass Johann die Firma verlassen musste.
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==Aufstieg der Firma Johann Höfler zum Weltkonzern "BIG"==
==Aufstieg der Firma Johann Höfler zum Weltkonzern "BIG"==
[[1954]] übernahm Johanns Schwiegersohn [[Ernst A. Bettag]] die Firma Johann Höfler und sorgte alsbald für den Aufschwung des Unternehmens.
[[1954]] übernahm Johanns Schwiegersohn [[Ernst A. Bettag]] die Firma Johann Höfler und sorgte alsbald für den Aufschwung des Unternehmens.
Der Diplom-Ingenieur erkannte früh das Potential des aufkommenden Kunststoffes und stellte [[1956]] daraufhin die komplette Produktion von Metall auf Plastik um. Von diesem Zeitpunkt an war die Firma stetig im Wandel:<br/>
Der Diplom-Ingenieur erkannte früh das Potential des aufkommenden Kunststoffes und stellte [[1956]] daraufhin die komplette Produktion von Metall auf Plastik um. Von diesem Zeitpunkt an war die Firma stetig im Wandel:<br/>
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Obwohl Ernst A. Bettag zum Teilhaber (Komplementär) der Firma Jean Höfler wurde, blieb diese jedoch noch lange Zeit eigenständig. Man versuchte sich keine Konkurrenz zu machen sondern die Sortimente gegenseitig zu ergänzen .<ref>''Jean Höfler - ein Qualitätsbegriff für gutes und billiges Spielzeug''. In: DAS SPIELZEUG, Ausgabe November 1973</ref>
Obwohl Ernst A. Bettag zum Teilhaber (Komplementär) der Firma Jean Höfler wurde, blieb diese jedoch noch lange Zeit eigenständig. Man versuchte sich keine Konkurrenz zu machen sondern die Sortimente gegenseitig zu ergänzen .<ref>''Jean Höfler - ein Qualitätsbegriff für gutes und billiges Spielzeug''. In: DAS SPIELZEUG, Ausgabe November 1973</ref>
*[[1963]] - die Firma Jean Höfler errichtet im mittelfränkischen Burghaslach ein Zweigwerk
*[[1963]] - die Firma Jean Höfler errichtet im mittelfränkischen Burghaslach ein Zweigwerk
*[[1970]] - Jean Höfler bringt die Marke '''JEAN''' auf den Markt
*[[1970]] - Jean Höfler bringt die Marke '''JEAN''' auf den Markt
*[[1973]] - die Firma feiert 50jähriges Jubiläum
*[[1973]] - die Firma feiert 50jähriges Jubiläum
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==Großbrand BIG Stadeln==  
==Großbrand BIG Stadeln==  
BIG Stadeln Großbrand Gründonnerstag 9. 4.1998 um 3,30 h nachts - 11.000 qm große Fabrikhalle völlig zerstört – mindesten 100 Mio. DM Sachschaden – keine Brandstiftung.   
[[Datei:NL-FW 09 KP 455 BIG Brand 1998.5.jpg|mini|rechts|Großbrand im April 1998]]
Das Feuer breitete sich nach einigen Explosionen rasch aus. Die Nachtschicht hatte sich in Sicherheit bringen können, aber 2 Mitarbeiter wurden mit Rauchvergiftung ins Fürther Klinikum gebracht. Erst nach sieben Stunden konnten 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Roten Kreuz und THW das Flammenmeer unter Kontrolle bringen.
Am Gründonnerstag 9. April 1998 um 3:30 h nachts gab es einen Großbrand bei den Lagerhallen der Firma BIG in Stadeln. Eine ca. 11.000 qm große Fabrikhalle wurde dabei völlig zerstört, der Schaden wurden auf mindestens 100 Mio. DM beziffert.  
Für die Anwohner bestand keine Gefahr. Da OB [[Wilhelm Wenning]] den Katastrophenfall erklärt hatte, konnte die Stadt Fürth alle Kosten beim Freistaat in Rechnung stellen. Abrechnung über den Katastrophenschutzfond, in dem alle Bayerischen Städte und Gemeinden einzahlen. .<ref>Fürther Nachrichten vom 14. April 1998 (Druckausgabe)</ref>
   
 
Das Feuer breitete sich nach einigen Explosionen rasch aus, eine Brandstiftung als Auslöser des Brandes konnte ausgeschlossen werden. Die Nachtschicht hatte sich in Sicherheit bringen können, aber zwei Mitarbeiter wurden mit Rauchvergiftung ins Fürther Klinikum gebracht. Erst nach sieben Stunden konnten 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Roten Kreuz und THW das Flammenmeer unter Kontrolle bringen.
 
Für die Anwohner bestand keine Gefahr. OB [[Wilhelm Wenning]] rief den Katastrophenfall aus, womit u.a. der Freistaat für die Kosten der Löschaktion aufkam. Die Abrechnung erfolgte schließlich über einen Katastrophenschutzfonds, in dem alle Bayerischen Städte und Gemeinden einzahlen.<ref>Fürther Nachrichten vom 14. April 1998 (Druckausgabe)</ref>


==BIG-Bräu==
==BIG-Bräu==
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== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
* Irena Güttel (dpa): ''Das Bobby-Car ist auch nach 50 Jahren noch gefragt'', In: nordbayern.de vom 5. Februar 2022 - [https://www.nn.de/fuerth/1.11735051 online abrufbar]
* Irena Güttel (dpa): ''Das Bobby-Car ist auch nach 50 Jahren noch gefragt'', In: nordbayern.de vom 5. Februar 2022 - [https://www.nn.de/fuerth/1.11735051 online]
* Nicole Netter: ''Es läuft und läuft und läuft und läuft ...'', in: [[Fürther Nachrichten]] vom 5. Februar 2022 (Druckausgabe)  bzw. ''50 Jahre Bobby-Car: Es läuft und läuft und läuft und läuft'' In: nordbayern.de vom 5. Februar 2022 - [https://www.nn.de/fuerth/1.11792089 online abrufbar]
* Nicole Netter: ''Es läuft und läuft und läuft und läuft ...'', in: [[Fürther Nachrichten]] vom 5. Februar 2022 (Druckausgabe)  bzw. ''50 Jahre Bobby-Car: Es läuft und läuft und läuft und läuft'' In: nordbayern.de vom 5. Februar 2022 - [https://www.nn.de/fuerth/1.11792089 online]


==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Carrera]]
* [[Carrera]]
* [[GAMA]]
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{{Bilder dieses Unternehmens}}
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[[Kategorie:Unternehmen (ehemals)]]
[[Kategorie:Spielwarenhersteller (ehemals)]]
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[[Kategorie:Stadeln]]
[[Kategorie:Stadeln]]

Aktuelle Version vom 27. November 2024, 20:31 Uhr

Jean Höfler war eine, 1923 in Fürth gegründete, Metall- und Spielwarenfabrik.

Gründung

1923 gründeten die Brüder Johann, Georg und Leonhard Höfler die Metallwarenfabrik Jean Höfler & Co oHG. Zu Beginn produzierte die Firma, damals noch in der Mathildenstraße verschiedenste Metallprodukte wie Dosen, Reklameartikel, Trillerpfeifen und weitere Blechspielzeuge. Trotz der vorherrschenden Rezession entwickelte sich die Firma so gut, dass die vorhandenen Räumlichkeiten bald nicht mehr ausreichten und die Firma 1928 in die neu errichtete Fabrikhalle in der Hardstraße 70 umzog.

Die Brüder im Alleingang

1936 verließen Johann und Georg die gemeinsame Firma und schlugen getrennte Wege ein. Von da an bis zum Jahr 1953 hatte jeder der drei Höfler-Brüder seine eigene Firma in Fürth. Der gelernte Werkzeugmacher Georg gründete in der Karolinenstraße 5 (später Umzug in die Schwabacher Straße 79) eine Firma für Werkzeugbau. Johann eröffnete in der Lange Straße 41 die Metallspielwarenfabrik Johann Höfler, aus der letztendlich die international bekannte Spielzeugfirma BIG wurde. Das Unternehmen entwickelte sich positiv wodurch 1942 ein Zweigbetrieb in Bogen an der Donau errichtet werden konnte. Unter der Führung von Georg wurden dort während des Zweiten Weltkriegs Rüstungsgüter hergestellt. Nach dem Kriegsende stellte die Firma aus alten Blechen amerikanischer Versorgungsdosen Haushaltsartikel wie Gurkenhobel, Kartoffelschäler und Reibeisen her. Als die, für die Massenfertigung notwendigen, Tiefziehbleche wieder verfügbar waren, begann Johann erneut mit der Spielzeugproduktion. Das damalige Angebot war vielfältig und umfasste unter anderem Schienenbahnen, Fahrzeuge und verschiedene Figuren mit Uhrwerken. 1945 musste Johann seine Produktion in der Langen Straße, bedingt durch Kriegsschäden, zeitweise[1] in die Firma seines Bruder Georg in die Schwabacher Straße auslagern.

Leonhard übernimmt

Firmenlogo der Firma Johann Höfler

Im Jahr 1951 entschlossen sich Georg und Johann ihre beiden Firmen wieder als Johann Höfler zusammenzulegen. 1953 geriet ihr Betrieb, vermutlich ausgelöst durch den Neubau in der Erlanger Straße 46 / 48, in die Zahlungsunfähigkeit. Leonhard, der seit 1936 Jean Höfler alleine weiterführte, übernahm die Firma seiner Brüder und tilgte 25 Prozent der ausstehenden Verbindlichkeiten. Leonhard führte, nun unter seiner Leitung, die Unternehmen mit der Konsequenz zusammen, dass Johann die Firma verlassen musste. Die bestehenden Geschäftsräume in der Schwabacher Straße und Lange Straße wurden aufgelöst, das Inventar sowie die Belegschaft zog in die Erlanger Straße. Trotz der Fusion blieben die Firmen Johann Höfler und Jean Höfler sowie deren Produktkataloge eigenständig.[2][3][4]

Aufstieg der Firma Johann Höfler zum Weltkonzern "BIG"

1954 übernahm Johanns Schwiegersohn Ernst A. Bettag die Firma Johann Höfler und sorgte alsbald für den Aufschwung des Unternehmens. Der Diplom-Ingenieur erkannte früh das Potential des aufkommenden Kunststoffes und stellte 1956 daraufhin die komplette Produktion von Metall auf Plastik um. Von diesem Zeitpunkt an war die Firma stetig im Wandel:

  • 1959/1960 - Umbenennung von Johann Höfler, Metall - und Plastikspielwarenfabrik zu big plastic, Johann Höfler
  • 1960 - Blechspielzeug wird nicht mehr produziert, dafür erweitert sich die Kunststoffpalette stetig
Logo der Fa. BIG auf einem Geschäftsbrief von 1973
  • 1962 - aus big plastic wird BIG
  • 1965 - Bau eines Versandgebäudes in Stadeln
  • 1966 - der Büffel mit den charakteristischen roten Hörnern wird das neue Firmenlogo von BIG. Entworfen vom Nürnberger Grafiker Heinz Schillinger.
  • 1968 - Baubeginn einer modernen Fabrikhalle in Stadeln
  • 1972 - Vorstellung des Bobby Car auf der Nürnberger Spielwarenmesse welches bis 1998 in Fürth produziert wurde
  • 1972 - Einweihung der Produktionshalle in der Alfred-Nobel-Straße 55-59
  • 1974 - Räumung und Verkauf der Räumlichkeiten in der Erlanger Straße
  • 1974 - Markteinführung der Play-BIG Figuren
  • 1997 - 25 Jahre Bobby Car, seit Markteinführung wurden 10 Millionen Stück verkauft
  • 1998 - In den frühen Morgenstunden des 09.04.1998 verursachte eine herabgefallene Deckenlampe einen Großbrand in der Stadelner Fabrikhalle. Der Schaden belief sich damals auf über 100 Millionen DM.[5] Die Produktion wird daraufhin in das JEAN-Werk nach Burghaslach verlegt.
  • 2001 - Eröffnung des neuen BIG-Werks in Burghaslach, nahe der Autobahn A3
  • 2003 - der alleinige Geschäftsinhaber Ernst A. Bettag stirbt
  • 2004 - Verkauf der Firma an die, ebenfalls in Fürth ansässige, Simba-Dickie-Group. Der Bobby Car erreichte in diesem Jahr die 15-Millionen Marke.


Jean Höfler bleibt eigenständig

Eine stilisierte Trommel mit dem Schriftzug JEAN war ab 1970 das Firmenlogo von Jean Höfler

Obwohl Ernst A. Bettag zum Teilhaber (Komplementär) der Firma Jean Höfler wurde, blieb diese jedoch noch lange Zeit eigenständig. Man versuchte sich keine Konkurrenz zu machen sondern die Sortimente gegenseitig zu ergänzen .[6]

  • 1963 - die Firma Jean Höfler errichtet im mittelfränkischen Burghaslach ein Zweigwerk
  • 1970 - Jean Höfler bringt die Marke JEAN auf den Markt
  • 1973 - die Firma feiert 50jähriges Jubiläum
  • 1999 - der Firmensitz von Jean Höfler in der Hardstr. 70 wird aufgegeben und nach Burghaslach verlegt
  • 2000 - die Marke JEAN erscheint als Teil des BIG-Sortiments
  • 2003 - das alte Firmengelände in der Hardstr. 70 wird mit Wohnhäusern bebaut


Produkte

Durch die lange Traditon und den verschiedenen Spezialisierungen der drei Höfler-Betriebe entstand eine entsprechend große Produktvielfalt. Wesentlich zeichnete sich der Qualitätsunterschied der JEAN Produkte zu denen von Johann Höfler aus. Unter dem Namen JEAN wurden, im Spritzgussverfahren hergestellte, kleine Figuren wie Ritter, Cowboys, Indianer, Astronauten sowie dazugehörige Landschaften (Ritterburg, etc.) in Massenproduktion gefertigt. Des weiteren preiswerte Autos mit Zubehör wie Tankstellen und Parkhäusern und Puppenmöbel. Die qualitativ höherwertigen Spielsachen wurden bis 1962 im Namen von Johann Höfler vertrieben. Dazu gehörten Blechfahrzeuge aller Art mit aufziehbaren Uhrwerken und verschiedene Bahnen. Unter dem Firmennamen BIG werden heute noch das Bobby Car, Traktoren (BIG-John) und Bagger mit Pedalen oder Wasserbahnen hergestellt.

Großbrand BIG Stadeln

Großbrand im April 1998

Am Gründonnerstag 9. April 1998 um 3:30 h nachts gab es einen Großbrand bei den Lagerhallen der Firma BIG in Stadeln. Eine ca. 11.000 qm große Fabrikhalle wurde dabei völlig zerstört, der Schaden wurden auf mindestens 100 Mio. DM beziffert.

Das Feuer breitete sich nach einigen Explosionen rasch aus, eine Brandstiftung als Auslöser des Brandes konnte ausgeschlossen werden. Die Nachtschicht hatte sich in Sicherheit bringen können, aber zwei Mitarbeiter wurden mit Rauchvergiftung ins Fürther Klinikum gebracht. Erst nach sieben Stunden konnten 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Roten Kreuz und THW das Flammenmeer unter Kontrolle bringen.

Für die Anwohner bestand keine Gefahr. OB Wilhelm Wenning rief den Katastrophenfall aus, womit u.a. der Freistaat für die Kosten der Löschaktion aufkam. Die Abrechnung erfolgte schließlich über einen Katastrophenschutzfonds, in dem alle Bayerischen Städte und Gemeinden einzahlen.[7]

BIG-Bräu

Bierfilz BIG-Bräu Spezial

BIG-Bräu Spezial war ein Bier das im Stadelner BIG-Werk gebraut und in der Werkskantine ausgeschenkt wurde. Entstanden ist das BIG-Bräu nachdem Bettag das Bier eines Bekannten kritisierte. Dieser forderte ihn daraufhin auf sein Bier selber zu brauen, was er postwendend in die Tat umsetzte.[8]

Literatur

  • Höfler, Jean & Co. K.G.. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 177
  • Höfler, Johann. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 177
  • Jean Höfler - ein Qualitätsbegriff für gutes und billiges Spielzeug. In: DAS SPIELZEUG, Ausgabe November u. Dezember 1973
  • 50 JAHRE JEAN HÖFLER+CO. KG 8510 FÜRTH/BAYERN, 1973
  • Karl Arnold: Vom Blechspielzeug zum Bobby-Car. Die Metallspielwarenfabrik Johann Höfler. In: Fürther Geschichtsblätter, 4/2009, S.103 - 117

Lokalberichterstattung

  • Irena Güttel (dpa): Das Bobby-Car ist auch nach 50 Jahren noch gefragt, In: nordbayern.de vom 5. Februar 2022 - online
  • Nicole Netter: Es läuft und läuft und läuft und läuft ..., in: Fürther Nachrichten vom 5. Februar 2022 (Druckausgabe) bzw. 50 Jahre Bobby-Car: Es läuft und läuft und läuft und läuft In: nordbayern.de vom 5. Februar 2022 - online

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Im örtlichen Fernsprechteilnehmer-Verzeichnis Nürnberg-Fürth 1950 wird wieder die Lange Straße 41 genannt
  2. Firmengeschichte aus der Datenbank für altes Spielzeug [1]
  3. Firmengeschichte auf der BIG Hompage [2]
  4. Lebenslauf von Leonhard Höfler bei genealogy.net[3]
  5. Detaillierter Schadensbericht des Großbrandes bei schadenprisma.de [4]
  6. Jean Höfler - ein Qualitätsbegriff für gutes und billiges Spielzeug. In: DAS SPIELZEUG, Ausgabe November 1973
  7. Fürther Nachrichten vom 14. April 1998 (Druckausgabe)
  8. BIG-Boss am Berg. Interview mit Ernst A. Bettag am 04. Juni 1998 anlässlich seines Besuchs auf der Erlanger Berg-Kärwa [5]

Bilder