Leonhard Seiderer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Leonhard''', ''genannt "Loni"'',''' Seiderer''' (geb. [[1. November]] [[1895]] in [[Nürnberg]]; gest. [[3. Juli]] [[1940]]) war [[Fußballspieler]], als solcher einer der bedeutendsten der [[SpVgg Fürth]] und achtfacher [[Fußball-Nationalspieler|Nationalspieler]].


== Spielerkarriere ==
== Spielerkarriere ==
Der Stürmer begann seine Karriere in der Jugend des 1. FC Nürnberg und wechselte im Jahr [[1917]] aus Differenzen mit dem Vereinsvorstand im Alter von 21 Jahren zur SpVgg Fürth. Hier feierte der herausragende Spieler seine größte Zeit: Obwohl er selbst vorher nie unter [[William Townley]] gespielt hatte, hatte er dessen gelehrte Spielweise perfekt verinnerlicht und beherrschte gemeinsam mit Stürmer-Kollege [[Andreas Franz|"Resi" Franz]] das im Land noch völlig ungewöhnliche Doppelpass-Spiel. Der Überlieferung nach trug er den Spitznamen "die kleine Gazelle" für seine Fairness und Spieleleganz. 1920 erreichte er mit dem Kleeblatt das Endspiel um die deutsche Meisterschaft. 1926 schließlich wurde Hertha BSC in Frankfurt mit 4:1 geschlagen und Seiderer erlebte die zweite Deutsche Meisterschaft der SpVgg mit. Lange war sein Einsatz in diesem Spiel aus Verletzungsgründen mehr als fraglich, doch schoss er trotzdem in der Begegnung ein Tor und bei schlimmer werdender Verletzung am Ende sogar noch eine Flanke für das letzte Tor. Bei der dritten Meisterschaft 1929 stand Seiderer nicht mehr auf dem Feld.
Der Stürmer begann seine Karriere in der Jugend des 1. FC Nürnberg und wechselte im Jahr [[1917]] aus Differenzen mit dem Vereinsvorstand im Alter von 21 Jahren zur SpVgg Fürth. Hier feierte der herausragende Spieler seine größte Zeit: Obwohl er selbst vorher nie unter [[William Townley]] gespielt hatte, hatte er dessen gelehrte Spielweise perfekt verinnerlicht und beherrschte gemeinsam mit Stürmer-Kollege [[Andreas Franz|"Resi" Franz]] das im Land noch völlig ungewöhnliche Doppelpass-Spiel. Der Überlieferung nach trug er den Spitznamen "die kleine Gazelle" für seine Fairness und Spieleleganz. 1920 erreichte er mit dem Kleeblatt das Endspiel um die deutsche Meisterschaft. 1926 schließlich wurde Hertha BSC in Frankfurt mit 4:1 geschlagen und Seiderer erlebte die zweite Deutsche Meisterschaft der SpVgg mit. Lange war sein Einsatz in diesem Spiel aus Verletzungsgründen mehr als fraglich, doch schoss er trotzdem in der Begegnung ein Tor und bei schlimmer werdender Verletzung am Ende sogar noch eine Flanke für das letzte Tor. Im gleichen Jahr war er auch am ersten Sieg einer deutschen Mannschaft beim FC Barcelona beteiligt. Das Spiel endete mit einem 1:0 für die SpVgg. Nur wenige Monate später holte er sich noch seinen fünften Pokalsieg, der im Jahr darauf 1927 noch einmal gelang.
 
Die renommierte Fachzeitschrift ''Der Fußball'' hatte dem Fürther Spielmacher Seiderer schon 1925 eine Sonderausgabe mit einem aufwändig kolorierten ganzseitigen Bild gewidmet. Er posiert stolz mit dem Süddeutschen Pokal in der Hand. 1927 wurde der Cup dem Fürther Kapitän erneut überreicht: Loni Seiderer, einer der besten Mittelfeldspieler Europas, der erste echte "Zehner" der deutschen Fußballgeschichte, war auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn. Als einziger Fürther Spieler stand Seiderer in allen fünf Endspielen auf dem Platz.<ref>Jürgen Schmidt: ''Wo der Spielmacher auch als Torhüter glänzte''. In: Nürnberger Nachrichten vom 23. Mai 2018</ref>
 
Bei der dritten Meisterschaft 1929 stand Seiderer nicht mehr auf dem Feld. Sein letztes Tor schoss Seiderer beim Eröffnungsspiel des Städtischen Stadions in Nürnberg 1928: Fürth gewann 1:0.<ref>Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball-Nationalspieler. Das Lexikon, S. 455.</ref>


== Nationalspieler ==
== Nationalspieler ==
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== Trainerkarriere und Tod ==
== Trainerkarriere und Tod ==
Von 1934 - 1936 trainierte er dann die SpVgg Fürth, anschließend bis 1939 den VfB Stuttgart. Von der Tuberkulose, an der er Mitte der 1930er Jahre erkrankte, erholte er sich nie mehr und verstarb [[1940]] im Alter von nur 44 Jahren.
Von 1934 - 1936 trainierte er dann die [[SpVgg Fürth]], anschließend bis 1939 den VfB Stuttgart. Von der Tuberkulose, an der er Mitte der 1930er Jahre erkrankte, erholte er sich nie mehr und verstarb [[1940]] im Alter von nur 44 Jahren.
 
==Literatur==
* {{BuchQuelle|111 GRÜNDE, DIE SPVGG GREUTHER FÜRTH ZU LIEBEN (Buch)|Seite=214}}
 
== Lokalberichterstattung ==
* Jürgen Schmidt: ''Wo der Spielmacher auch als Torhüter glänzte''. In: Nürnberger Nachrichten vom 23. Mai 2018
 
==Weblinks==
* [https://www.greuther-fuerth.de/das-kleeblatt/historie/chronik/1914-1929/ Die Meisterjahre der Spielvereinigung] in der Online-Chronik der SpVgg Fürth (mit Fotos).


== Weblink ==
== Einzelnachweise==
* [http://www.greuther-fuerth.de/v3/verein/spieler_detail.php?team=1&id=532name=Leonhard+Seiderer&n=1 Loni Seiderer] in der Online-Chronik der SpVgg Fürth (mit Foto).
<references />


==Bilder==
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Aktuelle Version vom 24. Mai 2024, 12:09 Uhr

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Lony Seiderer, in der Fußball Illustrierte Sportzeitung, August 1925

Leonhard, genannt "Loni", Seiderer (geb. 1. November 1895 in Nürnberg; gest. 3. Juli 1940) war Fußballspieler, als solcher einer der bedeutendsten der SpVgg Fürth und achtfacher Nationalspieler.

Spielerkarriere

Der Stürmer begann seine Karriere in der Jugend des 1. FC Nürnberg und wechselte im Jahr 1917 aus Differenzen mit dem Vereinsvorstand im Alter von 21 Jahren zur SpVgg Fürth. Hier feierte der herausragende Spieler seine größte Zeit: Obwohl er selbst vorher nie unter William Townley gespielt hatte, hatte er dessen gelehrte Spielweise perfekt verinnerlicht und beherrschte gemeinsam mit Stürmer-Kollege "Resi" Franz das im Land noch völlig ungewöhnliche Doppelpass-Spiel. Der Überlieferung nach trug er den Spitznamen "die kleine Gazelle" für seine Fairness und Spieleleganz. 1920 erreichte er mit dem Kleeblatt das Endspiel um die deutsche Meisterschaft. 1926 schließlich wurde Hertha BSC in Frankfurt mit 4:1 geschlagen und Seiderer erlebte die zweite Deutsche Meisterschaft der SpVgg mit. Lange war sein Einsatz in diesem Spiel aus Verletzungsgründen mehr als fraglich, doch schoss er trotzdem in der Begegnung ein Tor und bei schlimmer werdender Verletzung am Ende sogar noch eine Flanke für das letzte Tor. Im gleichen Jahr war er auch am ersten Sieg einer deutschen Mannschaft beim FC Barcelona beteiligt. Das Spiel endete mit einem 1:0 für die SpVgg. Nur wenige Monate später holte er sich noch seinen fünften Pokalsieg, der im Jahr darauf 1927 noch einmal gelang.

Die renommierte Fachzeitschrift Der Fußball hatte dem Fürther Spielmacher Seiderer schon 1925 eine Sonderausgabe mit einem aufwändig kolorierten ganzseitigen Bild gewidmet. Er posiert stolz mit dem Süddeutschen Pokal in der Hand. 1927 wurde der Cup dem Fürther Kapitän erneut überreicht: Loni Seiderer, einer der besten Mittelfeldspieler Europas, der erste echte "Zehner" der deutschen Fußballgeschichte, war auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn. Als einziger Fürther Spieler stand Seiderer in allen fünf Endspielen auf dem Platz.[1]

Bei der dritten Meisterschaft 1929 stand Seiderer nicht mehr auf dem Feld. Sein letztes Tor schoss Seiderer beim Eröffnungsspiel des Städtischen Stadions in Nürnberg 1928: Fürth gewann 1:0.[2]

Nationalspieler

Seine Nationalmannschaftskarriere begann Seiderer 1920 und damit zu jener Zeit, als Fürth und Nürnberg die Nationalmannschaft völlig zu dominieren im Stande waren. So wurde er beim Länderspiel am 26. März 1922 - einem Spiel, bei dem sieben Spieler aus Fürth in der Mannschaft am Platz standen - für den verletzten SpVgg-Torhüter Lohrmann ins Tor gewechselt. Auch die Tore für Deutschland kamen von Resi Franz und ihm. 1924 bestritt er das letzte seiner acht Länderspiele, in denen er insgesamt 4 Tore schoss.

Trainerkarriere und Tod

Von 1934 - 1936 trainierte er dann die SpVgg Fürth, anschließend bis 1939 den VfB Stuttgart. Von der Tuberkulose, an der er Mitte der 1930er Jahre erkrankte, erholte er sich nie mehr und verstarb 1940 im Alter von nur 44 Jahren.

Literatur

Lokalberichterstattung

  • Jürgen Schmidt: Wo der Spielmacher auch als Torhüter glänzte. In: Nürnberger Nachrichten vom 23. Mai 2018

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jürgen Schmidt: Wo der Spielmacher auch als Torhüter glänzte. In: Nürnberger Nachrichten vom 23. Mai 2018
  2. Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball-Nationalspieler. Das Lexikon, S. 455.

Bilder