Stadelner Brücke: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Stadelner Brücke''', ehemals auch Heubrücke genannt, ist eine Straßenbrücke im [[Wiesengrund]] der [[Regnitz]]. Sie verbindet die [[Stadelner Straße]] mit dem Stadelner [[Fischerberg]]. Im Fürther Sprachgebrauch ist diese Verbindung auch als "''Panzerstraße''" bekannt, da über diese Straße die in der [[Monteith-Barracks]] stationierten US-Truppenteile zu ihren Manövern zum Truppenübungsplatz Tennenlohe fuhren.  

Aktuelle Version vom 27. Januar 2024, 02:55 Uhr

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Stadelner Brücke von Süden, Februar 2015
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Die Stadelner Brücke, ehemals auch Heubrücke genannt, ist eine Straßenbrücke im Wiesengrund der Regnitz. Sie verbindet die Stadelner Straße mit dem Stadelner Fischerberg. Im Fürther Sprachgebrauch ist diese Verbindung auch als "Panzerstraße" bekannt, da über diese Straße die in der Monteith-Barracks stationierten US-Truppenteile zu ihren Manövern zum Truppenübungsplatz Tennenlohe fuhren.


Geschichte

Die Brücke befindet sich ungefähr an der Stelle, an der es früher vermutlich eine Regnitzfurt gab. Diese wird noch 1504 erwähnt: "Stadlen, ein furt daselbst".[1] 1567 wird dann bereits von einer Brücke gesprochen: "... 2 Tagwerk Wiesen bey der Bruggen bey Stadlen gelegen ...".[2] Auch Quellen von 1733 berichten, dass sich eine Brücke an dieser Stelle befand.[3]

Während des Siebenjährigen Krieges wurde die Brücke zerstört, als das preußische Freibataillon des Obristen von Mayr bei seinem Vorstoß nach Franken im hiesigen Raum am 9. Juni 1757 auf würzburgische Streitkräfte stieß. Zum Gefecht bei Vach gibt es einen eigenen Bericht des Obristen von Mayr: „… so habe ich mich über Fürth gezogen, und alle Brücken der Rednitz [sic!] etliche Meilen weit besetzen, und almählig abreissen lassen. Man fing mit der zu Stadling an, ....".[4]

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke noch von den Deutschen gesprengt. Nach dem Krieg errichteten die Amerikaner dann zuerst eine Notbrücke. Die jetzige Konstruktion ist aus dem Jahr 1956 und ersetzt eine schmale Holzbrücke mit drei Pfeilern. Wegen des sumpfigen Untergrundes sind die Widerlager und Pfeiler auf Holzpfähle gegründet, die 1992 mit einem Betonmantel umgeben wurden. Vier Pfeiler, von Eiswehren geschützt, tragen die leicht gewölbte Fahrbahn, die bei Hochwasser noch sichtbar ist, wenn die Zufahrtsstraßen bereits überschwemmt sind. Die Stadelner Brücke ist nur 8 m breit und mit täglich etwa 12.000 Fahrzeugen viel befahren. Für Fußgänger und Radfahrer war das Einfädeln in den fließenden Verkehr sehr gefährlich. Deshalb wurde 1993 eine zusätzliche Fußgängerbrücke auf der Südseite gebaut. Dies geschah unter erschwerten Umständen, da es am 22. Dezember 1993 noch während der Bauarbeiten zu einem Hochwasser kam. Dennoch konnte die Zusatzbrücke im Frühjahr 1994 von Oberbürgermeister Uwe Lichtenberg eingeweiht werden. Allerdings entwendeten Diebe schon kurze Zeit später, am 8. Juli, sechs Gitterrohrsegmente des Geländers, die ersetzt werden mussten.

Im September 2017 ereignete sich an der Brücke ein tödlicher Verkehrsunfall, bei dem ein 24-Jähriger mit seinem PKW von der Straße abkam und zwischen Straßen- und Fußgängerbrücke in die Regnitz stürzte. Das Auto lag direkt unter der Straßenbrücke komplett unter Wasser. Ein Angler entdeckte das Fahrzeug erst fünf Tage nach dem Unglück.[5][6]

Lohbauersche Land-Chronik

Im Jahre 1808 wurde die alte Heubrücke abgebrochen und von dem Zimmermann Christoph Brunner aus Höfles neu gebaut um die Summe von 60 Gulden. Um sämmtliche Kosten zur Brücke und dem Pflaster zu decken, streckte der Bürgermeister Gg. Ullrich 300 fl. 44 1/2 kr. vor.[7]
Der Nothbau an der Heubrücke kostete im Jahre 1840 nahezu 400 fl.[8]
(1858) Für die Umpflasterung des Weges zur Heubrücke wurden 320 fl. 42 kr. verausgabt.[8]
1870 erforderte eine bedeutende Reparatur an der Heubrücke wieder einen Aufwand von 360 fl.[8]
Von jeher, bis zum Jahre 1883 wurde das Brückenholz zur Heubrücke über die Regnitz unentgeltlich abgegeben und in der Gemeinderechnung der Preis desselben als durchlaufende Posten errechnet. Da aber 1883 die Ortsgemeinde Manhof sich weigerte, die Steinfuhren zur Verbindungsstraße zwischen Manhof und dem Bahnhof Vach, sowie die Reinigung desselben wie früher zu leisten, so weigerte sich auch die hiesige Ortsgemeinde fernerhin, das erwähnte Holz unentgeltlich abzugeben.[9]


Literatur

Einzelnachweise

  1. Fr. Schnellbögl, H. Hofmann: Gelegenheit der Landschaft, 1952, S. 32
  2. Berg'sches Reichslehenbuch, St.A. N. Rep. 59 Nr. 289, f. 82
  3. Angabe nach Jesussek, S. 98
  4. "Geschichte des im 1756 und 1757sten Jahre in Teutschland und dessen angränzenden Ländern geführten Krieges..." (1758), S. 96 - online-Digitalisat der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  5. evo/czi: Vermisster tot aus der Regnitz geborgen. In: Fürther Nachrichten vom 21. September 2017 (Druckausgabe) bzw. Vermisster aus Fürth tot aus der Regnitz geborgen. In: nordbayern.de vom 20. September 2017 - online
  6. Claudia Ziob: Wagen lag versteckt unter der Brücke. In: Fürther Nachrichten vom 22. September 2017
  7. Land-Chronik, Fürth 1892, S. 359 - 360
  8. 8,0 8,1 8,2 Land-Chronik, Fürth 1892, S. 360
  9. Land-Chronik, Fürth 1892, S. 361

Bilder