Kurgartenstraße: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Sommer [[1917]] befand sich in der ''Kurgartenstraße 56'' die ''Chemische Fabrik Fürth G.m.b.H.''<ref>Liste der Rüstungsbetriebe, Kriegsamtsstelle Nürnberg, Juli 1917</ref>, einem Nachfolgeunternehmen der ehemaligen Fa. [[Theodor Oppler|Theod. Oppler & Co.]] | |||
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''Ich habe von 1946 – 1956 in der Kurgartenstraße 53 bei meinen Großeltern gewohnt. Das alte [[König-Ludwig-Bad|Kurbadgelände]], der [[Ludwigskanal|Kanal]] und das Brachland bei der [[Espan-Quellen|Espanquelle]] war damals unsere „Räubergegend“. Ich bin 1935 geboren und eigentlich Nürnberger, aber als die Luftangriffe mehr wurden, hat mich meine Mutter zu den Großeltern nach Fürth gebracht. Die wohnten zu der Zeit in der Fürther [[Südstadt]] in der [[Holzstraße]] und betrieben mehr zwangsläufig die Gaststätte „[[Wallenstein (Gaststätte)|Wallenstein]]“. Zwangsläufig deshalb, weil sie sonst die zugehörige Wohnung nicht bekommen hätten. Das muss so um 1942 gewesen sein. Später gaben sie dann das Wirtshaus auf und zogen in die Kurgartenstraße. Ich kam derweil mit der Kinderlandverschickung in der Nähe von Weißenburg unter und nach Kriegsende musste ich mit meiner Mutter zu den Großeltern ziehen, weil unsere Nürnberger Wohnung ausgebombt war.'' | |||
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==Literatur== | |||
* ''Kurgartenstraße''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 233 | |||
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* [[Rundfunkmuseum]] | * [[Rundfunkmuseum]] | ||
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==Bilder== | |||
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Aktuelle Version vom 21. Dezember 2024, 22:30 Uhr
- Straße
- Kurgartenstraße
- Baujahr
- 1911
- Stadtteil
- Oststadt, Stadtgrenze
- Ehemals
- Nein
- Geokoordinate
- 49° 28' 4.22" N, 11° 0' 45.58" E
Die Kurgartenstraße ist eine Straße in der Fürther Oststadt. Sie führt ihren Namen nach dem früher an ihr gelegenen König-Ludwig-Bad. Später dominierte an selber Stelle der Grundig-Hauptsitz das Straßenbild. Heute liegt an der Kurgartenstraße ein Teil der "Uferstadt" (umgebautes Grundig-Hauptgebäude). Bis 1911 hieß die Straße Kanalstraße wegen des in der Nähe verlaufenden Ludwigskanals, vor 1890 selbsterklärend Dooser Weg.[1]
Zum 16. September 1960 wird berichtet: „Die alte Kastanienallee an der Kurgartenstraße wurde gerodet, um einem neuen Bürohaus Platz zu machen. Kein Mensch hätte mit dem Begriff „Baumschutzverordnung“ damals etwas anfangen können. Was zählte, war konkretes Wirtschaftswachstum.“[2]
Prägende Gebäude, Bauwerke und Baudenkmäler
- Kurgartenstraße 1; Nürnberger Straße 129, Ehemaliges Exporthaus Berlin von Fritz Walter, Richard Kohler, erbaut 1908, 1923
- Kurgartenstraße 37, Bürogebäude, erbaut 1976
- Kurgartenstraße 42; Nähe Ludwig-Quellen-Straße, Mietshaus mit Gaststätte „Kurgarten“ von Architekturbüro Peringer und Rogler, erbaut 1911
- Kurgartenstraße 54, Hotel
- Kurgartenstraße 56, erbaut 1910
- Kurgartenstraße 59
- König-Ludwig-Quelle I, Pavillon der König-Ludwig-Quelle, erbaut 1912
- Ludwig-Quellen-Straße 20, Geschäfts- und Bürohaus
- Rundfunkmuseum, Museum
- Villa Lehrieder von Edwin Oppler, erbaut 1875
Im Sommer 1917 befand sich in der Kurgartenstraße 56 die Chemische Fabrik Fürth G.m.b.H.[3], einem Nachfolgeunternehmen der ehemaligen Fa. Theod. Oppler & Co.
Zeitzeugenberichte
Erlebnisse eines Elfjährigen nach Kriegsende:
Ich habe von 1946 – 1956 in der Kurgartenstraße 53 bei meinen Großeltern gewohnt. Das alte Kurbadgelände, der Kanal und das Brachland bei der Espanquelle war damals unsere „Räubergegend“. Ich bin 1935 geboren und eigentlich Nürnberger, aber als die Luftangriffe mehr wurden, hat mich meine Mutter zu den Großeltern nach Fürth gebracht. Die wohnten zu der Zeit in der Fürther Südstadt in der Holzstraße und betrieben mehr zwangsläufig die Gaststätte „Wallenstein“. Zwangsläufig deshalb, weil sie sonst die zugehörige Wohnung nicht bekommen hätten. Das muss so um 1942 gewesen sein. Später gaben sie dann das Wirtshaus auf und zogen in die Kurgartenstraße. Ich kam derweil mit der Kinderlandverschickung in der Nähe von Weißenburg unter und nach Kriegsende musste ich mit meiner Mutter zu den Großeltern ziehen, weil unsere Nürnberger Wohnung ausgebombt war. Neben unserem Haus war eine Wäscherei untergebracht, die benötigten für ihren Betrieb viel Kohle zum Heizen und immer wenn der Kohlenlaster kam liefen wir hinterher und sammelten die runtergefallenen Brocken auf. Das Eingangsportal vom alten Kurbadgelände war auch ein Versteck von uns, da sind wir oft hineingekrabbelt. Das ging allerdings nicht recht lange, weil dann Grundig das ganze Areal übernommen hat. Ich erinnere mich auch noch an das Kurhaus mit seiner prachtvoll verzierten Fassade, drinnen waren wir da allerdings nie.[4]
Literatur
- Kurgartenstraße. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 233
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Claudia Frosch-Hoffmann: Chemie zwischen Nürnberg und Fürth - Das Leben des Chemikers Dr. Theodor Oppler. Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e. V., Abhandlungen Band 48/2017, S. 120
- ↑ Gert Kuntermann: Fürth 1960/61. Städtebilder Verlag, 2007, S. 30; Freitag, 16. September 1960.
- ↑ Liste der Rüstungsbetriebe, Kriegsamtsstelle Nürnberg, Juli 1917
- ↑ Zeitzeugenbericht, Archiv FürthWiki, Aktennr. '28'
Videoprojekt Fürther Straßen 2018
Bilder
Brunnen unweit des Quelltempels der König-Ludwig-Quelle I auf dem Gelände der heutigen Uferstadt, im Hintergrund das Rundfunkmuseum, Januar 2021
Brunnen unweit des Quelltempels der König-Ludwig-Quelle I auf dem Gelände der heutigen Uferstadt, 2021
Quelltempel der König-Ludwig-Quelle I auf dem Gelände der heutigen Uferstadt, 2021
Quelltempel der König-Ludwig-Quelle I auf dem Gelände der heutigen Uferstadt, 2020
Quelltempel der König-Ludwig-Quelle I auf dem Gelände der heutigen Uferstadt, 2020
Ehemaliges Direktionsgebäude der Grundigwerke auf dem Gelände der heutigen Uferstadt, 2020
Quelltempel der König-Ludwig-Quelle I auf dem Gelände der heutigen Uferstadt, 2020
Ehemaliges Direktionsgebäude der Grundigwerke auf dem Gelände der heutigen Uferstadt
Quelltempel der König-Ludwig-Quelle I mit ehemaligen Kur- bzw. Firmengebäuden auf dem Gelände der heutigen Uferstadt
Wandplastik "Madonna", Max Rögner, 1952, Gebäude der ehemaligen Gaststätte "Zum Kurgarten"
ehemalige Grundig Gebäude mit Casino und Quelltempel der König-Ludwig-Quelle I, heute alles Uferstadt im April 2008
links das ehem. Direktionsgebäude und jetziges Rundfunkmuseum, daneben frühere Grundig Gebäude an der Kurgartenstraße und rechts Neubauten der Uferstadt Fürth im April 2008
ehemalige Grundig Gebäude an der Kurgartenstraße und Quelltempel der König-Ludwig-Quelle I, heute alles Uferstadt im April 2008
ehemalige Grundig Gebäude mit Casino und Quelltempel der König-Ludwig-Quelle I, heute alles Uferstadt im April 2008
Bildmitte das ehem. Direktionsgebäude und jetziges Rundfunkmuseum, heute alles Uferstadt im April 2008
ehemalige Grundig Gebäude, Bildmitte das ehem. Direktionsgebäude und jetziges Rundfunkmuseum von der Kurgartenstraße aus - heute alles Uferstadt im April 2008
ehemalige Grundig Gebäude an der Kurgartenstraße, Bildmitte das ehem. Direktionsgebäude und jetziges Rundfunkmuseum, heute alles Uferstadt im April 2008
Programm zur Eröffnung des Rundfunkmuseums am 29. Oktober 1993, Heft 7/93
Erste Ausgabe der Zeitschrift des Fördervereins des Rundfunkmuseums in Fürth, Mai 1992, das Titelbild stammt von Klaus Schmidt
Blick aus dem Laborgebäude der Firma Grundig Richtung Dr.-Mack-Straße und großes Eck Gebäude Ensemble Lange Straße 105 und 103, Kurgartenstraße 11 und 9, Aufnahme vom 13.01.1984. Am damaligen Laborgebäude befindet sich heute die Uferstadt.
Neubau der Laborgebäude der Firma Grundig, Aufnahme vom 18.11.1975. Auch längst abgerissen, heute befindet sich hier die Uferstadt.
Neubau der Laborgebäude der Firma Grundig, Aufnahme vom 18.11.1975. Auch längst abgerissen, heute befindet sich hier die Uferstadt.
Bildunterschrift: "Die Erfinder in Fa. Grundig, aus 5 wurden 10+1" (1. v. l. Klaus-Peter Schaack), Juli 1968
Bildunterschrift: "Die Erfinder in Fa. Grundig, aus 5 wurden 10+1" (1. v. l. Klaus-Peter Schaack, Juli 1968
Die ehemalige Villa Lehrieder an der Kurgartenstraße 24 - Gartenanlage bereits mit Gewerbe (Reifenhandel) überbaut, Aufnahme um 1968
Werbeanzeige der Firma Grundig von 1962
Walter Mayer 1952 am Grundig -Werksfernsehsender in der Kurgartenstraße 47.
Modell der Grundig-Radiowerke von 1950 – in der Mitte links ist das damals neu erbaute und heute als Rundfunkmuseum genutzte Direktionsgebäude zu erkennen
Werbeanzeige der Grundig-Radiowerke von 1950
Werbeeintrag im Fürther Adressbuch von 1931 der Firma Spiegelglashandlung und Spiegelglasfabrik W. Bechmann
Historische Ansichtskarte vom König-Ludwig-Bad an Stelle der heutigen Uferstadt, gel. 1920
Historische Ansichtskarte von 1916 der König-Ludwig-Quelle I in der Kurgartenstraße 47
Ansichtskarte der König-Ludwig-Quelle I, gel. 1914
Ansichtskarte vom König-Ludwig-Bad an Stelle der heutigen Uferstadt, gel. 1912
Historische Ansichtskarte vom König-Ludwig-Bad an Stelle der heutigen Uferstadt, gel. 1912
Handschuhleder-Fabrik Goldschmidt & Co., um 1894
Villa Oppler, Entwurf Edwin Oppler (Blatt 651 aus Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover, 1876, Bestand: Bayerische Staatsbibliothek München, Sign. 2 A.civ. 260 mo-22, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11324958-1)
Villa Oppler, Entwurf Edwin Oppler (Blatt 652 aus Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover, 1876, Bestand: Bayerische Staatsbibliothek München, Sign. 2 A.civ. 260 mo-22, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11324958-1)
Villa Oppler, Entwurf Edwin Oppler (Blatt 653 aus Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover, 1876, Bestand: Bayerische Staatsbibliothek München, Sign. 2 A.civ. 260 mo-22, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11324958-1)
Villa Oppler, Entwurf Edwin Oppler (Blatt 650 aus Zeitschrift des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover, 1876, Bestand: Bayerische Staatsbibliothek München, Sign. 2 A.civ. 260 mo-22, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11324958-1)
Historische Ansichtskarte vom König-Ludwig-Bad an Stelle der heutigen Uferstadt