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'''Mendel Kargau''' (Menachem Mendel Ben Naphtali Hirsch Kargau, geb. [[1772]] in [[wikipedia:Prostiboř|Prostibor]], Westböhmen; gest. [[4. September]] [[1842]] in Fürth)<ref>Angaben nach „[https://www.wikidata.fr-fr.nina.az/Menahem_Mendel_ben_Naphtali_Hirsch_Kargau.html NiNa.Az]“ zu Menachem Mendel Ben Naphtali Hirsch Kargau</ref> studierte Talmud bei den Rabbinern [[wikipedia:Nathan Adler|Nathan Adler]] und [[wikipedia:Pinchas Horowitz|Pinchas Horowitz]] in Frankfurt am Main, sowie [[wikipedia:Ezechiel Landau|Ezechiel Landau]] in Prag und [[wikipedia:Herz Scheuer|Herz Scheuer]] i Mainz.<ref>Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", Nachdruck der Ausgaben Frankfurt 1909-1913, Georg Olms Verlag Hildesheim - New York, 1974; Seite 118</ref>. Danach begab er sich nach Paris, wo er als Handelsmann tätig war, aber auch eine Gruppe Talmudinteressierte um sich scharte. Er verfasste [[1805]] eine Hymne auf die Krönung Napoleons in hebräisch. <ref>überliefert bei Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", Nachdruck der Ausgaben Frankfurt 1909-1913, Georg Olms Verlag Hildesheim - New York, 1974; Seite 204, Beilage VIII und Hinweis auf eine Übertragung ins Französische von [https://www.google.de/books/edition/Bibliotheca_Judaica_bibliographisches_Ha/0gcVAAAAQAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Michel+Berr+Hymne+auf+Napoleon+Kargau,+Fete+Religieuse&pg=PA113&printsec=frontcover Michel Berr], siehe Dr. Julius Fürst: „Bibliotheca Judaica. - Bibliographisches Handbuch der gesammten Jüdischen Literatur“ I. Teil, Leipzig 1849</ref> | '''Mendel Kargau''' (Menachem Mendel Ben Naphtali Hirsch Kargau, geb. [[1772]] in [[wikipedia:Prostiboř|Prostibor]], Westböhmen; gest. [[4. September]] [[1842]] in Fürth)<ref>Angaben nach „[https://www.wikidata.fr-fr.nina.az/Menahem_Mendel_ben_Naphtali_Hirsch_Kargau.html NiNa.Az]“ zu Menachem Mendel Ben Naphtali Hirsch Kargau</ref> studierte Talmud bei den Rabbinern [[wikipedia:Nathan Adler|Nathan Adler]] und [[wikipedia:Pinchas Horowitz|Pinchas Horowitz]] in Frankfurt am Main, sowie [[wikipedia:Ezechiel Landau|Ezechiel Landau]] in Prag und [[wikipedia:Herz Scheuer|Herz Scheuer]] i Mainz.<ref>Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", Nachdruck der Ausgaben Frankfurt 1909-1913, Georg Olms Verlag Hildesheim - New York, 1974; Seite 118</ref>. Danach begab er sich nach Paris, wo er als Handelsmann tätig war, aber auch eine Gruppe Talmudinteressierte um sich scharte. Er verfasste [[1805]] eine Hymne auf die Krönung Napoleons in hebräisch. <ref>überliefert bei Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", Nachdruck der Ausgaben Frankfurt 1909-1913, Georg Olms Verlag Hildesheim - New York, 1974; Seite 204, Beilage VIII und Hinweis auf eine Übertragung ins Französische von [https://www.google.de/books/edition/Bibliotheca_Judaica_bibliographisches_Ha/0gcVAAAAQAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Michel+Berr+Hymne+auf+Napoleon+Kargau,+Fete+Religieuse&pg=PA113&printsec=frontcover Michel Berr], siehe Dr. Julius Fürst: „Bibliotheca Judaica. - Bibliographisches Handbuch der gesammten Jüdischen Literatur“ I. Teil, Leipzig 1849</ref> 1806 heiratete er in Fürth Rickle Muhr, die Tochter des Mosche Muhr.<ref>Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", Nachdruck der Ausgaben Frankfurt 1909-1913, Georg Olms Verlag Hildesheim - New York, 1974; Seite 118</ref> In Fürth widmete sich Mendel Kargau weiteren Talmudstudien und freundete sich mit [[Wolf Hamburger]] an, der in dessen Werken viele [[wikipedia:Halacha|halachischen]] Aussagen Kargaus zitierte.<ref>[https://www-jewishvirtuallibrary-org.translate.goog/kargau-menahem-mendel-ben-naphtali-hirsch?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc Jewish Virtual Library] zu Menachem Mendel Ben Naphtali Hirsch Kargau</ref> | ||
Sein Hauptwerk, das als wichtiges Werk über die Gesetze der Mikwe berühmt wurde, ist גידולי טהרה | |||
Gidulei Tahara. Zusammen mit 41 seiner halachischen Responsa wurde es nach seinem Tod 1845 in Fürth von seinem Schüler Rav Jonah Rosenbaum und von Rav Asher Anschel Stern herausgegeben.<ref>siehe [https://www-encyclopedia-com.translate.goog/religion/encyclopedias-almanacs-transcripts-and-maps/kargau-menahem-mendel-ben-naphtali-hirsch?_x_tr_sl=fr&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc Encyclopedia.com] zu Kargau, Menahem Mendel Ben Naphtali Hirsch, sowie Dr. A. Berliner: „Targum Onkelos“, Zweiter Theil, Berlin 1884, S. 192</ref> Für ein vergleichendes Werk zwischen der Thora und einer Targum-Handschrift<ref>[[wikipedia:Targum Onkelos|Targum Onkelos]] (תרגום אונקלוס, aramäische Bibelübersetzung)</ref> studierte Kargau sogar Grundlagen der syrischen Sprache. Dieses Werk behandelte im ersten Teil die aramäische Sprache, im zweiten die der [[wikipedia:Mischna|Mischna]] und im dritten Teil die des Talmuds.<ref>ebenda</ref> | |||
Eine weitere Hymne verfasste Kargau 1840 auf [[wikipedia:Moses Montefiore|Moses Montefiore]].<ref>siehe | |||
[https://www-jewishvirtuallibrary-org.translate.goog/kargau-menahem-mendel-ben-naphtali-hirsch?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc Jewish Virtual Library] zu Menachem Mendel Ben Naphtali Hirsch Kargau; Montefiore vermittelte zusammen mit Adolphe Crémieux und dem Orientalisten Salomon Munk in der Damaskusaffäre und erlangte die Freilassung der beschuldigten Juden aus Damaskus sowie eine rechtliche Gleichstellung der ägyptischen Juden mit anderen religiösen Gruppen.</ref> | |||
[[Datei:Mendel Kargau Ftgbl. 22. Oktober 1842.jpg|mini|right|Nachlassverteigerung M. Kargau]] | |||
Mendel Kargau wohnte in der Sterngasse 178 (der späteren Sternstraße 13, heute [[Ludwig-Erhard-Straße 13]]), wo auch nach seinem Ableben der Nachlass versteigert wurde.<ref>Fürther Tagblatt vom 22. Oktober 1842</ref> Er starb 1842 im Alter von 81 Jahren.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 268</ref> Kargau ist im [[Memorbuch der Altschul]] unter der Nummer 876 verzeichnet.<ref>siehe [https://www.google.de/books/edition/Zeitschrift_f%C3%BCr_die_geschichte_der_Jude/jsM7AQAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=mendel+Kargau+L%C3%B6wenstein+Memorbuch&pg=PA90&printsec=frontcover Leopold Löwenstein]: „Memorbücher“, in: „Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland“, Bd. II, 1888, Seite 90. Löwenstein gibt allerdings als Todesdatum den 24. September 1843 an.</ref> | |||
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Aktuelle Version vom 20. März 2024, 18:23 Uhr
- Vorname
- Mendel, Menachem Ben Naphtali Hirsch
- Nachname
- Kargau
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 1772
- Geburtsort
- Prostibor, Westböhmen
- Todesdatum
- 4. September 1842
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Rabbiner, Talmudist, Handelsmann
- Religion
- jüdisch
Mendel Kargau (Menachem Mendel Ben Naphtali Hirsch Kargau, geb. 1772 in Prostibor, Westböhmen; gest. 4. September 1842 in Fürth)[1] studierte Talmud bei den Rabbinern Nathan Adler und Pinchas Horowitz in Frankfurt am Main, sowie Ezechiel Landau in Prag und Herz Scheuer i Mainz.[2]. Danach begab er sich nach Paris, wo er als Handelsmann tätig war, aber auch eine Gruppe Talmudinteressierte um sich scharte. Er verfasste 1805 eine Hymne auf die Krönung Napoleons in hebräisch. [3] 1806 heiratete er in Fürth Rickle Muhr, die Tochter des Mosche Muhr.[4] In Fürth widmete sich Mendel Kargau weiteren Talmudstudien und freundete sich mit Wolf Hamburger an, der in dessen Werken viele halachischen Aussagen Kargaus zitierte.[5]
Sein Hauptwerk, das als wichtiges Werk über die Gesetze der Mikwe berühmt wurde, ist גידולי טהרה Gidulei Tahara. Zusammen mit 41 seiner halachischen Responsa wurde es nach seinem Tod 1845 in Fürth von seinem Schüler Rav Jonah Rosenbaum und von Rav Asher Anschel Stern herausgegeben.[6] Für ein vergleichendes Werk zwischen der Thora und einer Targum-Handschrift[7] studierte Kargau sogar Grundlagen der syrischen Sprache. Dieses Werk behandelte im ersten Teil die aramäische Sprache, im zweiten die der Mischna und im dritten Teil die des Talmuds.[8]
Eine weitere Hymne verfasste Kargau 1840 auf Moses Montefiore.[9]
Mendel Kargau wohnte in der Sterngasse 178 (der späteren Sternstraße 13, heute Ludwig-Erhard-Straße 13), wo auch nach seinem Ableben der Nachlass versteigert wurde.[10] Er starb 1842 im Alter von 81 Jahren.[11] Kargau ist im Memorbuch der Altschul unter der Nummer 876 verzeichnet.[12]
Einzelnachweise
- ↑ Angaben nach „NiNa.Az“ zu Menachem Mendel Ben Naphtali Hirsch Kargau
- ↑ Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", Nachdruck der Ausgaben Frankfurt 1909-1913, Georg Olms Verlag Hildesheim - New York, 1974; Seite 118
- ↑ überliefert bei Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", Nachdruck der Ausgaben Frankfurt 1909-1913, Georg Olms Verlag Hildesheim - New York, 1974; Seite 204, Beilage VIII und Hinweis auf eine Übertragung ins Französische von Michel Berr, siehe Dr. Julius Fürst: „Bibliotheca Judaica. - Bibliographisches Handbuch der gesammten Jüdischen Literatur“ I. Teil, Leipzig 1849
- ↑ Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", Nachdruck der Ausgaben Frankfurt 1909-1913, Georg Olms Verlag Hildesheim - New York, 1974; Seite 118
- ↑ Jewish Virtual Library zu Menachem Mendel Ben Naphtali Hirsch Kargau
- ↑ siehe Encyclopedia.com zu Kargau, Menahem Mendel Ben Naphtali Hirsch, sowie Dr. A. Berliner: „Targum Onkelos“, Zweiter Theil, Berlin 1884, S. 192
- ↑ Targum Onkelos (תרגום אונקלוס, aramäische Bibelübersetzung)
- ↑ ebenda
- ↑ siehe Jewish Virtual Library zu Menachem Mendel Ben Naphtali Hirsch Kargau; Montefiore vermittelte zusammen mit Adolphe Crémieux und dem Orientalisten Salomon Munk in der Damaskusaffäre und erlangte die Freilassung der beschuldigten Juden aus Damaskus sowie eine rechtliche Gleichstellung der ägyptischen Juden mit anderen religiösen Gruppen.
- ↑ Fürther Tagblatt vom 22. Oktober 1842
- ↑ Fronmüllerchronik, 1887, S. 268
- ↑ siehe Leopold Löwenstein: „Memorbücher“, in: „Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland“, Bd. II, 1888, Seite 90. Löwenstein gibt allerdings als Todesdatum den 24. September 1843 an.