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'''Moritz Kargau''' (geb. [[2. Januar]] [[1824]] in Fürth; gest. [[28. April]] [[1900]] in Fürth), Sohn des Talmudisten und Rabbiners [[Mendel Kargau]] und dessen Ehefrau Rickle, geb. Muhr, war Zigarettenfabrikant in Fürth und [[wikipedia:Chasan|Chasan]] in der [[Jüdisches Krankenhaus#Hospitalschul|Hospitalschul]].<ref>biographische Angaben nach [[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]] - | '''Moritz Kargau''' (geb. [[2. Januar]] [[1824]] in Fürth; gest. [[28. April]] [[1900]] in Fürth), Sohn des Talmudisten und Rabbiners [[Mendel Kargau]] und dessen Ehefrau Rickle, geb. Muhr, war Zigarettenfabrikant in Fürth und [[wikipedia:Chasan|Chasan]] in der [[Jüdisches Krankenhaus#Hospitalschul|Hospitalschul]].<ref>biographische Angaben nach [[Gisela Naomi Blume]]: ''[[Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch)]] - 1607–2007'', 2007; S. 357</ref> | ||
==Leben== | |||
[[Datei:Moritz Kargau Ftgbl. 1. November 1848.jpg|mini|right|Moritz Kargau als Revolutionsbefürworter von 1848]] | |||
Der junge Moritz Kargau tat sich in Fürth als Anhänger der Märzrevolution von 1848 hervor. So war er nicht nur maßgeblich im [[Patriotischer Verein|Patriotischen Verein]] beteiligt<ref>siehe Erklärung des Patriotischen Vereins mit Moritz Kargau, Fürther Tagblatt 14. Oktober 1848</ref>, sondern auch als Redner bei Veranstaltungen 1848 zu hören.<ref>siehe z. B. Hinweise im Fürther Tagblatt vom 13. September 1848, 20. September 1848, 1. November 1848</ref> Seine Redebeiträge ließ er sogar drucken<ref>Fürther Tagblatt vom 22. September 1848</ref>, rief aber auch Widerspruch hervor. | |||
== | Gemeinsam mit Gabriel Löwenstein betrieb Moritz Kargau eine Zigarettenfabrik in der Wassergasse Nr. 180, I. Bez.<ref>Adressbuch der Stadt Fürth von 1859, S. 11; heute [[Wasserstraße 4; Wasserstraße 6; Wasserstraße 8|Wasserstraße 8]]</ref>, vermutlich erst nach 1857<ref>im Adreßbuch der Handels- und Fabrikberechtigten der Stadt Fürth taucht die Fabrik unter der Rubrik „''Taback- und Cigarrenfabriken''“ noch nicht auf; vgl. S. 34</ref>, musste aber bereits 1861 Konkurs anmelden.<ref>zum Konkursverfahren siehe Fürther Tagblatt vom 13. September 1861, 29. November 1861 und 25. Dezember 1861</ref> Als Geschäftsadresse ist 1860 die Schwabacher Straße 5 angegeben<ref>Fürther Tagblatt 12. Januar 1860; heute [[Schwabacher Straße 7]]</ref>, später die Wohnanschrift von Kargau in der Alexanderstraße 25 (heute [[Alexanderstraße 2]]).<ref>Fürther Tagblatt 23. Januar 1861</ref> Das Konkursverfahren scheint einen weiteren Wohnungswechsel nötig gemacht zu haben. Moritz Kargau wohnte fortan in der Mohrenstraße 25 (die spätere [[Mohrenstraße 19 (ehemals)|Mohrenstraße 19]]) und schlug sich mit Privatunterricht durch.<ref>Fürther Tagblatt vom 14. November 1863</ref> Seit dieser Zeit fungierte er in der [[Jüdisches Krankenhaus#Hospitalschul|Hospitalschul]] als [[wikipedia:Chasan|Chasan]] (Vorsänger).<ref>siehe u.a. auch Adressbuch der Stadt Fürth von 1896, III. Teil, S. 20 oder auch Adressbuch der Stadt Fürth von 1899, III. Teil, S. 20</ref> Einen letzten Wohnungswechsel tat er 1871 kund, als er in die Königstraße 120 (heute [[Königstraße 93]]) zog.<ref>Fürther Tagblatt 28. Juni 1871</ref> | ||
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Moritz Kargau war mit Regina Wassermann seit dem 26. Juli 1858 verheiratet und hatte mit ihr zwei Kinder: Friederike und Emanuel Mendel. Er starb am [[28. April]] [[1900]] und wurde auf dem alten [[Jüdischer Friedhof|Jüdischen Friedhof]]<ref>Gisela Naomi Blume: "Der alte jüdische Friedhof in Fürth, 1607 - 2007", Seite 357</ref> beerdigt. | |||
==Sonstiges== | |||
Moritz Kargau gehörte zu den Fürther Abonnenten des „Instituts zur Förderung israelitischer Literatur“.<ref>siehe [https://www.google.de/books/edition/Alphabetarische_Liste_der_F%C3%B6rderer_der/EbRUAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=moritz+kargau+f%C3%BCrth&pg=PA12&printsec=frontcover alphabetische Förderliste], Leipzig, 1867, S. 12</ref> Außerdem tauchte er mit seiner Ehefrau in den [https://www.google.de/books/edition/Kurliste_von_Bad_Kissingen_und_Kissinger/mM1X7r-CmMsC?hl=de&gbpv=1&dq=moritz+kargau+f%C3%BCrth&pg=PT76&printsec=frontcover Gästelisten von Bad Kissingen] 1894 auf. | |||
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Aktuelle Version vom 23. März 2024, 11:37 Uhr
Moritz Kargau (geb. 2. Januar 1824 in Fürth; gest. 28. April 1900 in Fürth), Sohn des Talmudisten und Rabbiners Mendel Kargau und dessen Ehefrau Rickle, geb. Muhr, war Zigarettenfabrikant in Fürth und Chasan in der Hospitalschul.[1]
Leben
Der junge Moritz Kargau tat sich in Fürth als Anhänger der Märzrevolution von 1848 hervor. So war er nicht nur maßgeblich im Patriotischen Verein beteiligt[2], sondern auch als Redner bei Veranstaltungen 1848 zu hören.[3] Seine Redebeiträge ließ er sogar drucken[4], rief aber auch Widerspruch hervor.
Gemeinsam mit Gabriel Löwenstein betrieb Moritz Kargau eine Zigarettenfabrik in der Wassergasse Nr. 180, I. Bez.[5], vermutlich erst nach 1857[6], musste aber bereits 1861 Konkurs anmelden.[7] Als Geschäftsadresse ist 1860 die Schwabacher Straße 5 angegeben[8], später die Wohnanschrift von Kargau in der Alexanderstraße 25 (heute Alexanderstraße 2).[9] Das Konkursverfahren scheint einen weiteren Wohnungswechsel nötig gemacht zu haben. Moritz Kargau wohnte fortan in der Mohrenstraße 25 (die spätere Mohrenstraße 19) und schlug sich mit Privatunterricht durch.[10] Seit dieser Zeit fungierte er in der Hospitalschul als Chasan (Vorsänger).[11] Einen letzten Wohnungswechsel tat er 1871 kund, als er in die Königstraße 120 (heute Königstraße 93) zog.[12]
Moritz Kargau war mit Regina Wassermann seit dem 26. Juli 1858 verheiratet und hatte mit ihr zwei Kinder: Friederike und Emanuel Mendel. Er starb am 28. April 1900 und wurde auf dem alten Jüdischen Friedhof[13] beerdigt.
Sonstiges
Moritz Kargau gehörte zu den Fürther Abonnenten des „Instituts zur Förderung israelitischer Literatur“.[14] Außerdem tauchte er mit seiner Ehefrau in den Gästelisten von Bad Kissingen 1894 auf.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ biographische Angaben nach Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth (Buch) - 1607–2007, 2007; S. 357
- ↑ siehe Erklärung des Patriotischen Vereins mit Moritz Kargau, Fürther Tagblatt 14. Oktober 1848
- ↑ siehe z. B. Hinweise im Fürther Tagblatt vom 13. September 1848, 20. September 1848, 1. November 1848
- ↑ Fürther Tagblatt vom 22. September 1848
- ↑ Adressbuch der Stadt Fürth von 1859, S. 11; heute Wasserstraße 8
- ↑ im Adreßbuch der Handels- und Fabrikberechtigten der Stadt Fürth taucht die Fabrik unter der Rubrik „Taback- und Cigarrenfabriken“ noch nicht auf; vgl. S. 34
- ↑ zum Konkursverfahren siehe Fürther Tagblatt vom 13. September 1861, 29. November 1861 und 25. Dezember 1861
- ↑ Fürther Tagblatt 12. Januar 1860; heute Schwabacher Straße 7
- ↑ Fürther Tagblatt 23. Januar 1861
- ↑ Fürther Tagblatt vom 14. November 1863
- ↑ siehe u.a. auch Adressbuch der Stadt Fürth von 1896, III. Teil, S. 20 oder auch Adressbuch der Stadt Fürth von 1899, III. Teil, S. 20
- ↑ Fürther Tagblatt 28. Juni 1871
- ↑ Gisela Naomi Blume: "Der alte jüdische Friedhof in Fürth, 1607 - 2007", Seite 357
- ↑ siehe alphabetische Förderliste, Leipzig, 1867, S. 12