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'''Josef Zeitler''' (geb. [[26. September]] [[1871]] in Fürth<ref>Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1869–1872, S. 340</ref>; gest. [[23. März]] [[1958]] in Stuttgart) war ein Fürther Bildhauer und von 1923 bis 1937 Professor an der Höheren Bauschule in Stuttgart. | '''Josef Zeitler''' (geb. [[26. September]] [[1871]] in Fürth<ref>Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1869–1872, S. 340</ref>; gest. [[23. März]] [[1958]] in Stuttgart) war ein Fürther Bildhauer und von 1923 bis 1937 Professor an der Höheren Bauschule in Stuttgart. | ||
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Josef Zeitler heiratete am 13. Juli 1895 in Düsseldorf Maria Margaretha ‚Ludovica‘ Schmitz (geb. 26. Mai 1866 in Münster), Tochter der Helene Tenknin aus Rietberg, welche den Kindsvater, Unteroffizier Johann Schmitz vom [[wikipedia:Kürassier-Regiment „von Driesen“ (Westfälisches) Nr. 4|Westfälischen Kürassier-Regiment Nr. 4]], | Josef Zeitler heiratete am 13. Juli 1895 in Düsseldorf Maria Margaretha ‚Ludovica‘ Schmitz (geb. 26. Mai 1866 in Münster), Tochter der Helene Tenknin aus [[wikipedia:Rietberg|Rietberg]], welche den Kindsvater, Unteroffizier Johann Schmitz vom [[wikipedia:Kürassier-Regiment „von Driesen“ (Westfälisches) Nr. 4|Westfälischen Kürassier-Regiment Nr. 4]], am 14. Februar 1867 in Verden ehelichte.<ref>Kirchenbücher Liebfrauen-Überwasser Münster, Taufen 1865–1873, S. 31</ref><ref>vermutlich fehlerhafte Namensschreibung im Taufeintrag; lt. Kirchenbücher St. Josef Verden, Trauungen 1857–1885, S. 10: Maria Magdalena Tentrine (geb. 23. Sept. 1838 in Westerwiehe)</ref><ref name="FB-JZ">Familienbogen Zeitler, Josef; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref> Das Paar Zeitler/Schmitz bekam vor der Ehe zwei Kinder: | ||
* ‚Paul‘ Hugo (geb. 16. März 1891 in Münster); ehelich legitimiert, er wanderte bereits im Alter von 20 Jahren im Dezember 1911 von Bremen mit dem Schiff „Neckar“ in die USA aus, wurde 1917 dort eingebürgert, verheiratete sich 1919 in Kings (Brooklyn)/New York mit Bertha Chysky aus Böhmen, hatte wohl zwei Kinder und verstarb im April 1976 in Queens/New York<ref>nach Angaben von familysearch.org, abgerufen am 26.11.2024</ref> | * ‚Paul‘ Hugo (geb. 16. März 1891 in Münster); ehelich legitimiert, er wanderte bereits im Alter von 20 Jahren im Dezember 1911 von Bremen mit dem Schiff „Neckar“ in die USA aus, wurde 1917 dort eingebürgert, verheiratete sich 1919 in Kings (Brooklyn)/New York mit Bertha Chysky aus Böhmen, hatte wohl zwei Kinder und verstarb im April 1976 in Queens/New York<ref>nach Angaben von familysearch.org, abgerufen am 26.11.2024</ref> | ||
* Berta ‚Magdalena‘ (geb. 30. Dezember 1893 in Köln); ehelich legitimiert, sie arbeitete als Malerin und heiratete in Stuttgart den Rechtsanwalt Robert Giessenhoffer (geb. 19. September 1890 in Mannheim; gest. 5. Juni 1968 in München) | * Berta ‚Magdalena‘ (geb. 30. Dezember 1893 in Köln); ehelich legitimiert, sie arbeitete als Malerin und heiratete in Stuttgart den Rechtsanwalt Robert Giessenhoffer (geb. 19. September 1890 in Mannheim; gest. 5. Juni 1968 in München) |
Aktuelle Version vom 26. November 2024, 22:35 Uhr
- Vorname
- Josef
- Nachname
- Zeitler
- Geschlecht
- männlich
- Abw. Namen
- Joseph
- Geburtsdatum
- 24. September 1871
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 24. März 1958
- Todesort
- Stuttgart
- Beruf
- Bildhauer, Künstler
- Friedhof
- Stuttgart Waldfriedhof
- GND
- 1012374173
Adressart | VonObjekt |
---|---|
Geburtshaus | Rednitzstraße 6 |
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Anny Poetzelberger | Tochter |
Emmy Löble, geb. Lehrenkrauss | 2. Ehefrau |
Ludovica Schmitz | 1. Ehefrau |
Magdalene Giessenhoffer-Zeitler | Tochter |
Maria Magdalena Gottinger | Mutter |
Paul Hugo Zeitler | Sohn |
Paulus August Zeitler | Vater |
Wanda Zeitler | Tochter |
Josef Zeitler (geb. 26. September 1871 in Fürth[1]; gest. 23. März 1958 in Stuttgart) war ein Fürther Bildhauer und von 1923 bis 1937 Professor an der Höheren Bauschule in Stuttgart.
Leben und Wirken
Zeitler kam in der Rednitzstraße 6 (ab 1890 Rednitzstraße 11) auf die Welt, sein Vater war der Schreinermeister Paulus August Zeitler. Seine Familie zog später in die Wilhelm-Löhe-Straße (damals noch Schützenstraße). Von seiner frühen Kindheit an bestand der Vater auf eine "strenge berufliche Mitarbeit" im elterlichen Betrieb, während die Mutter Maria Magdalena Zeitler (1840–1882) nach eigenen Angaben den Sohn lieber als Maler gesehen hätte. Zeitler besuchte bis 1884 die Volksschule in Fürth, in der seine Lieblingsfächer Zeichnen, Singen, Turnen und Geografie waren. Ein Verwandter der Mutter, der Maler und Fotograf Vetter Kriegbaum, unterrichtete Josef Zeitler auf Wunsch der Mutter ab dem sechsten Lebensjahr im Zeichnen. Zeitler selbst berichtete später über die Begegnung mit Kriegbaum: „Dieser Mann mit seinem vornehmen Wesen hatte den größten Einfluss auf meine ganze Kindheit.“[2]
Nach der Schulzeit ging der junge Zeitler zu seinem Onkel Johann Zeitler nach Gütersloh in Westfalen. Der Onkel betrieb eine gutgehende Werkstatt für christliche Kunst, in der Zeitler seine vierjährige Lehrzeit absolvierte, gefolgt von einer Zeit als Geselle auf Wanderschaft, in der er auch die Arbeiten des Steinmetzes, Bildhauers, Schreiners, Drechslers und die Herstellung und Verarbeitung von Keramik lernte. Letzteres lernte er bei einem Hafnermeister in Aschaffenburg.[3]
1888 kam Zeitler für einige Wochen nach Fürth in seine Geburtsstadt zurück und arbeitete kurzzeitig als Schnitzer für Spiegelrahmen. Dieser Tätigkeit ging er nur für kurze Zeit nach, ehe er sich mit 17 Jahren entschied eine Bildhauerlehre bei Josef Flossmann in München anzutreten. Während dieser Zeit lernte Zeitler auch einige bekannte Architekten persönlich kennen, so zum Beispiel Gabriel und Emanuel von Seidl, Theodor Fischer, sowie Friedrich von Thiersch und Georg von Hauberrisser.[4] Diese Bekanntschaften ermöglichten erste Mitgestaltungen oder Mitwirkungen an prominenten Münchner Gebäuden - so z. B. Ausschmückarbeiten am Bayerischen Nationalmuseum, dem Neuen Rathaus oder am Justizpalast.
Irgendwann, der Zeitpunkt lässt sich aktuell nicht genau bestimmen, verließ Zeitler wieder München und begab sich auf Wanderschaft durch Europa. Er ging zu Fuß - ohne jegliche Barmittel - durch Deutschland, aber auch Italien, Frankreich, Belgien, Schweiz, Österreich, Ungarn, Großbritannien, Dänemark und Schweden. Seinen Unterhalt verdiente er sich jeweils vor Ort als Bildhauer. Während dieser Zeit lernte er seine erste Frau kennen.
Um 1897 ließ sich die Familie mit den Kindern in Stuttgart nieder. Während seiner Stuttgart Zeit verstarb die erste Ehefrau. Dieser Stadt blieb er bis zu seinem Tod verbunden, auch wenn er und seine Familie während es 2. Weltkrieges kurzzeitig nach Kiefersfelden evakuiert wurden. In Stuttgart hatte Zeitler sein Atelier, bewohnte ein Haus im Stadtbezirk Degerloch und erlangte großes Ansehen. Neben seiner Lehrtätigkeit als Dozent an der Staatlichen Höheren Bauschule in Stuttgart (heute Hochschule für Technik) hatte er vor allem ein völlig ausgelastetes Auftragsbuch, dass ihm und seiner Familie ein sehr gutes Einkommen sicherte. Zeitler nutzte dieses Geld primär für den Ankauf von Kunstgegenständen, sodass er nach eigenen Angaben bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges eine "der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen Württembergs" besaß. Diese Kunstsammlung, die eigentlich auch später als Altersvorsoge dienen sollte, übergab Zeitler 1943 der Stadt Stuttgart, die entgegen einer zuvor gemachten Zusage die Sammlung nicht in ein Salzbergwerk einlagerte. Vielmehr verbrachte die Stadt Stuttgart die Sammlung kurz vor Kriegsende in das Schloss Löwenstein bei Heilbronn, das aber leider kurz vor Kriegsende durch die vorrückenden Streitkräfte der Alliierten in Brand geriet, womit die Sammlung Zeitlers vollständig zerstört wurde.[5]
Bereits kurz nach Kriegsende kam die Familie Zeitler wieder zurück nach Stuttgart. Allerdings konnte er nicht mehr an die Erfolge der Vorkriegszeit anknüpfen, insbesondere durch ein Augenleiden. Die letzten Lebensjahre verbrachte Zeitler fast erblindet mit einer für ihn "prekären" Pension, die er als ehemaliger Dozent der Hochschule bekam. Im Alter von 86 Jahren verstarb Josef Zeitler am 24. März 1958. Über sein Verhältnis zu Fürth in seinen letzten Lebensjahren ist aktuell nichts bekannt. In Fürth selbst existiert nur noch ein Werk. Es handelt sich dabei um den sog. Mutterbrunnen in der Wehlauer Straße, der nur noch zum Teil vor einer kleinen Wohnanlage vorzufinden ist.
Zeitler selbst ist in Stuttgart nach wie vor als bildender Künstler bekannt und geschätzt. Zu seinem 150. Todestag ehrte ihn die Stadt Stuttgart mehrfach in der Presse. In Fürth selbst kennt man Zeitler hingegen kaum; über sein Verhältnis zur Geburtsstadt weiß man leider nur wenig.
Familie
Josef Zeitler heiratete am 13. Juli 1895 in Düsseldorf Maria Margaretha ‚Ludovica‘ Schmitz (geb. 26. Mai 1866 in Münster), Tochter der Helene Tenknin aus Rietberg, welche den Kindsvater, Unteroffizier Johann Schmitz vom Westfälischen Kürassier-Regiment Nr. 4, am 14. Februar 1867 in Verden ehelichte.[6][7][8] Das Paar Zeitler/Schmitz bekam vor der Ehe zwei Kinder:
- ‚Paul‘ Hugo (geb. 16. März 1891 in Münster); ehelich legitimiert, er wanderte bereits im Alter von 20 Jahren im Dezember 1911 von Bremen mit dem Schiff „Neckar“ in die USA aus, wurde 1917 dort eingebürgert, verheiratete sich 1919 in Kings (Brooklyn)/New York mit Bertha Chysky aus Böhmen, hatte wohl zwei Kinder und verstarb im April 1976 in Queens/New York[9]
- Berta ‚Magdalena‘ (geb. 30. Dezember 1893 in Köln); ehelich legitimiert, sie arbeitete als Malerin und heiratete in Stuttgart den Rechtsanwalt Robert Giessenhoffer (geb. 19. September 1890 in Mannheim; gest. 5. Juni 1968 in München)
Nach der Eheschließung kamen zwei weitere Kinder zur Welt:
- ‚Anna‘ Adolfina Carolina Irmgard (geb. 9. September 1895 in Düsseldorf), sie heiratete den Kunstmaler Oswald Poetzelberger
- ‚Wanda‘ Emma Albertina Margareta – genannt Carolina – (geb. 22. März 1897 in Stuttgart)
Seine Ehefrau verstarb bereits im Alter von 40 Jahren am 1. Januar 1907 in Stuttgart.[8][10] Zeitler ging eine zweite Ehe ein und heiratete die Witwe Emmy Löble, geborene Lehrenkrauss (1886–1968).[11]
Siehe auch
Weblinks
- Josef Zeitler (Wikipedia)
Einzelnachweise
- ↑ Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1869–1872, S. 340
- ↑ A. Steinbrenner: Der Bildhauer Professor Joseph Zeitler 1941, S. 36
- ↑ A. Steinbrenner: Der Bildhauer Professor Joseph Zeitler 1941, S. 35
- ↑ Stadtarchiv Stuttgart: 17/1-1562, Schriftverkehr Zeitlers mit der Stadt Stuttgart, 16. August 1953
- ↑ Stadtarchiv Stuttgart: 17/1-1562, Schriftverkehr Zeitlers mit der Stadt Stuttgart, 13. September 1952, Meine Verluste auf Schloss Löwenstein
- ↑ Kirchenbücher Liebfrauen-Überwasser Münster, Taufen 1865–1873, S. 31
- ↑ vermutlich fehlerhafte Namensschreibung im Taufeintrag; lt. Kirchenbücher St. Josef Verden, Trauungen 1857–1885, S. 10: Maria Magdalena Tentrine (geb. 23. Sept. 1838 in Westerwiehe)
- ↑ 8,0 8,1 Familienbogen Zeitler, Josef; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
- ↑ nach Angaben von familysearch.org, abgerufen am 26.11.2024
- ↑ siehe auch Grabmal für Ludoviga Zeitler
- ↑ Artikel Josef Zeitler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar., abgerufen am 26.11.2024 15:55 Uhr