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'''Quecksilber''' (griech. ύδράργυρος „flüssige Silber“, davon abgeleitet das lat. Wort hydrargyrum (Hg), Name gegeben von Dioskurides; engl. Mercury) ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Hg und der Ordnungszahl 80. Es ist das einzige Metall und neben Brom das einzige Element, das bei Normalbedingungen flüssig ist. Aufgrund seiner hohen Oberflächenspannung benetzt Quecksilber seine Unterlage nicht, sondern bildet wegen seiner starken Kohäsion linsenförmige Tropfen. Es ist wie jedes andere Metall elektrisch leitfähig.
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'''Quecksilber''' (griech. ύδράργυρος „flüssige Silber“, davon abgeleitet das lat. Wort hydrargyrum (Hg), Name gegeben von Dioskurides; engl. Mercury) ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Hg und der Ordnungszahl 80. Es ist das einzige Metall und neben Brom das einzige Element, das bei Normalbedingungen flüssig ist. Aufgrund seiner hohen Oberflächenspannung benetzt Quecksilber seine Unterlage nicht, sondern bildet wegen seiner starken Kohäsion linsenförmige Tropfen. Aufgrund seines hohen Dampfdrucks verdampfen schon bei Raumtemperatur stets geringe Mengen Quecksilber. Diese Dämpfe sind stark giftig.
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'''Zu allgemeiner Thematik rund um das [http://de.wikipedia.org/wiki/Quecksilber ''Quecksilber''] sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.'''
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'''Zu allgemeiner Thematik rund um [http://de.wikipedia.org/wiki/Quecksilber ''Quecksilber''] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Quecksilbervergiftung ''Quecksilbervergiftung''] sei auf die entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.'''
    
== Quecksilber und Fürth ==
 
== Quecksilber und Fürth ==
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Auch die vielen [[Spiegelfabriken]] in Fürth benutzten, wie es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts üblich war, für das Belegen des Spiegelglases Quecksilber.  
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Auch die vielen [[Spiegelfabriken]] in Fürth benutzten, wie es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts üblich war, für das Belegen des Spiegelglases Quecksilber. Dabei belegte man das Glas mit Zinnfolie und überschüttete diese mit Quecksilber, woraufhin sich eine stabile Quecksilberlegierung, ein Amalgam, bildete.
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Es war relativ leicht zu verarbeiten, rief aber bei den Arbeiter schwere Gesundheitsschäden hervor. Erkrankungen des Magens, Schwindel, Kopfschmerz, „Ameisenkriechen“ in den Gliedern bis hin zur völligen Zerrüttung des Nervensystems („Mercurialismus“).
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Quecksilber war relativ leicht zu verarbeiten, rief aber bei den Arbeitern schwere Gesundheitsschäden hervor. Erkrankungen des Magens, Schwindel, Kopfschmerz, „Ameisenkriechen“ in den Gliedern bis hin zur völligen Zerrüttung des Nervensystems („Mercurialismus“).
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Seit [[1847]] gab es zwar Arbeitsschutzvorschriften: kurze Arbeitszeiten, niedrige Raumtemperaturen, gute Raumlüftung und Baden nach der Arbeit. Aber die Lebenserwartung der Arbeiter war trotzdem weiterhin sehr gering.
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Seit [[1847]] gab es zwar Arbeitsschutzvorschriften: kurze Arbeitszeiten, niedrige Raumtemperaturen, gute Raumlüftung und Baden nach der Arbeit. Aber die Lebenserwartung der Arbeiter war trotzdem weiterhin sehr gering. Weil die Spiegel häufig in Heimarbeit, z.B. auf dem Küchentisch hergestellt wurden, erkrankten ganze Familien.
    
Im Jahre [[1862]] stellte als erster der Fürther Spiegelfabrikant [[Christian Winkler]] seine Spiegelbelegung von Quecksilber auf Silberbelegung um. Aber noch [[1883]] wendeten erst ein Sechstel der Spiegelbetriebe in Fürth das neue Silberbelegungsverfahren an. Auch die Arbeiter selbst unternahmen nichts dagegen, weil es ihnen eine besseres Einkommen sicherte. Das neue Silberbelegungsverfahren setzte sich trotzdem mit der Zeit dann durch. [[1886]] wurde schließlich das Quecksilber-Verfahren verboten.
 
Im Jahre [[1862]] stellte als erster der Fürther Spiegelfabrikant [[Christian Winkler]] seine Spiegelbelegung von Quecksilber auf Silberbelegung um. Aber noch [[1883]] wendeten erst ein Sechstel der Spiegelbetriebe in Fürth das neue Silberbelegungsverfahren an. Auch die Arbeiter selbst unternahmen nichts dagegen, weil es ihnen eine besseres Einkommen sicherte. Das neue Silberbelegungsverfahren setzte sich trotzdem mit der Zeit dann durch. [[1886]] wurde schließlich das Quecksilber-Verfahren verboten.