Leo Breslauer: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. August 2020, 22:07 Uhr
- Namenszusatz
- Dr. phil.
- Vorname
- Leo
- Nachname
- Breslauer
- Geschlecht
- männlich
- Beruf
- Rabbiner
Auszeichnung | VerleihungAm | AuszeichnungBemerkung |
---|---|---|
Gedenktafel | 4 August 2020 | Theaterstraße 54 (44) |
Adressart | VonObjekt |
---|---|
Letzter Wohnort in Fürth | Theaterstraße 54 |
Dr. phil. Jehuda Leo Breslauer (geb 30. Juli 1894; gest. 1983) war Rabbiner der jüdischen Gemeinde in Fürth. Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde Dr. Breslauer verfolgt, sodass er die Stadt verlassen musste. Er war mit Erna Breslauer (geb. Wiener 3. August 1898) verheiratet. Aus der Ehe stammten zwei Kinder, Ilse (16. Januar 1926 in Fürth) und Gottfried (16. Juni 1930 in Fürth).
Leben und Wirken
Dr. Breslauer wurde am 24. Juli 1922 von dem Verein "Schaumre Hadss" als gesetzestreuer Rabbiner unter 21 Bewerbern einstimmig zum neuen Rabbiner in Fürth gewählt. Dr. Breslauer war zuvor in Kiel als Rabbiner tätig.[1]
Verfolgung während der NS-Zeit
Während der Pogromnacht wurde Dr. Breslauer von den Nationalsozialisten, neben vielen anderen ehem. jüdischen Bürgern, auf den damaligen Schlageterplatz gezwungen über Stunden in der kalten Nacht zu "exerzieren". Dabei wurde dem orthodoxen Rabbiner unter dem Gejohle der anwesenden Schaulustigen der Bart abgeschnitten. Dr. Bresslauer, der bereits im Vorfeld diffamiert und misshandelt wurde, emigrierte in Folge des politischen Drucks auf ihn und seine Familie.[2] Der Familie Breslauer gelang 1939 die Flucht nach New York in die Vereinigten Staaten.[3]
Ehrungen
Am 4. August 2020 wurde in der Theaterstraße 44, vor dem ehemaligen Wohnsitz des Rabbiners, eine Gedenktafel für Dr. Breslauer enthüllt.[4] Gestiftet hatte es die 96-jährige Annemarie Dumann, die die Familie noch persönlich gekannt hatte. Zu Ihren Motiven gab die Stifterin an, dass Sie mit der Gedenktafel an die Familie Breslauer erinnern wollte.[5]
Siehe auch
Lokalberichterstattung
Einzelnachweise
- ↑ Der Isrealit vom 27. Juli 1922 - online abrufbar
- ↑ Jüdische Fürther, Chronik Fürth 1933 - 1945 - online abgerufen am 4. August 2020 | 22:09 Uhr
- ↑ 16. Census of the United States: 1940, Population Schedule, Ancestry.com - online abgerufen am 4. August 2020 | 22:40 Uhr
- ↑ Presse-Information Stadt Fürth, BMPA: Gedenktafel für früheren Rabbiner, 31. Juli 2020, 361/20
- ↑ BR-Frankenschau vom 4. August 2020, Ausstrahlung 17.30 Uhr, Minute 1.40, Gedenktafel für früheren Rabbiner Dr. Leo Breslauer wird enthüllt
Bilder
40-jähriges Jubiläum von Auhawe Tauroh;
v.l.n.r.: David Lehmann, Rabbiner Leo Breslauer, Leo Tietz, Benzion EllingerArtikel zu Gutmann Verabschiedung in: Der Israelit, 27. Oktober 1932