Georg Ernst Weber: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. Oktober 2020, 19:28 Uhr
- Vorname
- Georg Ernst
- Nachname
- Weber
- Geburtsdatum
- 19. Juli 1734
- Geburtsort
- Nürnberg
- Todesdatum
- 23. September 1791
- Todesort
- Burgfarrnbach
- Beruf
- Pfarrer
Georg Ernst Weber (geb. 19. Juli 1734 in Nürnberg, gest. 23. September 1791 in Burgfarrnbach) war ein bedeutender Pfarrer in der St. Johannisgemeinde in Burgfarrnbach, dort wirkte er von 1772 bis zu seinem Tod.
Leben
Sein Vater, Magister Nikolaus Weber (1699 – 1751), war Rektor der Nürnberger Spitalschule zum heiligen Geist, seine Mutter Maria Sabina, geb. Ludwig, eine Pfarrerstochter aus Henfenfeld. Als Taufpate stand Dr. jur. Georg Ernst Finkler (1703 – 1759), Advokat, Ordinarius und Syndikus zu Nürnberg zu Seite. Die Grundlagen in den Künsten, Sprachen und Wissenschaften erhielt er teils bei Hauslehrern und in der Nürnberger Spitalschule, wo er die fünf Klassen durchlief. Von 1748 – 1751 erteilte ihm der Vater Unterricht, sowohl in der Schule als auch in Privatstunden. Zudem hatte er durch seinen Vater die Möglichkeit, noch ehe er promoviert war, bei den Vorlesungen des Predigers bei Heilig Geist und Professor am dortigen Auditorium, Magister Konrad Schönleben (1711 – 1759) hospitieren zu dürfen. Nach dem Tod des Vaters blieb er noch bis zum Osterexamen 1752 in der Schule und genoss von dessen Nachfolger, Rektor Munker (1709 – 1787), der ihn auch bis zum Eintritt in die Universität bei sich behielt, wertvolle Unterstützung.
Gerne hätte Weber neben Altdorf auch die Universität Halle besucht, doch mit seinen Mitteln als Halbwaise war dies nicht möglich. So ließ er sich im September 1752 bei der "vaterländischen Universität Altdorf" einschreiben und begann im folgenden Monat sein Studium. Bedeutende Wissenschaftler waren seine Lehrer: Nagel, Adelbulner, Löhe, Rinder, Heumann von Teutschenbrunn, Spieß, Bernhold, Dietelmair, Riederer, Steiger und Mourlon.
Am 1. Februar 1756 ließ er sich in Nürnberg in den Kandidatenkreis für das Predigtamt aufnehmen und unterstützte mit überaus großem Fleiß den Senior Georg Heinrich Möck bei den Mittagspredigten an der Kirche St. Katherina. Zum Teil suchte er sich als Katechet im Zuchthaus unter Magister Johann Eppelein (1715 – ?) und sonst mit Predigen und Unterricht der Jugend auf ein Amt in Kirche oder Schule vorzubereiten.
Seine Ordination fand am 7. Juli 1765 in Altdorf statt, am 21. Juli 1765 (Sonntag 7. p. Trinitatis) trat er in Schwimbach (heute Ortsteil von Thalmässing) seine erste Pfarrstelle an, 1772 wechselte er nach Burgfarrnbach.
Während seiner Dienstzeit führte er neben dem Sterberegister teilweise sehr ausführliche Lebensläufe der im Wehrkirchhof zu Burgfarrnbach Bestatteten. Zu seinen Leistungen werden Veröffentlichungen, die Anlage des Pfarrhauptbuches und des Kontrollbuches bei St. Johannis gerechnet. Daneben trug er mit dem Landalmosenamt einen besonderen „Tobakstreit“ aus und erstellte ein umfangreiches gutachterliches Schreiben anlässlich des 1777 mit Vergleich geendigten 60-jährigen Waldprozesses zwischen den Gemeinden Burg-, Unterfarrnbach und Atzenhof mit Fürth.
Er heiratete am 12. November 1765 die ledige Sabina Barbara Bauder, Tochter dritter Ehe des Weinhändlers Johann Friedrich Bauder zu Altdorf. Das Paar hatte zwei Söhne:
- Johann Friedrich, geb. 4. Okt. 1766 in Schwimbach, der in Altdorf und Padua, wo er Spallanzanis Schüler war, Medizin studierte.
- Johann Friedrich Ernst, geb. 17. März 1769 in Schwimbach, der zunächst als Handelskaufmann lernte und in Gera die Firma Ernst Weber, eine Wollwarenmanufaktur gründete. Diese war über Generationen in Händen der Familie Weber – u. a. die Geheimen Kommerzienräte Alfred Weber (1811 – 1885), Hermann Weber (1851 – 1938), Alfred Weber (1854 – 1935) – bis sie im März 1973 in Volkseigentum überführt wurde.
Weber war öfter kränkelnd, sodass er sich zweitweise vertreten lassen musste. Er litt an bronchialen Effekten. Er starb nach ganz kurzem Krankenlager am 23. Sept. 1791 in Burgfarrnbach. Ihm wurde am 27. September die besondere Ehre einer Bestattung im Pfarrergewölbe am Altar in der St. Johanniskirche Burgfarrnbach erwiesen.[1]
Literatur
- Pfarrer Georg Ernst Weber, Reihe Geschichte und Geschichten St. Johannis, Heft 7, Burgfarrnbach 2004
- Lebensläufe im 18. Jahrhundert bei St. Johannis Burgfarrnbach, Teil I; Hrsg. Ev.-luth. Pfarramt St. Johannis Burgfarrnbach, 2003
Einzelnachweise
- ↑ Kurzbiografie Pfarrer Georg Ernst Weber, Lebensläufe im 18. Jahrhundert bei St. Johannis Burgfarrnbach, Teil I; Hrsg. Ev.-luth. Pfarramt St. Johannis Burgfarrnbach, 2003, S. 467/468