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Allerdings galten damals große Versandhandelsunternehmen als ''unerwünschte Betriebe'', weil man dort ''jüdisch beherrschte Niedrigpreispolitik'' vermutete. Die Quelle wurde deshalb mit einer ''Warenhaussteuer'' belegt. Gustav Schickedanz gelang es aber bereits frühzeitig, das NS-System auf seiner Seite zu wissen. So trat Schickedanz bereits 1932 der NSDAP bei und beteuerte, dass sein Betrieb rein arisch sei. Des Weiteren wurde Schickedanz bereits 1935 zum Stadtrat berufen, mit der speziellen Aufgabenstellung der Arisierung jüdischer Betriebe. Der Aufstieg und Erfolg der Firma Quelle war letztendlich ein Ergebnis der langjährigen Arisierungstätigkeiten Schickedanz', die gegen Ende des Krieges auf 7 Mio. Reichmark nur aus jüdischem Besitz beziffert wurde. Sein Gesamtvermögen wurden nach dem Krieg auf 9,3 Mio. RM geschätzt. | Allerdings galten damals große Versandhandelsunternehmen als ''unerwünschte Betriebe'', weil man dort ''jüdisch beherrschte Niedrigpreispolitik'' vermutete. Die Quelle wurde deshalb mit einer ''Warenhaussteuer'' belegt. Gustav Schickedanz gelang es aber bereits frühzeitig, das NS-System auf seiner Seite zu wissen. So trat Schickedanz bereits 1932 der [[NSDAP]] bei und beteuerte, dass sein Betrieb rein arisch sei. Des Weiteren wurde Schickedanz bereits 1935 zum [[Stadtrat]] berufen, mit der speziellen Aufgabenstellung der [[Arisierung|Arisierung jüdischer Betriebe]]. Der Aufstieg und Erfolg der Firma Quelle war letztendlich ein Ergebnis der langjährigen Arisierungstätigkeiten Schickedanz', die gegen Ende des Krieges auf 7 Mio. Reichmark nur aus jüdischem Besitz beziffert wurde. Sein Gesamtvermögen wurden nach dem Krieg auf 9,3 Mio. RM geschätzt. | ||
Bereits [[1932]] wurde über ein weiteres Standbein in der industriellen Produktion nachgedacht. Verhandlungen mit den jüdischen Eigentümern der ''Vereinigten Papierwerke (VP)'' scheiterten jedoch zunächst. Erst [[1935]] wurden die ''Vereinigten Papierwerke'' dann doch zum angeblich [[1933]] ausgehandelten Preis übernommen. Es ist davon auszugehen, dass die Verhandlungen 1935 unter dem Druck der Arisierungen stattfanden. In der Regel wurde lediglich 10 % des tatsächlichen Wertes als Verkaufswert angesetzt, und selbst diese 10 % gingen auf ein Sperrkonto der NSDAP, so dass der ehem. jüdische Eigentümer für seinen Besitz nichts bekam. Die Leitung der VP übernahm der Schwager von [[Gustav Schickedanz]], [[Daniel Kießling]]. [[1937]] wurde zudem mit dem Erwerb der [[Brauerei Geismann]] der Grundstein für die spätere Patrizier-Brauereigruppe gelegt.<ref>{{BuchQuelle|Gustav Schickedanz und sein Jahrhundert (Buch)|Seite=118-136}}</ref> | Bereits [[1932]] wurde über ein weiteres Standbein in der industriellen Produktion nachgedacht. Verhandlungen mit den jüdischen Eigentümern der ''Vereinigten Papierwerke (VP)'' scheiterten jedoch zunächst. Erst [[1935]] wurden die ''Vereinigten Papierwerke'' dann doch zum angeblich [[1933]] ausgehandelten Preis übernommen. Es ist davon auszugehen, dass die Verhandlungen 1935 unter dem Druck der Arisierungen stattfanden. In der Regel wurde lediglich 10 % des tatsächlichen Wertes als Verkaufswert angesetzt, und selbst diese 10 % gingen auf ein Sperrkonto der NSDAP, so dass der ehem. jüdische Eigentümer für seinen Besitz nichts bekam. Die Leitung der VP übernahm der Schwager von [[Gustav Schickedanz]], [[Daniel Kießling]]. [[1937]] wurde zudem mit dem Erwerb der [[Brauerei Geismann]] der Grundstein für die spätere Patrizier-Brauereigruppe gelegt.<ref>{{BuchQuelle|Gustav Schickedanz und sein Jahrhundert (Buch)|Seite=118-136}}</ref> |
Version vom 10. Januar 2021, 14:35 Uhr
Die Quelle war ein deutschlandweit bekanntes, 1927 von Gustav Schickedanz gegründetes Versandhaus mit dem Logo der reichenden bzw. helfenden Hand. Die Quelle AG fusionierte 1999 mit der Karstadt AG zu der KarstadtQuelle AG. Am 1. Juli 2007 erfolgte die Umbenennung in Arcandor AG.
2009 musste der Konzern Insolvenz anmelden, später wurde bekannt, dass das Traditionsunternehmen Quelle komplett abgewickelt wird, lediglich der Markenname wird vom Konkurrenten Otto übernommen.
Die Anfänge
Schickedanz machte seine ersten Erfahrungen mit dem Geschäftsleben ab 1919 als Angestellter in der Kurzwarenhandlung Otto Lennert, in der kurze Zeit später auch Teilhaber wurde. Die Ursprünge der Quelle gehen jedoch auf den am 7. Dezember 1922 gegründete "Gustav Schickedanz, Kurzwaren en gros" in der Moststraße 25 zurück. Offizielles Gründungsdatum ist jedoch der 11. November 1927, weil Gustav Schickedanz das Versandhaus Quelle separat in das Handelsregister eintragen ließ. Sitz war zunächst die Königswarterstraße 10 in den Räumen der ehemaligen Zichorienfabrik Julius Cohn. Das Anfangssortiment bestand aus Wolle, Stoffen und kleinen Artikeln des täglichen Bedarfs - stets mit der Prämisse, hochwertige Waren - ohne Zwischenhändler - direkt an den Endverbraucher zu verkaufen, wodurch er stets einen günstigeren Preis anbieten konnte, als viele seine Konkurrenten. Die Nachfrage zog langsam an, meist reichte ein kleiner Leiterwagen, um die Pakete zur Post zu fahren.
Ab 1929 fanden die preisgünstigen Quelle-Angebote zunehmend Resonanz, doch die "goldenen zwanziger Jahre gingen jäh zu Ende: Der große Bankenkrach in den USA zog die Wirtschaft der ganzen Welt in einen tödlichen Strudel."
1932 war der Tiefpunkt der Weltwirtschaftskrise erreicht. Quelle wurde zum Partner in der Not. Was die Kunden dringend brauchten, wurde zu Preisen, die der verminderten Kaufkraft entsprachen, angeboten.[1] Im gleichen Jahr hatte der Betrieb trotzdem bereits einen solchen Umfang angenommen, dass in der Artilleriestraße, heute Sonnenstraße 48, vom Bayerischen Staat ein etwa 8.000 qm großes neues Fabrikgelände erworben wurde.[2]
NS-Regime und Zweiter Weltkrieg
Die Wirtschaftspolitik der Nationalsozialisten belebte den Markt und die Quelle wurde zum größten Wolleversandhaus Deutschlands. Man warb sogar mit dem Spruch "Kauft deutsche Waren in dieser deutschen Quelle."[3]
Allerdings galten damals große Versandhandelsunternehmen als unerwünschte Betriebe, weil man dort jüdisch beherrschte Niedrigpreispolitik vermutete. Die Quelle wurde deshalb mit einer Warenhaussteuer belegt. Gustav Schickedanz gelang es aber bereits frühzeitig, das NS-System auf seiner Seite zu wissen. So trat Schickedanz bereits 1932 der NSDAP bei und beteuerte, dass sein Betrieb rein arisch sei. Des Weiteren wurde Schickedanz bereits 1935 zum Stadtrat berufen, mit der speziellen Aufgabenstellung der Arisierung jüdischer Betriebe. Der Aufstieg und Erfolg der Firma Quelle war letztendlich ein Ergebnis der langjährigen Arisierungstätigkeiten Schickedanz', die gegen Ende des Krieges auf 7 Mio. Reichmark nur aus jüdischem Besitz beziffert wurde. Sein Gesamtvermögen wurden nach dem Krieg auf 9,3 Mio. RM geschätzt.
Bereits 1932 wurde über ein weiteres Standbein in der industriellen Produktion nachgedacht. Verhandlungen mit den jüdischen Eigentümern der Vereinigten Papierwerke (VP) scheiterten jedoch zunächst. Erst 1935 wurden die Vereinigten Papierwerke dann doch zum angeblich 1933 ausgehandelten Preis übernommen. Es ist davon auszugehen, dass die Verhandlungen 1935 unter dem Druck der Arisierungen stattfanden. In der Regel wurde lediglich 10 % des tatsächlichen Wertes als Verkaufswert angesetzt, und selbst diese 10 % gingen auf ein Sperrkonto der NSDAP, so dass der ehem. jüdische Eigentümer für seinen Besitz nichts bekam. Die Leitung der VP übernahm der Schwager von Gustav Schickedanz, Daniel Kießling. 1937 wurde zudem mit dem Erwerb der Brauerei Geismann der Grundstein für die spätere Patrizier-Brauereigruppe gelegt.[4]
1936 war die Zahl der Quelle-Kunden bereits auf eine Million gestiegen. Die Mitarbeiterzahl hatte sich seit 1927 verhundertfacht: von fünf auf fünfhundert.
1938 erreichte der Umsatz 40 Millionen Reichsmark - der höchste Wert vor dem Zweiten Weltkrieg. 1939 stieg die Kundenzahl auf zwei Millionen an, doch blockierte der begonnene Krieg jäh die weitere Aufwärtsentwicklung. Warenmangel engte die Handelstätigkeit zunehmend ein.
In der Nacht vom 10. August auf den 11. August 1943 wurden die Quelle-Gebäude schwer beschädigt, der Versand wurde notdürftig in Ersatzräumen weitergeführt.
Zu Kriegsende wurden die Betriebsräume militärisch besetzt, die noch verbliebenen Maschinen, Waren, Akten sowie die Kundenkartei beschlagnahmt oder zerstört. Gustav Schickedanz zog mit seiner Familie in das nahe gelegene Hersbruck, wo seine Frau Grete in der Folgezeit ein Textilgeschäft eröffnete. Gustav Schickedanz selbst wurde im Rahmen des Entnazifizierungsverfahrens zunächst mit einem Berufsverbot belegt, seine Frau übernahm stattdessen die Geschäftsführung. 1949 wurde Schickedanz, vermutlich erst im Revisionsverfahren, als "Mitläufer" eingestuft und lediglich zu 2.000 Mark Geldbuße verurteilt. Schickedanz galt zu dieser Zeit als "unverzichtbarer Faktor zu Beginn des Wirtschaftswunders", so dass sein Berufsverbot 1949 aufgehoben wurde.[1]
Wirtschaftswunderzeit
Nach zehntausenden Kundenanfragen, ob die Quelle noch existiere, begann 1948 schließlich die schwierige und von Mangel geprägte Wiederaufnahme des Versandgeschäfts. Bereits zwei Jahre später konnte der einstige Spitzenumsatz der Vorkriegszeit wieder erreicht werden. Das Sortiment war zunächst auf die Bedürfnisse der ausgebombten und notleidenden Bevölkerung ausgerichtet.
1952 erreichte die Kundenzahl wieder die Millionengrenze. Der Betrieb näherte sich seiner Kapazitätsgrenze, erste Planungen für einen Neubau folgten. 1954 wurde schließlich mit dem ersten Bauabschnitt der Gebäude an der Fürther Straße in Nürnberg begonnen - der Bau wurde erst 1966 beendet. Im Oktober des Folgejahres lief der Versand im damals "modernsten Versandbetrieb der Welt" an, das Sortiment war mittlerweile auf rund 10.000 Artikel angewachsen, darunter auch das erste "Elektrogroßgerät" - eine Waschmaschine.
1957 verließen insgesamt fünf Millionen Pakete das Versandzentrum. Rund 8.000 Beschäftigte arbeiteten für Quelle, ein erstes Auslandsbüro in New York wurde eröffnet. 1958 wurde die Quelle mit 403 Millionen DM Umsatz zum größten Versandhaus Deutschlands. 1959 wurde die "Quelle-Österreich" gegründet, im Folgejahr konnte in Deutschland die fünfzigste Verkaufsstelle in Duisburg eröffnet werden.
1961 übersprang der Quelle-Umsatz die Milliardengrenze, pro Tag verließen über 150.000 Sendungen den Betrieb. Quelle-Foto und Quelle-Film (später Foto-Quelle) entstanden. Ab 1962 wurden erstmals Urlaubsreisen und als Weltneuheit auch Fertighäuser angeboten. 1964 erfolgte die Übernahme von Schöpflin, die Quelle wurde zum größten Versandhaus Europas. In den folgenden Jahren fanden ein kontinuierlicher Ausbau des Unternehmens sowie des Sortiments und die Steigerung des Umsatzes statt.[1]
Die Siebziger und Achtziger Jahre
Auch in den 1970er-Jahren hielt der Aufwärtstrend der Quelle unvermindert an. Weitere Firmen wie Möbel-Hess (1973) sowie mehrere Brauereien wurden übernommen.
1977 wurde zum Freuden- und zugleich Schicksalsjahr für die Quelle: Während der Vorbereitungen zum 50-jährigen Jubiläum der Firmengründung starb Gustav Schickedanz im Alter von 82 Jahren. Die Wiedereröffnung des Quelle-Warenhauses an der Freiheit im Herbst 1977 erlebte der Quelle-Gründer nicht mehr. Das Quelle-Kaufhaus, das Anfang der 1970er Jahre für einen Standort im Sanierungsgebiet des Gänsbergviertels im Gespräch war[5], eröffnete im Herbst 1977 auf 8.600 qm statt der bisherigen 1.900 qm Verkaufsfläche. Das ursprüngliche Kaufhaus, hatte 1949 in unmittelbarer Nähe eröffnet. Dieses wurde nun unter Einbeziehung bzw. Abriss einiger Nachbargebäude, u. A. auch dem markanten Grüner Bräu-Gebäude, durch einen Neubau ersetzt. Damit hatte die Fa. Quelle insgesamt 25 Quelle-Kaufhäuser in ganz Deuschland - zusammen über 139.000 qm Verkaufsfläche.[1] 1990 wurde das Quelle-Kaufhaus an der Fürther Freiheit erneut vollständig saniert.[6]
Die Schickedanz-Firmengruppe bestand mittlerweile aus rund 37 Einzelunternehmen, welche in die drei Gruppen Handel, Papier und Brauereien eingeteilt waren.[1]
Fusion zur KarstadtQuelle AG
1999 fusioniert die Schickedanz Handelswerte GmbH & Co. KG mit dem Warenhauskonzern Karstadt AG zur KarstadtQuelle AG. Firmensitz war seitdem Essen.
Im März 2005 erreicht der Aktionärspool um Gustav Schickedanz' Tochter Madeleine eine Beteiligung von über 50 Prozent der Aktien. Auf deren Drängen wechselt Aufsichtsrat Dr. Thomas Middelhoff als Vorsitzender in den Vorstand.
In einer ersten "Sanierungsphase" stieß KarstadtQuelle seine Beteiligungen am Sportsender DSF, an der Plattform Sport1 und am Einkaufssender Home Shopping Europe ab. Darüber hinaus wurde ein großer Teil der Logistik an die Deutsche-Post-Tochter DHL veräußert. Der Unternehmensteil Neckermann wurde an einen Finanzinvestor veräußert, auch 75 kleinere Warenhäuser wurden abgestoßen, um die Zahlen im Kerngeschäft zu verbessern.[7]
Mit dem Geld dieser Verkäufe wurde in den vollständigen Erwerb der Anteile am Tourismuskonzern Thomas Cook investiert.
Einen Großteil der Konzern-Immobilien brachte Middelhoff in eine Gemeinschaftsunternehmung mit der US-Investmentbank Goldman Sachs ein, später verkaufte er den 50-Prozent-Anteil und seitdem belasteten die hohen Mietzahlungen das Handelsgeschäft stark - Middelhoffs Nachfolger Karl-Gerhard Eick gab die Mietzahlungen 2009 mit über 350 Mio. Euro jährlich an.
Arcandor AG
Auf der Düsseldorfer Bilanzpressekonferenz am 29. März 2007 kündigte der Vorstandsvorsitzende Dr. Thomas Middelhoff die Umbenennung der Holding des KarstadtQuelle-Konzerns in Arcandor an, bestätigt wurde die Umbenennung durch die Hauptversammlung am 10. Mai des Jahres. Offizielle Begründung war, der bisherige Name berücksichtige die Tourismussparte nicht und sei zu wenig international. Die endgültige Bestätigung des neuen Namens der Holding fiel auf der Hauptversammlung des Unternehmens am 10. Mai 2007, die Traditionsnamen Karstadt für die Warenhäuser, Quelle für den Versandhandel und Thomas Cook für das Reisegeschäft blieben erhalten.
Für die Erhöhung ihrer Beteiligung am Arcandor-Konzern hat sich Madeleine Schickedanz Medienberichten zufolge bei der Privatbank Sal. Oppenheim verschuldet. So wurde eine Kapitalerhöhung von 10 % des Grundkapitals im September 2008 vollständig von der Privatbank Sal. Oppenheim gezeichnet. Zusätzlich übernahm Sal. Oppenheim von der bisherigen Großaktionärin einen Anteil in Höhe von 19,5 %. In Folge beider Maßnahmen hielt die Privatbank eine Beteiligung in Höhe von rund 29,5 % an dem Handelskonzern.
Krise und Insolvenz
Mitte Februar 2009 wurde Karl-Gerhard Eick Nachfolger Middelhoffs und gab bekannt, der Arcandor-Konzern habe Schulden von über 2,6 Milliarden Euro, von denen im Juni 2009 alleine 650 Millionen Euro fällig werden, ferner müsse Arcandor Mietzahlungen von ca. 350 Mio. Euro jährlich zahlen. Geplant ist, die Luxus-Kaufhäuser KaDeWe in Berlin, Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München zu verkaufen. Der Ruf nach staatlichen Bürgschaften zur Abwendung einer drohenden Insolvenz wurde bisher besonders von der CDU abgelehnt, woraufhin am 27. Mai 2009 rund 6.000 Beschäftigte von Karstadt in Berlin vor dem Bundesfinanzministerium für eine 650-Mio.-Euro-Bürgschaft und 200 Mio. Euro staatliche Kredite der KfW-Bank demonstrierten. Ein offizieller Antrag an den Bürgschaftsausschuss wurde am 28. Mai 2009 durch den Arcandor-Vorstand eingereicht; dem voraus ging eine Stellungnahme des Fürther Oberbürgermeisters Dr. Thomas Jung gemeinsam mit seinem Nürnberger Amtskollegen Dr. Ulrich Maly mit dem eindringlichen Appell an die Bundesregierung, der Bürgschaft in Höhe von 650 Millionen Euro für Arcandor zuzustimmen. Nur so könne eine Insolvenz und damit die Zerschlagung jahrzehntelang bewährter Strukturen verhindert werden.[8] Allein für das Jahr 2009 braucht Arcandor 960 Millionen Euro, wovon schon bis zum 12. Juni Kredite in Höhe von 650 Millionen Euro bei den drei großen Gläubigerbanken BayernLB, Dresdner Bank und der Royal Bank of Scotland refinanziert werden müssen.[9] Nachdem der Staatshilfe am Vortag eine Absage erteilt wurde, meldete Arcandor am 9. Juni 2009, auch für Quelle, Insolvenz an.
Die Nachricht, dass das traditionsreiche Unternehmen keinen Käufer fand und abgewickelt wird, erschütterte die ganze Region Nürnberg-Fürth, deren Arbeitsmarkt in der Folgezeit stark von der Quelle-Pleite belastet wurde.
Standorte in Fürth und Nürnberg
Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gleichzeitig können sich einzelne Funktionen der Gebäude immer wieder einmal geändert haben, so dass die Angabe der Bereiche immer nur eine Momentaufnahme darstellen können. Die Liste basiert im Wesentlichen auf der Basis einer internen Hauspostkennzeichnungsliste, die die ehem. Poststellenleiterin nach der Insolvenz angelegt hat.[10] [11]
Stadt | Adresse | Hauspostkennzeichen | Bereich | Sonstiges |
---|---|---|---|---|
Fürth | Schwabacher Straße 434 | AH | Autohaus | |
Nürnberg | Bärenschanzenstraße 48 | BS | ICN | |
Fürth | Schwabacher Straße 434 | AH | Autohaus | |
Nürnberg | Bärenschanzstraße 48 | BS | ICN | |
Nürnberg | Buchheimer Straße 1 | BU | Noris int. Trading | |
Nürnberg | Wertachstraße 35 | COC | Profectis | |
Nürnberg | Dieselstraße 75 | D | Kundenbetreuung | |
Fürth | Dambach | Db | Vermögensverwaltung Madeleine Schickedanz | |
Nürnberg | Duisburgerstraße 75 | DU | Profectis Leitung | |
Nürnberg | Fürtherstraße 107 | DZ | Vertrieb Ausland / Archiv servicelogiQ | |
Fürth | Gustav- Schickedanz-Straße 2 | E | Reise Quelle | |
Nürnberg | Wertachstraße 35 | ETVK | Profectis | |
Fürth | Flößaustraße 10 | Werkskindergarten | ||
Fürth | Austraße 19 | Werkskindergarten | ||
Fürth | Flößaustraße 22 | F | Neue Medien / Frequenzware / Itellium | |
Fürth | Flößaustraße 24 | Versandabteilung und Wäschefabrik mit Näh- und Schneiderabteilung | ||
Nürnberg | Neuburger Straße 41 | Fa.Arvato | ||
Fürth | Gustav-Schickedanz-Straße 2 | FF | Aus- und Weiterbildung / Dv-Schule | |
Fürth | Finkenstraße 6 | Fi | Einkauf Textil/Teppiche | |
Fürth | Schwabacherstraße 434 | FP | Fuhrpark | |
Fürth | Hornschuchpromenade 9 | H | Verwaltung/Personal/Finanzen | |
Fürth | Hornschuchpromenade 11-13 | H | Verwaltung/Personal/Finanzen | |
Nürnberg | Höfener Straße 65 | HB | Bau und Technik – Immobilien | |
Nürnberg | Hundingstraße 11 | HL | Itellium - Adressmanagement | |
Nürnberg | Hundingstraße 11b | HU | Itellium Atos | |
Nürnberg | Kirchhoffstraße 5 | K2 | „24h/48h Service“ DHL (Optimuslogistics) | |
Nürnberg | Karl-Martell-Straße 60 | KM | Karstadt / Quelle / Neckermann-Versicherungen / Entrium Bank | |
Nürnberg | Bayernstraße 100 | KON | Sonderwarenversand | |
Nürnberg | Schoppershofstraße 80 | KS | Kundenservice – Bestelleingang | |
Nürnberg | Kunigundenstraße 71 | KU | Bausparkasse | |
Fürth | Königswarterstraße 80 | Frauenwohnheim | ehem. Villa Engelhardt | |
Fürth | Königswarterstraße 84 | KW | Controling – Revision- Recht | ehem. Frauenwohnheim, nach der Sanierung durch Quelle Wohnungen für Geschäftsleute |
Fürth | Jakobinenstraße 5 | L | Database-Management/Marketing - Marktforschung, Verwaltung der Quelle Vorstandsmitglieder, im Innenhof Elektro | |
Nürnberg | Löffelholzstraße 20 | LH | Profectis | |
Nürnberg | Thomas-Mann-Straße 50 | LW | Vorstand, Einkauf / Werbung Technik - Foto Quelle; Küchen | |
Fürth | Leyerstraße 80 | LY | Retoureneingang | |
Nürnberg | Herderstraße 7 | M | Einzelbesteller /Shops- Finanzmarketing | |
Nürnberg | Menzelhof 4 | ME | Vertrieb/ Koordination Ausland | |
Nürnberg | Fürtherstraße 205 | N | servicelogiQ, HSE, Versand, Kantine | |
Fürth | Friedrichstraße 13 | ehem. Quellekaufhaus | ||
Nürnberg | Wandererstraße 80 | N | Import, Außenhandel | |
Nürnberg | Fürther Straße 188 | NET | Netdiscount (Selgros) | |
Nürnberg | Prinzregentenufer 9 | PRU | Mercatura | |
Nürnberg | Ferdinandstraße 21 | PU | Verteilerzentrale Versand | |
Nürnberg | Fürther Straße 205 | Q | Einkaufszentrum / Möbel Quelle | |
Nürnberg | Höfener straße 65 | QS | Konzernschadensmanagement | |
Nürnberg | Wandererstraße 159 | R | Vertrieb Ausland – Kurierservice – DHL | |
Nürnberg | Hauptmarkt 1 | RH | Riedel Holding GmbH & Co. KG | |
Nürnberg | Höfenerstraße 65a | RL | Regionallager | |
Nürnberg | Fürtherstraße 205 | RQ | Reisebüro | |
Zirndorf | Im Pinderpark 7 Zirndorf | SI | Madeleine | |
Fürth | Spiegelstraße 5 | SP | Warenwirtschaft, Liegenschaftsabteilung, Importabteilung | Angestelltenwohnung |
Fürth | Lerchenstraße 83 | Wohnhaus | ehem. Schickedanz- bzw. Kießling-Villa | |
Nürnberg | Tillystraße 40 (Altbau) | TY | Einkauf / Werbung Hartwaren | |
Nürnberg | Tillystraße 40 (Neubau) | TYN | Foto, Typprüfung - Möbel/Hartwaren/Uhren | |
Fürth | Nürnberger Straße 56/58 | Verwaltung | ||
Fürth | Nürnbergerstraße 91/93/95 | V | Vorstand - Werbung-Textil – Euras - La Ola, Hauptverwaltung, Einkauf, Bemusterungsräume unter dem Dach | Sitz von Grete und Gustav Schickedanz, seit 2016 Bay. Landesamt für Statistik |
Veitsbronn | Reitweg 12 Veitsbronn | VE | Restpostenlager Foxmarkt | |
Nürnberg | Wittekindstraße 26 | W | Warenprüfung | |
Nürnberg | Wertachstraße 35 | WE | Profectis | |
Fürth | Nürnberger Straße 125/127/129 | X | Einkauf Textil -Abverkaufsmanagement, Auslandsvertrieb (Hsnr. 127), Marketing (Hsnr. 129) | |
Fürth | Geierstraße 6 | Verwaltung | ||
Fürth | Langestraße 90 | Verwaltung | ||
Fürth | Sonnenstraße 48 | Verwaltung und Lager | Vorkriegszeit | |
Fürth | Meckstraße | Großparkplatz |
Sonstiges
Bereits kurz nach der Schließung der Fa. Quelle fanden erste Treffen der ehem. Beschäftigten im privaten Rahmen statt. Diese Tradition hat sich gehalten, so dass selbst nach vielen Jahren sich eine Vielzahl von ehem. Beschäftigten regelmässig trifft. Insbesondere Marga Hetzner, ehem. Poststellen-Leiterin, hat sich zur Aufgabe gemacht, das Netzwerk der ehem. Mitarbeiter aufrecht zu erhalten und stetig zu erweitern. Gegenüber der Fürther Nachrichten gab sie im Oktober 2019 an, dass sie inzwischen Kontakt zu 530 "Ehemaligen" hat.[12] Zuletzt lud am 18. Oktober 2019 die Stadt Fürth, in Kooperation mit dem Stadtmuseum, ca. 150 ehem. Beschäftigte zu einem Treffen in das Stadtmuseum ein. Mit dabei Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung und die ehem. Betriebsrätin der Fa. Quelle - Renate Schmidt, aber auch der letzte Personalabteilungsleiter sowie Wilhelm Ammon, ehem. Vorstandsmitglied (1986-1997). Anlass der Einladung war sicherlich die kurz vorher im Stadtmuseum eröffnete Sonderausstellung "Von der Quelle-Insolvenz zum kleinen Fürther Wirtschaftswunder". Auch die Ausstellung hatte eine direkten Bezug zur Geschichte der Fa. Quelle, so fand diese genau zehn Jahre nach der Insolvenz der Fa. Quelle im Jahr 2009 statt.
Chronik
- 1895: Geburt Gustav Schickedanz
- 1911: Geburt Grete Lachner, verh. Schickedanz
- 1919: 1. Heirat Gustav Schickedanz mit Anna Zehnder
- 1919: Teilhabe an dem Fürther Geschäft "Kurzwaren en gros" von Otto Lennert
- 1922: Erste Firmengründung durch Gustav Schickedanz zu "Gustav Schickedanz Kurzwaren en gros" in der Moststraße 25
- 1927: Gründung "Versandhaus Quelle", Erstanschrift Königswarterstraße 10, ehem. Zichorienfabrik Julius Cohn, Grete Lachner beginnt ihre kaufmännische Ausbildung bei dem Versandhaus Quelle
- 1929: Übernahme der Wollmarke "Dukaten-Wolle"; Tod der 1. Ehefrau, Sohn und Vater durch einen Autounfall.
- 1932: Eintritt in die NSDAP, um sich durch die Mitgliedschaften "Vorteile" während der Arisierung zu verschaffen. Zu dieser Zeit hat das Unternehmen bereits ca. 100 Beschäftigte und über 250.000 Kunden in der Adresskartei.
- 1935: Berufung in den Stadtrat durch den NS-Oberbürgermeister Franz Jakob, mit der Zuteilung der "Aufgabe": Arisierung von Wirtschaftsunternehmen, in Abgrenzung zur Arisierung von Privatvermögen durch den ebenfalls in den Stadtrat berufenen Hans Sandreuter. Im gleichen Jahr wird das jüd. Unternehmen "Vereinigte Papierwerke A.G." durch Gustav Schicekdanz arisiert, samt den Markenname "Tempo".
- 1936: Die Zahl der Kundendatei überschreitet erstmals die Zahl der 1 Mio. Kunden.
- 1938: Nur zwei Jahre später vermeldet das Unternehmen den 2. Mio. Kunden in der Adressdatei. Der Jahresumsatz beträgt inzwischen 40 Mio. RM
- 1939: Die Übernahme der Brauerei Grüner scheitert, da Schickedanz nicht über die notwendigen liquiden Mittel verfügt, da er sich im Vorfeld durch die Arisierung anderer jüd. Unternehmen scheinbar finanziell "übernommen" hat. Gleichzeitig bricht erstmals der Umsatz durch den Beginn des Krieges ein.
- 1942: Gustav und Grete Schickedanz heiraten.
- 1943: Die gemeinsame Tochter Madeleine Schickedanz kommt auf die Welt, während wichtige Gebäude des Lager- und Versands durch Bombenangriffe der Alliierten zerstört wird, wodurch die Kundenkartei weitestgehend Opfer der Flammen wird.
- 1945: Gustav Schickedanz wird im Rahmen der US-Militärregierung "entnazifiziert" und nach einer Revision als "Mitläufer" .eingestuft. Sein bis 1949 geltendes Berufsverbot wird schließlich 1949 aufgehoben. Bereits 1949 erscheint erstmals die "Neusten Quelle Nachrichten", der Vorläufer der späteren Quelle-Kataloge.
- 1952: Nur sieben Jahre nach dem Krieg hat sich das Unternehmen wieder soweit erholt, dass es bereits wieder 1. Mio Kundenadressen besitzt. Der Jahresumsatz beläuft sich auf über 100 Mio. DM
- 1953: Das bisher bekannte "Q-Logo" wird erstmals mit der ausgestreckten Hand der Öffentlichkeit präsentiert.
- 1954: Die Stadt Fürth ehrt Gustav Schickedanz keine zehn Jahre nach dem 2. Weltkrieg mit der Goldenen Bürgermedaille, gleichzeitig beginnt der Bau des Versandzentrums an der Fürther Straße im benachbarten Nürnberg. Im gleichen Jahr erscheint erstmals der Quelle-Hauptkatalog für das Frühjahr/Sommer 1954.
- 1957: Quelle nimmt als erstes Großunternehmen ein sog. Informationssystem in Betrieb, zur Automatisierung des Versandhandels. Gleichzeitig eröffnet die Fa. Quelle ihr erstes Auslandsbüro in New York/ USA, während in Deutschland bereits über 8.000 Beschäftigte für das Unternehmen tätig sind.
- 1958: Quelle feiert sich als größtes Versandhaus Deutschlands.
- 1959: Die Stadt Fürth ernennt Gustav Schickedanz zum Ehrenbürger der Stadt Fürth.
- 1961: Der erste Sonderkatalog wird an die Kunden ausgeliefert - Foto-Quelle
- 1962: Der Erfolg des erste Sonderkatalog wird durch weitere Kataloge nachgehalten, es entstehen die Sonderkataloge Urlaubsreisen, Fertighäuser und Schmuck
- 1964: Das Versandhaus Quelle übernimmt den Konkurrenten Schöpflin mit 74,9 %, nur drei Jahre später übernimmt Quelle die restlichen Anteile des ehem. Konkurrenten. Der Name und die Marke Schöpflin bleibt bis zur Quelle-Insolvenz als eigenständige Marke erhalten.
- 1966: Nach eigenen Angaben arbeiten ca. 20.000 Mitarbeiter inzwischen weltweit im Unternehmen, der Jahresumsatz beläuft sich auf 2 Mrd. DM.
- 1968: Die Bahnhofstraße zwischen Centaurenbrunnen und Fürther Freiheit wird zu Lebzeiten nach Gustav Schickedanz umbenannt.
- 1969: Die LAC Quelle entsteht durch die Umbenennung der Leichtathletik-Abteilung des TV 1860 in "Leichtathletik Club Quelle im TV Fürth 1860 (LAC)".
- 1974: Inzwischen vermeldet das Unternehmen einen Gesamtumsatz von über sechs Milliarden DM. Weitere Spezialkataloge sind hinzugekommen: Garten-Quelle und Madeleine Mode.
- 1977: Der Unternehmensgründer Gustav Schickedanz verstirbt, die Leitung wird von Grete Schickdanz übernommen. Zusätzlich werden die Schwiegersöhne Hans und Dedi Bühler mit der Unternehmensführung betraut. Im gleichen Jahr öffnete das Quelle-Kaufhaus an der Fürther Freiheit, nachdem man sich gegen einen Standort im neu entstehendem Gänsberg entschieden hatte. Es ist das mittlerweilen 25 Kaufhaus der Firma Quelle. Weitere Sparten, die zugekauft wurden sind: Handel, Papier, Brauereien in insgesamt 37 Einzelbetrieben.
- 1978: Grete Schickedanz erhält die Goldene Bürgermedaille der Stadt Fürth
- 1979: Die erste große Wirtschaftskrise in der Firma Quelle, bedingt durch die zweite Ölkrise in Deutschland bzw. Weltweit.
- 1981: Die Stadt Fürth verleiht nun auch Grete Schickedanz die Ehrenbürgerwürde, gleichzeitig verleiht der Bundespräsident Karl Cartens ihr das Bundesverdienstkreuz mit Stern.
- 1987: Grete Schickedanz muss aufgrund einer Erkrankung die Leitung des Konzerns abgeben, bleibt aber noch im Verwaltungs- und Aufsichtsrat.
- 1989: Wirtschaftlicher Aufschwung bei der Firma Quelle, bedingt durch die Grenzöffnungen im Osten und durch die Wiedervereinigung. Millionen neue Kunden bestellen bei der Firma Quelle ihre neuen Produkte.
- 1990: Die Firma Quelle gibt den ersten gesamtdeutschen Quelle-Katalog raus und eröffnet in Weida (Thüringen) den ersten Quelle-Shop in den neuen Bundesländern.
- 1994: Grete Schickedanz verstirbt nach langer Krankheit.
- 1995: Die Firma Quelle expandiert in den Osten und stellt in Leipzig-Mockau ein neues Versandzentum fertig - das Gegenstück befindet sich in Nürnberg an der Fürther Straße. Gleichzeitig geht das Versandhaus Quelle als erster deutscher Großversender online.
- 1999: Die Quelle AG & Co KG fusioniert mit Karstadt AG zu KarstadtQuelle AG, damit haben beide Unternehmen einen Jahresumsatz von ca. 17 Mrd. Euro mit weltweit 116.000 Beschäftigten.
- 2002: Erste Umsatzeinbrüche, bedingt durch Konjunkturrückgänge, Manangementfehlentscheidungen und Investionsstaus in den Warenhäuser der ehem. Karstadt AG belasten den Umsatz.
- 2007: KarstadtQuelle wird in Arcandor AG umbenannt, die Markennamen Quelle und Karstadt bleiben allerdings erhalten.
- 2009: Arcandor AG bekommt keine Finanzmittel mehr, weder auf dem freien Markt noch vom Staat. Es folgt der Insolvenzantrag im Juni für Karstadt, Quelle und Primondo. In Fürth wird ein Sonder-Arbeitsamt eingerichtet, ausschließlich für die Vielzahl an ehem. Quelle-Beschäftigten aus dem Stadtgebiet. Der Markenname Quelle wird vom Konkurrenten "OTTO" in Hamburg aufgekauft.
Literatur
- Gregor Schöllgen: Biographie eines Revolutionärs. Gustav Schickedanz 1895 - 1977. Berlin: Berlin Verlage, 2010, 464 S.
- Regine Franzke: "Erst mal seh'n, was Quelle hat!", in: Eisenbahn in Bayern / Hrsg. Haus der Bayerischen Geschichte. - Regensburg, 2010 (Edition Bayern : Sonderheft 1), S. 34 - 39
- Spiegel, Spielzeug und Spezialpapier. Industrie- und Gewerbebetriebe im Stadtteil einst und jetzt. Erst mal sehen, was Quelle hat. In: Auf in den Süden! Geschichte der Fürther Südstadt, 2017, Sandberg Verlag, ISBN 978-930699-94-0, S. 205 - 206
Veröffentlichungen
Dies ist eine Liste von Medien rund um die Stadt Fürth, die beim Verlag "Quelle" erschienen sind.
Lokalberichterstattung
- Alexander Jungkunz: «Deutsche Waren in deutscher Quelle». Rezension zum Buch PastFinder Nürnberg von Robert Kuhn, PastFinder Verlag. In: nordbayern.de vom 11. April 2008
- dpa: Gläubiger sollen Quelle-Aus endgültig besiegeln. In: Nürnberger Nachrichten vom 11. November 2009
- Wolfgang Händel: Katastrophe nach der Quelle-Pleite blieb aus. In: Fürther Nachrichten vom 20. April 2010
- Claudia Ziob: Was blieb, als Quelle verschwand. In: Fürther Nachrichten vom 20. Oktober 2011 - online abrufbar
- Eine Reise durch die Quelle-Geschichte. In: Fürther Nachrichten - Fürther Nachrichten Fotostrecke
- Eine Reise durch das Quelle-Imperium. In: Fürther Nachrichten - Fürther Nachrichten Fotostrecke
- Johannes Alles: Schöner Wohnen statt Quelle-Katalog. In: Fürther Nachrichten vom 05. März 2012 - online abrufbar
- Markus Hack: Zehn Jahre nach der Pleite: Wie Quelle unterging. In: Fürther Nachrichten vom 19. Oktober 2019 - online abrufbar
- Birgit Heidingsfelder: Wiedersehen mit großem Hallo. In: Fürther Nachrichten vom 19. Oktober 2019, S. 33 (Druckausgabe)
Siehe auch
Weblinks
- Quelle GmbH - im Internet
- Quelle GmbH - Wikipedia
- Quelle Internetshop - im Internet
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Buch: "50 Jahre Quelle", 1977, S. 7 - 9
- ↑ Theo Reubel-Ciani: Gustav Schickedanz. Quelle, 1995, S. 114.
- ↑ PastFinder Nürnberg, Robert Kuhn (Autor), Maik Kopleck (Hrsg.), PastFinder Verlag
- ↑ Theo Reubel-Ciani: Gustav Schickedanz. Quelle, 1995, S. 118-136.
- ↑ n.n.: Hoffnungsschimmer für die Altstadt. In: Fürther Nachrichten vom 30. April 1974
- ↑ Fn: Quelle krempelt um - Nichts wird mehr so sein wie früher. In: Fürther Nachrichten am 19. Januar 1990, S. 35
- ↑ Wolfgang Müller: "Wie aus KarstadtQuelle Arcandor wird" in "Die großen Wirtschaftslügen-Raffgier mit System", ISBN 978-3-426-78165-4
- ↑ "Nachrichten aus dem Rathaus": "Oberbürgermeister von Nürnberg und Fürth fordern Regierung auf, Bürgschaft für Arcandor zu übernehmen". Pressemitteilung Nr. 513 / 26.05.2009 der Stadt Nürnberg. Online hier abrufbar
- ↑ Stefan Schultz: "Arcandor rüstet zum entscheidenden Gefecht", DER SPIEGEL / Spiegel online vom 3.06.2009, online abrufbar
- ↑ E-Mail Schriftverkehr mit dem Bürgermeister und Presseamt der Stadt Fürth vom 18. Oktober 2019 zw. Kramer und Salimi, Quelle Liste von Fr. Marga Hetzner, Poststelle
- ↑ E-Mail Schriftverkehr mit dem Bürgermeister und Presseamt der Stadt Fürth vom 18. Oktober 2019 zw. Kramer und Salimi, Liste der Quelle Immobilien von Hrn. Wilhelm Ammon, ehem. Vorstandsmitglied Quelle AG
- ↑ Birgit Heidingsfelder: Wiedersehen mit großem Hallo. In: Fürther Nachrichten vom 19. Oktober 2019, S. 33 (Druckausgabe)
Videos
Bilder
Filial-Artilleriedepot (heute Xylokastroplatz), vom Südstadtpark aus gesehen;
rechts die zu Wohnraum umgebauten Kasernen- bzw. Quelle-Gebäude, im Hintergrund das Haus Venusweg 4, April 2020Filial-Artilleriedepot (heute Xylokastroplatz), von der Sonnenstraße aus gesehen;
links die zu Wohnraum umgebauten Kasernen- bzw. Quelle-Gebäude, im Hintergrund die ehemalige Kießling-VillaFilial-Artilleriedepot (heute Xylokastroplatz), von der Sonnenstraße aus gesehen;
links die zu Wohnraum umgebauten Kasernen- bzw. Quelle-Gebäude, im Hintergrund die ehemalige Kießling-VillaBlick vom Marktplatz zu der in Renovierung befindlichen Kirche St. Michael mit den Hauptsponserfirmen OBI - NORMA - Tucher - Quelle. Anwesen vlnr. Gustavstraße 58, Gustavstraße 56 und Gustavstraße 65 im Juli 2006
Gebäude 70 u. 70 A (links) der ehemaligen W.-O.-Darby-Barracks, von Süden aus gesehen, davor verlaufen die Gleise der Kasernenbahn – (ursprünglich Teil der dort ansässigen Schickedanz-Fabrik, Standort heute ungefähr auf Höhe der Skateanlage am Rand des Südstadtparks, rechts im Hintergrund ist die Kießling-Villa zu erkennen)
Wolfgang Bühler, Träger der Goldenen Bürgermedaille der Stadt Fürth
Traueranzeige für Grete Schickedanz. Titelseite der "Fürther Heimatblätter" vom Geschichtsverein Fürth im Juli 1994
Anti-Kriegsdemo gegen den Golfkrieg im Januar 1991 auf der Fürther Freiheit, 1991
Das ehem. Quelle-Kaufhaus an der Fürther Freiheit, ca. 1990
Werbung vom Versandhaus Quelle von 1988
Pflasterabeiten am Bahnhofplatz - Foto oben die Filiale der Dresdner Bank heute Commerzbank früher stand hier die Sahlmannvilla, links das ehem. Kaufhaus Quelle, September 1985
Rückbau der Straßenbahngleise, Blick über Gabelsbergerstraße zur Fürther Freiheit
Rückbau der Straßenbahngleise, Blick von der Luisenstraße zur Gabelsbergerstraße
Neue Platanen werden gepflanzt, die Fürther Freiheit wird umgestaltet mit einer 100.000 DM Spende des Quelle-Konzerns vor dem ehem. Quelle-Kaufhaus am 2.4.1979
Neue Platanen werden gepflanzt, die Fürther Freiheit wird umgestaltet mit einer 100.000 DM Spende des Quelle-Konzerns vor dem ehem. Quelle-Kaufhaus am 2.4.1979
Historischer Briefkopf der Fa. Schickedanz von 1977
Werbung Versandhaus Quelle im Altstadtbläddla 1977 zum 50. jährigen Jubiläum
Werbung Versandhaus Quelle in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 2 1977
Inserat Personalsuche der Firma Quelle von 1970
Stellenangebote für Abiturienten vom Versandhaus Quelle in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 5 1967
Historischer Briefkopf der Fa. Schickedanz von 1964
Werbung Versandhaus Quelle in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 4 1961
zeitgenössische Werbung der Firma Schickedanz Weihnachten 1961
Werbung Versandhaus Quelle in der Schülerzeitung Die Pennalen Nr. 2 1955
Historischer Briefkopf der Fa. Schickedanz von 1952
Faschingsball, Gustav Schickedanz (Mitte) mit Grete Schickedanz (links) in den 1950er Jahren
Quelle-Faschingsball in den 50er Jahren
Betriebssportgruppe bei der Firma Quelle auf dem Gelände des heutigen Südstadtparks, ca. 1942, im Bild die Mitarbeiter der Lohnbuchhaltung
Betriebssportgruppe bei der Firma Quelle auf dem Gelände des heutigen Südstadtparks, ca. 1942, im Bild die Mitarbeiter der Lohnbuchhaltung
Betriebssportgruppe bei der Firma Quelle auf dem Gelände des heutigen Südstadtparks, ca. 1942. Im Bild die Mitarbeiter der Lohnbuchhaltung, im Hintergrund der östliche Teil der "neuen Infanteriekaserne" an der damaligen Magazinstraße
Historischer Briefkopf der Fa. Schickedanz von 1941. Abgebildet sind die betriebseigenen Gebäude und deren Standorte.
Historischer Briefkopf der Fa. Schickedanz von 1938
Tag der Arbeit 1937, die KdF-Betriebssportgruppe der Firma Schickedanz in der heutigen Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage bei einer sportlichen Vorführung
Tag der Arbeit 1937, die KdF-Betriebssportgruppe der Firma Schickedanz in der heutigen Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage bei einer sportlichen Vorführung
Tag der Arbeit 1937, die KdF-Betriebssportgruppe der Firma Schickedanz in der heutigen Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage bei einer sportlichen Vorführung
Tag der Arbeit 1937, die KdF-Betriebssportgruppe der Firma Schickedanz in der heutigen Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage bei einer sportlichen Vorführung
Tag der Arbeit 1937, die KdF-Betriebssportgruppe der Firma Schickedanz in der heutigen Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage bei einer sportlichen Vorführung
Tag der Arbeit 1937, die Firma Schickedanz führte die in der "Deutschen Arbeitsfront - DAF" voll integrierte Belegschaft des Fürther Werkes zur "Tag der Arbeit"-Feier auf die Fürther Freiheit (hier: Rückmarsch). Im Hintergrund Haus Dambacher Str. Nr. 109 und dahinter Häuserblock an der Neumannstraße erkennbar. Vorne links die Einfahrt zur Baufirma Gran
Tag der Arbeit 1937: Die KdF-Betriebssportgruppe der Fa. Schickedanz auf dem Weg zu einer sportlichen Vorführung
an der heutigen Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage (im Hintergrund Gebäude Waldstr. 49 und Häuser an der Balbiererstraße)Historischer Briefkopf der Fa. Schickedanz von 1934
Werbung Quelle "Technik Center" an der Fürther Freiheit von 1998 im "Altstadt Bläddla" Nr. 33
Bierdeckel der Brauerei Humbser