Karl Kunreuther: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 14: | Zeile 14: | ||
'''Karl Kunreuther''' (geb. 1875; gest.) war Kaufmann und Spiegel-Fabrikbesitzer in Fürth. | '''Karl Kunreuther''' (geb. 1875; gest.) war Kaufmann und Spiegel-Fabrikbesitzer in Fürth. | ||
== Leben und Wirken == | |||
Die Familie Kunreuther symbolisierte das typische Leben einer gehobenen jüdischen Mittelschicht in Fürth bis in die 1930er Jahre. Wirtschaftlich, kulturell und sozial war die Familie fest im deutschen Bürgertum verankert und spielte in der Fürther Gesellschaft eine wichtige Rolle. Der Vater von Karl Kunreuther gründete eine Spiegelmanufaktur, dessen Söhne diese weiterführten und zu einer der erfolgreichsten Spiegelfabrikfirma der 1930er in Fürth ausbauten. Die "[[Vereinigte Spiegelfabriken|Vereinigte Spiegelwerke]]" wurde von Karl Kunreuther und seinen drei Brüdern geführt. Karl Kunreuther war gleichzeitig Vorsitzender der Ortsgruppe Fürth des Centralvereins der deutschen Staatsbürger jüdischen Glauben und Leiter derer Veranstaltungen. Für Ihn und seine Brüder war es selbstverständlich am [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] als Freiwillige für ihr Vaterland an der Front mit zu dienen. Paula Kunreuther, ebenfalls aus der Familie Kunreuther, erhielt während des 1. Weltkrieges die Auszeichnung "König-Ludwig-Kreuz", eine Auszeichnung für besonders um die allgemeine Wohlfahrt des Landes Bayern bemüht Personen. | |||
Nach dem ersten Weltkrieg war Kunreuther für kurze Zeit Mitglied des Stadtrates. Er war von 1924 bis 1929 gewählter Stadtrat für die Wählergemeinschaft „Sparerverband-Demokraten-Einzelhandel“. | |||
Karl Kunreuther erkannte offenbar früher als viele seiner weitverzweigten Familie die sich politisch wie persönlich bedrohliche drohende Situation für Ihn und seine Familie und entschloß sich kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zur Emigration. Bereits im September 1934 verließen Karl Kunreuther, seine Frau und seine Söhne Deutschland. Das Haus mit Grundstück in der [[Kutzerstraße 47]] wurde von einem Anwalt verkauft, die Spiegelfirma dem Bruder [[Stefan Kunreuther]] als alleinigem Besitzer übergeben.<ref>JMF: Synagogenbau und Projekte in Fürth und Nürnberg. Online abgerufen auf judentum.net am 22. November 2020 | 0:24 Uhr - [http://www.judentum.net/kultur/landauer.htm online abrufbar]</ref> | |||
Nicht alle Mitglieder der Familie Kunreuther schafften es, dem Nationalsozialmus zu entkommen. Einige Verwandte wohnen noch heute in den Vereinigten Staaten. | |||
==Siehe auch == | ==Siehe auch == | ||
* [[Kutzerstraße 47]] | * [[Kutzerstraße 47]] | ||
==Einzelnachweise== | |||
<references /> | |||
== Bilder == | == Bilder == | ||
{{Bilder dieser Person}} | {{Bilder dieser Person}} |
Version vom 22. November 2020, 00:24 Uhr
Karl Kunreuther, Stadtrat |
- Vorname
- Karl
- Nachname
- Kunreuther
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 1875
- Beruf
- Fabrikant, Kaufmann
Adressart | VonObjekt |
---|---|
Wohnadresse | Kutzerstraße 47 |
Karl Kunreuther (geb. 1875; gest.) war Kaufmann und Spiegel-Fabrikbesitzer in Fürth.
Leben und Wirken
Die Familie Kunreuther symbolisierte das typische Leben einer gehobenen jüdischen Mittelschicht in Fürth bis in die 1930er Jahre. Wirtschaftlich, kulturell und sozial war die Familie fest im deutschen Bürgertum verankert und spielte in der Fürther Gesellschaft eine wichtige Rolle. Der Vater von Karl Kunreuther gründete eine Spiegelmanufaktur, dessen Söhne diese weiterführten und zu einer der erfolgreichsten Spiegelfabrikfirma der 1930er in Fürth ausbauten. Die "Vereinigte Spiegelwerke" wurde von Karl Kunreuther und seinen drei Brüdern geführt. Karl Kunreuther war gleichzeitig Vorsitzender der Ortsgruppe Fürth des Centralvereins der deutschen Staatsbürger jüdischen Glauben und Leiter derer Veranstaltungen. Für Ihn und seine Brüder war es selbstverständlich am Ersten Weltkrieg als Freiwillige für ihr Vaterland an der Front mit zu dienen. Paula Kunreuther, ebenfalls aus der Familie Kunreuther, erhielt während des 1. Weltkrieges die Auszeichnung "König-Ludwig-Kreuz", eine Auszeichnung für besonders um die allgemeine Wohlfahrt des Landes Bayern bemüht Personen.
Nach dem ersten Weltkrieg war Kunreuther für kurze Zeit Mitglied des Stadtrates. Er war von 1924 bis 1929 gewählter Stadtrat für die Wählergemeinschaft „Sparerverband-Demokraten-Einzelhandel“.
Karl Kunreuther erkannte offenbar früher als viele seiner weitverzweigten Familie die sich politisch wie persönlich bedrohliche drohende Situation für Ihn und seine Familie und entschloß sich kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zur Emigration. Bereits im September 1934 verließen Karl Kunreuther, seine Frau und seine Söhne Deutschland. Das Haus mit Grundstück in der Kutzerstraße 47 wurde von einem Anwalt verkauft, die Spiegelfirma dem Bruder Stefan Kunreuther als alleinigem Besitzer übergeben.[1]
Nicht alle Mitglieder der Familie Kunreuther schafften es, dem Nationalsozialmus zu entkommen. Einige Verwandte wohnen noch heute in den Vereinigten Staaten.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ JMF: Synagogenbau und Projekte in Fürth und Nürnberg. Online abgerufen auf judentum.net am 22. November 2020 | 0:24 Uhr - online abrufbar
Bilder
Karl Kunreuther, Stadtrat