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'''Julius Eduard Karl Bürklein''' (geb. [[19. März]] [[1816]] in Dinkelsbühl<ref>Kirchenbuch Dinkelsbühl, Taufen 1798–1820, S. 512</ref>; gest. [[27. Mai]] [[1871]] in Unterpeissenberg<ref name="KB-M">Kirchenbuch München-Gesamtgemeinde (ev.-luth.), Bestattungen 1867–1872, S. 340</ref>, seit 1919 [[wikipedia:Peißenberg|Peißenberg]]) war ein [[Architekt]] und vielseitig im bayerischen Raum tätig. Er war der jüngere Bruder von [[Friedrich Bürklein]], mit dem gemeinsam er heute auch als Planer und Erbauer des Fürther [[Rathaus]]es gilt. | |||
== Leben == | |||
Er war ein Sohn des Lehrers Johann Tobias Julius Bürklein (1784–1838)<ref>Kirchenbuch Dinkelsbühl, Bestattungen 1838–1878, S. 21</ref>, der sich 1812 in Dinkelsbühl mit Charlotte Frank (1792–?), der Tochter eines Bortenmachers und auch Geometers, verheiratete. Sein Vater war anfänglich in [[wikipedia:Burk|Burk]] und dann in Dinkelsbühl tätig. | Er war ein Sohn des Lehrers Johann Tobias Julius Bürklein (1784–1838)<ref>Kirchenbuch Dinkelsbühl, Bestattungen 1838–1878, S. 21</ref>, der sich 1812 in Dinkelsbühl mit Charlotte Frank (1792–?), der Tochter eines Bortenmachers und auch Geometers, verheiratete. Sein Vater war anfänglich in [[wikipedia:Burk|Burk]] und dann in Dinkelsbühl tätig. | ||
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Er vertauschte dann die Stellung im Jahre 1840, um auf dem Regierungsbaubüro von Oberbayern sich die für Baubeamte nötigen Verwaltungskenntnisse unter dem Zivilbauinspektor und Bezirksingenieur Maurer anzueignen. | Er vertauschte dann die Stellung im Jahre 1840, um auf dem Regierungsbaubüro von Oberbayern sich die für Baubeamte nötigen Verwaltungskenntnisse unter dem Zivilbauinspektor und Bezirksingenieur Maurer anzueignen. | ||
Gegen Ende des Jahres 1841 wurde er mit der permanenten Leitung des erst zur Hälfte vollendeten Baues für die General-Bergwerks- und Salinen-Administration in München unter Oberleitung des Herrn Direktors und Oberbaurates Ritter [[wikipedia:Friedrich von Gärtner|von Gärtner]] betraut. Er sei dadurch in den Stand gesetzt worden, sowohl in der praktischen Bauführung als auch beim ästhetischen Teil der Bauten unter diesem großen Meister zu bestehen. | Gegen Ende des Jahres 1841 wurde er mit der permanenten Leitung des erst zur Hälfte vollendeten Baues für die General-Bergwerks- und Salinen-Administration in München unter Oberleitung des Herrn Direktors und Oberbaurates Ritter [[wikipedia:Friedrich von Gärtner|von Gärtner]] betraut. Er sei dadurch in den Stand gesetzt worden, sowohl in der praktischen Bauführung als auch beim ästhetischen Teil der Bauten unter diesem großen Meister zu bestehen. | ||
Seine weiteren Laufbahnstationen im Staatsbaudienst waren: | |||
* um 1845: funkt. [[wikipedia:Bauconducteur|Hofbau-Kondukteur]] bei der Bauinspektion München I | |||
* April 1851: Zivilbaukondukteur, um 1856 Zivilbauingenieur bei der Regierung von Mittelfranken | |||
* Februar 1858: Baubeamter für das Zivilbaufach in Würzburg II | |||
* Februar 1861: Baubeamter an der Baubehörde Tirschenreuth unter weiterer Verwendung im Dienst der Generaldirektion der kgl. Verkehrsanstalten | |||
* Januar 1862: Betriebsingenieur beim Oberpost- und Bahnamt von Mittelfranken in Nürnberg | |||
* Januar 1869: Bezirksingenieur bei der Bauabteilung der Generaldirektion der kgl. Verkehrsanstalten München (Königlich Bayerische Staatseisenbahnen) | |||
Eduard Bürklein heiratete am 1. Oktober 1845 in München die Zolladministrationsratstochter Maria Anna Amalie Bumiller (auch Bumüller) aus München.<ref>Kirchenbuch München-Gesamtgemeinde (ev.-luth.), Trauungen 1845–1858, S. 21</ref> Bekannt sind 10 Kinder des Paares, davon verstarben 4 im Säuglingsalter. | Eduard Bürklein heiratete am 1. Oktober 1845 in München die Zolladministrationsratstochter Maria Anna Amalie Bumiller (auch Bumüller) aus München.<ref>Kirchenbuch München-Gesamtgemeinde (ev.-luth.), Trauungen 1845–1858, S. 21</ref> Bekannt sind 10 Kinder des Paares, davon verstarben 4 im Säuglingsalter. | ||
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Von Eduard Bürklein sind drei Werke als Architekt und Bezirksingenieur bekannt: die [[wikipedia:Synagoge (Heidenheim)|Synagoge]] in Heidenheim (1851/53), die Pfarrkirche in [[wikipedia:Enheim|Enheim]] (1859) und die [[wikipedia:Schranne (Weißenburg)|Schranne in Weißenburg/Bay.]] (1863). | Von Eduard Bürklein sind drei Werke als Architekt und Bezirksingenieur bekannt: die [[wikipedia:Synagoge (Heidenheim)|Synagoge]] in Heidenheim (1851/53), die Pfarrkirche in [[wikipedia:Enheim|Enheim]] (1859) und die [[wikipedia:Schranne (Weißenburg)|Schranne in Weißenburg/Bay.]] (1863). | ||
Zudem | Zudem wurde ihm nachgesagt, dass er für den Plan des Fürther Rathauses verantwortlich sei, da der erste Entwurf von ihm unterzeichnet ist. Dieser Umstand führte zum Historikerstreit über den tatsächlichen Planer und Baumeister. (Siehe hierzu den Artikel: [[Rathaus#Eduard Bürklein vs. Friedrich Bürklein|Rathaus - Eduard Bürklein vs. Friedrich Bürklein.]]) | ||
==Literatur== | ==Literatur== |
Version vom 15. April 2021, 14:57 Uhr
- Vorname
- Eduard
- Nachname
- Bürklein
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 19. März 1816
- Geburtsort
- Dinkelsbühl
- Todesdatum
- 27. Mai 1871
- Todesort
- Unterpeissenberg
- Beruf
- Architekt
- Religion
- evangelisch-lutherisch
Julius Eduard Karl Bürklein (geb. 19. März 1816 in Dinkelsbühl[1]; gest. 27. Mai 1871 in Unterpeissenberg[2], seit 1919 Peißenberg) war ein Architekt und vielseitig im bayerischen Raum tätig. Er war der jüngere Bruder von Friedrich Bürklein, mit dem gemeinsam er heute auch als Planer und Erbauer des Fürther Rathauses gilt.
Leben
Er war ein Sohn des Lehrers Johann Tobias Julius Bürklein (1784–1838)[3], der sich 1812 in Dinkelsbühl mit Charlotte Frank (1792–?), der Tochter eines Bortenmachers und auch Geometers, verheiratete. Sein Vater war anfänglich in Burk und dann in Dinkelsbühl tätig.
Über seinen Werdegang gab Eduard Bürklein selbst in seiner Bewerbung im Jahr 1843 für die vakante Stadtbauratstelle bei der Stadt Fürth, nach Ausscheiden von Georg Cappeller, folgendes an:[4]
Er, Eduard Bürklein, habe an der Akademie der bildenden Künste und an der Ludwigs-Maximilian-Universität die zum Zivilbaudienst erforderlichen Kenntnisse erworben und im Jahre 1839 das Staatsexamen für das Zivilbauwesen bestanden. Die erste Verwendung im Baufach hatte er als Praktikant unter dem Hofbauintendanten und Geheimrat Ritter von Klenze auf dem Büro der Hofbauintendanz. Er vertauschte dann die Stellung im Jahre 1840, um auf dem Regierungsbaubüro von Oberbayern sich die für Baubeamte nötigen Verwaltungskenntnisse unter dem Zivilbauinspektor und Bezirksingenieur Maurer anzueignen. Gegen Ende des Jahres 1841 wurde er mit der permanenten Leitung des erst zur Hälfte vollendeten Baues für die General-Bergwerks- und Salinen-Administration in München unter Oberleitung des Herrn Direktors und Oberbaurates Ritter von Gärtner betraut. Er sei dadurch in den Stand gesetzt worden, sowohl in der praktischen Bauführung als auch beim ästhetischen Teil der Bauten unter diesem großen Meister zu bestehen.
Seine weiteren Laufbahnstationen im Staatsbaudienst waren:
- um 1845: funkt. Hofbau-Kondukteur bei der Bauinspektion München I
- April 1851: Zivilbaukondukteur, um 1856 Zivilbauingenieur bei der Regierung von Mittelfranken
- Februar 1858: Baubeamter für das Zivilbaufach in Würzburg II
- Februar 1861: Baubeamter an der Baubehörde Tirschenreuth unter weiterer Verwendung im Dienst der Generaldirektion der kgl. Verkehrsanstalten
- Januar 1862: Betriebsingenieur beim Oberpost- und Bahnamt von Mittelfranken in Nürnberg
- Januar 1869: Bezirksingenieur bei der Bauabteilung der Generaldirektion der kgl. Verkehrsanstalten München (Königlich Bayerische Staatseisenbahnen)
Eduard Bürklein heiratete am 1. Oktober 1845 in München die Zolladministrationsratstochter Maria Anna Amalie Bumiller (auch Bumüller) aus München.[5] Bekannt sind 10 Kinder des Paares, davon verstarben 4 im Säuglingsalter.
Bürklein starb im Alter von 55 Jahren in Unterpeissenberg an einem „Herzfehler”, am 31. Mai 1871 wurde er auf dem Alten Südlichen Friedhof in München begraben.[2] Seine Witwe Maria lebte bis 1899 in München und verstarb dort im Alter von 79 Jahren.[6]
Werke
Von Eduard Bürklein sind drei Werke als Architekt und Bezirksingenieur bekannt: die Synagoge in Heidenheim (1851/53), die Pfarrkirche in Enheim (1859) und die Schranne in Weißenburg/Bay. (1863).
Zudem wurde ihm nachgesagt, dass er für den Plan des Fürther Rathauses verantwortlich sei, da der erste Entwurf von ihm unterzeichnet ist. Dieser Umstand führte zum Historikerstreit über den tatsächlichen Planer und Baumeister. (Siehe hierzu den Artikel: Rathaus - Eduard Bürklein vs. Friedrich Bürklein.)
Literatur
- Martin Schramm: Zum Erbauer des Fürther Rathaus - Eduard oder Friedrich Bürklein? In: Fürther Geschichtsblätter, 3/2018, S. 97 - 108
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Kirchenbuch Dinkelsbühl, Taufen 1798–1820, S. 512
- ↑ 2,0 2,1 Kirchenbuch München-Gesamtgemeinde (ev.-luth.), Bestattungen 1867–1872, S. 340
- ↑ Kirchenbuch Dinkelsbühl, Bestattungen 1838–1878, S. 21
- ↑ „Acten des Magistrats der Königl. Bayer. Stadt Fürth betreffend die Wahl eines technischen Baurathes in der Person des Architekten Friedr. Weltrich von Kulmbach.“, StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 62 Nr. 2
- ↑ Kirchenbuch München-Gesamtgemeinde (ev.-luth.), Trauungen 1845–1858, S. 21
- ↑ Kirchenbuch St. Bonifaz München, Bestattungen 1897–1899, Nr. 271
Bilder
Bauplan Rathaus von Eduard Bürklein, April 1837