Isaak Stamm: Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben==
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Isaak Stamm wurde am [[17. Juni]] [[1851]] als Sohn von Salomon Stamm (1808–1889) und Minna, geb. Wolf (1809–1879) in [[wikipedia:Gladenbach|Gladenbach]] in Hessen geboren. Am [[5. Mai]] [[1879]] heiratete er in Fürth Fanny Morgenstern (1860–1936), Tochter des Fürther [[Unternehmer|Unternehmers]] und [[Abgeordneter im bayerischen Landtag|Landtagsabgeordneten]] [[David Morgenstern]].<ref name="A" >''Isaak Stamm''. In: [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der Fürther Shoah-Opfer'' – [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah/opfer/opfer-s online abrufbar]</ref> Das Paar bekam insgesamt vier Kinder: die Tochter Berta Rosenau, geb. Stamm (1887–1968), sowie die drei Söhne Albert (1884–1956), Friedrich (1882–1942) und Paul Stamm (1881–1961). Am [[7. Juli]] [[1935]] starb seine Ehefrau Fanny in Fürth, sodass Isaak Stamm fortan von seiner Haushälterin Anna Muhr in seiner Wohnung [[Hindenburgstraße]] 43 gepflegt und versorgt werden musste, da seine Kinder mit den zunehmenden Repressalien des [[NSDAP|NS-Regimes]] Deutschland bereits verlassen hatten.<ref name="A"/> [[1942]] erhielt der mittlerweile 91-jährige Isaak Stamm die Einbestellung zu einer Deportation jüdischer Fürther am [[10. September]]. Um sich dieser zu entziehen nahm er sich am [[17. Juli]] [[1942]] mit einer Überdosis an Schlafmitteln das Leben.<ref name="A"/> Im Sterberegister des [[Standesamt|Standesamts Fürth]] wurde lediglich vermerkt, Isaak Stamm sei an einer Alters- und Herzschwäche im [[Jüdisches Krankenhaus|Jüdischen Krankenhaus]] verstorben.<ref>Sterbe-Register [[Standesamt|Standesamt Fürth]]; ''Isaak Stamm''. In: [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der Fürther Shoah-Opfer'' – [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah/opfer/opfer-s online abrufbar]</ref>
Isaak Stamm wurde am [[17. Juni]] [[1851]] als Sohn von Salomon Stamm (1808–1889) und Minna, geb. Wolf (1809–1879) in [[wikipedia:Gladenbach|Gladenbach]] in Hessen geboren. Am [[5. Mai]] [[1879]] heiratete er in Fürth Fanny Morgenstern (1860–1936), Tochter des Fürther [[Unternehmer|Unternehmers]] und [[Abgeordneter im bayerischen Landtag|Landtagsabgeordneten]] [[David Morgenstern]].<ref name="A" >''Isaak Stamm''. In: [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der Fürther Shoah-Opfer'' – [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah/opfer/opfer-s online]</ref> Das Paar bekam insgesamt vier Kinder: die Tochter Berta Rosenau, geb. Stamm (1887–1968), sowie die drei Söhne Albert (1884–1956), Friedrich (1882–1942) und Paul Stamm (1881–1961). Am [[7. Juli]] [[1935]] starb seine Ehefrau Fanny in Fürth, sodass Isaak Stamm fortan von seiner Haushälterin Anna Muhr in seiner Wohnung [[Hindenburgstraße]] 43 gepflegt und versorgt werden musste, da seine Kinder mit den zunehmenden Repressalien des [[NSDAP|NS-Regimes]] Deutschland bereits verlassen hatten.<ref name="A"/> [[1942]] erhielt der mittlerweile 91-jährige Isaak Stamm die Einbestellung zu einer Deportation jüdischer Fürther am [[10. September]]. Um sich dieser zu entziehen nahm er sich am [[17. Juli]] [[1942]] mit einer Überdosis an Schlafmitteln das Leben.<ref name="A"/> Im Sterberegister des [[Standesamt|Standesamts Fürth]] wurde lediglich vermerkt, Isaak Stamm sei an einer Alters- und Herzschwäche im [[Jüdisches Krankenhaus|Jüdischen Krankenhaus]] verstorben.<ref>Sterbe-Register [[Standesamt|Standesamt Fürth]]; ''Isaak Stamm''. In: [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der Fürther Shoah-Opfer'' – [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah/opfer/opfer-s online]</ref>


==Privatbank J. Stamm==
==Privatbank J. Stamm==
Bereits [[1879]] hatte Isaak Stamm als [[Kaufmann]] und [[Prokurist]] in der Zinnfolienfabrik seines Schwiegervaters [[David Morgenstern]] gearbeitet.<ref>''Stamm, Isaak'' in der Datenbank [http://www.deutsche-biographie.de Deutsche Biographie] - [http://www.deutsche-biographie.de/sfz69018.html online abrufbar]</ref> Später kaufte dieser als Einkommen für die Familie seines Schwiegersohns eine kleine Bank, die spätere Privatbank J. Stamm, deren Sitz sich am [[Bahnhofplatz 6]] befand, bevor sie etwa [[1925]] in die [[Moststraße]] 31 verlegt wurde.<ref name="A"/> Schon [[1911]] war außerdem der zweite Sohn Isaak Stamms, Friedrich Stamm, als Teilhaber mit eingestiegen. [[1934]] wurde der Sitz der Privatbank J. Stamm in das bereits seit [[1927]] bestehende Bankhaus in der Nymphenburger Straße 9 im Berliner Stadtteil Schöneberg verlegt, wo sie noch bis [[1938]] bestehen konnte, bevor Friedrich Stamm mit seiner Familie in die USA emigrierte.<ref>''Privatbank J. Stamm''. In: ''Datenbank jüdischer Gewerbebetriebe in Berlin [[1930]]-[[1945]]'' – [http://www2.hu-berlin.de/djgb/www/find?fq=Branchen%3A%22Banken+und+Versicherungen%22&sort=unternehmen&page=38&language=de_DE online abrufbar]</ref>
Bereits [[1879]] hatte Isaak Stamm als [[Kaufmann]] und [[Prokurist]] in der Zinnfolienfabrik seines Schwiegervaters [[David Morgenstern]] gearbeitet.<ref>''Stamm, Isaak'' in der Datenbank [http://www.deutsche-biographie.de Deutsche Biographie] - [http://www.deutsche-biographie.de/sfz69018.html online]</ref> Später kaufte dieser als Einkommen für die Familie seines Schwiegersohns eine kleine Bank, die spätere Privatbank J. Stamm, deren Sitz sich am [[Bahnhofplatz 6]] befand, bevor sie etwa [[1925]] in die [[Moststraße]] 31 verlegt wurde.<ref name="A"/> Schon [[1911]] war außerdem der zweite Sohn Isaak Stamms, Friedrich Stamm, als Teilhaber mit eingestiegen. [[1934]] wurde der Sitz der Privatbank J. Stamm in das bereits seit [[1927]] bestehende Bankhaus in der Nymphenburger Straße 9 im Berliner Stadtteil Schöneberg verlegt, wo sie noch bis [[1938]] bestehen konnte, bevor Friedrich Stamm mit seiner Familie in die USA emigrierte.<ref>''Privatbank J. Stamm''. In: ''Datenbank jüdischer Gewerbebetriebe in Berlin [[1930]]-[[1945]]'' – [http://www2.hu-berlin.de/djgb/www/find?fq=Branchen%3A%22Banken+und+Versicherungen%22&sort=unternehmen&page=38&language=de_DE online]</ref>


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==

Version vom 6. Januar 2024, 07:31 Uhr

Isaak Stamm (geb. 17. Juni 1851 in Gladenbach; gest. 17. Juli 1942 in Fürth) war ein Fürther Bankier, Kaufmann und Inhaber der Privatbank J. Stamm, deren Sitz sich bis 1934 in Fürth befand.

Leben

Isaak Stamm wurde am 17. Juni 1851 als Sohn von Salomon Stamm (1808–1889) und Minna, geb. Wolf (1809–1879) in Gladenbach in Hessen geboren. Am 5. Mai 1879 heiratete er in Fürth Fanny Morgenstern (1860–1936), Tochter des Fürther Unternehmers und Landtagsabgeordneten David Morgenstern.[1] Das Paar bekam insgesamt vier Kinder: die Tochter Berta Rosenau, geb. Stamm (1887–1968), sowie die drei Söhne Albert (1884–1956), Friedrich (1882–1942) und Paul Stamm (1881–1961). Am 7. Juli 1935 starb seine Ehefrau Fanny in Fürth, sodass Isaak Stamm fortan von seiner Haushälterin Anna Muhr in seiner Wohnung Hindenburgstraße 43 gepflegt und versorgt werden musste, da seine Kinder mit den zunehmenden Repressalien des NS-Regimes Deutschland bereits verlassen hatten.[1] 1942 erhielt der mittlerweile 91-jährige Isaak Stamm die Einbestellung zu einer Deportation jüdischer Fürther am 10. September. Um sich dieser zu entziehen nahm er sich am 17. Juli 1942 mit einer Überdosis an Schlafmitteln das Leben.[1] Im Sterberegister des Standesamts Fürth wurde lediglich vermerkt, Isaak Stamm sei an einer Alters- und Herzschwäche im Jüdischen Krankenhaus verstorben.[2]

Privatbank J. Stamm

Bereits 1879 hatte Isaak Stamm als Kaufmann und Prokurist in der Zinnfolienfabrik seines Schwiegervaters David Morgenstern gearbeitet.[3] Später kaufte dieser als Einkommen für die Familie seines Schwiegersohns eine kleine Bank, die spätere Privatbank J. Stamm, deren Sitz sich am Bahnhofplatz 6 befand, bevor sie etwa 1925 in die Moststraße 31 verlegt wurde.[1] Schon 1911 war außerdem der zweite Sohn Isaak Stamms, Friedrich Stamm, als Teilhaber mit eingestiegen. 1934 wurde der Sitz der Privatbank J. Stamm in das bereits seit 1927 bestehende Bankhaus in der Nymphenburger Straße 9 im Berliner Stadtteil Schöneberg verlegt, wo sie noch bis 1938 bestehen konnte, bevor Friedrich Stamm mit seiner Familie in die USA emigrierte.[4]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Isaak Stamm. In: Gisela Naomi Blume: Memorbuch der Fürther Shoah-Opferonline
  2. Sterbe-Register Standesamt Fürth; Isaak Stamm. In: Gisela Naomi Blume: Memorbuch der Fürther Shoah-Opferonline
  3. Stamm, Isaak in der Datenbank Deutsche Biographie - online
  4. Privatbank J. Stamm. In: Datenbank jüdischer Gewerbebetriebe in Berlin 1930-1945online

Siehe auch