Hardenberg-Gymnasium: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 24: | Zeile 24: | ||
|} | |} | ||
Das '''Hardenberg-Gymnasium''', vormals Königliche Oberrealschule Fürth, wurde 1966 nach dem Fürsten [[Karl August von Hardenberg]] | Das '''Hardenberg-Gymnasium''', vormals Königliche Oberrealschule Fürth, wurde 1966 auf Vorschlag des Elternbeirats nach dem Fürsten [[Karl August von Hardenberg]] benannt und ist seitdem auch unter dem Kürzel HGF bekannt. Zur Bauzeit gab es die [[Südstadt]] noch nicht, die Schule wurde zeitgleich und direkt neben die [[Kirche St. Heinrich und Kunigunde|Heinrichskirche]] "auf die Grüne Wiese" gebaut. | ||
==Beschreibung des Baudenkmals== | ==Beschreibung des Baudenkmals== | ||
Zeile 50: | Zeile 50: | ||
Am [[16. November]] [[1833]] wurde die im ersten Stock des Gasthauses [[Zum roten Roß]] untergebrachte ''[[Königliche Landwirthschafts- und Gewerbsschule]]'' eingeweiht. Elf Jahre später folgte der Umzug in einen Flügel des Schulhauses am Kirchenplatz. | Am [[16. November]] [[1833]] wurde die im ersten Stock des Gasthauses [[Zum roten Roß]] untergebrachte ''[[Königliche Landwirthschafts- und Gewerbsschule]]'' eingeweiht. Elf Jahre später folgte der Umzug in einen Flügel des Schulhauses am Kirchenplatz. | ||
[[1845]] übernahm [[Johann Kaspar Beeg]] die Schulleitung, im selben Jahr konnten in der ''Schule für Gesellen und Lehrlinge'' erstmals 609 Schüler in Physik, Chemie, Technologie und dem Metallformen unterrichtet werden. Hierzu wurden neun Stunden am Sonntag und vier Stunden am Montagabend erteilt<ref name="Fischer">[[Walter Fischer]]: "Die Fürther Arbeiterbewegung von ihren Anfängen bis 1870", S. 34</ref> | [[1845]] übernahm [[Johann Kaspar Beeg]] die Schulleitung, im selben Jahr konnten in der ''Schule für Gesellen und Lehrlinge'' erstmals 609 Schüler in Physik, Chemie, Technologie und dem Metallformen unterrichtet werden. Hierzu wurden neun Stunden am Sonntag und vier Stunden am Montagabend erteilt.<ref name="Fischer">[[Walter Fischer]]: "Die Fürther Arbeiterbewegung von ihren Anfängen bis 1870", S. 34</ref> [[1849]] erhob man die Schule zur "Königlichen Gewerbe- und Handelsschule". Als in ganz Bayern nach einem einheitlichen Lehrplan unterrichtet wurde, fand man [[1864]] einen neuen Namen: "Königliche Gewerbeschule". Ihr wurde [[1873]] eine Handelsabteilung angegliedert, was sich seit [[1877]] wiederum durch eine Namensänderung ausdrückte: "Königliche Realschule mit Handelsabteilung". | ||
1864 zog die Schule in die Schule an der [[Blumenstraße]] um, später in die [[Hirschenstraße]] (ab 1879), bis sie [[1912]] in das heutige Schulgebäude an der Kaiserstraße einziehen konnte. Zur Oberrealschule erweiterte man die 6-klassige Realschule [[1920]], wodurch nunmehr Schüler bis zum Abitur geführt werden konnten. Seit [[1966]] trägt die ehemalige Oberrealschule an der Kaiserstraße, kurz OR genannt, den Namen Hardenberg-Gymnasium. | 1864 zog die Schule in die Schule an der [[Blumenstraße]] um, später in die [[Hirschenstraße]] (ab 1879), bis sie [[1912]] in das heutige Schulgebäude an der Kaiserstraße einziehen konnte. Zur Oberrealschule erweiterte man die 6-klassige Realschule [[1920]], wodurch nunmehr Schüler bis zum Abitur geführt werden konnten. Seit [[1966]] trägt die ehemalige Oberrealschule an der Kaiserstraße, kurz OR genannt, den Namen Hardenberg-Gymnasium. |
Version vom 9. Juli 2016, 16:50 Uhr
Hardenberg-Gymnasium | |
---|---|
Anschrift: | Kaiserstraße 92 |
Telefon | (0911) 95 09 99-0 |
Erbaut: | 1911 bis 1912 (heutiges Haus) |
Erweiterungen: | 1920 und 2006 bis 2007 |
Baustil: | Historismus |
Architekt: | Stadtbaurat Otto Holzer |
und Josef Zizler (Turnhalle) | |
Besonderheiten: | schlossähnliche Grundform incl. Turm |
Schulleiter: | Dr. Dietmar Jungkunz |
Schüler: |
Das Hardenberg-Gymnasium, vormals Königliche Oberrealschule Fürth, wurde 1966 auf Vorschlag des Elternbeirats nach dem Fürsten Karl August von Hardenberg benannt und ist seitdem auch unter dem Kürzel HGF bekannt. Zur Bauzeit gab es die Südstadt noch nicht, die Schule wurde zeitgleich und direkt neben die Heinrichskirche "auf die Grüne Wiese" gebaut.
Beschreibung des Baudenkmals
Viereinhalbgeschossiger, symmetrischer Walmdachbau mit Sandstein- und Putzfassade, kupferverkleidetem Turmaufsatz und schmälerem Mittelteil mit konvexem Risalit und Portalvorbau an der Nordseite und Säulenarkaden an der Südseite, historisierend, von Otto Holzer, bez. 1912.
Schulgeschichte
Am 16. November 1833 wurde die im ersten Stock des Gasthauses Zum roten Roß untergebrachte Königliche Landwirthschafts- und Gewerbsschule eingeweiht. Elf Jahre später folgte der Umzug in einen Flügel des Schulhauses am Kirchenplatz.
1845 übernahm Johann Kaspar Beeg die Schulleitung, im selben Jahr konnten in der Schule für Gesellen und Lehrlinge erstmals 609 Schüler in Physik, Chemie, Technologie und dem Metallformen unterrichtet werden. Hierzu wurden neun Stunden am Sonntag und vier Stunden am Montagabend erteilt.[1] 1849 erhob man die Schule zur "Königlichen Gewerbe- und Handelsschule". Als in ganz Bayern nach einem einheitlichen Lehrplan unterrichtet wurde, fand man 1864 einen neuen Namen: "Königliche Gewerbeschule". Ihr wurde 1873 eine Handelsabteilung angegliedert, was sich seit 1877 wiederum durch eine Namensänderung ausdrückte: "Königliche Realschule mit Handelsabteilung".
1864 zog die Schule in die Schule an der Blumenstraße um, später in die Hirschenstraße (ab 1879), bis sie 1912 in das heutige Schulgebäude an der Kaiserstraße einziehen konnte. Zur Oberrealschule erweiterte man die 6-klassige Realschule 1920, wodurch nunmehr Schüler bis zum Abitur geführt werden konnten. Seit 1966 trägt die ehemalige Oberrealschule an der Kaiserstraße, kurz OR genannt, den Namen Hardenberg-Gymnasium.
Das „Fürther Modell“
Über die Grenzen Fürths und Bayerns hinaus wurde die Schule als Modellschule bekannt durch das Kern-Kurs-System, das „Fürther Modell“ als Vorläufer des derzeit im Zuge der G8-Einführung auslaufenden Kollegstufenmodells.
Dependancen Oberasbach und Langenzenn
Seit dem Zweiten Weltkrieg überstieg das Schüleraufkommen die Kapazitäten im Gebäude an der Kaiserstraße dreimal deutlich: In den 1980er Jahren versuchte man der ersten und zweiten Welle jeweils damit zu begegnen, in den Orten Oberasbach und Langenzenn, aus denen zahlreiche Schüler kamen, Container aufzustellen und darin zu unterrichten. In Oberasbach folgte aus dieser Zweigstelle die Gründung des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums, und 1984 wurde aus der Langenzenner Zweigstelle des Hardenberg-Gymnasiums das Wolfgang-Borchert-Gymnasium gegründet. Der dritten Welle zu Beginn des 21. Jahrhunderts begegnete man erstmals wieder mit einem Neubau am Hauptsitz in Fürth, der 2007 fertiggestellt wurde.
Schulleiter
- seit 2010: Dr. Dietmar Jungkunz (vorher: Gymnasium Roth)
- 2000-2010: Hans-Georg Kleinow (vorher: Pirckheimer-Gymnasium Nürnberg)
- Unbekannt: Dr. Hildebrandt
- Unbekannt: Dr. Jäger
- Ab 1954 Dr. Albert Riemann
- 1951-1954 Dr. Andreas Scharrer
- 1945-1951 Dr. Hans Cramer
- 1944-1945 OStR. Krämer
- 1937-1944 Dr. Hans Cramer
- 1933-1937 Gottfried Hauser
- 1918-1933 Sebastian Roedel
- 1909-1918 Dr. Georg Zwanziger
- 1894-1909 Dr. Heinrich Langhans
- 1873-1894 Joh. Phil. Gottlieb Brunotte
- 1868-1873 Karl Auer
- 1865-1868 Dr. Heinrich Brentano
- 1864-1865 Dr. J. Bernheim
- 1845-1864 Dr. Johann Kaspar Beeg
- 1833-1845 Dr. Paul Valentin
Bekannte Lehrer
- Ernst-Ludwig Vogel, Künstler und Heimatforscher
- German Hacker, Bürgermeister von Herzogenaurach
- Dieter Hofmann (geb. 1940, gest. 2004), Zirndorf, StD, tätig am HGF von 1967-2000, Griechisch, Latein, Geschichte, war Vertrauensmann der Schwerbehinderten für die Gymnasien in Mittelfranken
- Herbert Maas (geb. 1928), Mundartforscher, „Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch“
- Helmut Haberkamm, Anglist, Germanist, Schriftsteller und Mundartautor
- Helmut Mahr, Historiker und Autor
- Manfred Mümmler, Gymnasiallehrer und Sachbuchautor
Bekannte Schüler
sowohl kgl. Realschule, staatliche Oberrealschule als auch Hardenberg-Gymnasium
- Dr. Ludwig Erhard, Bundeskanzler
- Hans Geismann, Brauereidirektor
- Walter Gerstung, Maler
- Horst Faigle (geb. 1966), Diplom-Musikpädagoge, Instrumentallehrer, Schlagzeuger, Marimbaphonist, Arrangeur und Komponist
- Siegfried Kett (geb. 1939 in Fürth), Pädagoge, von 1977 bis 1985 Leiter des Amtes für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg, von 1985 bis 1990 Leiter des Kulturwesens in Nürnberg und von 1992 bis 2002 Leiter des Bildungszentrums Nürnberg
- Jakob Wassermann, Schriftsteller
- Henry Kissinger, US-Außenminister
- Claudia Porwik, Tennisspielerin
- Dr. Gustav Schickedanz, Unternehmer
- Günther Stössel, Liedermacher, Heimatschriftsteller, Mundartdichter und Kabarettist
- Manfred Roth, Unternehmer
- Dr. Rudi Richter, CSU-Politiker, Mitglied des Bayerischen Landtags a.D.
- Otto Seeling, Industrieller und Erstinhaber der Goldenen Bürgermedaille der Stadt Fürth
- Max Schönmüller, Schriftsteller
- Georg Stolz, Kirchenbaumeister von St. Lorenz in Nürnberg
- Horst Arnold, Landtagsabgeordneter und Anwalt
- Siegfried Balleis, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen
- Peter Dürschinger, Architekt
- Dr. Alexander Mayer, Stadtheimatpfleger
- Ludwig Waldmann, Physiker
- Wilhelm Wenning, Ex-Oberbürgermeister und Regierungspräsident von Oberfranken
- Edgar Prib, Fußballspieler
Das Schulleben
Am HGF gibt es unterschiedliche Schülerengagements:
- SMV (Schülermitverwaltung)
- Tutoren, kümmern sich jedes Jahr um die 5-Klässler, planen Ausflüge und Aktionen und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung.
- Soziales Engagement: organisiert Aktionen, um Spenden für Bedürftige zu sammeln und um Menschen in Rahmen ihrer Engagements eine Freude zu machen (Weihnachtstruckeraktion, Faschingsparty)
- Medienscouts: haben sich zur Aufgabe gemacht, jungen Schüler Wissen über Medien, vor allem in Bezug auf soziale Netzwerke, zu vermitteln.
- Streitschlichter: nachdem ein Team aus Schülern und zwei Lehrern an einer zweitätigen Ausbildung in psychologischen Gesprächsstrategien teilgenommen haben, regeln sie Streitigkeiten so, dass die Parteien den Streit selbst so lösen, sodass sie damit leben können.
- Technikteam: besteht aus den Mitgliedern des P-Seminars Veranstaltungstechnik und interessierten Schülern ab der 7. Klasse. Sie übernehmen die technische Betreuung bei allen Schulveranstaltungen
Schulfahrten
In den verschiedenen Jahrgangstufen werden diverse Klassenfahrten unternommen:
- 6. Klasse: einwöchiges Schullandheim
- 7. Klasse: einwöchiges Skilager
- 8. Klasse: einwöchige Aktivwoche
- 10. Klasse: Berlinfahrt
- 11./12. Klasse: Studienfahrt
Außerhalb der Klassenfahrten findet in jedem Schulhalbjahr ein Wandertag statt.
Nachmittagsbetreuung der offenen Ganztagesschule
Seit 2011 wird eine Nachmittagsbetreuung im Anschluss an den Vormittagsunterricht von Montag-Donnerstag bis 16:30 Uhr angeboten. Geleitet wird dies von pädagogisch geschulten Fachkräften. Nach dem Mittagessen in der Mensa, folgt die Hausaufhabenbetreuung. Am Nachmittag gibt es das Angebot der sinnvollen Freizeitgestaltung. Das ganze Angebot ist grundsätzlich kostenlos.
Mittelstufe Plus
Das HGF wurde, unter 46 anderen bayerischen Gymnasien, vom Staatsministerium und den Ministeriumsbeauftragten, als Pilotschule ausgewählt. Die Mittelstufe Plus wird in einem Rahmen von 2 Jahren geprobt. Die Schüler haben für die Lerninhalte der 8-10 Jahrgangstufe 4 Jahre Zeit, was die Unterrichtsstundenanzahl pro Woche senkt und das Lernen erleichtern soll.
Literatur
- Heinrich Danschacher: Geschichte des realistischen Schulwesens in Fürth. Eine Festgabe zum 100jährigen Jubiläum der Oberrealschule Fürth. Fürth i. B.: Schmittnersche Buchhandlung, 1933, IV, 135 S.
- Oberrealschule Fürth Bayern: Jahresbericht / Oberrealschule Fürth i.B. über das Schuljahr .... Fürth, div. Jahrgänge
- Bruno Opel (Hrsg.): 125 Jahre Oberrealschule Fürth 1833-1958. Festschrift. Fürth: Druckerei Dörfler, 1958, 89 S.
- Hardenberg-Gymnasium: Jahresbericht ... / Hardenberg-Gymnasium Fürth, Naturwissenschaftlich-Technologisches, Sprachliches und Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Gymnasium mit Wirtschaftswissenschaftlichem Profil. Fürth: Hardenberg-Gymnasium, div. Jahrgänge
- Hardenberg-Gymnasium. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 165
- 150 Jahre Hardenberg-Gymnasium Fürth. Festschrift und Jahresbericht, Fürth, 1983, 240 S.
- Hermann Ott: Vom Altstadthaus zum Repräsentationsbau an der Kaiserstraße. Die wechselnden Domizile des Hardenberg-Gymnasiums und die Stadtentwicklung. In: Fürther Heimatblätter, 1983/4, S.113 - 129
Lokalberichterstattung
- Fest des Erinnerns und der ernsten Besinnung. In: Fürther Nachrichten vom 14. Juli 1958
- Vor 50 Jahren zog Realschule um. In: Fürther Nachrichten vom 4. Oktober 1962
- Hans von Draminski: Freiraum für das Hardenberg-Gymnasium. In: Fürther Nachrichten vom 27. April 2010 - online abrufbar
- Binder, Marc: Aufgebrezelt zum Sommerfest - Hardenberg-Gymnasium in der Südstadt ist für 1,6 Millionen Euro modernisiert in: Fürther Nachrichten vom 14.7.2011 online abrufbar
- hbi: Trinkbrunnen für die Schüler. Seit 100 Jahren gibt es das Hardenberg-Gymnasium in der Kaiserstraße, in: Fürther Nachrichten vom 28.6.2012 online abrufbar
Siehe auch
- Karl August von Hardenberg
- Dr.-Langhans-Anlage
- Grundschule Frauenstraße
- Helene-Lange-Gymnasium
- Heinrich-Schliemann-Gymnasium
- Absolvia (Abiturientenvereinigung)
- Alemannia (Abiturientenvereinigung)
- Germania (Abiturientenvereinigung)
- Königliche Landwirthschafts- und Gewerbsschule
Einzelnachweise
- ↑ Walter Fischer: "Die Fürther Arbeiterbewegung von ihren Anfängen bis 1870", S. 34
Weblinks
- Offizielle Webseite
- Förderverein - Foerderverein-HGF.de
- Das Hardenberg-Gymnasium in der Wikipedia
- Seite der Stadt Fürth zum HGF