Schulhof: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki

Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
Der '''Schulhof''' war eine kleine Seitengasse zwischen der [[Königstraße]] und der [[Mohrenstraße]]. Im Zuge der [[Flächensanierung]] wurde das Areal völlig verändert und überbaut.  
Der jüdische '''Schulhof''' - Israelitischer Schulhof in Fürth war das Gemeindezentrum der altehrwürdigen [[Fiorda|Jüdischen Gemeinde Fürth]].


Die ursprüngliche Bezeichnung war [[Fiorda|Israelitischer Schulhof]], die Umbenennung erfolgte am [[14. Mai]] [[1889]].
Schulhof hieß er da die jiddisch Bezeichnung der [[Synagoge]], "Schul" ist, hebräisch "Beth ha knesset" - "Haus der Vesammlung".
Die "Schul" ist Bet- und Gotteshaus, Lehr- und Versammlunghaus.


Nach dem November-Pogrom [[1938]] war in ihrem Bereich eine große Freifläche, da der "Schulhof" abgebrannt und abgerissen war.
Der Schulhof entstand ab [[1617]] mit dem Bau der ersten Synagoge, die später sogenannte Altschul, der Hauptsynagoge und Lehrstätte des Oberrabbiner. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus das jüdische Gemeindezentrum mit allem was zum jüdisch Sein gehört.


Im Schulhof gab es zu der "Altschul" von 1617, da die Gemeinde schnell weiter wuchs die "Neuschul" von [[1697]] und die privaten Stiftungen "[[Talmudschule|Klausschul]]" von [[1708]] und die "Mannheimer Schul" von [[1896]].
Im Schulhof waren neben den Synagogen desweiteren noch Gemeindekanzlei mit Bibliothek, Rabbinerwohnung, Hausmeisterwohnung, Scharre (Schächterei) und Mikwe (Ritualbad).
Der Schulhof erstreckte sich von der [[Königstraße]] zur [[Mohrenstraße]] und wurde an beiden Seiten mit Toren begrenzt, die nur Nachts verschlossen wurden.
Die Seitengasse die über den Schulhof zwischen der [[Königstraße]] und der [[Mohrenstraße]] führte, nannte man deshalb auch '''Israelitischer Schulhof''', die Umbenennung erfolgte am [[14. Mai]] [[1889]].   
Nach dem November-Pogrom von [[1938]] war im Bereich des Schulhof eine große Freifläche geschaffen, da der "Schulhof" abgebrannt und abgerissen worden war.
Die Jüdische Gemeinde Fürth wurde enteignet und mußte für die Enteignung noch zahlen, das Grundstück fiel an die Stadt Fürth. Nach dem Krieg wurde die Gemeinde "Entschädigt".
Im Zuge der [[Flächensanierung]] wurde das Areal völlig verändert und überbaut.
Heute erinnert daran nur noch, seit [[1986]] das [[Synagogendenkmal]] in der [[Geleitgasse]], am westlichen Rand des früheren Schulhof an dieses Zentrum der Jüdischen Kultur und Glaubens in Fürth.
Seit [[2007]] erinnert auch in der [[Königstraße]] gegenüber des ehemaligen Eingangs die Tafel 7 - Ehemaliger Eingang zum israelitischen Schulhof, der [[Fürther Jubiläumsmeile]] des [[Geschichtsverein Fürth|Geschichtsvereins]] an diesen untergegangen bedeutenden historischen Ort in der Fürther Geschichte.
[[Kategorie: Fiorda]]
[[Kategorie: Plätze,Straßen,Anlagen (ehemals)]]
[[Kategorie: Plätze,Straßen,Anlagen (ehemals)]]
[[Kategorie: Innenstadt]]
[[Kategorie: Innenstadt]]

Version vom 31. März 2009, 21:38 Uhr

Der jüdische Schulhof - Israelitischer Schulhof in Fürth war das Gemeindezentrum der altehrwürdigen Jüdischen Gemeinde Fürth.

Schulhof hieß er da die jiddisch Bezeichnung der Synagoge, "Schul" ist, hebräisch "Beth ha knesset" - "Haus der Vesammlung". Die "Schul" ist Bet- und Gotteshaus, Lehr- und Versammlunghaus.

Der Schulhof entstand ab 1617 mit dem Bau der ersten Synagoge, die später sogenannte Altschul, der Hauptsynagoge und Lehrstätte des Oberrabbiner. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus das jüdische Gemeindezentrum mit allem was zum jüdisch Sein gehört.

Im Schulhof gab es zu der "Altschul" von 1617, da die Gemeinde schnell weiter wuchs die "Neuschul" von 1697 und die privaten Stiftungen "Klausschul" von 1708 und die "Mannheimer Schul" von 1896.

Im Schulhof waren neben den Synagogen desweiteren noch Gemeindekanzlei mit Bibliothek, Rabbinerwohnung, Hausmeisterwohnung, Scharre (Schächterei) und Mikwe (Ritualbad).

Der Schulhof erstreckte sich von der Königstraße zur Mohrenstraße und wurde an beiden Seiten mit Toren begrenzt, die nur Nachts verschlossen wurden.

Die Seitengasse die über den Schulhof zwischen der Königstraße und der Mohrenstraße führte, nannte man deshalb auch Israelitischer Schulhof, die Umbenennung erfolgte am 14. Mai 1889.

Nach dem November-Pogrom von 1938 war im Bereich des Schulhof eine große Freifläche geschaffen, da der "Schulhof" abgebrannt und abgerissen worden war.

Die Jüdische Gemeinde Fürth wurde enteignet und mußte für die Enteignung noch zahlen, das Grundstück fiel an die Stadt Fürth. Nach dem Krieg wurde die Gemeinde "Entschädigt".

Im Zuge der Flächensanierung wurde das Areal völlig verändert und überbaut.

Heute erinnert daran nur noch, seit 1986 das Synagogendenkmal in der Geleitgasse, am westlichen Rand des früheren Schulhof an dieses Zentrum der Jüdischen Kultur und Glaubens in Fürth.

Seit 2007 erinnert auch in der Königstraße gegenüber des ehemaligen Eingangs die Tafel 7 - Ehemaliger Eingang zum israelitischen Schulhof, der Fürther Jubiläumsmeile des Geschichtsvereins an diesen untergegangen bedeutenden historischen Ort in der Fürther Geschichte.