Hans Bornkessel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. April 2018, 19:39 Uhr
Hans Bornkessel ca. 1955, Oberbürgermeister von 1946 - 1964 |
- Namenszusatz
- Dr.
- Vorname
- Hans
- Nachname
- Bornkessel
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 26. April 1892
- Geburtsort
- München
- Todesdatum
- 15. September 1977
- Todesort
- Garmisch-Partenkirchen
- Beruf
- Jurist, Politiker, Rechtsrat, Antifaschist
- Partei
- SPD
Funktion | FunktionVon | FunktionBis |
---|---|---|
Berufsmäßiger Stadtrat | 1 Januar 1931 | 31 Januar 1934 |
Oberbürgermeister | 19 März 1946 | 1964 |
Auszeichnung | VerleihungAm | AuszeichnungBemerkung |
---|---|---|
Bayerischer Verdienstorden | 3 Juli 1959 | |
Bundesverdienstkreuz | 1957 19 März 1957 | Großes Verdienstkreuz mit Stern |
Ehrenzeichen des Roten Kreuz | 15 Juli 1957 | |
Goldene Bürgermedaille | 30 April 1964 | |
Steckkreuz des. Bayer. Staates | 29 Mai 1962 | Verleihung durch das Bay. Rote Kreuz |
Straßenbenennung | 3 Mai 1980 |
Dr. Hans Bornkessel (geb. 26. April 1892 in München; gest. 15. September 1977 in Garmisch-Partenkirchen) war ein Jurist, SPD-Politiker und von 1946 bis 1964 der erste frei gewählte Oberbürgermeister Fürths nach dem Zweiten Weltkrieg.
Leben
Vor dem Krieg studierter Jurist und Bezirksamtmann in Berneck und Schwabach, schließlich seit 1929 Rechtsrat in Fürth, wurde Bornkessel als entschiedener Gegner der Nationalsozialisten 1933 beurlaubt und 1934 zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Daraufhin versuchte Bornkessel sich als Jurist in der Privat-Wirtschaft "über Wasser" zu halten. 1940 wurde er abermals von den Nationalsozialisten angegangen und verbrachte mehrere Wochen im Polizeigefängnis Berlin-Alexanderplatz in "Schutzhaft". Am 20. Januar 1940 verschleppte man ihn von dort in das KZ Sachsenhausen, aus dem er am 27. August 1940 wieder entlassen wurde. Nach dem Einmarsch der sowjetischen Streitkräfte in Brandenburg wurde Bornkessel zunächst zum Landrat in Eberswalde ernannt.
Sein ehemaliger Amtskollege in Fürth und aktuell "notgedrungen" amtierender Oberbürgermeister Johann Schmidt erinnerte sich Ende 1945 in der Frage der Nachfolge an Bornkessel und konnte sich trotz einiger Bedenken durchsetzen, Bornkessel als seinen Nachfolger zu etablieren. Die Entscheidung für Bornkessel war nicht unumstritten, da Bornkessel zwar als hervorragender Verwaltungsjurist bekannt war, aber gleichzeitig die SPD ihm skeptisch gegenüber stand, da er doch den Ruf hatte "recht selbstherrlich und eigenwillig - auch gegen die Interessen der eigenen Partei - gehandelt zu haben. Nicht immer hatten sich seine Vorstellungen mit denen der Partei gedeckt". Womit niemand in Fürth gerechnet hatte war der Umstand, wie schwierig sich eine Übersiedlung aus der sowjetischen Besatzungszone in die amerikanische Zone gestalten würde. Trotz der Bemühungen der amerikanischen Militärregierung musste Bornkessel auf gepackten Koffern bis zum 25. Februar 1946 warten. An diesem Tag bekam Bornkessel die lang ersehnte Genehmigung und telegraphierte an die Stadt Fürth: "Ankomme Fuerth heute Mitternacht."
Am 19. März 1946 wurde er als Oberbürgermeister in Fürth eingesetzt, der neue Stadtrat wählte ihn am 6. Juni 1946. 1947 wurde er in den bayerischen Senat berufen, im Bayerischen Städteverband, im Rundfunk-Verwaltungsrat und im Deutschen Städtetag war Dr. Bornkessel ebenfalls aktiv. Abermals am 30. Juni 1948 durch den Stadtrat als Oberbürgermeister bestätigt, stellte er sich am 30. Mai 1952 erstmals dem Votum der Bürgerschaft, die ihn auch am 23. März 1958 mit 98,2 % der Stimmen wiederwählte: Bis heute Rekord der Stadtgeschichte. Seine Amtszeit endete am 30. April 1964.
Ehrungen
- 30. April 1964: Goldene Bürgermedaille der Stadt Fürth, durch Beschluss der Stadt Fürth am 16. April 1964
- Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern
- Bayerischer Verdienstorden
- 2. Mai 1980: Hans-Bornkessel-Straße, Südstadt
Veröffentlichungen
- Der verantwortliche Redakteur und seine Haftung nach den §§ 20, 21 RPG. vom 7. Mai 1874. Ein Beitrag zur Neugestaltung des Preßstrafrechts. Universität Würzburg, Rechts- und staatswiss. Dissertation, 1920, 79 S. [In Maschinenschrift] [Auszug nicht gedruckt]
- Organisation und Akquisition. Ein Beitrag zur Frage der bestmöglichen Gestaltung des Außendienstes von Lebensversicherungs-Unternehmungen. München: Vitalis-Verlag, 1937, 61 S.
Dies ist eine Liste von Medien rund um die Stadt Fürth, die von "Hans Bornkessel" erstellt wurden.
Untertitel | Erscheinungsjahr | Autor | Verlag | Genre | Ausführung | Seitenzahl | ISBN-Nr | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stadt Fürth (Buch) | 1962 | Adolf Schwammberger Hans Bornkessel Kurt Scherzer U. A. | Bayerland Verlag e. V., München | Stadtgeschichte Wirtschaft und Technik (Lektüre) | 50 |
Literatur
- Bornkessel, Dr. Hans, Oberbürgermeister. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 64 f.
Einzelnachweise
- Manfred Mümmler: Ringen um Profil - Stadtführung gestaltet sich problematisch. In: Fürther Nachrichten vom 4./5. November 1995
Siehe auch
Weblinks
- Liste der (Ober-)Bürgermeister der Stadt Fürth - Wikipedia
Vorgänger/in Hans Schmidt (komm.) |
1. Bürgermeister 1946 - 1964 |
Nachfolger/in |
Bilder
Hans Bornkessel, Oberbürgermeister 1946 - 1964; Porträt im Fürther Rathaus
v.l.n.r.: Rednitzstraße 14, 12 und 10, rechte Straßenseite: 9 und 11
Personen: v.l.n.r.: Senator Jean Mandel, Oberbürgermeister Andreas Urschlechter (Nürnberg), Oberbürgermeister Hans Bornkessel, Baureferent Friedrich Hirsch; im Hintergrund zwischen Mandel und Urschlechter Regierungspräsident Burkhardt. Rechts ein VW T1 der Firma Johann Hitz Wäscherei. Foto um 1960.Hans Bornkessel ca. 1955, Oberbürgermeister von 1946 - 1964
Unterschrift von OB Hans Bornkessel und Dienstsiegel vom 29.7.1954
Gästegeschenk Bildband der Stadt Fürth von 1950 Leinen mit Golddruck über 40 Seiten mit zahlreichen s/w Fotos Fürther Sehenswürdigkeiten. Aufgelegt unter OB Hans Bornkessel mit Vorwort und Geschichte der Stadt in Deutsch und englisch. Übergeben als Geschenk für eine französische Jugendaustausch Besuchsgruppe aus Colombes vom 29. Juli 1954.