Andreas Schmalz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Andreas Schmalz''' (geb. [[1847]], gest. [[1927]]), genannt »der '''Schmalz'''«, war ein sog. [[Fürther Original]]. Tagsüber stellte er in [[Burgfarrnbach]] Spielwaren her und abends sang er meist in den umliegenden Wirtshäusern. Nicht nur wegen seines Namens, sondern auch wegen des Vortrages seiner Lieder mit Inbrunst und viel "''Schmalz''", erhielt er im Volksmund den Spitznamen.
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Version vom 30. Januar 2022, 23:30 Uhr

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Fürther Original: Andreas Schmalz

Andreas Schmalz (geb. 1847, gest. 1927), genannt »der Schmalz«, war ein sog. Fürther Original. Tagsüber stellte er in Burgfarrnbach Spielwaren her und abends sang er meist in den umliegenden Wirtshäusern. Nicht nur wegen seines Namens, sondern auch wegen des Vortrages seiner Lieder mit Inbrunst und viel "Schmalz", erhielt er im Volksmund den Spitznamen.

Allerdings konnte er der Überlieferung nach nur drei Lieder singen:

  • "Im tiefen Keller sitz' ich hier ...",
  • "Grüß mir mein blondes Mädchen vom Rhein ...",
  • Die Arie der Zauberflöte "In diesen heil'gen Hallen ...".

Leben und Wirken

Andreas Schmalz war aus der Schweinfurter Gegend (Schwebheim) im Jahr 1874 nach Burgfarrnbach gekommen. Dort erlernte er die Trompeten-Flaschnerei. In verschiedenen Kleinbetrieben stellte er Kindertrompeten, Blechspielwaren und Küchen-(Tee-)Seier her.

Aber schon als junger Mann war er wegen seiner tiefen Stimme ein geschätztes Mitglied des Gesangsvereinens als zweite Bassstimme. Solist wurde er erst in reiferen Jahren. Im Alter betrat er an den Abenden, insbesondere an Wochenenden, die Gaststätten und Wirtshausgärten der Innenstadt, eine nach der anderen, um den dort Anwesenden seine Gesangsvorträge zu bieten. Er selbst empfand sich als begnadeter Sänger und ließ sich auch nicht beirren, selbst wenn manchmal aus seinem Auditorium Rufe kamen, wie „Schmalz, einsammeln, nicht singen!“. Er war nicht daran zu hindern, sein Repertoire mit sonorem, um nicht zu sagen „Bier-Bass“ vorzutragen.

Sein Repertoire bestand jahrzehntelang immer aus den gleichen drei Melodien. Schmalz sang dabei niemals ohne Notenblatt, wenn er es auch oft verkehrt herum hielt - so die Überlieferung. Nach seiner Darbietung ging er durch die Tischreihen und sammelte mit dem Notenblatt in der Hand würdevoll und selbstbewusst sein „Honorar“ ein. Als er älter wurde, versagte wohl manchmal seine Bassstimme und dann zwinkerte er freundlich mit den Augen, sah eifrig auf die Noten, als ob hier der Fehler läge und wiederholte dann die letzte Passage.

Mit 75 Jahren heiratete Schmalz zum zweiten Mal seine „Frau Gattin“, wie er die späte Lebensgefährtin nannte. Diese begleitete ihn stets bei seinen Gastspielen in den Lokalen. Sie steckte in der Folge jeweils das gesammelte Geld rasch in eine am Rockbund befestigte Tasche. Zugleich verkaufte die Frau `Künstler-Postkarten´ mit dem Konterfei des "stimmgewaltigen" Sängers. So hatten die beiden ihr bescheidenes Auskommen.

An Weihnachten 1927 ist Schmalz, wohnhaft Schindelgasse 4, mit 79 Jahren 11 Monaten im Fürther Krankenhaus verstorben.

Siehe auch

Bilder